Jetzt neu an deutschen Schulen: Schöpfungslehre im Biounterricht

  • Re: Re: Re: Jetzt neu an deutschen Schulen: Schöpfungslehre im Biounterricht


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007

    Kann mal bitte jemand bestätigen, dass es hierzulande Länder gibt, in denen alle Schüler (auch solche ohne Konfession) an einem christlichen Religionsunterricht teilnehmen müssen? Das kann ich mir ehrlich gesagt gerade nicht so recht vorstellen.


    Ich kenne nur die Regelung zur Zeit meines Schulbesuchs in Bayern. Vom Religionsunterricht abmelden konnte man sich erst ab 18, mit Zustimmung der Eltern schon früher. Mit 14 kann man logischerweise aber selbst aus der Kirche austreten und wird dann automatisch abgemeldet. Als Ersatzfach gab es dann Ethik.


    Religion in der Schule? Die reine Kenntnis über die grossen Weltreligionen sollte vermittelt werden, das gehört meiner Ansicht nach zum Bildungsauftrag der Schule. Welchem Fach man das zuschlägt ist weniger wichtig, Geschichte läge da nahe. Oder Deutsch als Fach wo man sich auch mit Texten philosophischer Natur beschäftigt.
    Alles andere sollte möglichst ausserhalb der Schule passieren. Dass der christliche Religionsunterricht vormittags in der Schule stattfindet halte ich für eine bequeme Methode der Indoktrination. Welches Kind würde wohl freiwillig nachmittags in die Kirchengemeinde kommen zum Unterricht? Ich sehe aber auch einen Vorteil: In der Schule läuft das kontrollierter ab, so wird es radikalen "Predigern" erschwert, ihre "Werte" zu vermitteln.


    Eine Trennung von Staat und Religion haben wir bisher nicht geschafft. Nicht solange das Finanzamt die Kirchensteuer einzieht! (Frage an Angehörige anderer als christlicher Religionen: Macht das der Staat für die auch? Wohl kaum.)
    Zum Thema Busch/USA: Das "Züchten" angepasster, gleichgeschalteter Menschen homogenen Glaubens mit möglichst wenig Wissen praktizieren moderne Demokratien offensichtlich zum Wohl weniger Leute an der Spitze. Das wird meiner Ansicht nach ungefähr 20 Jahre bringen bevor eine zweite "wir sind das Volk-Bewegung" unseren Staat beendet.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Zitat

    Original geschrieben von T-bold47
    Die christliche Religion ist ein elementarer Bestandteil unsere Kultur als christliches Abendland. Sie hat eigentlich alle Bereiche des Lebens maßgeblich beeinflusst. Wie will man daher eine umfassende Allgemeinbildung erreichen ohne das Thema Religion? Ich halte das für eine Form der Zensur!


    Da muss ich leider mal wieder eine viel strapazierte Gegenthese anbringen: Denn mit dieser Bemerkung unterstellst Du ca. 17 Millionen Bundesbürgern, die Zeit ihres Lebens nie irgendeine Form von schulisch organisierter "Bildung" zum Thema Religion genossen haben, eine geringere Allgemeinbildung als den anderen.


    Davon abgesehen: Ich kanns nicht oft genug wiederholen, und einige hier verstehen es scheinbar trotzdem nicht (oder wollen es vielleicht auch nicht verstehen): Es geht mir nicht darum, dass das Thema "Religion" in der Bildung nicht vorkommen soll. Ich bin im Gegenteil durchaus auch der Ansicht, dass Wissen darüber, welche Religionen es gibt, wann/wie/warum diese entstanden sind und wofür sie im Wesentlichen stehen, durchaus vermittelt werden sollte. Darum geht es hier aber nicht! Hier geht es darum, dass eine These einer Religion im naturwissenschaftlichen Unterrichtsfach Biologie als alternativer Denkansatz für die Frage, wie der Mensch entstanden ist, gelehrt wird. Das ist etwas völlig anderes als das (im Prinzip ja auch schon wieder wissenschaftliche) Beschäftigen mit den Religionen als solchen.


    Im Prinzip ist das wie mit Märchen: Es gibt Wissenschaftler, die sich wissenschaftlich mit Märchen und denen, die sie geschrieben haben, auseinandersetzen. Und das ist natürlich auch gut so. Aber dabei geht es eben darum, sich mit dem "Phänomen Märchen" als solchem zu beschäftigen, nicht aber darum, die Entstehung von Schnee statt durch natürliche Vorgänge mit Frau Holle zu erklären.


    Und was die Diskussion über verlorene Werte angeht: Dies mit der "Gottlosigkeit" der Menschen zu beantworten, halte ich seit jeher für äußerst gewagt. Um hier nochmal das Beispiel DDR zu bemühen: Die Menschen hatten früher ein völlig anderes Verständnis vom Miteinander, vom Sich-gegenseitig-helfen usw., und das nicht etwa deswegen, weil dies vom Staat vorgeschrieben gewesen wäre, und schon gleich gar nicht, weil irgendeine Religion dies gelehrt hätte (die gab es nämlich de facto nicht). Nein, es lag daran, dass das Streben nach persönlichen Vorteilen, Reichtümern u.dgl. keine existenzielle Triebfeder des Daseins war. Dass daran die DDR-Mangelwirtschaft Schuld war, die den allermeisten gar nicht die Möglichkeit bot, irgendwelche Reichtümer anzuhäufen, steht dabei auf einem anderen Blatt. ;) Ich will das auch rückblickend gar nicht schöner reden, als es war, und ich gehöre, wie in solchen Diskussionen schon oft genug gesagt, ganz sicher nicht zu denjenigen, die sich die DDR zurückwünschen. Fakt ist aber nunmal, dass der Werteverlust, den wir heute beklagen, absolut nichts mit der zunehmenden Gottlosigkeit der Gesellschaft zu tun hat, sondern mit dem kapitalistischen Ellenbogensystem und den immer zügelloser agierenden, die Leute langsam verblödenden Medien...

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von T-bold47
    Ich kann mich über dieses Vorgehen nicht so sehr aufregen wie einige andere hier.
    Die verschiedenen Theorien sollten normalerweise einem Abiturienten in den Grundzügen bekannt sein.


    siehst du, genau das ist die fehleinschätzung die viele hier aufregt ! du schreibst "verschiedene theorien" und suggerierst damit, dass die evolutionstheorie eine von vielen theorien ist, die mit dem selben maßstab wie der schwachsinn ala "intelligent design" gemessen werden soll.
    und auch unterrichtet werden soll.

  • Re: Re: Jetzt neu an deutschen Schulen: Schöpfungslehre im Biounterricht


    Zitat

    Original geschrieben von bLaCkFoX
    Letztendes ist die Evolutionslehre nur ein Erklärungsansatz, der nicht bewiesen ist, denn der Ursprung des simplesten Einzellers ist bis heute nicht geklärt. Eine andere Perspektive zu liefern ist daher völlig legitim.


    Das ist falsch.
    Die Evolutionstheorie ist bewisen, vielfach bewiesen, und sie ist (Wissenschaftlich) die einzige Erklärung für die Entwicklung des Lebens. Bitte Entwicklung nicht mit Entstehung gleichsetzen, denn diese beiden haben zwar viel miteinander zu tun, sind aber nicht identisch. Denn es musste erstmal Leben entstehen, damit Evolution entstehen kann.
    Das Zeigt schon die Bezeichnung Evolutionstheorie. Wäre die Evolution unbewiesen, müsste es Evolutionsthese heißen. In der Wissenschaft wird zwischen Theorien und Thesen unterschieden. Als Theorie gilt eine Erklärung für einen bestimmten Sachverhalt, wenn diese Erklärung schlüssig und unwiederlegbar nachgewiesen wurde. Solange die Erklärung nur unbewiesen in Raum steht wird sie als These bezeichnet.


    Daß nicht jedes Fossil für jede eventuell mal gewesene Tierart gefunden wurde, ist kein Grund an der Richtigkeit der Evolution zu zweifeln. Das liegt in der Natur der Sache, daß eben nicht jedes Tier zu einem Fossil wird. Aber das ist kein grund, an der Richtigkeit der Evolution zu zweifeln.


    Fazit: An der Evolution zweifelt kein Wissenschaftler mehr. Damit hat natürlich auch nur Evolution und kein anderer Erklärungsansatz im Wissenschaftlichen Biologieunterricht etwas verlohren.
    Von mir aus darf es Religionsunterricht an Schulen geben. Deutschland ist nunmal Christlich geprägt. Die Behauptung, daß wir eine Demokratie wären, die weiter oben steht, ist Humbug, denn das ist politiok, und die hatte noch nie etwas mit Ethik, oder Menschlichen Werten zu tun.
    In Deutschland heiratet ein Mann nur eine Frau, und nicht mehrere wie im Islam möglich, hier darf man Schweinefleisch essen (anders als im Islam) und auch Rindfleisch (anders als im Buddhismus/Hinduismus), Es gibt keine Pflicht für junge Mädchen, sich in Tempeln den Männern hinzugeben (gab es vor ein paar tausend Jahren in diversen frühen Religionen) und so weiter. Alle diese Werte entstammen ursprünglich der Christlichen Religion. Und genau das ist gemeint, wenn gesagt wird, daß Deutschland kulturell eben Christlich geprägt ist, das gilt auch für diejenigen, die heute den Glauben an einen Gott ablehnen. Auch wer den Glauben selbst ablehnt, die Grundsätzlichen Werte werden eben doch von den meißten eingehalten, und diese entstammen eben dem Christlichen Glauben. Wäre Deutschland nicht Christlich geprägt, würden wir heute noch Thor und Odin anbeten, nach unserem Tod nach Wallhall gehen etc. Wer glaubt das schon. :)
    Es ist daher durchaus vertretbar in Schulen (auch in staatlichen) Religionsunterreicht anzubieten. Es gibt überall die Möglichkeit diesen Unterricht abzulehnen, und den alternativen Ethikunterricht zu besuchen. Fertig.


    Also Im Biologieunterricht wird eben Biologie unterrichtet, ein Teil davon ist auch die Evolutionstheorie. Im Religiosunterreicht kann man die Schöpfungsgeschichte erzählen, und darüber reden, was die Autoren der Bibel damit sagen wollten. Und wer Religion ablehnt, geht in Ethik-unterricht, da werden eben auf andere Weise Werte zum zusammenleben vermittelt.

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  • Hatten wir das ganze nicht schon hier ?


    Auf meinen Beitrag >hier < ist ja hinterher auch keiner mehr eingangen, aber wie dem auch sei. Das Thema wird weiterhin die Menschen spalten und diejenigen die die Evolution anzweifeln, werden weiterhin als Spinner oder religiöse Fundamentalisten abgetan (und das hat nichts damit zu tun, dass man sich in freiwillig in die Ecke stellt, sondern das ist FAKT).


    Schönen Abend,
    Dominik

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Auf meinen Beitrag >hier < ist ja hinterher auch keiner mehr eingangen [...]


    Und das wundert Dich?? :D Worum es DIR geht, weiß doch hier jeder... ;) Vielleicht fühltest Du Dich ja auch einfach nur in die Ecke gestellt, weil keiner mehr geantwortet hat... :D

    Zitat

    Das Thema wird weiterhin die Menschen spalten und diejenigen die die Evolution anzweifeln, werden weiterhin als Spinner oder religiöse Fundamentalisten abgetan (und das hat nichts damit zu tun, dass man sich in freiwillig in die Ecke stellt, sondern das ist FAKT).


    Wer die wissenschaftlich anerkannte und bewiesene Evolutionstheorie anzweifelt und dabei dann noch nicht einmal eine wissenschaftliche Alternative anbietet, IST ein Spinner. ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Und das wundert Dich?? :D Worum es DIR geht, weiß doch hier jeder... ;) Vielleicht fühltest Du Dich ja auch einfach nur in die Ecke gestellt, weil keiner mehr geantwortet hat... :D


    Worum es mir geht, weiß jeder? Den Satz kann ich beliebig auf dich anwenden. Was du mit diesem Thread bezweckt, weiß genauso jeder ;) Von Religion hälst du nichts. Aber ich weiß, wenn man keine Argumente hat, lächelt man einfach mit ein paar Smilies :D ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Worum es mir geht, weiß jeder? Den Satz kann ich beliebig auf dich anwenden. Was du mit diesem Thread bezweckt, weiß genauso jeder ;) Von Religion hälst du nichts. Aber ich weiß, wenn man keine Argumente hat, lächelt man einfach mit ein paar Smilies :D ;)


    fragt sich auf wessen seite die wissenschaftlich fundierten argumente stehen.
    und auf wessen seite der quatsch steht, den man einfach nachplappert weil irgendwelche vordenker aus der "religious right" ihn vorgeben.
    in den usa sind solche leute eine echte plage, hier zum glück nur absolute randerscheinung.

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Da muss ich leider mal wieder eine viel strapazierte Gegenthese anbringen: Denn mit dieser Bemerkung unterstellst Du ca. 17 Millionen Bundesbürgern, die Zeit ihres Lebens nie irgendeine Form von schulisch organisierter "Bildung" zum Thema Religion genossen haben, eine geringere Allgemeinbildung als den anderen.


    Wenn es um Religion geht, wirds wohl so sein :D

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  • Zitat

    Original geschrieben von moralt
    fragt sich auf wessen seite die wissenschaftlich fundierten argumente stehen.
    und auf wessen seite der quatsch steht, den man einfach nachplappert weil irgendwelche vordenker aus der "religious right" ihn vorgeben.


    Ich habe oben einen Link gepostet, dahinter verbergen sich die Argumente. Und es ist kein nachplappern, sondern der gute Mann arbeitet beim Max-Planck Institut in Köln und diesbezüglich halte ich diesen Mann wenigstens genauso lesenswert wie alle Wissenschaftler die für die Evolution sind. Nur weil er zu einem anderen Ergebnis kommt, ist er für mich kein Spinner. Mit dieser Argumentationsweise gab es schon desöfteren Probleme in unserer früheren Geschichte.

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