Stromanbieter wechsel

  • Du hast meinen Post aber schon gelesen, oder? Habe ich etwas von Strompaket geschrieben? Von Vorauszahlung, abgesehen von dem Sonderabschlag, habe ich auch nichts geschrieben. Ich war genau ein Jahr bei Teldafax. Der Antrag erfolgte bereits im März 2009, aufgrund der Kündigungsfrist wurde ich jedoch erst im Oktober beliefert.


    Den Netzbetreibern habe ich in Bezug auf die Teldafax Insolvenz auch keinen Vorwurf gemacht. Im Gegenteil, ich bin froh, dass ich bei den Pleiten damals direkt ohne Lieferunterbrechung vom Netzbetreiber wieder versorgt wurde. Kritisieren würde ich bei denen nur die Preispolitik. Daher finde ich die Regulierung des Strommarktes schon sehr sinnvoll, aber aufgrund der negativen Erfahrung (3 insolvente Anbieter) ist es doch nicht so verwunderlich, dass ich erst einmal einen großen Bogen um einen Anbieterwechsel machen werde und auch im Bekanntenkreis zu keinem Anbieterwechsel raten kann.


    Ich halte mich schon als kritikfähig, aber in diesem Falle kann mir doch nicht Naivität oder mangelnde Recherche vorgeworfen werden. Anfang 2009 konnte ich den schlechten Ruf von Teldafax nicht erkennen. Sicher gab es die ein oder andere negative Bewertung, aber welche Firma hat denn nur gute Bewertungen?


    Mit dem Sonderabschlag in Höhe von 200 EUR bin ich ein gewisses Risiko eingegangen. Die monatliche Abschlagszahlung kann man aber nicht einmal beim örtlichen Versorger verweigern. Zuviel gezahltes Geld erhält man nun einmal frühestens nach Erhalt der Schlussabrechnung zurück.


    Vorwerfen kann man mir evtl., dass ich dem Geld schon früher hätte hinterherrennen müssen. Leider war ich kurz nach Vertragsende 2 Monate im Ausland. Als ich wiederkam und die Schlussrechnung sah, dachte ich, dass alles im Lot sei. Im Internet hatte ich auch gelesen, dass die Rückzahlung bei manchen erst nach 2 Monaten erfolgt ist, daher hatte ich bis jetzt die Füße still gehalten.


    Du scheinst ja die These zu vertreten, dass jeder Kunde, der sich jetzt (oder sogar seit 2009) auf Teldafax einläßt, selber schuld ist. Ich sehe das nicht so. Teldafax macht Fernsehwerbung mit einem ehemaligen Fußballidol, sponsort ein Fußballteam, ist schon jahrelang auf dem Markt und mit der Regulierungsbehörde existiert ein Kontollorgan. Sicher gibt es jetzt sogar negative Presseberichte, aber wenn die Firma kurz vor der Insolvenz steht, sollte ihr bereits jetzt verboten werden, weitere Kunden zu aquirieren.


    Eine gewisse Recherche sollte schon erfolgen, aber andererseits ist man damit überfordert. Man kann nicht jede Firma durchleuchten. Man kann auch nicht auf allen Gebieten Experte sein. Man muss oft einfach darauf vertrauen können, dass die Firmen seriös sind.


    Wie kann man denn ahnen, dass Gammelfleisch verkauft wird?
    Dass Eier Dioxin enthalten?
    Dass renomierte Banken hochspekulative Geldanlagen getätigt haben?
    Dass bestimmte Textilien krebserregende Stoffe enthalten?
    Die Liste ließe sich unendlich fortführen.


    Bei Teldafax fällt jetzt das Wort Insolvenzverschleppung. Wie man als Außenstehender dies im Vorfeld erkennen kann, würde mich brennend interessieren.

  • Sorry, bei den 31 Cent/kWh bin ich (fast zwangsläufig) von einem Strompaket ausgegangen, welches Du nicht voll ausgereizt hast.. ;)


    Zitat

    Mit dem Sonderabschlag in Höhe von 200 EUR bin ich ein gewisses Risiko eingegangen. Die monatliche Abschlagszahlung kann man aber nicht einmal beim örtlichen Versorger verweigern. Zuviel gezahltes Geld erhält man nun einmal frühestens nach Erhalt der Schlussabrechnung zurück.


    Absolut korrekt und richtig, da kein Versorger 1 Jahr in Vorleistung gehen muss - die müssen den Strom ja auch eher bezahlen, aber (und das ist ein wesentlicher Unterschied) ein normales EVU (im Sinne von Stadtwerk) schätzt den Abschlag und wenn der Kunde (per simpler Rechnung) nachweist, dass dieser zu hoch oder zu niedrig ist, dann wird angepasst. Ich habe Kunden erlebt, die haben Ihren Abschlag so genau ausgerechnet, dass die Jahresabrechnung am Ende auf +/-10 € herauslief.
    Das ist jetzt natürlich nen extremes Beispiel, aber das zeigt eben, wie genau manche Leute ticken und das es eben geht. Umgekehrt müssen doch jedem Kunden die Warnglocken läuten, wenn ein Versorger 200€ "Sonderabschlag" haben möchte. Wie haben die das denn begründet???
    Von diesem dreisten Abschlag höre ich auch zum ersten Mal (glauben tu ich es uneingeschränkt). Die sind Versorger und keine Bank und es gibt keinen plausiblen Grund für eine derartige Sicherheit. Zahlt der Kunde nicht, kann das EVU den Vertrag kündigen und die Vorausbeschaffung ist auch nicht wirklich ein Thema, zumindest nicht, dass es 200 € rechtfertigen würde...


    Zitat

    Anfang 2009 konnte ich den schlechten Ruf von Teldafax nicht erkennen. Sicher gab es die ein oder andere negative Bewertung, aber welche Firma hat denn nur gute Bewertungen?


    Der Ruf war auch Anfang 2009 schon reichlich ramponiert und es gab Medienberichte darüber. Ohne die Verbrauchsportale studiert zu haben: Ich kenne kaum einen Versorger, der großartig gelobt wird, es gilt also den zu finden, der die wenigsten schlechten Bewertungen hat und das war 2009 bei TelDaFax schon definitiv nicht der Fall...
    ... was Dir jetzt aber auch nichts bringt und ich gebe Dir in folgendem Punkt uneingeschränkt recht:


    TelDaFax ist kundenmäßig einer der größten (unabhängigen) Versorger in Deutschland überhaupt, die das nur geschafft haben, weil sie mit Dumpingpreisen an den Markt gegangen sind und vertrauenswürdige Werbepartner haben. :flop:


    Die von Dir angesprochene Regulierungsbehörde kontrolliert TelDaFax übrigens nicht oder zumindest nicht so, wie Du es vielleicht erhoffst. Die BNetzA kontrolliert die Netzbetreiber und diktiert quasi deren Preisblätter (daher kann ich auch die Kritik nicht von Dir daran nicht verstehen :confused:) - die EVU sind der BNetzA zwar auch bekannt und die BNetzA stellt bestimmt auch mal ne kritische Frage oder kontrolliert die Einhaltung von "Marktregeln", aber "Kontrollorgan" im (wirtschaftlichen) Sinne ist sie nicht.


    Zitat

    Bei Teldafax fällt jetzt das Wort Insolvenzverschleppung. Wie man als Außenstehender dies im Vorfeld erkennen kann, würde mich brennend interessieren.


    In dem man regelmäßig TelDaFax bei Google-News eingibt - ich verfolge die Story aus Interesse seit mittlerweile 3 Jahren. Vor 3 Jahren war natürlich die Insolvenzgefahr noch nicht so hoch, wie dieser Tage, aber man hat gemerkt, dass die Zahlungen schon sehr systematisch zurückbehalten wurden. Bei den Presseberichten der letzten Wochen/Monate, muss nicht erst der Staatsanwalt ermitteln und das Wort aussprechen. Wenn ein Unternehmen mit "Schneeballsystemen" in Verbindung gebracht wird und in der Folge rauskommt, dass weder Kundenguthaben noch Lieferantenrechnungen ausgeglichen werden, dann ist einfach kein Geld mehr in der Kasse = keine Liquidität, um dem laufenden Geschäft nachzukommen = begründete Insolvenzsitutation.


    Bezeichnend ist ja an der Stelle auch, dass TelDaFax wohl für die letzten 3 Jahre keine testierten Jahresabschlüsse vorweisen kann. Ein zwischenzeitlich zu Rate gezogener Insolvenzverwalter hat noch am gleichen Tag "Tschüss" gesagt, da er sich "strafbar" machen würde, wenn er den Verhandlungen weiter beiwohnen würde und keine Insolvenz beantragt würde. Das stand im letzten Jahr schon in der Presse und wurde soweit ich weiß, in der Form auch nicht dementiert.


    Zitat

    Eine gewisse Recherche sollte schon erfolgen, aber andererseits ist man damit überfordert. Man kann nicht jede Firma durchleuchten. Man kann auch nicht auf allen Gebieten Experte sein

    Stimmt, ein (Lebens-)Risiko gibt es immer, aber wie gesagt: Wenn einer deutlich billiger ist als alle anderen, dann lohnt sich neben dem 1. auch noch ein 2. Blick und der hätte bei TelDaFax schon einiges erkennen lassen. Aber wie weiter oben erwähnt: Ich kann auch die Leute verstehen, die sich von Rudi & Co haben blenden lassen und sie tun mir leid.


    Zitat

    ...sollte ihr bereits jetzt verboten werden, weitere Kunden zu aquirieren.


    Wer soll das verbieten? Abgesehen davon könnte man den Laden dann gleich abschließen. Wer will sich die Verantwortung ans Bein binden die Existenz eines Unternehmens mal so abzuschalten? Auch wenn die Überlebenschancen bei TelDaFax vielleicht gerade mal bei 5% liegen, noch leben sie. Außerdem würde man damit alle aktuellen Kunden abstrafen, deren eingezahltes Geld dann definitiv weg wäre. Und etwas globaler gedacht: Wo zieht man da die Grenze? Jedes Unternehmen was wirtschaftliche Probleme hat direkt abwickeln?
    Eigentlich besteht die Regelung ja auch schon durch die Insolvenzordnung und da prüft jetzt eben die Staatsanwaltschaft, ob TelDaFax dagegen verstossen hat...


    Ne Frage zum Abschluss:
    Bei welchen beiden anderen Versorgern bist Du denn auf die Nase gefallen?


    So denn, schönen Tag

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • Den Strommarkt beobachte ich nicht so genau wie du. Da du beruflich damit zu tun haben scheinst, ist das auch nicht verwunderlich. In der Regel können die Kunden es aber nicht abschätzen, wie man die Kundenbewertungen werten soll. Auch wenn es mich im Falle von Teldafax evtl. vor finanziellem Schaden bewahrt hätte, ist es doch sehr praxisfremd, sich immer wieder über eine Firma zu erkundigen. Ich würde es trotz dieses Fiaskos in Zukunft wohl nicht tun, denn dann müsste ich ja alle Firmen permanent observieren, mit denen ich etwas zu tun habe (Bank, DSL, Mobilfunk, Auto- und andere Versicherungen, etc). Soviel Zeit hätte ich gar nicht und vielleicht wäre ich auch nicht kompetent genug, finanzielle Risiken zu erkennen.


    Für mich war der Preisunterschied nicht so alamierend niedrig, weil im ersten Jahr nahezu jeder Stromanbieter (auch Netzbetreiber) mit Bonussen lockt. Ich nahm an, dass die das erste Jahr nur Kunden gewinnen wollen und darauf hoffen, dass die Kunden dann wieder träge sind und nicht nachrechnen, ob ab dem 2. Jahr immer noch eine Ersparnis herauskommt.


    Der Sonderabschlag war eine "freiwillige" Angelegenheit, so dass ich nicht von einer Notwendigkeit für Teldafax ausging. Ich redete mir auch ein, dass sie mit solchen Vorauszahlungen bessere Einkaufspreise erzielen könnten. Das war in meinen Augen auch der Grund für die Preisunterschiede bei jährlichen Abschlagszahlungen. Da das System schon seit Jahren so existierte, ohne dass die Behörden einschritten, ging ich von einem seriösen Geschäftsmodell aus. Trotzdem verzichtete ich aufgrund meiner Erfahrung lieber auf einen weiteren Cent Ersparnis und entschied mich für Monatszahlung.


    Das Fatale ist zudem, dass die Rabatte in anderen Branchen noch viel höher sind. Bei mir wäre die Ersparnis 3 Cent/KWh gewesen, mit Bonus wäre ich maximal auf 20-25 % Rabatt gegenüber Vattenfall gekommen. Bei meinem DSL Vertrag von Vodafone erhalte ich in den ersten 2 Jahren aber einen Rabatt von 50 %. Beim Mobilfunk sieht es noch viel kranker aus. Ein original Vodafone Vertrag mit Flatrate ins Vodafone-, Festnetz und einem Netz seiner Wahl mit Gewinn zu erhalten (monatlich 3 EUR Plus), ist doch verrückt. Die ganzen (Lock-)Angebote im Einzelhandel sind bestimmt auch weit unterm Einkaufspreis. Bei manchen Aktionen kommt man sogar auf 75 % auf Markenprodukte.


    Ich habe mir jetzt noch einmal alte Unterlagen angesehen. Ich habe eine wahre Odyssee hinter mich gebracht. Angefangen hatte es mit dem FHE Entsorgungsverband, der mich unter dem Namen Zeus Strom AG belieferte (ab 01.01.99). Nur ein halbes Jahr später teilte mir eine Kanzlei die Eröffnung des Insolvenzverfahrens mit (03.08.99, Bestellung als Insolvenzverwalter bereits am 04.07.99).


    Dann wechselte ich zu Tic Admin (01.10.00). Im Februar teilte mir die Zweitausend Stromvertrieb AG die Übernahme der Stromlieferung mit. Nur wenige Wochen später kontaktierte mich die Deutsche Strom AG mit einem ähnlichen Schreiben (06.03.01, Lieferbeginn 01.05.01). Die hielt immerhin ein Jahr durch, aber kurz danach informierte mich mein örtlicher Stromversorger von der Übernahme der Stromlieferung ab 25.05.02.


    Wie soll man da die Liberalisierung des Strommarktes positiv sehen können?


    Aktuell wäre die Ersparnis bei mir wohl nur noch 50-70 EUR. Dafür würde ich diesen Aufwand und Risiko nicht auf mich nehmen. Hinzu kommt, dass mein Stromverbrauch die letzten Jahre extrem schwankte und wohl deutlich über dem anderer Haushalte liegt. Bei einer Pleite wäre die Wahrscheinlichkeit nicht gerade gering, dass zuviel gezahlte Abschlagzahlungen die Ersparnis zunichte machen.


    Ach ja, letztes Jahr hätte ich mich wahrscheinlich noch für Strompakete entschieden, weil ich da komischerweise die Gefahr einer Insolvenz ausgeblendet hätte. Jetzt würde ich mich nicht einmal mehr für die Mini-Strompakete entscheiden.


    Übrigens habe ich gestern ein Fax mit 2 Wochen Zahlungsfrist verschickt. Das sind aber vermutlich nur weitere 20 Cent an Kosten gewesen, die ich abschreiben muss.

  • Ohne jetzt aufs Detail einzugehen, da Du in vielen Punkten Recht hast:


    Den Wechsel (egal ob Strom, Bank oder Telefon) würde ich trotzdem nicht so schlecht reden wollen bzw. so stehen lassen. Es ist auch weiß Gott nicht notwendig Unternehmen ständig zu observieren. Man muss halt eine gesunde Balance finden und mögliche Risiken (kurz) abwägen.


    Gerade in der Energiebranche sind Pleiten Gott sei Dank recht selten, weshalb Du über Gebühr Pech hattest bzw. es kann natürlich nicht schaden, wenn man einen halbwegs etablierten Anbieter auswählt (wozu ich jetzt allerdings auch TelDaFax gezählt hätte, aber wie im letzten Post schon geschrieben, ein gewisses Risiko besteht immer) und was natürlich zum Start der Liberalisierung etwas schwieriger war als heute.


    Außerdem wechselt man ja auch seine Bank, Telefonanbieter etc. nicht jeden Tag, von daher stehe ich diesen Lockangeboten weitaus unkritischer gegenüber; hier achtet man wohl eher auf die langfristigen Konditionen.


    Beim Strom ist es hingegen etwas anderes. Produktbedingt, gibt es hier kein Qualitätsmerkmal, sondern es geht eben nur über den Preis :(
    Aber wenn man sich hier nicht auf Vorkassemodelle einlässt, selber die Abschlagshöhe plausibilisiert und auch vielleicht eine Preisgarantie für ein Jahr miteinbezieht, kann man nicht so viel falsch machen...

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • Zitat

    Original geschrieben von Andreas24 Beim Strom ist es hingegen etwas anderes. Produktbedingt, gibt es hier kein Qualitätsmerkmal, sondern es geht eben nur über den Preis :(
    Aber wenn man sich hier nicht auf Vorkassemodelle einlässt, selber die Abschlagshöhe plausibilisiert und auch vielleicht eine Preisgarantie für ein Jahr miteinbezieht, kann man nicht so viel falsch machen...


    Im Prinzip hatte ich all diese Punkte berücksichtigt. Nur die Sonderabschlagszahlung war halt mehr Risiko als nötig. Bei Teldafax hatte ich dieselbe Abschlagszahlung wie bei meinem Vorversorger gezahlt, nur führt es bei denen zwangsläufig zu einem Überschuss. Die Netzbetreiber buchen, glaube ich, nur 11 Monate ab und verrechnen dann mit der Schlussabrechnung. Bei Teldafax sind es dagegen 12 Abbuchungen. Wahrscheinlich ist das aber auch bei den anderen Stromanbietern (nicht Netzbetreiber) gängige Praxis.


    Darüber hinaus war es dumm für mich, dass mein Stromverbrauch wieder um etliche 100 KWh sank. Diesmal geht mein sparsamerer Umgang mit Strom wohl in der Insolvenzmasse verloren.


    Mal sehen, vielleicht wage ich nach Vertragsende doch wieder einen neuen Anlauf. Momentan bin ich aber arg am Zweifeln. Ein aktueller Vergleich lässt mich nur mit dem Kopf schütteln. Günstige Angebote haben alle einen Haken (Vorauszahlung, relativ schlechte Bewertungen, kurze Preisgarantie). Ansonsten sind die Angebote ohne Neukundenbonus überhaupt nicht günstiger als mein jetziger Vertrag. Irgendwie macht die Konkurrenz da etwas verkehrt.


    Bei Telefon und DSL habe ich es anders in Erinnerung. Damals wurde gar nicht so mit Neukundenbonus gelockt. Der monatliche Grundpreis war günstiger und die Anschlussgebühr entfiel. Hinzu kamen sogar bessere Leistungen in Form von Festnetzflat oder kostenloser Hotline. Nur Preissenkungen wurden nicht automatisch an den Kunden weitergegeben, aber auf Nachfrage war selbst das möglich.


    Ich habe wirklich keine Ahnung vom Strommarkt, aber ist das so schwer, dauerhaft 1-2 Cent unter dem Netzbetreiber zu bleiben (bei selber Grundgebühr)? Immerhin entfallen bei denen nicht gerade unerhebliche Kosten für das Stromnetz (Aufbau, Wartung). Hauptproblem ist aber wahrscheinlich, dass sich keine großen Konzerne in die Branche wagen. Die Telekom hatte gleich zu Beginn schon mit größeren Kalibern zu kämpfen (z. B. Arcor, Hansenet).

  • Zitat

    Ich habe wirklich keine Ahnung vom Strommarkt,


    ... um dem ein wenig Abhilfe zu schaffen ;)
    Du haust ein wenig die Begrifflichkeiten durcheinander, wobei ich Dich dabei aber durchaus verstehe. Mit Netzbetreibern meinst Du vermutlich die alt bekannten Stadtwerke als integrierte Unternehmen (Netzbetrieb mit Zählerwesen + Leitungen und den Stromversorger, der Dir die Rechnung schreibt).?


    In der heutigen Zeit ist das weitesgehend unbundeld (von der gesellschaftsrechlichen Trennung bis hin zur einfachen organisatorischen Trennung). Man spricht daher allgemein von VNB (Verteilnetzbetreiber) und EVU (Energieversorungsunternehmen). TelDaFax ist ein reines EVU, während Stadtwerke meist beide Rollen ausfüllen.


    Aber Du als Privatperson hast mit dem Netzbetreiber gar nix zu tun*, sondern hängst nur am EVU. Von daher geh besser sparsamer mit dem Begriff "Netzbetreiber" zum ;)


    *zumindest nicht für Dich ersichtlich oder in irgendeiner Art von besonderer Bedeutung. Irgendein Rahmen- oder Anschlussvertrag hängt da wenn ich richtig informiert bin noch hinter ;-)


    Zitat

    Ansonsten sind die Angebote ohne Neukundenbonus überhaupt nicht günstiger als mein jetziger Vertrag


    Richtig! Im Moment lohnt sich der Wechsel fast ausschließlich nur aufgrund des Bonuses.


    Zitat

    Mal sehen, vielleicht wage ich nach Vertragsende doch wieder einen neuen Anlauf. Momentan bin ich aber arg am Zweifeln. Ein aktueller Vergleich lässt mich nur mit dem Kopf schütteln. Günstige Angebote haben alle einen Haken (Vorauszahlung, relativ schlechte Bewertungen, kurze Preisgarantie). Ansonsten sind die Angebote ohne Neukundenbonus überhaupt nicht günstiger als mein jetziger Vertrag. Irgendwie macht die Konkurrenz da etwas verkehrt


    Kleiner Tip (oder zumindest meine Herangehensweise):
    - Vorauszahlung ausblenden
    - Idealerweise Preisgarantie für ein Jahr oder 6 Monate heraussuchen!
    Alle 3 Monate will man/ich ohnehin nicht wechseln, die meisten Boni gibt es auch erst nach einem Jahr.
    - Schauen ob der Vertrieb einem großen Unternehmen angehört (Yellow = EnBW, E wie Einfach = E.On, Eprimo = RWE, Secura = MVV)
    - Kritische Termin in die Jahres- bzw. 6Monate einbeziehen bzw. Zeitpunkt der letzten Preiserhöhung ansehen. Viele Versorger erhöhen regelmäßig zum Jahresanfang im Januar oder Februar ihre Preise. Wenn Du Dir also einen Versorger ausguckst, der im März dieses Jahres ne Preiserhöhung durchgeführt hat und Du gehst im nächsten November mit einer Preisgarantie von einem Jahr bei dem in die Belieferung, dann wäre das doch was :top:

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • Die Begriffe sind in meinen Augen nicht so wichtig. Trotzdem gut zu wissen.


    Mit Netzbetreiber meinte ich die Stadtwerke, die VNB und EVU gleichzeitig sind. Also die Firmen, die vergleichbar mit der Telekom im Telekommunkationsmarkt sind.


    Warum ich mit den "Netzbetreibern" (Stadtwerken oder VNB) nichts zu tun habe, verstehe ich nicht. Ich bin doch aktuell bei Vattenfall. Und wenn ich wieder am Wechselspiel teilnehmen sollte, hätte ich vielleicht auch immer wieder mit denen zu tun. Letztes Jahr bin ich z. B. nicht zu einem anderen EVU gewechselt, sondern zurück zu Vattenfall. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich zukünftig immer wieder zu Vattenfall zurückkehre, schätze ich relativ hoch ein. Trotz Einsparungen (gegenüber dem 2. Jahr beim EVU) wäre man auch noch 1 Jahr ohne Angst vor Insolvenz.


    Bei dem Preisvergleich bin ich ähnlich vorgegangen, wie du es vorgeschlagen hast. Ich habe zwar Vorauszahlung nicht ausgeblendet, aber mich nur auf Tarife beschränkt, die höchstens 3 Monate Vorauszahlung verlangten. Die Beschränkung auf Tochterfirmen der Stromriesen nahm ich nicht vor. Ob das mit den Tochterfirmen in meiner Region überhaupt möglich ist, werde ich ab August herausfinden.


    Da ich nur noch einen Monat Kündigungsfrist habe, könnte ich auch deinen Tipp zum Vertragsbeginn befolgen. Den derzeitgen Vertragsbeginn im Oktober könnte ich noch etwas optimieren. Vattenfall hatte Mitte November eine Preiserhöhung zum 1. Januar angekündigt. Angeblich war die letzte Preiserhöhung aber im Jahre 2007.

  • Zitat

    Die Begriffe sind in meinen Augen nicht so wichtig.


    Doch sind sie ;)


    Du wohnst in Berlin oder Hamburg?
    Dann ist der VNB von Berlin/Hamburg Dein Netzbetreiber.
    Die entsprechenden Gesellschaften heißen Vattenfall Europe Distribution Berlin/Hamburg.


    Deinen Netzbetreiber wechselst Du aber ganz bestimmt nicht ;)
    Schließlich ziehst Du nicht in ein anderes Netzgebiet, oder?
    Bei einem dieser beiden Unternehmen bleibst Du also so oder so Kunde. Auch wenn Du gerade Kunde bei TelDaFax bist.


    Deinen Netzbetreiber würdest Du wechseln, wenn Du von Berlin/Hamburg in eine andere Stadt ziehst ;)


    Was Du wechselst ist der Versorger, also das EVU.
    Du planst von TelDaFax zu Vattenfall Europe Sales zu wechseln. Das hat aber nichts mit dem Netzbetreiber zu tun!


    Wie Du merkst Vattenfall ist nicht gleich Vattenfall. Es ist zwar in dem Fall ein Konzern, aber völlig unterschiedliche Gesellschaften.


    Zitat

    Ob das mit den Tochterfirmen in meiner Region überhaupt möglich ist, werde ich ab August herausfinden.


    Keine Sorge, die versorgen mittlerweile fast alle bundesweit


    Zitat

    Vattenfall hatte Mitte November eine Preiserhöhung zum 1. Januar angekündigt. Angeblich war die letzte Preiserhöhung aber im Jahre 2007


    Fast richtig: Vattenfall hat in 2007 eine völlig verkorkste Preiserhöhung hingelegt und gleichzeitig einen Versicherungsschutzbrief mitgeliefert (gegen Extra-Geld). Die Kommunikation zu dieser Preiserhöhung ist so derart in die Hose gegangen, dass zahlreiche Kunden in den Heimatmärkten Berlin und Hamburg abgewandert sind. Das bundesweite Vattenfall Easy-Produkt gab es da auch noch nicht.. Daraufhin hat man sich nicht getraut in den Folgejahren den Preis anzuheben (oder man hatte es nicht nötig). Die erste Preiserhöhung gab es dann Anfang 2010 mit Verweis auf die EEG-Kosten, was nach fast 3 Jahren konstanten Preisen dann auch angemessen war. Mit der Erhöhung der EEG-Umlage in diesem Jahr hat Vattenfall dann auch wieder die Preise erhöht.

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

  • Da haben wir uns wohl mißverstanden. Ich dachte, du meintest, dass ich mit dem Netzbetreiber nichts zu tun habe. Mir war klar, dass ich im Netz von Vattenfall Hamburg bleibe, auch wenn ich von einem anderen EVU versorgt werde.


    Momentan sind die anderen Tocherunternehmen nicht günstiger als Vattenfall. Preislich attraktiv sind nur mir unbekannte Firmen wie Lekkerstrom, Hitstrom und 123 Energie.

  • Lekkerstrom ist Ex-Nuon; Nuon wurde von Vattenfall geschluckt, musste aber aus wettbewerbsgründen die deutsche Nuon wieder verkaufen, da die gerade besonders in Hamburg & Berlin ordentliche Konkurrenz zu Vattenfall darstellten.


    Soweit ich weiß gehören die nun zur Enervie-Gruppe in Hagen (zwar kein Big-Player, aber auch sehr solide)...


    Die anderen beide habe ich schon mal gehört, kann ich aber nicht näher beurteilen.

    Eine Smith & Wesson übertrumpft vier Asse

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