Ich bin der Meniung, wer auch nur halbwegs in geordeneten Verhältnissen aufgewachsen ist, sprich den "richtigen" Umgang hatte und sich nicht in Ghettos rumgetrieben hat und dann auch nur ansatzweise normal im Kopf ist, der kann sehr wohl zwischen Realität und Spiel unterscheiden. Egal ob er Gewalt im TV oder in einem Spiel sieht. Jeder Mensch mit ein wenig Grips in der Rübe wird NIE auf den Gedanken kommen, dass was er spielt auf das reale Leben zu übertragen.
Verbot von "Killerspielen"
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Original geschrieben von Printus
Was mich an der Argumentation der Befürworter dieser Spiele stört ist einfach daß da aus der eigenen Perspektive auf andere Spieler geschlossen wird.
Ich hoffe, in meinen Postings kam oft genug das Wort "ich" vor, um diesen Eindruck zu vermeiden.Mir ist sehr wohl bewusst, dass solche Spiele (wie auch vergleichbare Filme zB) durchaus einen negativen Einfluss auf entsprechend "schwache" Gemüter haben können.
Und nu weil ich selber sowas spiele, heißt das nicht, dass ich sie generell für unbedenklich halte.
Und ich bin erst Recht nicht der Auffassung, dass sie für Kinder geeignet wären.
Ganz im Gegenteil. Ich befürworte einen "kritischen" Umgang mit derartigen Medien.Denn wie schon gesagt: die Vorliebe für solche Spiele ist oftmals ein Symptom, welches, zusammen mit anderen Anzeichen, durchaus auf Unzulänglichkeiten in der Entwicklung eines Menschen hindeuten kann.
Aber wenn sich niemand für seine Mitmenschen interessiert, oft ja nichtmal die eigenen Eltern, und sowas in der Summe dann niemandem auffällt, dann wird doch deutlich, dass die echten Probleme an ganz anderer Stelle zu finden sind.Und DA muss man ansetzen, nicht blindlings etwas verbieten und hoffen, das alles gut wird.
Und ein differenzierter Umgang mit den modernen Medien gehört auf jeden Fall mit dazu.
Ich finde es am wichtigsten, dass man Kinder nicht mit sich und ihrer Umwelt alleine lässt. Kinder wollen ernst genommen werden und sie haben auch ein Recht darauf. Wenn sie niemand beachtet und sie sich allein gelassen fühlen, dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn sie sich Schritt für Schritt dem eigenen Einfluss entziehen.Aber nochmal: es wird sich absolut garnichts ändern, wenn man nicht die tatsächlichen Probleme angeht, sondern nur in blinden Aktionismus verfällt.
Die Verrohung und Verwahrlosung eines Menschen beginnt doch nicht damit, dass er anfängt, die besagten Spiele zu spielen.
Aber wenn sich oftmals nichtmal mehr die eigenen Eltern für ihre Kinder und deren Probleme interessieren, wie soll sich durch irgendein Verbot irgendetwas ändern? :confused:Zumal es oft nur heißt: "Wir sind doch froh, dass er ein Hobby hat." Aber was genau ihr Kind am Rechner treibt, wissen Viele dann nicht, und das darf nicht sein.
Erziehung ist und bleibt das A und O für ein gesundes Erwachsenwerden, aber Elternliebe, Zuneigung und ein vernünftiger Umgang mit Kindern und deren Problemen lassen sich leider nicht gesetzlich regeln.
Aber zumindest muss die Gesellschaft dem wieder wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenken.Und dazu gehört auch, dass die vorhandenen USK-Einstufungen bei Spielen entsprechend beachtet und umgesetzt werden. Und an der Stelle sind erneut vor Allem die Eltern gefragt. Wenn denen egal ist, was ihre Kinder spielen und sie ihnen im Ernstfall sogar ungeeignete Spiele kaufen ("Ach, Hauptsache der Bub hat eine Beschäftigung..."), dann stimmt doch schon was nicht.
Natürlich: gerade an dieser Stelle würde ein Verbot sogar êinen gewissen Erfolg haben können, weil dann selbst desinteressierte Eltern soetwas nichtmehr kaufen könnten.
Aber machen wir uns nichts vor: bekommen würden Jugendliche diese Spiele letztlich trotzdem. Vielleicht nicht mehr ganz soviele, aber nach wie vor viel zu viele.Wenn also der Amoklauf und zB auch der Abschiedsbrief [small](in ungekürzter Fassung)[/small] zu einer grundlegenden Diskussion über Probleme (von denen es nun wahrlich genug gibt) von Kindern und Jugendlichen führt: in Ordnung. Sehr wünschenswert sogar.
Wenn es aber bei purem und unsinnigen Aktionismus bleibt: No way. Das kann und darf keine "Lösung" sein. :flop: -
Vermutlich wurde auch Folgendes schon mehr als einmal in diesem Thread gesagt: Würde man Deiner Argumentation folgen, dann müsste man alles verbieten, was "formbare Jugendliche" beeinflussen könnte. Filme, Serien, Bücher usw..
Es kann doch nicht sein, dass etwas komplett verboten wird, nur weil es auf eine sehr begrenzte Menschenmenge (Jugendliche mit suboptimalem sozialen Hintergrund) einen negativen Einfluss hat. Mit welchem Recht soll man MIR den Zugang zu so etwas verbieten? Dann müsste man wie gesagt konsequenterweise ALLES verbieten, was so einen Einfluss haben könnte. In jeder Actionserie bekommen die fraglichen Subjekte mindestens so realitätsnähere Tipps zur Ausübung von Verbrechen jeglicher Coleur wie in solchen Spielen.
Die fraglichen Spiele sind ja i.d.R. schon als FSK18 eingestuft, d.h. dürfen nur Erwachsenen zugänglich gemacht werden. Das muss es dann aber bitteschön auch gewesen sein. Ein komplettes Verbot ist eine nicht hinzunehmende staatliche Bevormundung, die sich völlig einseitig (und somit sinnloserweise) gegen ein ganz bestimmtes Medium richtet. Ohne die Konsequenz, dann auch alles andere zu verbieten, was diese armen Irren gefähren könnte, ist sowas völlig inakzeptabel.
Davon abgesehen bringt so ein Verbot in der Praxis eh nichts, da es selbstverständlich Mittel und Wege geben wird (sowohl für die Jugentlichen als auch und erst recht für Erwachsene wie mich), trotzdem an die Games ranzukommen.
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Die geballte Kompetenz zum Thema sitzt gerade bei Christiansen. Die Frau ist sich auf ihre alten Tage auch für nichts mehr zu schade... Udo Nagel (Hamburgs Innensenator) ist eine besonders arme Socke - wahrscheinlich bekommen dem die Fischdämpfe nich... :D:D
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Zitat
Original geschrieben von BigBlue007
Udo Nagel (Hamburgs Innensenator) ist eine besonders arme Socke - wahrscheinlich bekommen dem die Fischdämpfe nich... :D:D
Seine Bitte an die Runde (bzw. generell), nicht gleich wieder mit überhasteten Verboten auf die Geschehnisse zu reagieren, fand ich aber ausgesprochen positiv.
Vor allem, weil er sich dabei nicht nur auf das Thema Computerspiele bezog, sondern auch auf das Thema Waffen.Etwas mehr Besonnenheit würde der ganzen Diskussion jedenfalls massiv weiterhelfen.
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Hallo zusammen, hier mal ein Artikel aus der FAZ. Ich finde, dass er einige Frage von Elke beantworten kann und er vermag vielleicht ein paar neue Argumente in diese Runde werfen.
Hier mal ein Auszug:
Zitat
Machen Videospiele wirklich böse?
26. November 2006
Warum macht Gewalt soviel Spaß?So ziemlich alles an dieser Frage ist falsch. Vielleicht kommt man aber der Sache näher, wenn man sie auseinandernimmt, statt sie zu beantworten. Denn erstens wird ja keine Gewalt ausgeübt beim Spielen von Computerspielen; wenn etwas Spaß macht, sind es also allenfalls die Darstellungen von Gewalt. Zweitens muß etwas, um populär zu sein, nicht unbedingt Spaß machen; nach allem, was wir wissen, war weder Sebastian B. ein besonders fröhlicher Mensch, noch gehört es zu den üblichen Klagen besorgter Eltern, daß albernes Kichern aus den Zimmern ihrer „counterstrike“-spielenden Kinder drängt. Wer auch nur eine minimale Erfahrung mit Computerspielen hat, der weiß, daß sie über weite Strecken alles andere als Spaß machen - Frustration und Orientierungslosigkeit gehören zum Programm. Und drittens ist, soweit man das bisher feststellen konnte, nicht nur die visuelle Ausstattung eines Computerspiels für das Vergnügen verantwortlich, das die Spieler empfinden.
Worin besteht dann der Reiz von Computerspielen?
Puh. Worin besteht der Reiz von Literatur? Genau: Kommt auf die Präferenzen der Leser an. Wollte man wirklich versuchen, eine Antwort zu finden, mit der man die Faszination für Pilcher und Pynchon gleichermaßen erklären kann, muß man sich auf die Kulturtechnik des Lesens beschränken - nicht auf den Stoff. Fragt man die Spieler selbst, so steht für sie meistens das sogenannte Gameplay im Mittelpunkt, also der Ablauf des Spiels, sein Rhythmus, seine Eleganz, die Logik und die Komplexität der Anforderungen, bei Online-Spielen oft auch der Teamgedanke.
[small](Zusammengestellt von Andreas Rosenfelder, Tobias Rüther und Harald Staun.)[/small] -
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Gestern hat wohl wieder so ein Vollhorst per Teamspeak( schätze ich?) einen Amoklauf angekündigt in seiner Schule in Baden-Württemberg...
Deshalb ging vom Kultusministerium eine Warnung aus und Polizeiaufgebot vor den baden-Württembergischen Schulen... Hab gerade eben auch ein Kastenwagen mit 4 Cops drinnen auf dem Schulparkplatz gesehn
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Update:
Der seit gestern vermisste Schüler und eine Pistole, wurden tot aufgefunden. Unklar ist ob ein Zusammenhang besteht was die anonyme Ankündigung im Internet angeht.
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