Autounfall wie vorgehen?

Re: Autounfall wie vorgehen?

Zitat

Original geschrieben von moritzk
Wie geht es dann weiter? Ich leite den Kostenvoranschlag an den Verursacher weiter und dieser bezahlt den?

Wenn Du den Kostenvoranschlag einreichst, bekommst Du den Nettobetrag.

Zitat

oder ist er verspflichtet vorher zu bezahlen?

Du kannst den Versicherer bitten, da Du Dir die Rechnung nicht leisten können wirst, Dir einen Vorschuß zukommen zu lassen. Dann will der Versicherer aber auch die Rechnung anschließend haben, und je nachdem bekommst Du noch was, oder mußt was zurückzahlen.

Ich nehme mal an, dass ihr eure Daten ausgetauscht habt. Idealerweise weißt du auch, bei welcher Versicherung der Verursacher versichert ist.

In diesem Fall rufst du dort an und erkundigst dich erstmal, ob der Unfall vom Verursacher gemeldet wurde. Dann werden sie evt. nach einem Nachweis (Bilder vom Schaden oder so) fragen und den KVA brauchen die auch.

Willst du dir den Schaden auszahlen lassen, wird nur der Nettobetrag überwiesen, wie mein Vorredner schon erwähnt hat. Wertminderung wird meines Wissens nur bei Fahrzeugen bis zu einer Altersgrenze von 5 Jahren erstattet. Aber auch dann nur je nach Situation.

MfG

Leicht off topic, aber wer diesen Thread aus Interesse anklickt mag es interessieren:

In Bonn ist gerade ein Opa zur Zahlung einer Summe an einen gemeinnützigen Verein genötigt worden, der nahe einer Kreuzung langsam rückwärts in eine Parklücke fahren wollte. Aus der Seitenstraße kommt gleichzeitig ein unaufmerksames, junges Gör mit ihrem Auto und fährt ihm leicht auf. Glück im Unglück, kaum sichtbare Kratzer im Lack, eigentlich nicht viel passiert, einmal mit der Politur drüber und man sieht nichts mehr. Die Frau will erst die Polizei holen, der Opa argumentiert erfolgreich daß ja eigentlich nichts passiert sei und man sich das auch sparen könne - es sei ja kein Schaden entstanden. Trotzdem tauscht man die Adressen und jeder geht wieder seiner Wege.

Nun überlegt sich die Tussi daß man ja vielleicht doch etwas herausschlagen könne und zeigt den Opa wegen Fahrerflucht an. :mad: Es kommt zu einem Ermittlungsverfahren, der Opa ist nun nicht mehr Zeuge, sondern Beschuldigter.

Vor Gericht hieß es dann das allein das Austauschen der Adressen nicht ausreichend sei. Es sei nur dann keine Unfallflucht wenn weitere Daten / Einzelheiten ausgetauscht werden. Der Opa hat dann, um einer Verurteilung zu entgehen, 600 EUR an eine gemeinnützige Organisation gezahlt, das Verfahren wurde daraufhin eingestellt.

Meine Konsequenz, nachdem ich von der Sache gelesen hatte: sollte ich ich jemals wieder in einen Unfall verwickelt werden, und sei der "Schaden" noch so lächerlich klein - ich rufe in jedem Fall die Polizei. Scheint in diesem überregulierten Land ja nicht anders zu gehen. Dann müssen es die Ordnungshüter eben ausbaden, ich sehe nicht ein mich in irgendeiner Weise rechtlich angreifbar zu machen. Den letzten beißen die Hunde...

der reparaturpreis nach gutachten wird dann ohne die mehrwersteuer ausgezahlt bei nichtreparatur !

wenn die polizei hinzu gerufen wird zwecks aufnahme des unfalls bekommt der unfallverursacher ne knolle von 35 € .

Wenn es sich nicht um einen Bagatellschaden handelt, kannst du auch einen Sachverständigen einschalten (den die gegn. Vers. zahlt), der die Höhe des Schadens und vor allem auch die Wertminderung und die Reparaturdauer festlegt. Außerdem kannst du bei der gegnerischen Versicherung eine Pauschale für Telefonkosten in Höhe von 25€ geltend machen. Wie alt ist denn dein Fz, wie hoch schätzt die Werkstatt den Schaden? Für die Dauer der Rep. bekommst du natürlich einen Leihwagen, wenn du keinen brauchst Nutzungsausfall pro Tag.

kleine aufklärung!
ihr müsst mal differenzieren zwischen leih und mietwagen ! ein leihwagen ist in der regel immer kostenlos im gegensatz zum mietwagen.

Re: Autounfall wie vorgehen?

Zitat

Original geschrieben von moritzk
...Wahrscheinlich will ich die Reparatur nicht machen lassen. (Ist halt kaum was zu sehen und das Auto ist nicht das
neueste)....

Tja,
ehemals wurde so etwas ohne Kostenvoranschlag, Sachverständigengutachten, Ausfallentschädigung und Rechtsanwalt gehandhabt.

Und anschließend über hohe Prämien jammern :flop:

Bei einigen (und damit meine ich nicht unbedingt den Thread-Ersteller) geht es nur noch um Kohle Kohle Kohle um jeden Preis. Kein Wunder, dass so viele Unfallflucht am Parkplatz begehen, wenn jeder Kratzer direkt zu einem Austausch der Stoßstange, Neulackierung und Rechtsanwaltlicher Begleitung führt.

Bei Personenschäden kann ich das ja verstehen, aber bei so einer Lappalie kann man sich auch auf einen Hunni einigen und gut ist.

Kopfschüttelnde grüße
cm

Ich kanns aber nachvollziehen, muellix. Mir ist mal ein Rollerfahrer hinten drauf gefahren. Lack ist abgeblättert (silberne Stoßstange) und ein dicker Kratzer war zusehen. Ein Tag später hab ich bei dem Vater des Jungen angerufen und gefragt, wie er das am liebsten handhaben würde. Daraufhin behauptete er erstmal, dass ich nicht geblinkt hätte (bei der Einfahrt wo ich rein wollte). Ich hab ihm kurz vor die Wahl gestellt mir 300 € zu zahlen oder aber seine Versicherung in Anspruch zu nehmen. Natürlich immer mit dem Nachdruck das mein Anwalt einer der besten seines Fachs ist und er sicherlich Spass hätte seinen Sohn auseinanderzunehmen.

So eine Frechheit da hab ich es mir echt nicht nehmen lassen alles über Kostenvoranschlag abzurechnen, einfach weil der Vater so dreist wahr mir was anhängen zu wollen und sogar dafür "Zeugen" benannt hat.

Im übrigen hast du aber recht, muellix. Wenn man sich die Franzosen zum Vergleich anschaut, dann sind wir Deutschen schon extrem wenn es um unsere Autos geht. Vielleicht nennt man sowas einfach "Deutsche Gründlichkeit" Ich fahre halt auch lieber mit einem sauberen, intakten Wagen rum, als mit einem Kratzer und Beulenübersäten Wagen.

Hi,
erstmal war hier aber nicht die Rede von einem Choleriker

Und es geht nicht um einen neuen Wagen, sondern einen, der lt. eigener Aussage schon älter ist.

Ich hatte selber das Glück, dass bei einem Auf-Roller der Vordermann sagte, "ist ja nur ein Kratzer, lass gut sein" und handhabe das bei Kleinkram wie oben geschildert. Politur reicht bei Kratzern auch aus und bei einem über 7 Jahren alten Auto reicht das auch aus.

Es ist wohl eher so, dass jemand gefragt wird, ob er denn blöd ist, wenn er bei einem leichten Unfall nicht den Gegner bzw. die Versicherung aussaugt wie eine Zecke...

greetz
cm