Rente mit 67 ist durch!

  • Wer hat eigentlich dieses Ellenbogendenken ala "erstmal ich und nach mir die Sintflut" hier eingeführt? :confused: ;) Vielleicht haben da auch nur die meisten die geistig-moralische Wende falsch verstanden?


    Egal. Denn nu isses so, wie es ist. Die Suppe wurde so bestellt, jetzt wird ausgelöffelt!


    Bestes Beispiel sind die Mediziner im Land: klar, die bekommen eine (noch) subventionierte Ausbildung, die gar nicht mal schlecht ist. Nur was danach kommt, dafür lohnt für viele das Studium nicht, da hätten sie lieber mit 17 eine Ausbildung angefangen, dann hätten sie bis sie mit 27 das erste Geld verdienen schon mindestens 5-7 Jahresgehälter in selbiger Höhe eingesäckelt. Und das in einem System, wo man von 40 Stunden Arbeitszeit bald 10 Std. nur mit Bürokratie verbringt, damit andere Leute in staatlich organisierten Jobs sitzen können, die einen kontrollieren. Naja, die Probleme unseres sozialistischen Gesundheitssystems sollen jetzt hier nicht auch noch diskutiert werden.... Fakt ist: jeder Mediziner wird im Ausland mit Kusshand genommen, bekommt eine subjektiv als gerecht empfundene Bezahlung und das sogar mit geregelten Arbeitszeiten und medizinisch-psychologisch besseren Arbeitsbedingungen. So geht das eben bei gut ausgebildeten Leuten, die sich aussuchen können, die in Jahrzehnten selbst gemachten Probleme zu umgehen ;)


    [small]Die Juristenschwemme hat es da einfacher: die machen ne Kanzlei auf und gucken, dass sie trotz ihrer Menge durch Abmahnungen und andere gesetzlich = juristisch erlaubte "Schweinereien" gut von leben können :D[/small]


    Wie auch immer: wenn ich gut ausgebildet vom Studium komme und feststelle, dass ich erstmal 6 Monate eine befristete Stelle suchen muss oder mich erstmal für 1-2 Jahre mit unbezahlten Praktika durchschlagen darf, dann will mich in diesem Land offensichtlich niemand haben. Bzw. meine Arbeitskraft nicht. Und das aus Gründen von jahrelangen und zu nichts führenden Diskussionen um Arbeitsplätze und die Wirtschaft in Deutschland oder egal weshalb. Und so lange es Firmen im Ausland gibt, die diese Willkommen heißen - ja, da scheiß ich doch auf den Patriotismus und guck, dass ich eine Perspektive für die Zukunft bekommem, oder?



    Es gibt einen Haufen Probleme in diesem Land - wir sehen sie seit bald 20 Jahren. Ändern tun wir daran aber nur wenig - eher doktorn wir dran rum, so dass nix Halbes und nix Ganzes bei rauskommt. Warum das Parlament und verschiedene Regierungen so gelähmt da sitzen weiß der Himmel - nur werden alle in den nächsten Jahren die Konsequenzen eben tragen dürfen, und eine davon ist ein zunehmender "brain drain". Sprich, genau die Leute, die noch einen hohen Beitrag zur Rentenkasse beitragen könnten und von denen man sich wünscht, dass sie sich vermehren, die wandern ab, wo man ihnen eine Zukunft bietet.


    Und jetzt einen schönen Start ins bald nahende Wochenende! :D

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ja aber für sozial schwache menschen ist ja auch die riester-rente gedacht.mit 5€ im monat die VOLLE staatliche förderung und eine zusatz-rente von ca 300€ bekommen.Das hilft bestimmt,und man kann sogar 30% der summe bei renten beginn auszahlen lassen also ich find das ist der hit.Und das noch hartz IV sicher

    Wer glaubt etwas zu sein,
    hat aufgehört etwas zu werden

  • vielleicht bin ich ja Multimillionäre.Nein mal ehrlich,ich sehe meine Hauptaufgabe darin menschen zu HELFEN.Klar leben muss ich auch aber nicht auf kosten meiner kunden..Aber ich bin selbständig meinst du ich kann mir das erlauben meine kunden "ZU-VER-ARSCHEN"ich arbeite ein leben lang mit ihnen zusammen.ich weiss nicht vielleicht hast du schlechte Erfahrungen damit gemacht,in unserem Beruf gibst viele schwarze schafe

    Wer glaubt etwas zu sein,
    hat aufgehört etwas zu werden

  • Zitat

    Original geschrieben von masterplan
    Klingt aber nicht besonders sozial von dir nach deinem Diplom dich dann ins Ausland abzusetzen.
    Diese kostenfreie Bildung in einem anderen land dann dort zu Geld machen wäre wenig patriotisch. Das Ausland sagt DANKE DEUTSCHLAND !

    Wie DUSA so treffend schrieb: erwartest Du wirklich, daß frische Absolventen ihre patriotische Pflicht erfüllen und sich mit Praktika und befristeten, unterbezahlten Jobs über Wasser halten (wenn sie überhaupt einen bekommen)?
    Das Problem betrifft ja nun nicht nur Ärzte und die Kaste, die sich in den letzten Jahren bakteriell vermehrt und die man zum Großteil in der Nordsee verklappen sollte, sondern geht quer durch alle Berufe.


    Sind zum Beispiel auch alle möglichen Handwerkerberufe im Ausland gefragt. Wirf mal einen Blick z.B. in die Long Term Skill Shortage List von Neuseeland ... das sind alles Berufe, bei denen auch langfristig mit Fachkräftemangel gerechnet wird, und die im Einwanderungsprogramm mit Bonuspunkten belohnt werden.


    Was ist patriotischer: der Gemeinschaft hier mit 1-Euro-Jobs oder Hartz4 auf der Tasche liegen, oder seine Sachen packen und sich im Ausland eine Existenz aufbauen?


    Zitat

    Prinzipiell NEIN zu Kindern sagen ist auch recht egoistisch. Wer soll denn denn später mal DEINE Rente zahlen? Die eingegliederten Ausländer, Russlanddeutschen?

    Ich formuliere daß jetzt mal bewußt ein bißchen hart: es ist egoistisch, Kinder in die Welt zu setzen! :p


    Tagesschau- und PolitikForum sind voll von Rechnungen, wonach eine Ehepaar mit zwei Kindern mit ALG2, Kinder- und Wohngeld so viel Einkommen hat, daß es sich (finanziell) gar nicht lohnt, einen Job unterhalb von 1600 Euro anzunehmen. Auch die Christiansen-Talkrunde zum Thema "Lohnt sich Arbeit noch" war sehr aufschlussreich.
    Oder ein Blick auf die Lohnabrechnung, die hier vor mir liegt... oder der Gedanke an die nächste Abrechnung, wo noch eine Jahresendtantieme drauf kommt .. naja, ich weiche vom Thema ab.


    Mit Kindern kann man sich am Sozialstaat gesundstoßen. Kinder sind die Arbeitslosen von morgen (-> "Das Ende der Arbeit" [sopos] [labournet] [Stuttgarter Zeitung]).


    Kinder sind ein Armutsrisiko, ganz besonders für Männer. PastorBach hatte im Tagesschau-Forum zum Thema "Unterschichtendebatte" einen sehr aufschlussreichen, ja beängstigenden Thread mit interessanten Zahlen dazu - leider leider wurde der Thread entfernt. Ein Kind ein Haus. Was haben Tropenstürme und Frauen gemeinsam? Wenn sie kommen sind sie heiß und feucht, wenn sie gehen sind Haus und Hof weg. Genug Phrasen gedroschen für den Moment ..... :p


    Ein Blick in die Daten vom statistischen Bundesamt aber auch in die Nachbarschaft wird belegen, daß die kinderreichen Haushalte tendenziell in der "Unterschicht" angesiedelt sind, während die "Leistungsträger" der Gesellschaft eher weniger Kinder in die Welt setzen - und sich damit nicht nur das demographische sondern auch die Qualifikationsmisere verschärfen wird, weil Kinder aus finanziell besser gestellten Schichten leider und auch zunehmend bessere Abschlüsse erreichen als solche aus ärmerem Umfeld.


    Hinzu kommt das gesellschaftliche Problem zusätzlich zum Armutsrisiko. Eva Herman mit ihrem "Eva-Prinzip" (habe es nicht gelesen) ist ja schwer aneckt und ihre Analyse von Ursachen und Lösungen hat die Gemüter erregt. Das grundsätzliche Problem lässt sich aber nicht wegdiskutieren: eine zunehmende Anzahl von Einpersonenhaushalten, stabile Familienbande war einmal. Zwei von drei Ehen scheitern. Generation Fun. Ein Blick in meinen Abijahrgang (1995), auch die Mädels haben praktisch alle studiert, aber Familie .. Kinder? Mangelware. Beruf geht vor. Familie und Beruf sind ganz besonders in Deutschland nicht miteinander vereinbar. In anderen Ländern, zum Beispiel in Frankreich, soll das anders sein.
    Das Zeitfenster für Familiengründungen wird immer kleiner und schiebt sich immer weiter nach hinten. Strebt man einen höheren Abschluß an, steckt man bis 25 in der Ausbildung - ein Kind während des Studiums? No go. Dann erstmal ein bißchen Berufserfahrung schnuppern - insbesondere Frauen, die schon jetzt Kinder bekommen, werden niemals einen Job finden: 30, Kind, keine Berufserfahrung "Gefahr auf weitere Kinder = Erziehungsurlaub", wer stellt hierzulande so jemanden ein? Mitte 35 ist man im Glücksfalle dann beruflich und finanziell gefestigt und kann sich ein Kind leisten, oder man entscheidet sich für die ganz große Karriere. Nach 35 tickt nämlich auch schon zunehmend die biologische Uhr, trotz medizinischer Fortschritte.
    Von 10 Pärchen in meinem engeren Bekanntenkreis (25-30 Jahre), die meisten in langjährigen Beziehungen hat genau eines gerade Nachwuchs bekommen, und das ist der 6er im Lotto sie-treffen-sich-mit-16, ziehen mit 18 zusammen, Heirat mit 24, beide Familien "finanziell unabhängig", Hund, Haus, beide studiert, jetzt mit Kind ... wer hat das heute schon???
    Glaubt man RTL2 hat die Masse der "Familien" mit 25 schon zwei Ehen hinter sich, Mann arbeits- und chancenlos, Frau ungelernt und ein Bündel Kinder aus Ehen und davor, gemeinsam suchen sie eine Supernanny und lecken ihre Wunden von der gescheiterten Auswanderung, weil man am anderen Ende der Welt kein hessisch spricht und das Bier so schlecht und das Brot so eklig weich ist.


    Zitat

    Wenn jeder so denkt und nur für sich selber wurschtelt, dann kann das mit einer Rentenpyramide nicht besser werden.

    Nun, diejenigen, die die Fäden in der Hand halten, machen es doch allesamt vor. Jeden Tag sind die Nachrichten voll davon. Von wegen think local, act global.
    Wer heute nicht mitnimmt was geht und zu allererst an sich selbst denkt, der bleibt doch auf der Strecke ...
    Das daß nicht auf Dauer funktioniert, ist klar, das hat die Geschichte schon des öfteren gezeigt. Wie so oft wird sie sich wiederholen.


    Zitat

    Du willst doch später sicher mal eine Rente mit ca 2000-2500 Euro haben. Schon mal dran gedacht das du dann ca 3-5 "Einzahler" brauchst die Dir dann diese Rente ermöglichen?

    Solange Erwerb an Arbeit gekoppelt ist (mir ist bewußt, daß erst eine genetische Reprogrammierung aller Menschen oder eine Evolution richtung Ameisen oder Borg das abstellen wird), und die Kinder von heute die Arbeits- und damit die Erwerbslosen von morgen sind, werden Kinder das Problem auch nicht lösen sondern nur verschärfen.



    Zitat

    Original geschrieben von ThomasK
    Du hast soeben alle meine Vorurteile gegenüber sogenannten "Vermögensberatern" vollkommen bestätigt! Vielen Dank!

    :top:

    Zitat

    Original geschrieben von Schumi
    in unserem Beruf gibst viele schwarze schafe

    Der gesamte Beruf der vermeintlichen Versicherungsberater (das ist übrigens ein geschützter Begriff!) ist ein einziges schwarzes Schaf. Gibt es in diesem riesigen Markt überhaupt ein einziges Produkt, daß nicht durch seine Provision sondern durch seine Leistung überzeugt?


    Es ist schlimm genug, daß Firmen an der in meinen Augen sozialen Funktion Altersvorsorge/Existenzsicherung im Alter ordentlich Geld verdienen (*), diese ganzen Parasiten die da noch mit dran hängen finde ich nur verachtenswert - so habe ich kürzlich ein Angebot bekommen, mir ein lukratives drittes Standbein zu schaffen: Versicherungsmakler. Ein paar Schulungen, eine Handvoll Abschlüsse pro Jahr und voilá, schon gehts einem besser. Dann mit 25-30% Rendite blenden und ab gehts? Ich finde schon die 9% die MLP immer ansetzt um zum Vertragsende nach 35 oder 40 Jahren mit fantastischen Beträgen zu blenden ganz schön gelogen. Wachstum ist nicht unendlich, und schon gar nicht auf Dauer exponentiell.
    (*) Irgendwo auf den Seiten des BDV steht beispielhaft, daß wer 1970 eine Kapitallebensversicherung bei der Allianz abgeschlossen und 2005 angetreten hat, extrem viel besser gefahren wäre, wenn er mit der Zeit stattdessen Aktien des selben Unternehmens gekauft hätte. Sinkende Überschussbeteiligungen, die Aktionäre räumen ab.


    Wie war das noch gleich mit "erstmal ich und nach mir die Sintflut"?
    Nun die Sonne scheint, das WE vor der Tür, das Ganzjahreskennzeichen auf dem Mopped. Ich erfülle dann mal meine Bürgerpflicht und riskiere die vorzeitige Entlastung der Rentenkassen. Schönes Wochenende :D

    [deutschlandsim ALL-IN premium:Galaxy Nexus; BASE-internet:iPad1; BASE-internet:mifi]

  • Zitat

    Original geschrieben von Schumi
    Ja aber für sozial schwache menschen ist ja auch die riester-rente gedacht.mit 5€ im monat die VOLLE staatliche förderung und eine zusatz-rente von ca 300€ bekommen.Das hilft bestimmt,und man kann sogar 30% der summe bei renten beginn auszahlen lassen also ich find das ist der hit.Und das noch hartz IV sicher


    So eine eine Versicherung halte ich überhaupt nicht für sinnvoll.


    Den während jemand dann ohne Vorsorge als Sozialleistungen die Wohnung und 345€ bekommt, bekommt jemand der die Vorsorge gemacht hat wohl nur noch die Wohnung und 45€ und eben 300€ Riesterrente, hat also keinen höheren Lebensstandard und musste sich auch noch jeden Monat 5€ abzwacken.


    Sinn macht Riestervorsorge nur, wenn die Leistungen so hoch sind, das sie von der Soziahilfe unabhängig machen, und der Lebensstandard dann höher ist als ihn die Sozialhilfe bieten würde, wenn man die Inflation berücksichtigt, dann sollte die Mindestleistung je nach Alter bei 850€ - 1000€ liegen, alles darunter macht imho keinen Sinn.


    Nur kann sich das ein ALGII Empfänger oder ein Geringverdiener gerade oft nicht leisten.


    Kann jemand mal durchrechnen was jemand mit 30 Jahren, 35 Jahre Versicherungslaufzeit, Steurklasse II, 12.000€ Jahreseinkommen einzahlen müsste um 900€ Riesterrente zu bekommen?

  • eben nicht.Das Geld wird nicht angerechnet,er muss halt nur den Mindestsatz von 5€ monatlich bezahlen,(das ist eine schachtel zigaretten).Und er hat später ein wenig mehr zum leben.

    Wer glaubt etwas zu sein,
    hat aufgehört etwas zu werden

  • Aber obs dabei bleibt?


    Bei der Rente gibt es immer weniger Beitragszahler, und mehr Leistungsbezieher, so das dort immer öfter die Sozialhilfe einspringen muss, und wer weiss ob dann nicht auch Riesterverträge mal angegriffen werden.

  • richtig aber keiner kann sagen was später ist.Ich kann nur von heute ausgehen.aber der Vater staat hat ja extra die riester und rürup rente als förder-rente "geschaffen"

    Wer glaubt etwas zu sein,
    hat aufgehört etwas zu werden

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