Haus- /Wohnungskauf sinnvoll?

  • Zitat

    Original geschrieben von babapapa
    Ja, ich bin der Rebell, der vor seiner Tür nicht jeden Samstag kehrt. :)


    Ich muß momentan auch nicht kehren... auch nicht das Treppenhaus putzen oder die Mülltonnen rausbringen. Das ist alles in den Nebenkosten mit dabei. ;)


    Abgesehen davon finde ich den Thread wirklich sehr interessant. :top: Leider fehlt mir das Geld und der zukunftssichere Job, um mir Gedanken über ein eigenes Haus zu machen... ganz zu schweigen davon, daß ich mich ungern für so eine lange Zeit an einen Ort binde - das scheint mir einer der wichtigsten Gründe gegen einen Hauskauf zu sein.

  • Zitat

    Original geschrieben von Goodzilla
    a) Stimmt es zwar, daß das Haus selber immer weniger wert wird, aber der Wert des Grundstücks steigt i.d.R. aber doch - es sein denn es kommt was schlimmes wie eine Bahnlinie neben dem Haus dazu.


    Das war bisher so, warum muss es in 30 Jahren genauso sein?


    Ist immer noch eine Sache von Angebot und Nachfrage.
    Und ich denke, die wird sinken.
    Einmal gibt es immer weniger Junge (Alterspyramide).


    Weiter, wer kann sich denn überhaupt ein Haus leisten?
    300.000,- bis 500.000 Euro sind nicht unrealistisch.
    D.h. eine monatliche Belastung von 1500,- bis 2500,- Euro (30J,5%) muss bezahlt werden;
    und dann ist noch nicht geheizt, nix repariert!
    ->Ohne Hilfe der Eltern/Erbe ist für die meisten ein Hauskauf also kaum möglich.


    Weiter, in der Masse können sich also nur die ein Haus kaufen, wo die Familie etwas Geld hat.
    Diese (Eltern) haben aber meist schon ein Haus.
    Da sich in der Masse Partner aus der gleichen Gesellschaftsschicht verheiraten, (gleiche Interessen, Jobs, Hobbys, Lokale..), konzentriert sich der Immobilienbesitz immer mehr. (heute Eigenbau, dann 2x Erbe von Eltern)
    Und da nicht jeder Bock zum vermieten hat, wird verkauft.


    ->Angebot steigt.
    ->Nachfrage sinkt: Die Oberschicht hat bereits, die Mittelschicht stirbt eh aus und der Rest kann es sich nicht leisten.


    ->Grundstücks-/ Immopreise sinken!



    Soweit meine These.
    Natürlich gibt es manigfaltige Faktoren, die ein anderes Ergebnis bewirken.
    Aber zu sagen, dass die Grundstückspreise steigen werden, weil das schon immer so war,
    ist -sagen wir mal- etwas blauäugig. ;)


    (Wobei mir als Beamter diese Argumentation (...das war schon immer so!) natürlich sehr vertraut ist... :D )


    Gruß oern1

    Wer den Pfeil der Wahrheit verschießt sollte die Spitze in Honig tauchen ! (arabisches Sprichwort)

  • In Ballungsgebieten mit genügend Jobofferten werden sich die Preise zumindest halten imho. Auf dem platten Land... naja, wer da nicht sich grad seinen Alterswohnsitz mit bizaren Nachbarn neu bauen will zieht da niemand mehr freiwillig hin. Außer, das platte Land ist an einer Strecke zum Ballungsgebiet. Bestes Beispiel: an der neuen ICE-Strecke Frankfurt - Köln hat ja der liebe Kurt Beck kräftig mitgemischt, so dass auch der A*sch der Welt "Montabaur" einen Bahnhof mitten im Niemandsland bekommen hat, inkl. riesigem Parkplatz daneber (denn da ist nur Acker und die A3). Folge war, dass in Orten, die es eigentlich gar nicht gibt plötzlich die Grundstückspreise nach oben schnellten und jetzt Leute im Westerwald wohnen, die bis vor ihrem Einzug noch gar nicht wussten, was und wo das überhaupt ist :D



    Dann möchte ich oern1 noch beipflichten: wer keine 20% Eigenkapital mitbringt, kann sich das Kaufen / Bauen gleich in die Haare schmieren (mehr oder weniger). Dank toller EU-Regelungen zur Bankenaufsicht, bekannt als "Basel 2" mit "MaK" = Mindestanforderungen Kredit ziehen da inzwischen auch Sparkassen und Volksbanken den Gürtel um einiges enger, was ihre Kreditvergabe angeht. Das führt dann zum alten "wer hat, dem wird gegeben, wer nix hat, bleibt nix". Und nicht jeder is in der glücklichen Lage, einen sicheren Job mit genügend Einkommen zu haben, den auch die Bank als sicher einstuft...

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ciao,


    vfb
    OK. Danke für die Erklärung. :)


    DUSA
    Heeeyy, lass mal den Westerwald in Ruhe! ;) Sonst kommen noch mehr, und verstopfen mir die Sicht, Straße, ...
    Aber der neue Bahnhof ist schon toll. Kenne viele die ihn gut nutzen. Wahnsinnig viele Pendler, Geschäftsleute usw.!
    Hab sogar Bekannte die regelmässig nach Montabaur oder Limburg fahren um nur zu gucken! *rofl*
    Wir Westerwälder kennen sowas ja sonst nur ausm TV ;)


    oern1
    Mag sein mit deiner Kalkulation. Aber hier im Westerwald kannst du mit ca. 80-120 T€ neubauen. Und "alte" Häuser kannste schon komplett für 30 T€ bekommen (noch mal 20-30 T€ Renovierung).
    Klar sind hier die Gehälte auch entsprechend. Aber dennoch reicht das für viele Bauherren.
    (oh man jetzt mache ich schon Werbung für den Westerwald ;) , bleibt bloss alle weg)


    Ciao Vito

    Der Mann mit den Hochzeiten

  • Dass sich jemand ein Haus nicht leisten kann, würde ich so nicht sagen.


    In unsere Straße (aufm Land), hat letzten Jahres jemand das Ackergrundsütck meines Vaters gekauft. Das wurde dann erschloßen und das junge Paar (beide um die 30) baute dort eines der derzeit angesagten Holzhäuser. Die Häuser werden im Osten gefertigt und dann auf dem Grundsück zusammengebaut. Ich habe mich viel und lange mit den Käufern unterhalten ob das auch wirklich was taugt. Auch sie waren anfangs skeptisch und haben sich mehrerer Häuser von dieser Firma vorab angesehen.


    Das Haus wurde diesen Sommer fertiggestellt und ich muss sagen alle Achtung. Bauzeit war von April bis August, Innenausbau lediglich der September. Bei Abname nur leichte Mängel. was immer vorkommt, und sonst nicht viel. Jetzt muß man nur mal abwarten ob auch auf lange Zeit das Haus mangelfrei bleibt. Laut den Besitzern hat das Haus inkl. Grundstück und Innenausbau unter 200.000 Euro gekostet. Das Grundstück hat eine große Fläche von ca. 30 Meter auf 15 Meter.


    Ich würde sagen, aufgrund dessen was ich da erlebte, und was mir die Käufer schilderten, dass sich auch normalverdienende Familien ein Haus leisten können, sofern Sie das Risiko des Bauens, nicht des Besitzens, eingehen möchten . Und von Hartz 4 bleibt ein Haus ja unberührt ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Dass sich jemand ein Haus nicht leisten kann, würde ich so nicht sagen.
    ...
    Laut den Besitzern hat das Haus inkl. Grundstück und Innenausbau unter 200.000 Euro gekostet.
    ...
    Ich würde sagen, aufgrund dessen was ich da erlebte, und was mir die Käufer schilderten, dass sich auch normalverdienende Familien ein Haus leisten können, sofern Sie das Risiko des Bauens, nicht des Besitzens, eingehen möchten . Und von Hartz 4 bleibt ein Haus ja unberührt ;)



    Was ist eine "normalverdienende Familie" ?
    Wenn der Mann 2500,- Netto verdient (wo ist das dt. Durchschnittseinkommen gleich wieder?), die Frau als Hausfrau die 2 Kinder hütet, wären hier 1000,- Euro monatliche Rate zu zahlen. (5%Zins,1%Tilgung,LZ 30J)
    Dann gehen Heizung/Strom/Telefon/Kabel/GEZ ( :D )/Müll etc. weg; da dürften 500,- nicht reichen.
    d.h. es bleiben unter 1000,- für 4 Personen incl. Auto
    Gut, etwas Kindegeld kommt noch dazu und evtl. kann die Frau später wieder arbeiten, aber trotzdem:


    VIEL, darf da die nächsten 30 Jahre nicht passieren...und große Hüpfer kann man nicht machen!


    Gruß oern1

    Wer den Pfeil der Wahrheit verschießt sollte die Spitze in Honig tauchen ! (arabisches Sprichwort)

  • 2500.- im Durchschnitt als Einkommen halte ich fast für unrealistisch. Ich denke eher es sind 2000.- Euro netto monatlich pro Person


    Das junge Pärchen das baute ist nicht verheiratet, hat das aber noch vor. Sie sind beide Angestelte, also muß es ja klappen. Ich denke über das Hausbauen wird zuviel negatives berichtet. Bei meiner damaligen EW war es ähnlich, als ich das mal mit den Banken durchrechnete, war ich doch erstaunt wie niedrig die Belastung ausfallen kann. Und das war keine Laufzeit bis zu meinem Tode :D Finanziell hat es bis zum Schluss funktioniert.


    Ich würde jedem raten der sich damit beschäftig, dass er sich überlegt was er höchstens ausgeben möchte und dann einfach mal mit seinem Bankberater des Vertrauens sprechen. Da kommen so einige positiven Überaschungen raus.

  • Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Das junge Pärchen das baute ist nicht verheiratet, hat das aber noch vor. Sie sind beide Angestelte, also muß es ja klappen.


    Puh, zusammen bauen und nicht verheiratet. Sowas bindet mehr als ne Hochzeit. Und beide verdienen. Ich hoffe, dass die Kalkulation so ausgelegt ist, dass ein Gehalt zur Not (Kinder, Trennung) ausreicht, sonst seh ich bei der heutigen Scheidungsquote etc. das Haus schon unterm Hammer.



    Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Ich würde jedem raten der sich damit beschäftig, dass er sich überlegt was er höchstens ausgeben möchte und dann einfach mal mit seinem Bankberater des Vertrauens sprechen. Da kommen so einige positiven Überaschungen raus.


    Achtung!
    Nur mit dem Bankberater des TOTALEN, ABSOLUTEN Vertrauens !!!


    Meine jüngeren Erfahrungen zeigen, das die mittlerweile selber so unter Erfolgs-/Verkaufsdruck sind, dass deren Hauptziel nicht eine saubere Beratung, sondern der Verkauf Ihrer Produkte ist. Da werden schnell ein paar Faktoren vergessen oder schöngerechnet.


    Gruß oern1

    Wer den Pfeil der Wahrheit verschießt sollte die Spitze in Honig tauchen ! (arabisches Sprichwort)

  • Zitat

    Original geschrieben von oern1
    Achtung!
    Nur mit dem Bankberater des TOTALEN, ABSOLUTEN Vertrauens !!!
    Meine jüngeren Erfahrungen zeigen, das die mittlerweile selber so unter Erfolgs-/Verkaufsdruck sind, dass deren Hauptziel nicht eine saubere Beratung, sondern der Verkauf Ihrer Produkte ist. Da werden schnell ein paar Faktoren vergessen oder schöngerechnet.

    Jain...
    Zunächst mal haben die meisten Banken inzwischen ein Scoring-Programm, wo sämtliche Einnahmen, Ausgaben und Besitzstände des Kunden erfasst werden. Klar, auch hier kann ein wenig gedreht werden. Allerdings muss es da schon halbwegs aufgehen, damit der Kunde grünes Licht bekommt. Und dann entscheidet der Berater v.a. bei einer BauFi selten alleine, sondern da sitzt noch die Nachbearbeitung hinten dran, die das alles nochmal prüft, bevor die Bank da irgendwas unterschreibt. Wie gesagt: dank Basel 2 sind die Auflagen strenger geworden, ein Kreditkunde wird im Vergleich zu früher zweimal angeguckt. Ich hab eher den Eindruck, dass wenn wo anderst die Zahlen mit "dem Kunden aufgedrückt" erfüllt werden.


    Natürlich schließt das so Sachen nicht aus, dass mit zwei vollen Einkommen gerechnet wird und völlig vergessen wird, dass die Frau auch mal schwanger werden könnte. Trotz Elterngeld kann das da schon schief gehen, oder dann nach den 14 Monaten.



    Und das mit dem "sich leisten können" ist imho auch immer eine Frage des Wo in Deutschland. Für 200.000 Tacken bekommt man hier ein Wohnklo mit Kochnische :D Und ob sich die höheren Einkommen mit den höheren Lebensunterhaltskosten rechnen - naja...

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ich hol den Thread mal hoch.
    Soviel dann zum Thema: Häuschen im Alter an der Costa Brava. Zu nah am Strand > Zwangsabriß und Enteignung ohne Entschädigung. Einfach unglaublich...


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