Klar hat Saddam Hussein die höchstmögliche Strafe verdient, trotzdem halte ich die Todesstrafe aber nicht als höchstmögliche Strafe für akzeptabel, egal was jemand verbrochen hat.
Todesurteil gegen Saddam Hussein
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Zitat
Original geschrieben von IncCy
Durch den Mord an einem Mörder macht man sich selbst zu einem.
Ich bin stolz, dass wir hier keine Todesstrafe haben und finde eine solche Strafe in keinem Fall gerechtfertigt. egal was derjenige verbrochen hat.
Es geht da auch nicht um Mitleid, sondern darum, dass die Todesstrafe inhuman ist.
Wenn aber "WIR", also der Staat sowieso schon Mörder sind, da kommt es auf die paar Extremen nun auch nicht mehr an. Ich weiß nicht was inhumaner ist. Wenn Opfer oder Angehörige ein Leben lang damit leben müssen, das so ein Mensch noch lebt, oder sie vielleicht das Kapitel abschließen können, wenn derjenige nicht mehr lebt. -
Der Mensch bestraft jemanden, der sich das Recht herausgenommen hat, über Leben oder Tod eines anderen zu entscheiden, indem er sich selbst das Recht herausnimmt, über dessen Leben oder Tod zu entscheiden.
Was gibt es dazu noch mehr zu sagen. Die Todesstrafe ist ein Widerspruch in sich.
Egal, um wen es geht und egal, was er getan hat.
Der Mensch besitzt dieses Recht nicht. -
Saddam aber auf Kosten der Un in ein halbes Luxusgefängnis zu stecken und ihn durchzufüttern, halte ich auf Grund seiner Greueltaten auch nicht für gerechtfertigt.
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Ich bin ansonsten auch ein entschiedener Gegner der Todesstrafe. Aber auch wenn ich mich moralisch nicht in der Lage sehe, zu beurteilen, ob ein Mensch den Tod verdient hat, so habe ich dennoch das Gefühl, das in solchen Ausnahmefällen (wie Diktatoren) die Todesstrafe vielleicht doch eine Form von Bestrafung und Vergeltung ist, die vielleicht nicht richtig ist, aber die man dennoch als in gewisser Hinsicht gerechtfertigt ansehen kann.
Diese Strafe muss nicht einer Privatperson, die ein oder mehrere Kapitalverbrechen begangen oder möglicherweise eben doch nicht begangen hat, gerecht werden, sondern einem ehemaligen Staatsoberhaupt, der nicht "nur" ein Mörder, sondern geradezu ein Menschenvernichter gewesen ist und über dessen Greueltaten und deren Umfang es kaum einen Zweifel gibt, fairer Prozess hin oder her.
Wenn man den Schmerz und das Leid der Opfer Husseins und deren Angehörigen aufaddiert, dann fragt man sich schon, ob es nicht die einzig gerechte Strafe ist, wenn dieser Mann jetzt 30 Tage in seiner Zelle sitzt und weiß, dass er am Ende dieser Frist nicht mehr leben wird.
Ich kann diese Frage für mich nicht endgültig beantworten. Ich finde die Praxis der Todesstrafe wie z.B. in den USA und Japan absolut verachtenswert, erschütternd und scheußlich, aber letztendlich denke ich auch, dass man sie in diesem Fall möglicherweise, ungeachtet ob es politisch klug ist, sie zu vollstrecken, vertreten. Das muss aber das irakische Volk entscheiden. Denn schliesslich habe diese unter Hussein gelitten, nicht wir Europäer oder Amerikaner, zumal der Tod im Islam ohnehin eine andere Bedeutung hat als in christlich geprägten Kulturen.
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Dann haben also mehr oder weniger alle Staatsoberhäupter von westlichen Staaten die Todesstrafe verdient. Denn mit dem Leid, welches sie großen Teilen der Weltbevölkerung angetan haben und antun, können diese vielleicht auch nicht leben.
Wieso eine Luxuszelle? Soll man ihn doch so behandeln, wie jeden anderen Gefangenen auch.
Um ehrlich zu sein: Ist es eine Genugtuung, wenn ein solcher Mensch stirbt? Irgendwann stirbt er eh und wenn er davor noch 30 Jahre lang in einer 2m²-Zelle geschmort hat, ist mir das sogar lieber. -
Zitat
Original geschrieben von Jochen
Der Mensch bestraft jemanden, der sich das Recht herausgenommen hat, über Leben oder Tod eines anderen zu entscheiden, indem er sich selbst das Recht herausnimmt, über dessen Leben oder Tod zu entscheiden.
Was gibt es dazu noch mehr zu sagen. Die Todesstrafe ist ein Widerspruch in sich.
Der Mensch bestraft jemanden, der sich das Recht herausgenommen hat, über die Freiheit oder Gefangenschaft eines anderen zu entscheiden, indem er sich selbst das Recht herausnimmt, über dessen Freiheit oder Gefangenschaft zu entscheiden.
Was gibt es dazu noch mehr zu sagen. Die Gefängnisstrafe ist ein Widerspruch in sich.Gefängnisstrafe für Freiheitsberaubung, Geldstrafe für Diebstahl, angemessen ist das doch alles nicht... oder?
Ein Staat muss das Gewaltmonopol innehaben und sich damit mehr Rechte herausnehmen als er den anderen Menschen zugesteht, wenn er langfristig bestehen will. Ob dazu die Todesstrafe gehören darf ist freilich eine andere Frage, die ich ebenfalls entschieden verneinen würde (wobei ich mir mit diesem "Nein" zugegebenermaßen im Falle Saddam Husseins deutlich weniger sicher bin als sonst); mit Deiner Argumentation kann man aber meiner Meinung nach nur gegen nicht-staatliche Gewalt argumentieren.
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Zitat
Original geschrieben von galahad13
Saddam aber auf Kosten der UN in ein halbes Luxusgefängnis zu stecken ...Dann stecken wir ihn doch in ein ganz normales deutsches, völlig überfülltes Gefängnis. Da wird er todsicher nur ganz wenig zu lachen haben und eventuell erledig
entdiesich das mit der Todesstrafe dann eh von selbst *zynisch-sarkastischster Zwinkersmilie*Für den Bestraften bin ich mir nicht sicher, was schlimmer ist: ihn umbringen oder ihn bis an sein natürliches Lebensende in Einzelhaft isoliert auf wenige Quadratmeter schmoren lassen. Soziale Isolation und die Versagung jeglichen weiteren Lebenssinns in so einer Zelle dürfte der psychischen Folter schon recht nahe kommen...
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Zitat
Original geschrieben von DUSA-2772
Dann stecken wir ihn doch in ein ganz normales deutsches, völlig überfülltes Gefängnis. Da wird er todsicher nur ganz wenig zu lachen haben und eventuell erledigentdiesich das mit der Todesstrafe dann eh von selbst *zynisch-sarkastischster Zwinkersmilie*Für den Bestraften bin ich mir nicht sicher, was schlimmer ist: ihn umbringen oder ihn bis an sein natürliches Lebensende in Einzelhaft isoliert auf wenige Quadratmeter schmoren lassen. Soziale Isolation und die Versagung jeglichen weiteren Lebenssinns in so einer Zelle dürfte der psychischen Folter schon recht nahe kommen...
In D ist ja z.B. auch die "Strafe" für Mörder und Vergewaltiger von Kindern nicht der Knast als solches, sondern die darauf "besonders nett" reagierenden Zellennachbarn. Das ist vom Staat sicher nicht so gewollt, kommt aber einer "Bestrafung" näher als der Resozialisierungsgedanke in unserem Strafrecht, wo man sich keinen Deut um einen Opferschutz schert.
Aber ich schweife ab...
Also BTT: Wenn S.H. mit entsprechenden Leuten die Zelle teilt, dann wäre selbst die Todesstrafe milde.
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Saddam Hussein wurde von einem Marionettengericht der Amerikaner zum Tode verurteilt. Aber der eigentliche Skandal an sich ist ja das die Amerikaner im Irak den Unfrieden reinbringen und dieser so lange bestand hat bis der Besatzer aus dem Land verschwindet und eine SOUVERÄNE Regierung gebildet wird. Ob die nun demokratisch ist mag ich zu bezweifeln, aber unter einer authoritären nicht demokratischen Regierung hatte der Irak nicht so große Probleme. Heute ist Krieg in der Region, unter Saddam Hussein gab es solche Umstände nicht. Da mag man von der Person Saddam Hussein halten was man möchte, keiner kann heute ERNSTHAFT behaupten das es den Irakern besser geht als vor der Besetzung durch US Amerikanische Truppen.
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