Verbot von "Killerspielen"

  • Zitat

    Original geschrieben von xoduz
    Genau das heisst Toleranz ja nun eben nicht, gerade das Akzeptieren ist doch noch wichtiger Bestandteil - befürworten musst Du es nicht.


    Das ist ja der Irrlglaube. Les bitte die Definition, im übrigen von Wikipedia. Kannst auch gerne die Definition von Toleranz im Duden nachschlagen. :)

  • Hallo,



    meiner Meinung nach gibt es viel zu viele brutale spiele. solche spiele werden auch hauptsächlich von kids gespielt, und genau das ist das Problem !!!


    ob ein generelles verbot was bringen würde, bezweifle ich. Man sollte zumindest das ganze besser zensieren.



    Gruß

  • Definition aus dem Langenscheidt Fremdwörterbuch:


    Tolerieren: dulden, gewähren lassen


    Respektieren: 1. anerkennen, gelten lassen 2. schätzen, achten


    Akzeptieren: billigen, anerkennen, als positiv empfinden, einverstanden sein


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    Ich denke mal, die Reihenfolge der 3 Begriffe ist halbwegs ok so. Aber natürlich gibt es Überschneidungen. - "Tolerieren" heißt auf jeden Fall nicht zwangsläufig "Akzeptieren", und "Respektieren" ist so ein Zwischending, was auch noch 2 Bedeutungen hat, die man leicht vermischt.


    - - - - - - - - - - -


    Zum Thema: Danke für Eure ganzen Erklärungen und die interessante Diskussion, aber ich glaube, ich kann das einfach nicht so sehen, wie einige hier. Um es auf einen Punkt zu bringen (weil einige das Beispiel mit dem Blut brachten):
    Wenn ich mich im RL vor Spinnen ekele (Pfui!), dann könnte das spannendste Spiel mit der tollsten Grafik mich nicht begeistern, wenn darin lauter fette Vogelspinnen vorkommen... :D

  • Vor fetten Spinnen ekle ich mich auch - wenn sie in einem Game vorkommen, hab ich damit aber kein Problem - da wird sie halt abgeschossen! :top: :D


    Die Diskussion als solche ist IMHO völliger Nonsens. Habe jetzt die kompletten drei Seiten nicht gelesen; vermutlich wurde meine Meinung schon desöfteren geäußert, und sie wird ja auch in den Medien von den Leuten, die wirklich wissen, wovon sie reden, vertreten. Solche Spiele sind IMMER nur ein Symptom, aber praktisch nie die Ursache für derartiges Verhalten. Politiker, die nach solchen Aktionen unisono nach einem Killerspielverbot schreien, zeigen damit ihre völlige Inkompetenz.


    1st person shooter sind seit jeher mein Lieblingsspielgenre. Ich spiele mit Sicherheit nicht viel; heute sowieso bei weitem nicht mehr so viel wie früher. Aber wenn ich spiele, dann fast nur sowas. Ich habe dabei aber noch nie den Eindruck gehabt, irgendwann mal Realität und Fiktion durcheinandergebracht zu haben. Auch habe ich nicht den Eindruck, ein grundsätzlich gewalttätiger oder auch nur gewaltbereiter Mensch zu sein... :D


    Übrigens: Du sitzt doch direkt an der Quelle, was psychologische Kompetenz angeht. Was sagt er denn zu dem Thema? ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Vor fetten Spinnen ekle ich mich auch - wenn sie in einem Game vorkommen, hab ich damit aber kein Problem - da wird sie halt abgeschossen! :top: :D

    Ach, so einfach ist das? :eek: - Cool! :cool: Dann werde ich mir jetzt ein paar spinnige Spiele (Achtung Wortspiel!) besorgen. (Aber leider finde ich die ja eklig...) :D


    Zitat

    Die Diskussion als solche ist IMHO völliger Nonsens. Habe jetzt die kompletten drei Seiten nicht gelesen; vermutlich wurde meine Meinung schon desöfteren geäußert, und sie wird ja auch in den Medien von den Leuten, die wirklich wissen, wovon sie reden, vertreten. Solche Spiele sind IMMER nur ein Symptom, aber praktisch nie die Ursache für derartiges Verhalten. Politiker, die nach solchen Aktionen unisono nach einem Killerspielverbot schreien, zeigen damit ihre völlige Inkompetenz.

    Genau über den Punkt sind wir natürlich schon lange hinaus. :)


    Zitat

    Auch habe ich nicht den Eindruck, ein grundsätzlich gewalttätiger oder auch nur gewaltbereiter Mensch zu sein... :D

    Da man sich ja bekanntlich selber nicht besonders objektiv einschätzen kann, sollte ich vielleicht mal besser die Freundin fragen? ;)


    Zitat

    Übrigens: Du sitzt doch direkt an der Quelle, was psychologische Kompetenz angeht. Was sagt er denn zu dem Thema? ;)

    Diese Quelle habe ich natürlich auch schon befragt. (Aber da er selber auch diese Spiele nicht spielt, kamen da nur so allgemeine Sachen wie: Der Mensch ist halt von Natur aus ein gewaltbereites Wesen... und für manche Leute ist es wohl wirklich nur ein Spiel, über das sie nicht groß nachdenken.) - Aber da ich gerne detaillierte Infos aus erster Hand habe, und sich solche Aussagen auch nicht unbedingt mit meinen eigenen Erfahren decken, habe ich hier die Foren-Quelle angezapft. :D

  • Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
    Da man sich ja bekanntlich selber nicht besonders objektiv einschätzen kann, sollte ich vielleicht mal besser die Freundin fragen? ;)


    Hab ich gemacht: Full Ack! :top: :D

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Hab ich gemacht: Full Ack! :top: :D


    Das hätte ich doch aus ihrem Munde hören wollen! :D
    (Und nur so als allgemeiner Hinweis: Es gibt viele Arten von Gewalt, nicht nur körperliche, sondern auch subtilere. - Dazu zählt z.B. auch verbale Gewalt. - Aber da ist der Übergang zu heißen Diskussionen wohl fließend. Und aus einigen Wortgefechten sollen ja auch schon Freundschaften entstanden sein. ;))

  • Was mich an der Argumentation der Befürworter dieser Spiele stört ist einfach daß da aus der eigenen Perspektive auf andere Spieler geschlossen wird.


    Natürlich wird keiner zwangsläufig zum Amokläufer weil er solche Spiele spielt, weil sonst hätten wir tausende Amokläufer. Und natürlich würden sich diejenigen, die tatsächlich krankhaft gewalttätig sind, also die Robert Steinhäusers oder Sebastians aus Emstetten, die entsprechenden Programme trotz Verbots beschaffen.
    Ein Verbot mit dem Ansinnen Amokläufe zu verhindern ist natürlich Unsinn. Aber das ist ja auch nicht allein Sinn der Sache, es geht auch um die allgemeine Verrohung der Gesellschaft.


    Es stellt sich die Frage inwieweit derartige Programme Gewalt und Tod relativieren und euphemisieren. Man kann das an der Diskussion hier auch sehr gut beobachten: da wird aus dem Töten, was wir gesellschaftlich allgemein als schlimmste und ultimativste Verhaltensweise definieren, plötzlich ein Spaß, eine interessante Freizeitbelustigung.
    Das mag für stabile Menschen, die einen gewissen Intellekt haben und diese Spielerei für sich einordnen können, problemlos sein. Euch hier kann man aber nicht als Maßstab nehmen, sondern vor diesen Spielen sitzen auch Jugendliche, die noch nicht so geformt sind und sich schwerer damit tun den PC und das, was man da "lernt", abzugrenzen von Verhaltensweisen in der realen Welt.


    Daß gewisse Lerneffekte ins reale Leben transportiert werden kann man wohl kaum ausschließen.
    In der Luftfahrt weiß man um die sog. "canned decisions", gemeint ist damit daß man nach Simulatortrainings oder Berichten von Ereignissen / Unfällen, die anderen passiert sind, gewisse Szenarien durchdenkt und daraus Handlungspläne entwickelt, wie man sich selber in dieser oder jener Situation verhalten würde oder wie man glaubt daß die Situation bewältigt werden kann. Diese Gedanken werden dann sozusagen in einer Dose ("can") konserviert - und hervorgeholt wenn ein entsprechendes Szenario tatsächlich vorliegt. In der Fliegerei sind diese canned decisions teilweise problematisch, aber das ist ja hier nicht das Thema.
    Ich will damit nur sagen: ich denke daß Ego-Shooter-Verhaltensweisen zumindest bei "noch formbaren" Jugendlichen durchaus den Effekt haben könnten Handlungsstrategien für den Alltag zu lernen, also Dinge wie z. B. "im Zweifel erstmal zuschlagen" oder sowas.


    Das Argument daß die Programme sehr beliebt seien ist IMHO total unsinnig. Es gibt auch eine Nachfrage nach Kinderpornografie, und da kommt ja auch niemand auf die Idee mit "Angebot und Nachfrage" zu argumentieren.


    Eine Diskussion im Hinblick auf Amokläufer ist sicher unsinnig und es mag auch stimmen daß Politiker nicht mal wissen worüber sie reden. Wenn man die Frage nach den Ego-Shootern aber im Hinblick auf die allgemeinen Auswirkungen, speziell bei Jugendlichen, untersucht, ist es sicher nicht mehr so leicht das alles als "harmlose Spielerei" abzutun.
    Man muß eben sehen daß nicht jeder ein abgeklärter, überlegter TT-User ist, der das alles wirklich nur zur Zerstreuung spielt, sondern es tummeln sich unter uns auch genügend arme Würstchen, die die Grenze zwischen Spiel und Realität eben nicht so deutlich ziehen können und Problemlösungen aus der virtuellen Welt ins reale Leben übertragen. Damit ist nicht gemeint daß nun jeder mit Waffen durch die Gegend rennt, von einer Deckung zur nächsten, aber man lernt bestimmte Denk- oder Verhaltensweisen.


    Das ist egal solange es um harmlose Programme geht, aber es ist eben nicht mehr egal wenn es um Ego-Shooter geht und Denkmuster wie "möglichst jeden Gegner kaputt machen" oder "erst schiessen, dann fragen" sinngemäß auch anderswo zur Handlungsweise gemacht werden.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Man muß eben sehen daß nicht jeder ein abgeklärter, überlegter TT-User ist, der das alles wirklich nur zur Zerstreuung spielt, sondern es tummeln sich unter uns auch genügend arme Würstchen, die die Grenze zwischen Spiel und Realität eben nicht so deutlich ziehen können und Problemlösungen aus der virtuellen Welt ins reale Leben übertragen. Damit ist nicht gemeint daß nun jeder mit Waffen durch die Gegend rennt, von einer Deckung zur nächsten, aber man lernt bestimmte Denk- oder Verhaltensweisen.


    Mal angenommen, deine Annahme stimmt... was schlägst du also vor? Was allgemein gefordert wird, ist ein Verbot solcher Spiele. Und dagegen wehren wir - die, die solche Spiele mögen - uns. Ich denke, das ist legitim. Diskutieren kann man gerne über die Wirkung von brutalen Spielen... aber Zensur - und die Entschärfung deutscher Spiele wie Filme, die Indizierung und das Verbot sind Zensur - geht in der Form, wie sie in Deutschland betrieben wird, meiner Meinung nach nicht nur ganz allgemein nicht in Ordnung, sie löst auch das von dir geschilderte Problem nicht. Und das ist eben das Argument. Manch einer mag negativ von gewalttätigen Spielen oder Filmen beeinflußt werden, das zweifelt niemand an. Aber solch eine Beeinflussung geht doch von so vielen Sachen aus... warum muß man gerade die Computerspiele als Sündenbock heranziehen?
    Was mir persönlich gegen den Strich geht, ist, daß Computerspiele und Spieler durch solche indifferenzierten Diskussionen, wie sie aktuelle in der Öffentlichkeit geführt werden, in Miskredit geraten... es ist ganz einfach eine Tatsache, daß der Großteil der Computerspieler eben nicht mehr oder weniger stark von Spielen beeinflußt wird wie durch andere Einflüsse des täglichen Lebens.


    Und zum X-ten Male: Wo ziehen wir die Grenze? Wenn wir gewalttätige Computerspiele als Mitschuldige ausmachen, müssen wir uns auch Gedanken über Cowboy-und-Indianer-Spiele machen... über Grimms Märchen... über Profi-, Amateur- und Vereinssport (wo Aggression und Konkurrenzkampf noch viel stäker und realer vorgelebt wird)... usw. usf. Es kann nicht der richtige Weg sein, alles in Frage zu stellen.

  • Ich kann Usul da nur uneingeschränkt zustimmen.
    Wenn man aus der Frage des Einflusses von "Killerspielen" eine Grundsatzdiskussion über die evtl. schädliche Wirkung auf intellektuell nicht gefestigte Jugendliche macht, dann muss man da auch noch ganz andere Baustellen aufmachen...


    Aber dazu gibt es eben auch sowas wie Jugendschutz, wo Jugendliche keinen Branntwein kaufen dürfen, sich nicht nachts in Gaststätten rumtreiben dürfen, keine Pornografie erwerben dürfen, keine Autos fahren dürfen, und eben auch keine Computerspiele erwerben dürfen, die als nicht für Jugendliche geeignet eingestuft wurden.
    Mir ist natürlich bewusst, daß dieser Jugendschutz nicht überall ausreichend greift, aber ich höre keine Forderungen, daß Discos und Alkohol verboten werden müssten, weil wieder mal ne 14-jährige im Vollrausch schlafend aufm Klo in der Disco aufgefunden wurde oder daß Autos verboten werden müssten, weil nen 16jähriger das Auto seines Vaters entwendet und mit zwei Schwerverletzten vor nen Baum gefahren hat.


    Ich will damit nicht von dem Problem der Gewaltdarstellung in Computerspielen ablenken, ich will aber bekräftigen, daß man dann eben mehr in den gesetzlichen Jugendschutz investieren muss anstelle wieder reflexartig mit dem Wunsch nach Verboten zu reagieren.

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