Du hast meinen Post aber schon gelesen, oder? Habe ich etwas von Strompaket geschrieben? Von Vorauszahlung, abgesehen von dem Sonderabschlag, habe ich auch nichts geschrieben. Ich war genau ein Jahr bei Teldafax. Der Antrag erfolgte bereits im März 2009, aufgrund der Kündigungsfrist wurde ich jedoch erst im Oktober beliefert.
Den Netzbetreibern habe ich in Bezug auf die Teldafax Insolvenz auch keinen Vorwurf gemacht. Im Gegenteil, ich bin froh, dass ich bei den Pleiten damals direkt ohne Lieferunterbrechung vom Netzbetreiber wieder versorgt wurde. Kritisieren würde ich bei denen nur die Preispolitik. Daher finde ich die Regulierung des Strommarktes schon sehr sinnvoll, aber aufgrund der negativen Erfahrung (3 insolvente Anbieter) ist es doch nicht so verwunderlich, dass ich erst einmal einen großen Bogen um einen Anbieterwechsel machen werde und auch im Bekanntenkreis zu keinem Anbieterwechsel raten kann.
Ich halte mich schon als kritikfähig, aber in diesem Falle kann mir doch nicht Naivität oder mangelnde Recherche vorgeworfen werden. Anfang 2009 konnte ich den schlechten Ruf von Teldafax nicht erkennen. Sicher gab es die ein oder andere negative Bewertung, aber welche Firma hat denn nur gute Bewertungen?
Mit dem Sonderabschlag in Höhe von 200 EUR bin ich ein gewisses Risiko eingegangen. Die monatliche Abschlagszahlung kann man aber nicht einmal beim örtlichen Versorger verweigern. Zuviel gezahltes Geld erhält man nun einmal frühestens nach Erhalt der Schlussabrechnung zurück.
Vorwerfen kann man mir evtl., dass ich dem Geld schon früher hätte hinterherrennen müssen. Leider war ich kurz nach Vertragsende 2 Monate im Ausland. Als ich wiederkam und die Schlussrechnung sah, dachte ich, dass alles im Lot sei. Im Internet hatte ich auch gelesen, dass die Rückzahlung bei manchen erst nach 2 Monaten erfolgt ist, daher hatte ich bis jetzt die Füße still gehalten.
Du scheinst ja die These zu vertreten, dass jeder Kunde, der sich jetzt (oder sogar seit 2009) auf Teldafax einläßt, selber schuld ist. Ich sehe das nicht so. Teldafax macht Fernsehwerbung mit einem ehemaligen Fußballidol, sponsort ein Fußballteam, ist schon jahrelang auf dem Markt und mit der Regulierungsbehörde existiert ein Kontollorgan. Sicher gibt es jetzt sogar negative Presseberichte, aber wenn die Firma kurz vor der Insolvenz steht, sollte ihr bereits jetzt verboten werden, weitere Kunden zu aquirieren.
Eine gewisse Recherche sollte schon erfolgen, aber andererseits ist man damit überfordert. Man kann nicht jede Firma durchleuchten. Man kann auch nicht auf allen Gebieten Experte sein. Man muss oft einfach darauf vertrauen können, dass die Firmen seriös sind.
Wie kann man denn ahnen, dass Gammelfleisch verkauft wird?
Dass Eier Dioxin enthalten?
Dass renomierte Banken hochspekulative Geldanlagen getätigt haben?
Dass bestimmte Textilien krebserregende Stoffe enthalten?
Die Liste ließe sich unendlich fortführen.
Bei Teldafax fällt jetzt das Wort Insolvenzverschleppung. Wie man als Außenstehender dies im Vorfeld erkennen kann, würde mich brennend interessieren.