Haus- /Wohnungskauf sinnvoll?

  • Dein Beitrag zeigt eigentlich ganz deutlich, dass es hauptsächlich eine Mentalitätsfrage ist. Jemand der 50.000 Euro bei seinem ersten Immo-Kauf verloren hat, lässt im Normalfall die Finger davon (zumindest wenn es kein "Spielgeld" war) - wie eben ein unbedarfter Aktienkäufer es vermutlich auch tun würde, wenn ihm Ähnliches geschieht.


    Es ist sicherlich unnötig auszurechenen, wieviele Monate Du von den 50.000 Euro hättest Miete zahlen können ;)

  • Ich denke auch, dass der "Trieb" zur "eigenen Höhle" wohl tief in uns verankert ist.


    Bedenklich finde ich jedoch, dass hier bei manchen der gesunde Menschenverstand aussetzt und sämtliche Grundrechenarten verlernt werden.
    Teilweise scheint es mir so, dass der neue Handytarif genauer geprüft wird wie ein, evtl. existenzbedrohender, Immobilienkauf.


    Ich bin auch der Meinung, dass eine gute, der Vermögenslage angemessene Immobilie, die beste Altersvorsorge ist. Speziell und vor allem, da sie nicht so leicht für plötzliche Wünsche "angeknapst" werden kann, wie z.B. ein Fonds.


    Davon abgesehen ist das Eigenheim zur heutigen Zeit imho sicher nicht die beste, wenn überhaupt eine gute Kapitalanlage.


    Gruß oern1

    Wer den Pfeil der Wahrheit verschießt sollte die Spitze in Honig tauchen ! (arabisches Sprichwort)

  • Zitat

    Original geschrieben von der_blub
    Dein Beitrag zeigt eigentlich ganz deutlich, dass es hauptsächlich eine Mentalitätsfrage ist.


    Genau wie ich in meiner ersten Antwort auch darstellte.

    Zitat

    Original geschrieben von der_blub
    Jemand der 50.000 Euro bei seinem ersten Immo-Kauf verloren hat, lässt im Normalfall die Finger davon (zumindest wenn es kein "Spielgeld" war) - wie eben ein unbedarfter Aktienkäufer es vermutlich auch tun würde, wenn ihm Ähnliches geschieht.


    Es waren ca 20.000 Euro am Schluß als ich die Abrechnungen machte. der Kaufpreis damals war noch zu DM Zeiten (1996). Aber auch das ist viel. Ich sehen die 20.000 Euro als Lehrgeld. Ich hab viel verloren, das ist richtig. Ich hab aber auch viel gelernt im Umgang mit Eigentum, Krediten, den Bank, Rechtsanwälten, Hausverwaltungen, städtischen Verwaltungseinrichtungen etc. Ich versuche es wieder, ich werde es wieder tun. Entweder kaufe ich ein Haus oder ich beerbe meine Eltern und nehme Ihr Haus und verkaufe es nicht. Das ist bereits gemachte Sache im Testament. Die letzte Variante allerdings dauert vermutlich noch ein paar Jahre ;)

    Zitat

    [i]Original geschrieben von der_blub
    Es ist sicherlich unnötig auszurechenen, wieviele Monate Du von den 50.000 Euro hättest Miete zahlen können ;)


    Ich versuche nicht daran zu denken :D


    oern1


    Dein Vergleich mit den Handyverträgen ist genial, und stimmt vermutlich zu nahezu 100% :top:

  • Ciao,


    Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Trotzt diese negativen Erlebnisse würde ich es sofort wieder tun. Ich weis nun auf was es ankommt.


    das ist ein Punkt der mir persönlich .... ja schon fast Angst macht. Ich habe Entscheidungen (allgemeiner Art) in meinem Leben getroffen die ich als Perfektionist vohrer versucht habe von allen Seiten zu durchleuchten. Dann Fachkundige "Profis" dazu befragt. Aber dennoch sind nicht immer die Entscheidungen 100 %ig gewesen.
    Vielleicht meinte VFBler es nicht so, aber die obige Aussage heißt für mich, bzw. hört sich so an, als wenn du nun 100 % Entscheidungen treffen kannst. Falls du dich auch so fühlst hoffe ich nur das dies nicht als (erneuerter) Boomerrang zurück kommt.


    Gerade bei einem solchen Kauf (Bauen) muß man sich auf einige Externe einlassen. Verkäufer, Notar/Anwalt, Bankkaufleute, Bauunternehmer, Handwerker(meister), ...! Wodurch man selbst garnicht mehr die Kontrolle hat. Betrug ("Abzocke" => z.B. wie du die Wohnung selbst verkauft hast), Unwissenheit, Desinteresse, Fahrlässigkeit, ... können die Folgen sein.


    Wie ihr seht. Jaaa ich nutze schwarze Farbe und male ;)


    Das Problem bei mir ist, das ich alleine im letzten Jahr immer wieder auf die Entscheidungen, Beratungen und Behandlungen von sogenannten "Profi" angewiesen war bzw. mich diesen aussetzen mußte. Ich selbst wollte eigentlich immer weg vom "selber machen" (Laien) bzw. vom Freundschaftdienst. Das fängt bei Autoreparaturen an und geht bei Handwerker Leistungen weiter. Aber wie oben gesagt, habe ich seitdem andere Leute als "Profis" in meinem Leben mitmischen nur Problem. Dazu gehören verfuschte Operationen/Untersuchungen bei Ärzten/Dr. und im Krankenhaus. Defekte an Autos. Und sogar unterlassene Beratungen bei Anwälten (Garantieschäden). Betrug des eigenen Versicherungsberaters.
    Das schöne ist das diese Sachen oft eine Kettenreaktion hervorrufen. Verbockt der eine "Profi" etwas, muß man zum nächsten gehen damit es wieder gerade werden soll. Z.B. der eine Arzt operiert falsch, und man muß zum nächsten damit man wenigstens wieder den Ausgangspunkt erreicht. Krankoperiert! Oder das man dann zum Anwalt muß/will.


    Naja, das ist halt meine persönliche Meinung momentan, das ich versuchen will, soviele Entscheidungen sogut es geht, alleine zu treffen (bzw. mit meiner Frau) bzw. engsten Freunden und Verwandten. Bei einem Hauskauf weiß ich halt momentan das ich mich mit zuvielen "externen Profis" einlassen muß.


    Wie bereits in einem vorherigen Posting von mir erwähnt, habe ich halt dann noch passend solche Hauskauf/bau Horror Geschichten in der Familie. Nur ein Auszug.
    Meine Schwester hat 3 Grundstücke gekauft. Auf einem steht das Haus => gekauft, Neubau (die Haus Probleme lass ich mal weg). Und die anderen beiden sind für Ihren Mann für die Selbständigkeit. Die 3 Grundstücke liegen an einer Bundestraße. Also darf keine Ausfahrt vom Grundstück sein. Also gibt es eine Gesamteinfahrt (Straße) für die ganzen Anwohner. Das Problem ist nun, das die 2 anderen Grundstücke nur an dieser Einfahrt einen Zugangspunkt haben. Doch die Behörden lassen nicht zu, das meine Schwester dort eine Einfahrt bauen darf, den der letzte 1-2 Meter Streifen gehört der Gemeinde. Und angeblich wäre eine "Öffnung" (da ist nur Wiese) ein Durchbruch wodurch Straßenlärm entstehen würde für das Dorfgemeinschaftshaus. Wie oft jemand dort ist, kann man sich selber denken bei einem 400 Seelen Dorf. Somit kann sie die beiden Grundstücke nicht nutzen. Das man sie nicht mehr verkauft bekommt ist klar.
    Hier ein Bild: http://www.zeh-weh.de/download/haus.jpg
    Die beiden XX sind die Grundstücke, bei dem kleinen Kreis sollte die Einfahrt hin (das Haus unter den XX ist das Haus meiner Schwester). Wie gesagt da ist über all Wiese. Kein Damm, Wald, Lärmschutz ... usw! Was soll da ein Durchbruch sein wodurch Lärm ensteht? Vorallem sieht man auf dem Bild schön das das Gemeindehaus selbst Luftlinie viel näher an der Bundestraße dran ist.


    Ciao Vito

    Der Mann mit den Hochzeiten

  • Zitat

    Original geschrieben von Vito
    Wie ihr seht. Jaaa ich nutze schwarze Farbe und male ;)Ciao Vito


    Stimmt, schwärzer geht es wohl nimmer.


    Aber es gibt auch noch fachkundige Laien und wirkliche Profis, die Top-Ergebnisse liefern! (aber selten, Mundpropaganda extrem wichtig!!)


    Wobei ich auch festgestellt habe, dass bei Renovierungen die Sachen, die man sich zutraut und selbermacht, meist besser werden als vom Fachbetrieb. (liegt wohl sehr am Faktor Zeit, die bei Eigenleistung erstmal nix kostet)

    Wer den Pfeil der Wahrheit verschießt sollte die Spitze in Honig tauchen ! (arabisches Sprichwort)

  • Zitat

    Original geschrieben von Vito
    Vielleicht meinte VFBler es nicht so, aber die obige Aussage heißt für mich, bzw. hört sich so an, als wenn du nun 100 % Entscheidungen treffen kannst. Falls du dich auch so fühlst hoffe ich nur das dies nicht als (erneuerter) Boomerrang zurück kommt.


    Ich meinte es so dass ich meine Erfahrungen gemacht habe und bei einem erneuten Kauf von Eigentum ich weis wie ich vorgehen muß. Wie bereits gesagt ist ein Kauf von Eigentum immer mit Risiko verbunden, das liegt in der Natur der Sache. Ich weis nun wie ich das Risiko minimmire ;)

  • Zitat

    ...
    Wie gesagt da ist über all Wiese. Kein Damm, Wald, Lärmschutz ... usw! Was soll da ein Durchbruch sein wodurch Lärm ensteht? Vorallem sieht man auf dem Bild schön das das Gemeindehaus selbst Luftlinie viel näher an der Bundestraße dran ist.


    Auch meine Erfahrung ist, dass Du bei der Stadt der vollkommenen und absoluten Willkür des dort Beschäftigten ausgesetzt bist :mad: Was man da an Phantasien zu Foltermethoden entwickelt, da geht es den Rechtlosen auf Guantanomo noch gut gegen...


    Ich habe ein Einfamilienhaus aufgestockt. Der Ärger fing damit an, dass der Kerl im Bauamt der Stadt die Pläne abgelehnt hat. Mein Vater (zumindest früher mal gleiches Parteibuch) ist dann hin und wollte wissen, was die Ablehnung soll. Das A*schloch verhedderte sich in dem Gespräch dann in immer mehr Widersprüchen (Grundtenor war "Bauflucht verletzt"), woraus im Grunde nur hervorging: die Pläne passten seinem persönlichem Geschmack nicht und er hat die Macht des Kaisers, den Daumen nach oben oder eben unten zu senken.
    Wie sich dann rausstellte, wusste das afair 12-köpfige Gremium (Bauausschuss) gar nix von den Plänen und hat einfach nach seiner Vorgabe gestimmt. Tolle Demokratie schon auf kommunaler Ebene :rolleyes: Naja, wir haben das also einfach nochmal eingereicht, mit einigen dieser 12 Leute persönlich gesprochen und es wurde ein zweites Mal abgelehnt - wegen einem dämlichen Formfehler (angeblich). Beim Dritten mal ging der Antrag dann ungeändert doch durch. Seitdem weiß ich, dass auch ich zu Mord fähig wäre, wüsste ich nur um meine Straffreiheit :D


    Bei sowas gibt es nur zwei Möglichkeiten: vor Gericht gehen und die Einfahrt durchsetzen versuchen oder sie einfach bauen. In unserer Stadt (20.000 Einwohner) sind Bauverletzungen sehr populär und man zahlt eben eine Strafe, fertig. Eng wird's da nur, wenn ein Nachbar klagt, dann droht einem natürlich die Sache rückgängig machen zu müssen.



    Was das Bauen betrifft: Lehrgeld zahlt da wohl fast jeder, leider :( Architekten können zwar gut Pläne malen und haben auch halbwegs die Handwerker im Griff (denn sie sitzen am längeren Hebel, wer beim nächsten Mal beim Kostenvoranschlag und schließlich beim Bau mit dabei ist), aber sonst reden sie auch viel wenn der Tag lang ist. Details, die auch Kosten nach sich ziehen, vergessen sie ganz gerne mal. Mein Tipp wäre daher heute: einen Fixpreis vereinbaren, zu dem der Bau fertiggestellt wird, inkl. Datum der Fertigstellung. Mehrkosten dürfen nur noch durch Sonderwünsche wie teurere Fliesen oder Parkett entstehen.


    Womit man heute leider auch rechnen muss: am Bau wird gepfuscht ohne Ende. Das Wasserbeispiel von oben ist ein sehr gutes: da hätte man mal eine ordentliche Drainage gelegt... Die Nachbarn von meiner Mutter haben ähnlichen Ärger, die hatten Wasser im Keller und seit zig Jahren streiten die Verantwortlichen mit Gutachten vor Gericht, wer den Mist wieder gerade biegt. Gut ein Jahr hatten sie die eine Keller-Außenwand wieder aufgebuddelt, nachdem eh nix passiert ist bzgl. Reperatur haben sie es wieder zugemacht, um wenigstens ihren Garten (die Stelle ist ein Durchgang) wieder nutzen zu können. Auch sonst kann man von ausgehen, dass an vielen Punkten Geld gespart wird, was man als Laie gar nicht sieht.


    Ähnliches kann einem natürlich auch beim Kauf eines Hauses oder einer ETW passieren: selbst wenn man mit nem Gutachter da durchläuft: alles sieht der auch nicht. Zumal er ja auch keine Wände aufkloppen darf, um z.B. Wasserschäden oder Risse festzustellen. Und ob die Käufer einem alle Mängel offenlegen ist wohl auch mehr als fraglich.


    Von daher hilft wohl nur: rechtzeitig eine gute Rechtsschutzversicherung abschließen und sich einen (guten!) Anwalt seines Vertrauens suchen. Im Voraus schon knallharte Verträge ausmachen inkl. Strafandrohungen, wenn hinterher was nicht stimmt. Selbst mit dem absolutem Montagsneuwagen hab ich hinterher nämlich weniger Ärger, zumal da auch nicht so viel Geld drinsteckt (es sei denn, man kauft Bugati :D)



    Was bei Handwerkern so alles abgeht, davon könnte ich (und andere sicherlich auch) nochmal ein eigenes Klagelied anstimmen. Viele mögen ja sehr wohl was von ihrem Handwerk verstehen und gute Arbeit leisten. Das machen sie aber durch grottenschlechtes Unternehmertum und Planung zunichte. Ich sach nur meine Dusch- und Badewanne: solide Firma, im Grunde auch gute Leute - aber: chaotischer Chef mit großer Klappe. Wenn der seine Leute alle 15min auf dem Handy anruft, sie schnell noch hier mal vorbeischickt und das noch machen lässt, kann man sich vorstellen, wie die Arbeiten ausgeführt werden: schlampigst, weil sie nie was gescheit von Anfang bis Ende fertig kriegen. Ich möchte nicht wissen, was der dadurch an meinem Badezimmer an Garantieleistungen in der Endabrechnung draufgelegt hat, aber da kam einiges an zusätzlichen Anfahrten und Arbeitsstunden zusammen. Wobei ich nicht bestreiten will, das auch einige sowieso schlampig oder in einem Tempo arbeiten, wo man ihnen beim Gehen die Schuhe neu besohlen könnte - da gab es auch genug Exemplare.



    Nu ja: ich wollte ja niemand das Eigenheim vermiesen, aber ich glaube, es dürfte mir im Ansatz gelungen sein :D

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Re: Re: Re: Re: Re: Haus- /Wohnungskauf sinnvoll?


    Zitat

    Original geschrieben von blieswood
    Warum sollten die Preise langfristig steigen, wenn weder die Kosten (also u. a. die Löhne) noch die Kaufkraft steigen? Bis dato hat es so ein Szenario noch nie gegeben, die Löhne steigen in so einem Fall immer, wenn auch manchmal mit zeitlicher Verzögerung.


    Langfristig kann man es nicht sicher sagen, aber mittelfristig erleben wir es ja seit 2002 gerade. Die Preise steigen (u.a. wegen gestiegener Energie- und Rohstoffpreise, z.a. aus Willkür) aber die Einkommen viele Menschen, egal ob Selbstständige, Angestellte oder Beamte, steigen in keinster Weise.

  • Re: Re: Re: Re: Re: Re: Haus- /Wohnungskauf sinnvoll?


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Langfristig kann man es nicht sicher sagen, aber mittelfristig erleben wir es ja seit 2002 gerade. Die Preise steigen (u.a. wegen gestiegener Energie- und Rohstoffpreise, z.a. aus Willkür) aber die Einkommen viele Menschen, egal ob Selbstständige, Angestellte oder Beamte, steigen in keinster Weise.


    Ich lebe in Deutschland, hier gab es in den letzten Jahren eigentlich keine steigenden Preise, und die Einkommen sind im Mittel nur deshalb kaum gestiegen, weil die Beamten einige Einbußen hinzunehmen hatten.

  • Ihr habt zwei ganz wichtige Gründe vergessen:


    a) Stimmt es zwar, daß das Haus selber immer weniger wert wird, aber der Wert des Grundstücks steigt i.d.R. aber doch - es sein denn es kommt was schlimmes wie eine Bahnlinie neben dem Haus dazu.


    b) Wenn ich ein Haus miete, muss ich es mir gefallen lassen, daß der Vermieter jemanden beauftragt, den Garten oder den Pool usw. zu warten und ich muss diesen bezahlen. Dieses Geld kann ich mir in Falle des Kaufs aber sparen und habe das schöne Gefühl, das ich meine Resourcen für mich einsetzen kann und nicht irgend jemand anderen zwangsweise durchfüttern muss. Für mich ist das ein sehr wichtiger Punkt.

    Früher konnte man Drachen töten und durfte dann eine Jungfrau heiraten -
    heute gibt's keine mehr und man muss den Drachen heiraten :-(

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