Haus- /Wohnungskauf sinnvoll?

  • Re: Re: Re: Re: Haus- /Wohnungskauf sinnvoll?


    Zitat

    Original geschrieben von oern1
    Stimmt, aber kommt eine Inflation?
    Momentan ist die Gefahr doch größer, dass die Preise zwar steigen, das Gehalt aber bestenfalls gleich bleibt.
    Dann belastet die zwar konstant bleibende Darlehensrate zunehmend den Geldbeutel!


    Dann steigen aber die Mieten erst recht.


    Warum sollten die Preise langfristig steigen, wenn weder die Kosten (also u. a. die Löhne) noch die Kaufkraft steigen? Bis dato hat es so ein Szenario noch nie gegeben, die Löhne steigen in so einem Fall immer, wenn auch manchmal mit zeitlicher Verzögerung.

  • Zitat

    [i]
    Und mit dem Steigen eines Aktienfonds zu kalkulieren, halte ich für grob fahrläsig. Das kann ich aus meiner geringen Lebenserfahrung schon sagen, dass weder Aktienfonds noch Aktien ständig Geld vermehren :o


    Erstens steigen Aktien langfristig immer, und zweitens meinte ich hier nicht die reale Wertsteigerung, sondern den Inflationsausgleich.


    Weil das Sachwerte sind, bleibt ihr Wert im Falle einer Inflation real mindestens gleich, d. h. der Preis erhöht sich entsprechend. Bei Anleihen, Sparbüchern usw. ist das anders; da bleibt der nominale Preis gleich, aber man kann sich nichts mehr dafür kaufen.

  • Zitat

    Original geschrieben von blieswood
    Erstens steigen Aktien langfristig immer...


    OhOH, also ich wüsste da schon ein paar Werte, die mir als wertlos aus dem Depot gebucht wurden...
    Ich weiß schon was Du meinst. Die Aussage hat zwar in der Vergangennheit gestimmt, muss aber für die Zukunft nicht stimmen, oder kann gar nicht stimmen.
    Aktien spiegeln i.d.R. den Wert der Unternehmen wieder, und der kann ja kaum ins Unendliche steigen...


    Zitat

    Original geschrieben von blieswood
    Warum sollten die Preise langfristig steigen, wenn weder die Kosten (also u. a. die Löhne) noch die Kaufkraft steigen? Bis dato hat es so ein Szenario noch nie gegeben, die Löhne steigen in so einem Fall immer, wenn auch manchmal mit zeitlicher Verzögerung.


    Wenn ich die letzten Jahre so ankucke, dann wird es aber Zeit für deutliche Gehaltssteigerungen! Aber ich denke da schaut es im Durchschnitt eher mau aus... (dabei darf ich als Beamter ja gar nix sagen, hab ich doch erst die Unsumme 250,- Euro Einmalzahlung vor Steuern für die dauerhafte Erhöhung der Arbeitszeit um 5% (42 Std. Bayern) bekommen :flop:)

    Wer den Pfeil der Wahrheit verschießt sollte die Spitze in Honig tauchen ! (arabisches Sprichwort)

  • Zitat

    Original geschrieben von oern1
    OhOH, also ich wüsste da schon ein paar Werte, die mir als wertlos aus dem Depot gebucht wurden...


    Klar, im Einzelfall immer, dafür streut man ja das Risiko.


    Zitat

    Original geschrieben von oern1
    Ich weiß schon was Du meinst. Die Aussage hat zwar in der Vergangennheit gestimmt, muss aber für die Zukunft nicht stimmen, oder kann gar nicht stimmen.
    Aktien spiegeln i.d.R. den Wert der Unternehmen wieder, und der kann ja kaum ins Unendliche steigen...


    Doch, sicher. Sonst müsste man ja sagen: Irgendwann ist definitiv keine zusätzliche Wertschöpfung mehr möglich.


    Zitat

    Original geschrieben von oern1 Wenn ich die letzten Jahre so ankucke, dann wird es aber Zeit für deutliche Gehaltssteigerungen! Aber ich denke da schaut es im Durchschnitt eher mau aus... (dabei darf ich als Beamter ja gar nix sagen, hab ich doch erst die Unsumme 250,- Euro Einmalzahlung vor Steuern für die dauerhafte Erhöhung der Arbeitszeit um 5% (42 Std. Bayern) bekommen :flop:)


    Dafür sind ja auch die Preise in den letzten Jahren ja auch gar nicht bis kaum nennenswert gestiegen. Natürlich kann man sich ein paar Gegenbeispiele (wie zum Beispiel Kneipenbier, Zeitungen, elektrischen Strom oder Benzin) suchen, aber das sind Einzelfälle, eine "richtige" Inflation ist etwas ganz anderes. So stabile Preise wie in den letzten fünf Jahren hat es in Europa in den hundert Jahren davor kaum gegeben.

  • Hallo blieswood!


    Zitat

    Erstes steigen Aktien immer...


    Das stimmt so nicht, genügend Beweise befinden sich genauso wie bei oern1 auch in meinem Depot. Das sind sicherlich keine Einzelfälle, ein Unternehmen kann pleite gehen oder wird nur noch sehr schlecht bewertet (z.B. DTAG). Wenn Du die Messlatte am DAX anlegst, liegst Du auch da falsch. Der hatte in den vergangenen 10 Jahren seinen Höhepunkt bei knapp 8.000 Punkten im Jahre 2000 (kurz bevor die New-Economy-Blase geplatzt ist). Wenn man vom 7-Jahre-Rhythmus in der Wirtschaft ausgeht, müsste der DAX in einem Jahr 2.000 Punkte machen um besser zu sein als vor 7 Jahren. Halte ich ganz persönlich für unwahrscheinlich, auch wenn die Inflation und damit die Leitzinsen zuletzt wieder kräftig steigen.
    Ich glaube auf keinen Fall, um mal wieder auf Deine Anfangsaussage zurückzukommen, dass man als Börsenlaie in den letzten Jahren mit Aktien besser gefahren wäre als mit festverzinslichen Anleihen. Wenn die Börse crasht, hat auch der beste Fonds ein Problem (denk übrigens bitte mal zurück in die 20er Jahre, ich glaube kaum, dass nach 1923 irgendeine Aktie jemals den ursprünglichen - inflationsbereinigten - Wert wiedergewonnen hat) ;)


    Zum Posting über mir:
    Was sagst Du zu [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,433904,00.html]diesem Link[/URL]?


    Es ist so: Wir haben wieder eine Inflation und zwar eine recht kräftige (jedenfalls sind wir schon außerhalb der EZB-Richtlinien). Die Leitzinsen ziehen ebenso kräftig an, die nächste Anhebung im €-Raum wird für Dezember erwartet. Ich freue mich drüber, das kurbelt die Wirtschaft an und mein Sparbüchlein freut sich auch.


    Aber um mal wieder zur eigentlichen Diskussion zurückzukommen:
    Du sagst die ganze Zeit, dass Aktien Sachwerte seien. In einem gewissen Maß stimmt das auch. Wenn aber die Märkte völlig kollabieren (und ich bin mir nicht sicher, ob das nicht irgendwann in den nächsten 20,30 Jahren passiert), gehen auch reihenweise Unternehmen pleite und Du bist Dein Geld los.
    Und in dem Fall kann sich jeder mit einem eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung glücklich schätzen.


    Schöne Grüße!
    Georg

  • Zitat

    Original geschrieben von oern1
    Wenn ich die letzten Jahre so ankucke, dann wird es aber Zeit für deutliche Gehaltssteigerungen! Aber ich denke da schaut es im Durchschnitt eher mau aus... (dabei darf ich als Beamter ja gar nix sagen, hab ich doch erst die Unsumme 250,- Euro Einmalzahlung vor Steuern für die dauerhafte Erhöhung der Arbeitszeit um 5% (42 Std. Bayern) bekommen :flop:)


    Oh - auch ein Beamter in Bayern. :) Da bin ich ja gespannt, was Stoiberchen daraus macht dass er sich bei den Beamten nun vom Bund abkoppeln darf...
    Aber um wieder zum Thema zu kommen: Die Eigentumsquote bei den Beamten ist deutlich höher, es ist eben viel leichter eine langjährige Abzahlung in Kauf zu nehmen, wenn man weiss dass der Job erhalten bleibt.


    Wenn ich mir deutsche Aktien ansehe dann steigen die offenbar nicht durch intelligente neue Ideen oder gar neue Technologien sondern durch Entlassungen (Kostensenkung, sehr beschränktes Instrument ohne Mitarbeiter geht nichts) oder durch faule Tricks. Manchmal reichen nicht mal die aus, siehe Beispiel Telekom. Bevor ich da wieder Geld investiere warte ich auf den nächsten Crash.


    Ich kann nur eines sagen: Eigentum ist die einzige Kapitalanlage womit man noch was tun kann: Drin wohnen nämlich. :)


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hi,


    unabhängig von den Aktiendiskussionen hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen, warum ich gerade ein Haus gekauft habe:


    Ich möchte mein Leben selbst bestimmen und nicht von Hausordnung, Kehrordnung, Mietvertrag und sonstigen Regeln geleitet werden. Ja, ich bin der Rebell, der vor seiner Tür nicht jeden Samstag kehrt. :)


    Nach 20 Jahren in Miete reicht mir das.


    Ich kann im Übrigen mangels Kindern nix vererben, trotzdem kauften wir. Das gute Gefühl, im eigenen Haus zu sitzen ist für uns unbezahlbar. Die Wohnung zu verändern, Wände rauszunehmen, Böden zu erneuen, umzubauen wie man will, ist für mich wichtig.


    Inflation, momentane Zinsen und günstige Immopreise sind alles Argumente, die zur Zeit einen Hauskauf überlegenswert machen.
    4% auf 20 Jahre fest, komplette Tilgung in der Zeit und beliebige Sondertilgungsmöglichkeiten machen die Finanzierung auch überschau- und kalkulierbar.


    Wenn ich in Rente gehe (in 20 Jahren) ist die Hütte bezahlt und kann hälftig vermietet werden, d. h. keine Kosten mehr und eventuell noch Einnahmen. Wenn es mir nicht passt, lass ich leerstehen bei überschaubaren Kosten.


    Ich glaube, dass ich im Alter flexibler bin als ein Mieter. Letzendlich wird man aber keine endgültige Antwort geben können, da jeder eine eigene Vorstellung von seinem Leben hat.


    Grüße
    babapapa

  • Ich denke, es kommt auch sehr darauf an, wo man denn wohnt und dort plant zu Miete oder in eigenen vier Wänden zu wohnen ;)


    Ich wohne z.B. im " grünen Speckgürtel" Frankfurts. Die horrend hohen Mieten wollte ich hier nicht unbedingt bezahlen. Zumal v.a. in Frankfurt direkt viele Eigentümer lieber die Mieteinnahmen verleben, anstatt sie in die Mietobjekte zu stecken - entsprechend sind einige Wohnungen/Häuser da nicht in dem Zustand, wo ich gerne einziehen wollte.


    Andererseits sind auch ETW bzw. Häuser hier nicht gerade billig - das Nachbarhaus hier für auf den Grundstücksquadratmeter umgerechnet 750Euro / m² inseriert (also 337.000 für afair 125m² Wohnfläche in einem nicht vollständig unterkellerten Flachdachbungalow, BJ 1968, Grundstück insg. 440m²). Gut, die haben runtergehandelt, aber noch Maklergebühr plus Rennovierungskosten (nicht zu knapp!) an der Backe - so viel will erstmal verdient werden, auch als Ehepaar.


    Preise für freie Grundstücke zum selbst drauf bauen, dabraumergarnedddrübberredde...
    Was es also oft gibt, sind Häuser mit ETW drin und entsprechend Nachbarn, oder Reihenhäuser, die z.B. hier im Ort für meinen Geschmack viel zu eng stehen, einen Minigarten haben (statt Garage, haha) und innen bestimmt auch nicht gerade großzügig geschnitten sind.


    Wie auch immer: wer hier schon was hat, ist v.a. im Taunus gut bedient. Die Wertsteigerung des Quadratmeter in den letzten 30-40 Jahren kann sich sehen lassen. Die Großstadt bzw. 3 davon liegen alle vor der Haustüre, trotzdem wohnt man im Grünen. Sprich: die Infrastruktur ist oft sehr gut, Arbeitsplätze werden zumindest hier auch mit Alterspyramide so schnell nicht ausgehen, was auch den Wert langfristig erhält (im Vergleich zu Hintertupfingen).


    Der einzige Nachteil für einige: der Flughafen. In Wicker sind einige Häuser zwar toll aber nur unter Wert zu verkaufen, weil ständig Flieger drüber gehen. Und wenn jetzt die Machthaber der Fraport und des Landes die neue Landebahn gegen den Willen sämtlicher Bürger durchsetzen (warum hier Leute aus Kassel mitbestimmen dürfen muss mir auch mal wer erklären...) reicht hoffentlich jeder Klage gegen den Wertverlust und Lebensqualitätsverlust beim Land und bei der Fraport ein. Aber - welch Witz! - gegen sowas sind die rechtlich natürlich abgesichert :rolleyes:



    Wie auch immer: ich hab schon in diversen Wohnungen zur Miete gewohnt - da kommt es einfach sehr auf die Nachbarn an, zumal die auch immer mal wechseln können. Vorteil: man braucht sich um nix kümmern.
    Zur Miete in nem Haus droht Dir immer die Kündigung wegen Eigenbedarf - wobei die Mieter da im Ernstfall das auch wunderhübsch vor deutschen Gerichten ("Eigentum verpflichtet - wohnen Sie doch wo anderst solange!") hinauszögern kann. Vorteile hier: man braucht sich um nicht soo viel kümmern wie wenn es einem selbst gehört und kann im Großen und Ganzen tun und lassen was man will.
    Mit dem Eigenheim hab ich zwar Verantwortung an der Backe, wohne aber irgendwann kostenfrei. Zwar verdient derweil die Bank auch sehr gut an mir :rolleyes: aber von irgendwas wollen die ja auch leben :D Dennoch gilt hier zeitlebens: My Home is my Castle :cool:

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ich denk es hängt stark davon ab wieviel Eigentkapital zur Verfügung steht, wenn man soviel finazieren muss das man bis jenseits der 50 mit dem Abbezahlen beschäftigt ist und man angesichts der Raten nur noch geradeso über die Runden kommt man Wohneigentum keinen Sinn.


    Aber wenn man es sich leisten kann, ohne das man bis ins Rentenalter mit der Kredittilgung beschäftigt ist, dann ist Wohneigentum schon nett.

  • Ich bin positiv überrascht wie viele hier pro Eigentum sprechen. Das freut mich.


    Ich möchte jedoch auch noch aus eigener Erfahrung ein leider negatives Erlebnis mit dem Kauf einer Eigentumswohnung schildern:


    Im Zarten Alter von 20 Jahren begann ich nach dem Zivi eine feste Arbeitsstelle. Mein erster Gedanke war: Ziehe ich von zu Hause in Miete oder Kauf ich etwas ? Als Schwabe, dem jede Schraube an seinem Auto selbst gehört, entschied ich mich für Kauf. Die Banken gaben damals ohne Schwierigkeiten das Geld her. Ich hab mir auch ne Schmucke 3 Zimmer Dachgeschoßwohnung ausgesucht in einem 10 Parteien Haus. Damaliger Kaufwert: 212.000 DM inkl. Tiefgarage und Kellerraum. Was ich zum Zeitpunkt des Kaufes nicht wusste: Das Haus stand auf wässrigem Boden. Von den Nachbarn erfuhr ich als das Haus gebaut wurde (1992) dass auf Grundwasser gestoßen wurde. Durch unsere Ortschaft läuft ein Bach. Es wurde meterdick Beton eingeworfen, doch das Haus sackt langsam aber sicher ab. Dadurch gab es risse und Brüche. Alles erfuhr ich erst im Nachhinhein, der Vorbesitzer war in der Insolvenz, ebenso die Firma die das Haus baute, somit konnte ich das Geschäft nicht mehr Rückgängig machen. Es wurden Großreparaturen fällig die mich satte 18.000 Euro kosteten. Nach 7 Jahren verkaufte ich. Mit Verlust: ich zahle heute noch für den Kredit von 18.000 Euro zurück und der Verkauf der Wohnung brachte mir grad mal 70.000 Euro. Der Käufer war ein junger Bursche so wie ich damals. Es tut mir zwar leid um ihn, aber so ist das Leben.


    Diese Erlebnisse waren Lehrgeld für mich. Zur Zeit wohnen wir (meine Frau und meine Tochter) in Miete um wieder Geld anzusparen für ein Haus. Trotzt diese negativen Erlebnisse würde ich es sofort wieder tun. Ich weis nun auf was es ankommt.


    Was ich damit sagen will ist dass es verdammt wichtig ist wo man sich was kauft und was . Ruhig bei den Nachbarn erkundigen nach Schäden oder irgendwelchen negativen Erlebnissen. Lasst Euch die Adresse der Hausverwaltung geben und die letzten Protokolle der Eigentümerversammlung.

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