Neue Dimensionen des Telefon-Spams

  • Hallo liebe TT-ler,


    der ein oder andere von Euch wird ja schon einmal Werbeanrufe von irgendwelchen Firmen erhalten haben, die Zeitschriften-Abos etc. verkaufen wollten.


    Da meine Telefonnummer nicht im Telefonbuch steht und ich der Weitergabe generell widersprochen habe (und nicht an dubiose Internet-Gewinnspielen teilnehme), hatte ich dieses Problem bislang nicht.


    Seit kurzem aber erhalte ich regelmäßig - auch auf die MSNs 2 und 3, die ich fast nie nutze - Telefonspam.
    Anfangs in der Form "Sie haben gewonnen - wählen Sie 09....008...333444".


    Das war ja noch insofern gut, als daß man die Nummer bei der Bundesnetzagentur (BNA) melden konnte und diese Nummern in der Folge flott abgeschaltet wurden.



    Seit einigen Wochen passiert aber nun regelmäßig das folgende Szenario:
    Es klingelt und eine synthetische Computerstimme teilt mir mit, ich habe gewonne und möge doch am Apparat bleiben (alternativ: die "1" drücken).
    Die Personen am anderen Ende weigern sich natürlich hartnäckig ;) (egal wie subversiv ich es versucht habe), mitzuteilen, für welche Firma sie arbeiten bzw. wo diese sitzt.


    Ich gehe davon aus, daß es auch klare Anordnungen der Callcenterbetreiber dafür gibt. :rolleyes:



    Das Problem: Wie kann ich mich gegen Anrufe von jemandem wehren, den ich nicht kenne und nicht identifizieren kann? :confused:



    Ich überlege gerade ernsthaft, eine Fangschaltung schalten zu lassen, um den betr. Firmen anschließend die Rechnung samt Unterlassungserklärung zugehen zu lassen. :mad:


    Denn das "Abweisen unbekannter Anrufer" allein hilft mir auch nicht weiter (allenfalls für MSN 2 oder 3), da mich eben auch Leute anrufen, die ihre Nummer nicht senden.



    Wer hat dieselben Probleme, Lösungsvorschläge oder kennt gar die Hintermänner? :confused:




    Danke,



    :) MTT :)

    Multae causae sunt bibendi...

  • Diese "Probleme" haben wohl wir alle ;). Habe auch vorhin erst wieder irgendsoeine Meinungsumfrage abgeschmettert. Je nach Tagesform mal freundlich, mal bissig. Kommt auch auf das Gegenüber an.


    Wenn keine Nummer übertragen oder genannt wird, bzw. keine Firma genannt wird, hast du wenig Chancen, zumal die Initiatoren meist im Ausland sitzen.


    Also schlicht und ergreifend einfach auflegen.

  • Ja,


    aber ich will mich wehren können.



    Es kann nicht sein, daß ich in meiner Privatsphäre gestört werde und es keine (direkte) Möglichkeit gibt, den Anrufer zu identifizieren.


    Solche Firmen verdienen es, richtig Contra zu bekommen, denn sie wissen sehr genau, daß "Cold Calls" - erst recht in Kombination mit dubiosen Gewinnversprechen - illegal sind.




    :) MTT :)

    Multae causae sunt bibendi...

  • Tja eine Fangschaltung brauchst du bzw. dein Netzbetreiber seit dem die Netze digital sind nicht mehr zu legen! Aber die Anbieter bezeichnen es gerne weiter so, damit sie auch weiterhin unverschämt hohe und horrende Preise dafür verlangen können. :mad: :flop:


    Alle Anrufer übertragen ihre Nummer + ein Flag ob diese beim Angerufenen/Endkunden(!) angezeigt werden soll. Dein Netzbetreiber muss also nicht viel tun für die "Fangschaltung", er muss lediglich die eingehenden Anrufe protokollieren.

  • Na, wenn es keine Sprachcomputer oder Meinungsumfragen sind, sondern man Dir etwas verkaufen möchte, gibt's da schon Wehrmöglichkeiten. ;)


    In diesem Fall gehst Du einfach auf das Angebot ein (Lottoscheine oder was auch immer man Dir verticken möchte) und nach Lieferung der Ware hast Du etwas in der Hand. Das Callcenter (bzw. eher die anbietende Firma) hat somit ein Gesicht bekommen. Damit kannst Du dann zur Wettbewerbszentrale und Co. marschieren und diese mahnen die Firma dann ab.


    U.U. musst Du dem Angebot eben noch widersprechen usw.

    Sie nannten ihn Trollfütterer.

  • Nein,


    das geht so auch nicht.


    Denn dann kenne ich nur die Firma, die mir ihr Produkt (z.B. Lotto) verkauft.


    Nicht aber das Callcenter / die Firma, die illegal Werbung (Cold Calls...) betreibt.



    Die Lotto-Firma wird natürlich behaupten, nichts mit den Werbemethoden zu tun zu haben, andererseits wohl auch nicht freiwillig Namen/Adresse des Callcenter-Betreibers rausrücken.


    Von dem Ärger durch Storno/Widerspruch, Anwalt etc. mal ganz zu schweigen.



    Fangschaltung würde mir schon gut gefallen, ist aber auch nicht ganz preiswert... :rolleyes:




    :) MTT :)

    Multae causae sunt bibendi...

  • Wenn Du meine Tipps anzweifelst, dann musst du es eben sein lassen. ;)


    Es ist egal, welches Call-Center es war. Das ist das Problem der Firma, das hat sich diese zurechnen lassen. Bei SKL bspw. ist es so geregelt, dass nach einer Bestellung sehr genau ersichtlich ist (für SKL), von welchem externen Callcenter die Bestellung kam. Dann rappelts einmal und es setzt ne dicke fette Vertragsstrafe. Trotzdem ist das als Belästigter nicht Dein Problem.


    P.S.: http://www.antispam.de/forum

    Sie nannten ihn Trollfütterer.

  • Das Problem für mich liegt im Grunde darin,
    daß ich den Urheber der Belästigung haftbar machen muß und nicht nur den mittelbaren Auftraggeber, der von den Praktiken seines Werbers entweder nichts weiß oder wissen will.


    Juristisch wird sich der Auftraggeber immer herauswinden können, da ihm nicht nachgewiesen werden kann, daß er diese Form der Werbung angeordnet hat oder Kenntnis davon hatte.
    Also kann man ihn selbst auch schlecht zur Unterlassung auffordern...




    :) MTT :)

    Multae causae sunt bibendi...

  • Das es Profitabel ist zeigt ein Laden hier bei uns in der Innenstadt. Derjenige hat einfach ein leerstehendes Ladenlokal angemietet, auf engstem Raum 20 Tische positioniert, überall ein Telefon platziert - thats it. Ich hab mal neben dem Laden geparkt (Tür stand offen). Es handelte sich eindeutig um Gewinnspielversprechen, sah alles ziemlich dubios aus. Aber anscheinend lohnt sich das, blöd nur das Leute die sonst keine Arbeitsstelle kriegen, bei so einem Laden anfangen.


    MTT
    Ich kann dich verstehen, aber du kämpfst da gegen Windmühlen. Du verklagst 10 und es entstehen 10 neue Läden. Willst du dir das selber antuen? Ich leg einfach auf bzw. gehe garnicht mehr ran, wenn ich die Nummer nicht kenne.

  • Zitat

    Original geschrieben von mannesmann
    Aber die Anbieter bezeichnen es gerne weiter so, damit sie auch weiterhin unverschämt hohe und horrende Preise dafür verlangen können. :mad: :flop:


    AFAIK ist sogar von der BNetzA vorgeschrieben, wie viel die "Fangschaltung" kosten darf oder sogar muss. Außerdem kann man AFAIK nicht aus Jux das mal so beantragen, sondern muss dem Netzbetreiber erst davon überzeugen, dass die "Fangschaltung" nötig ist (z.B. Strafanzeige gegen Unbekannt)


    Andernfalls wäre CLIR ein Hohn,weil jeder der es sich Leisten kann und kommerzielle Interesse an seinen Anrufern hat - z.B. Kunden die mit unterdrückter Nummer ein Angebot einholen- viel zu einfach an die Telefonnummern kommt. Da wären selbst die 58€ im Monat gut investiert.Zumal MCID AFAIK nicht nur das simple notieren der Rufnummer umfasst, sonder auch eine Teilnehmerermittlung mit gerichtlich verwendbaren Adresse.


    Soll CLIR Sinn machen - dann darf MCID nicht kostenlos und leichtsinnig vergeben werden.


    In meine Augen ist die Politik hier gefragt, über die BNetzA allen Telcos zu untersagen Callcenter mit "dauer CLIR" anzubinden und erzwingen, daß immer eine rechtlich verwertbare Telefonnummer zu versenden ist.
    Schließlich kann jedes poplige Geschäft oder Cafe verklagt werden wenn an der Tür kein Inhaber/rechtsgültige Anschrift steht. Warum nicht auch am Telefon.

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