Rente mit 67 ist durch!

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Eine Bürotätigkeit jeden Tag 8 Stunden zu machen, bein annährend voller Konzentration ist für einen über 60 Jährigen sicherlich eine Belastung. Spannend wird es dann, wenn derjenige noch am PC einen Systemumstieg mitmacht (neue Buchhaltungssoftware, SAP etc.) Damit überforderst du z.T. schon 40 Jährige Bürohengste. Das nur so nebenbei.


    Die Leistungsfähigkeit nimmt mit dem Alter einfach ab, das ist normal. Sowohl körperlich als auch geistig bleibt dann einiges auf der Strecke.


    Nicht zu vergessen die vielen Berufe die geistige und körperliche Belastung bieten.Jemand der im Maschinenbau an einem CNC Bearbeitungszentrum arbeitet und die nötigen Programme selber schreibt kann sich Konzentrationsschwächen nicht leisten-da sind dann schnell mal Werte von 10000,- oder 20 000,-Euro futsch,und bei Mehrmaschinenbedienung das ganze mal 2 oder 3.Imho nicht zu vergleichen mit der Tätigkeit eines Beamten im Straßenverkehrsamt,-oder gar Fremdenverkehrsamt :D


    Grüße,
    Dwarslöper

  • Ich kann binoman und DUSA nur zustimmen, und greife mal einen Satz aus dem Zusammenhang:

    Zitat

    Dass das nicht funktioniert sollte jedem klar sein.

    Das ist auch schon die ganze Wahrheit über das Rentensystem, und kein Politiker traut sich, das auszusprechen. Angesichts der demographischen Entwicklung ist selbst die Anhebung der Rente, stufenweise auf 67 bis ins Jahr 2030, ein Witz. Das Umlagesystem wird kollabieren, lange bevor 2 Rentner auf einen Einzahler kommen.



    Gerade diese Tage machen alle in unserem Betrieb Beratungen von MLP (eine Etage drunter) durch, wegen BAV: betriebliche Altersvorsorge. Altersvorsorge allgemein. Riester, Rürup, Steuer hier, Steuer da, da und dort ein bißchen Förderung...



    Ich sehe das so: von meinen Beiträgen in die staatliche Rentenkasse sehe ich - wenn überhaupt - irgendwann im Alter Essensgutscheine wieder. Privat vorsorgen ... macht man das selbst, spart man aus versteuertem Einkommen und greift man später darauf zurück darf man nochmal Steuern zahlen. Die ganzen Riester- und Rürup-Produkte sind an Verrentung (statt Einmalzahlung) gekoppelt, und die ersten zwei Jahre zahle ich nur die Provision des Maklers ab, erst nach 10 Jahren wirfts so langsam Erträge ab - angesichts des unausweichlichen globalen Finanzcrashs, an den ich ganz fest glaube, auch irgendwie nicht sinnvoll.


    Ergo: heute nicht mit Konsum zurückhalten, Arbeiten und Erwirtschaften solange es geht (bzw. solange man kann), und anschliessend sozialverträglich frühableben.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Hadraniel
    Ich sehe das so: von meinen Beiträgen in die staatliche Rentenkasse sehe ich - wenn überhaupt - irgendwann im Alter Essensgutscheine wieder. Privat vorsorgen ... macht man das selbst, spart man aus versteuertem Einkommen und greift man später darauf zurück darf man nochmal Steuern zahlen. Die ganzen Riester- und Rürup-Produkte sind an Verrentung (statt Einmalzahlung) gekoppelt, und die ersten zwei Jahre zahle ich nur die Provision des Maklers ab, erst nach 10 Jahren wirfts so langsam Erträge ab - angesichts des unausweichlichen globalen Finanzcrashs, an den ich ganz fest glaube, auch irgendwie nicht sinnvoll.


    Eine ziemlich zutreffende Schilderung finde ich. Vergessen hast du noch, dass die staatlichen "Renten-Steuersparmodelle" Riester, Rürup darauf beruhen, die Steuern als Rentner zu zahlen. Das ist wirklich genial gemacht von den Experten! Jetzt erlassen sie einem ein paar Euro und in 20, 30, 40 Jahren greifen sie mit BELIEBIG hohem Steuersatz dann zu! Ich vermute man berechnet das dann einfach nach Hartz IV (V, VI, VII...) Niveau, d.h. setzt den Satz einfach so hoch an, dass man gerade 1 Euro über der Hartz Grenze bleibt.


    Einzige Gegen-Strategie: Vermögen schaffen, auf das der Staat nicht zugreifen kann. Dazu gehört z.B. Haus oder Wohnung (nimmt er das, so muss er Ersatz schaffen, also lässt er es bleiben) oder Kapital im Ausland. Denn immer wieder steigen Staaten auch auf wenn andere zugrunde gehen.

  • Ich glaub wer jetzt unter 35 ist dem kann es egal sein wie die Konditionen der Rente jetzt geändert werden, den bis man da in Rente gehen kann werden och viele Änderungen und Kürzungen kommen. Über sowas mach ich mir garkeine Gedanken mehr, gibt genug Probleme die dringender sind.

  • die paar essensmarken, die ich bekommen werden, wenn ich in rente gehe werden mich nicht ernähren können.
    muss ich eben bis zu meinem lebensabend genug geleistet haben und vermögen bzw. besitz für mich arbeiten lassen - das leben ist eben gnadenlos :D

    Ich bin ein Regenwurm mit toupierten Haaren und trinke ein riesengroßes Stück Holz. Auf Wiedersehen.


  • Ich bewerte das Ganze etwas anders. Die staatliche Rente ist mit den Reformen durchaus in der Lage, die zukünftige demographische Entwicklung (so wie jetzt abzusehen) zu bewältigen. Was eine umlagefinanzierte Rente natürlich systembedingt nicht leisten kann, ist die Abfederung eines Wegfalls sozialversicherungspflichtiger Jobs (aus welchen Gründen auch immer).


    Leider gibt es ein paar populistische Fehler, wie der mögliche frühere, abschlagsfreie Rentenbeginn bei 45 Beitragsjahren. Wenn zwei Menschen mit 65 in Rente gehen, beide exakt den gleichen Gesamtbetrag in die Rentenkasse einbezahlt haben, der eine in 45 Jahren, der andere in 40 Jahren, warum sollte dann der, der länger gearbeitet hat, massiv bevorteilt werden? Das hat weder etwas mit dem Äquivalenzprinzip, noch etwas mit individueller oder sozialer Gerechtigkeit zu tun.


    Die private Vorsorge im Rahmen von Rürup oder Riester werden in der Einzahlunsphase gerade nicht besteuert, sondern erst in der Auszahlungsphase. Eine doppelte Besteurung ist mit dem Verfassungsgericht nicht zu machen (eine doppeltee Verbeitragung für die Sozialkassen schon...). Diese nachgelagerte Besteuerung hat einige Vorteile. Normalerweise (hellsehen kann ich nicht...) hat man als Rentner einen geringeren Steuersatz als im Erwerbsleben. Ein weiterer Vorteil ist, daß auf die "gestundeten" Beträge auch Rendite anfällt. Und der Zinseszins über 30-40 Jahre kann eine Menge ausmachen.


    Zur Provision: Riester ist in drei Varianten möglich, Banksparplan, Fondssparplan und Rentenversicherung. Nur in der letzten Variante wird die Provision komplett am Anfang erhoben (so genannte Zillmerung), bei den beiden anderen nicht. Dass bei MLP wahrscheinlich nur die Versicherungsverträge angesprochen werden, kommt nicht unerwartet, aber lässt doch schmunzeln...

  • Ich denk mir, die Frage ist nicht, ob das gegenwärtige Rentenmodell funktioniert (das tut es), sondern wichtiger ist, was für den Rentner später auf dem Konto steht-und da sitzt ja nun wahrlich mau aus, manche behaupten gar, es wird für momentan arbeitende Menschen nicht mehr als ALG2 rausspringen. Und auch wenn mancher meint, zu den Besserverdienenden zu gehören-will man da deutlich mehr Rente haben, muss man eigentlich als Besserverdiener einen Lebensstandard führen wie ein Minijobber (überspitzt gesagt). Anders ist die Rente privat nicht zu wuppen.


    Das tolle an unserem Rentensystem war ja, daß es bei günstiger demographischer Entwicklung bombensicher läuft, leider auch nur dann. Die ganzen privaten Vorsorgesysteme sehe ich nicht als sicher an, da werden noch einige große Tragödien erleben. Die private Vorsorge ist in der Regel irgendwie mit dem Aktienmarkt verwoben und der nimmt auf niemanden Rücksicht.


    Ich vermute, daß die "Schwarzarbeit" eine neue Qualität erleben wird. Es läuft dann bei Minimalstrenten darauf hinaus, daß man jemanden kennt, der jemanden kennt, der einem die Heizung repariert, wenn man ihm dafür die Wohnung streicht etc.. Da mag der Staat noch jubilieren, daß er jetzt mehr Kohle für Selbstverteidigung am Hindukusch und ähnlichen Schmonzes hat, aber er zersetzt sich mit diesem Abspaltungskurs vom Volk selbst.

  • Zitat

    Original geschrieben von holden
    Die staatliche Rente ist mit den Reformen durchaus in der Lage, die zukünftige demographische Entwicklung (so wie jetzt abzusehen) zu bewältigen.

    Bei 1,2 Kindern pro Frau und Prognosen von 2 Rentnern auf einen Arbeitnehmern spätestens 2050 sehe ich nicht, wie das funktionieren soll.
    Der Schwund an sozialversicherungsabgabenpflichtigen Arbeitsplätzen verschärft das Problem ebenso wie Zuwanderung ohne Immigrationsprogramm.


    Zitat

    Die private Vorsorge im Rahmen von Rürup oder Riester werden in der Einzahlunsphase gerade nicht besteuert, sondern erst in der Auszahlungsphase.

    Mit der doppelten Besteuerung meinte ich den Fall, daß ich mir nicht irgendwelche Altersvorsorgeprodukte an den Hals hänge, sondern selbst ein Aktien/Fonds-Portfolio aufbaue. Die "Spekulationsfrist" von derzeit einem Jahr wird demnächst ja auf unendlich ausgedehnt, Gewinne dann pauschal mit 25% besteuert (bekomme ich eigentlich auch 25% der Verluste erstattet?!).


    Riester und Rürup kann ich nur verrenten, nicht auf einen Schlag auszahlen. Da ich keine 122 Jahre alt werde und werden will habe ich kein Interesse an einer Leibesrente. Bei Riester muss ich gar die Förderungen zurückzahlen, wenn ich den Wohnsitz ins Ausland verlege.


    Zitat

    Ein weiterer Vorteil ist, daß auf die "gestundeten" Beträge auch Rendite anfällt. Und der Zinseszins über 30-40 Jahre kann eine Menge ausmachen.

    Ja, das erzählt einem jeder Vermögensberater und jeder Makler. Ich glaube nur nicht an den ewigen Zinseszins sondern eher an den Geldcrash. Nur, wie legt man etwas fürs Alter zurück, wenn das Umlagesystem aufgrund Demografie und Arbeitsmarkt/Endzeit-Kapitalismus nicht funktioniert, und das Kapitalgedeckte Rentensystem nicht minder gefährdet ist? Früher sind die Leute vielleicht mit der Spitzhake in der Hand auf dem Feld (oder Schlachtfeld) verstorben, oder wurden im Kreise ihrer zahllosen Kinder und Enkel zu greisen. Heute verdandeln Rentner Einkommen, daß ich niemals im Alter haben werde, auf Kaffeefahrten. Und morgen?


    Zitat

    Zur Provision: Riester ist in drei Varianten möglich, Banksparplan, Fondssparplan und Rentenversicherung. Nur in der letzten Variante wird die Provision komplett am Anfang erhoben (so genannte Zillmerung)


    Ob ich die Provision am Anfang oder während der gesamten Laufzeit abzahle ist mir egal, es kommt aufs gleiche raus: rund zwei Jahre lang bezahle ich nur für den Makler und nicht für meine Rentenkasse. Da regt sich bei mir massiver innerer Widerstand, wie grundsätzlich bei allen Finanzberatern.


    Bei einem BVVB-Makler würde ich mich eventuell noch objektiv beraten fühlen, aber Garantien gibts nie.


    Also bleibt im Grunde genommen gar nix anderes übrig als sich selbst in die Materie einzuarbeiten (z.B. via usenet de.rec.finanz*, bundderversicherten.de, Verbraucherschutzmagazin, Wolfgang-Kynast um nur mal die wichtigsten Links aus meinem bookmark-dictionary rund um Vorsorge und Anlage zu nennen) .. und wenn man da ein bisschen drin steckt kommt man trotzdem dahin ....

    Zitat

    Original geschrieben von pallmall
    Und auch wenn mancher meint, zu den Besserverdienenden zu gehören-will man da deutlich mehr Rente haben, muss man eigentlich als Besserverdiener einen Lebensstandard führen wie ein Minijobber (überspitzt gesagt). Anders ist die Rente privat nicht zu wuppen.


    Absolut korrekt. Ich erinnere mich an die beeindruckende Rechnung meines MLP-Beraters: Ich bin 28, habe also möglicherweise gut 40 Jahre Beitragszahlung vor mir. Kaufkraftbereinigt müsste ich jetzt monatlich satte 800 Euro zurücklegen, um meine voraussichtliche Versorgungslücke (bezogen auf mein jetziges Einkommen) zum Renteneintritt auszugleichen. Daß das nicht geht, muss ich wohl kaum ausführen.



    Dabei verdiene ich angeblich so toll. Ich frage mich ernsthaft, wie Leute mit einem Jahreseinkommen von 30.000 Euro brutto nach Abzug von Miete, Mobilität und Lebenshaltungskosten noch ein paar Blaue monatlich fürs Alter zurücklegen sollen. Ohne Auto, Urlaub und jeglichen Luxus geht das vielleicht, aber erstens ists doch irgendwie arm sich sein Leben lang kaputt zu schuften um im Alter möglicherweise ein paar Früchte zu ernten, und zweitens würde die Wirtschaft (Konsumgesellschaft!) zusammenbrechen, wenn das alle so handhaben würden.


    Zitat

    Die ganzen privaten Vorsorgesysteme sehe ich nicht als sicher an, da werden noch einige große Tragödien erleben. Die private Vorsorge ist in der Regel irgendwie mit dem Aktienmarkt verwoben und der nimmt auf niemanden Rücksicht.

    Es ist noch nicht lange her, da hat es in den USA schon ordentlich gescheppert in einigen derer Pensionskassen.


    Zitat

    Da mag der Staat noch jubilieren, daß er jetzt mehr Kohle für Selbstverteidigung am Hindukusch und ähnlichen Schmonzes hat, aber er zersetzt sich mit diesem Abspaltungskurs vom Volk selbst.

    .. zusammen mit den aktuellen Entwicklungen hin zum Überwachungsstaat und anderen Mosaiksteinen (aktuelle Aufreger z.B. Ackermannprozess oder BA will zocken) gewinnt die Aussicht auf ein sozialverträgliches Frühableben wahrlich an Attraktivität.



    ... warum gibt es eigentlich keinen Rabatt für die Rentenkassenbeiträge, wenn man nachweisslich x Tausend km pro Jahr Motorrad fährt? :p

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  • Zitat

    Absolut korrekt. Ich erinnere mich an die beeindruckende Rechnung meines MLP-Beraters: Ich bin 28, habe also möglicherweise gut 40 Jahre Beitragszahlung vor mir. Kaufkraftbereinigt müsste ich jetzt monatlich satte 800 Euro zurücklegen, um meine voraussichtliche Versorgungslücke (bezogen auf mein jetziges Einkommen) zum Renteneintritt auszugleichen. Daß das nicht geht, muss ich wohl kaum ausführen.


    Naja, mal positiv gedacht und davon ausgehend, daß du keine Gehaltseinbussen bekommst, nie krank wirst und durchgehend beschäftigt bleibst...dann wärest du in 40 Jahren 68 Jahre alt. Wenn du dann laut Statistik mit 75 tot umfällst, dann hättest du insofern du das Geld ohne Zinsen schlicht aufs Sparbuch gelegt hast, dann hättest du in diesen verbleibenden 7 Jahren monatlich einen Betrag von circa 4500€ zum verballern (wenn ich keinen Denkfehler habe).


    Ist doch eigentlich recht üppig, selbst wenn man sich noch 7 weitere Jahre genehmigt, kommt man als Single wohl noch durch. :top:

  • Es ist doch so: die Menschheit wird immer älter,und in 20 jahren werden Menschen im Durchschnitt vielleicht sogar schon 95 Jahre alt sein,und da muss doch irgendwie die Rente finanziert werden,und das geht eben nur durch längerer Arbeitszeit,ich finde es auch nicht gerade schön,aber was wäre denn eine Alternativlösung ?

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