Vergleich: GSM-Zellen in Realität vs. Einträge in BNetzA-Datenbank

  • Moin,


    die Stadt Oldenburg listet in ihrem Mobilfunkkataster für den Standort HEH (Eichenstraße) die folgenden Einträge für Vodafone:


    Höhe - Richtung - Sicherheitsabstand in HSR - Netz
    1) 35,9m - 000° - 2,52m - Vodafone GSM
    2) 35,9m - 000° - 3,50m - Vodafone UMTS
    3) 35,9m - 120° - 2,52m - Vodafone GSM
    4) 35,9m - 120° - 3,50m - Vodafone UMTS
    5) 35,9m - 240° - 2,52m - Vodafone GSM
    6) 35,9m - 240° - 3,50m - Vodafone UMTS
    7) 36,1m - 000° - 2,76m - Vodafone GSM
    8) 36,1m - 000° - 2,86m - Vodafone GSM
    9) 36,1m - 120° - 2,73m - Vodafone GSM
    10) 36,1m - 120° - 2,86m - Vodafone GSM
    11) 36,1m - 240° - 2,73m - Vodafone GSM
    12) 36,1m - 240° - 2,76m - Vodafone GSM
    Die EMF-Datenbank der BNetzA listet Ähnliches.


    Meine Messungen mit einem Netmonitor haben nun Folgendes ergeben:
    000° - CI 6361 - Vodafone GSM 900 (ch104) und UMTS (beide haben identische CIs)
    000° - CI 6366 - Vodafone GSM 1800 (ch725)
    120° - CI 6362 - Vodafone GSM 900 (ch63) und UMTS
    120° - CI ???? - Vodafone GSM 1800 (ch737)
    240° - CI 6363 - Vodafone GSM 900 (ch55) und UMTS
    240° - CI ???? - Vodafone GSM 1800 (ch739)


    Eingetragen sind an diesem Standort drei GSM-Zellen pro 120°-Sektor, also neun insgesamt.
    Das Problem ist hier, dass nur zwei Zellen pro Sektor (sechs insgesamt) mit passender Feldstärke im Netmonitor auftauchen: die 900er mit positivem und die 1800er mit negativem C2-Wert. Die dritte Zelle jedes Sektors fehlt, und ob die Antennen dafür vorhanden sind, ist in diesem Fall schwer zu erkennen.


    Besonders in Ostfriesland ist dieses Phänomen (vorhandene Einträge und seit Jahren vorhandene Antennen, aber keine weitere Zelle pro Sektor empfangbar) offenbar recht ausgeprägt, dort meistens schon mit der zweiten Zelle pro Sektor. Beispiel Remels (Quelle: BNetzA):
    1) 34,8m - ND - 2,99m - T-Mobile GSM
    2) 34,8m - ND - 2,99m - T-Mobile GSM
    3) 31,7m - ND - 1,48m - Vodafone GSM
    4) 31,7m - ND - 1,48m - Vodafone GSM
    Am Turm sind vier Rundstrahler vorhanden, jedoch ist pro Netzbetreiber rund um den Turm nur eine Zelle mit passender Feldstärke im Netmonitor zu finden, und zwar die, in die das Mobiltelefon sich eingebucht hat.


    Werden die Prioritäten bestimmter Ergänzungszellen eines Sektors mitunter so niedrig angesetzt, dass sie nur unter bestimmten Bedingungen vom Mobiltelefon überhaupt gesehen werden können? Oder dienen die entsprechenden Antennen in diesen Fällen als Reserve und gehen nur in Betrieb, falls die Hauptzellen ausfallen? F1.


    Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand diese Erscheinung erklären könnte. Für Antworten vielen Dank im Voraus.


    73, Jobi

  • Normalerweise wird bei GSM-Sendern pro Sektor nicht nur ein Kanal (wobei hier der 1. Zeitschlitz der BCCH ist) sondern noch weitere Kanäle verwendet auf denen dann weitere TCHs sind.


    Heutzutage werden fast nur noch kreuz-polarisierte Antennen verwendet. Bei denen wird dann die eine Hälfte der Kanäle mit +45°-Polarisation und der Rest mit -45° gesendet.


    Früher gab es dagegen nur Antennen mit vertikaler Polarisation. Um die Empfangs-Diversity nutzen zu können, benötigt man pro Sektor mindestens zwei Antennen. Die eine Hälfte der Kanäle wird dann über die 1. Antenne und der Rest über die 2. Antenne gesendet.



    Das zweite von dir genannte Beispiel ist völlig klar: Rundstrahler haben immer vertiakle Polarisation. T-Mobile und Vodafone senden hier über je zwei Antennen. Die Sicherheitsabstände sind in solchen Fällen meistens auch für beide Antennen gleich.


    Beim ersten Beispiel kann man ohne Foto natürlich nur Vermutungen anstellen. Aber auch dort könnte es sein, daß die Antennen auf 36,1 m Höhe je zwei vertikal polarisierte GSM900-Antennen pro Sektor sind.

  • Re: Vergleich: GSM-Zellen in Realität vs. Einträge in BNetzA-Datenbank


    Zitat

    Original geschrieben von Jobi.de.vu
    Beispiel Remels (Quelle: BNetzA):
    1) 34,8m - ND - 2,99m - T-Mobile GSM
    2) 34,8m - ND - 2,99m - T-Mobile GSM
    3) 31,7m - ND - 1,48m - Vodafone GSM
    4) 31,7m - ND - 1,48m - Vodafone GSM


    Komisch, hier im Südosten erhalte ich bei emf.bundesnetzagentur.de immer nur "Mobilfunk" oder "Sonstige Funkanlage" als Beschreibung, aber keine konkreten Netzbetreiber.

  • Zitat

    Komisch, hier im Südosten erhalte ich bei emf.bundesnetzagentur.de immer nur "Mobilfunk" oder "Sonstige Funkanlage" als Beschreibung, aber keine konkreten Netzbetreiber.


    Okay, die Netzbetreiber habe ich ergänzt, der Rest stammt von der BNetzA. Mein Fehler, sorry.

  • Nach einer Beobachtung mit CellTrack in Leer habe ich nun herausgefunden, dass Vodafone auch in Oldenburg bereits den zweiten UMTS-Block nutzt. Der Standort "Friedhofsweg 30" rückte ins Visier meiner Ermittlungen. An diesem Vodafone-Standort sind für jeden der drei Sektoren drei Eintragungen in der EMF-Datenbank und dem städtischen Mobilfunkkataster vorhanden, wobei beide Quellen sich einig sind. Jedoch sind pro Sektor zwei Einträge für GSM (GSM 900 und GSM 1800 - beide on air) und nur einer für UMTS. Wie verhält es sich in anderen Regionen Deutschlands - sind dort für beide UMTS-Blöcke separate Einträge in der EMF-Datenbank vorhanden? Werden beide UMTS-Blöcke die generell über dieselbe Antenne abgestrahlt?


    73, Jobi

  • Die beiden UMTS-Frequenzblöcke werden bei den Sicherheitsabständen der BNetzA immer zusammengefaßt.
    Für UMTS werden normalerweise kreuzpolarisierte Antennen verwendet. Die eine Frequenz wird dann auf +45° und die andere auf -45° gesendet.

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