Jetzt neu an deutschen Schulen: Schöpfungslehre im Biounterricht

  • Wer nicht will, dass sein Kind Religionsunterricht hat, der lässt es nicht Taufen (was meiner Ansicht nach eine Bevormundung übelster Sorte ist). Er werd ich nicht gefragt ob ich dem Verein angehören will und dann kostet es mich als überzeugtem Atheisten noch Geld auszutreten.
    Ich habe großen Respekt vor Ländern, die es geschafft haben Kirche und Staat zu trennen. Statt Religion sollte schon im Zuge des Respekts vor allen anderen Religionen ein Ethik Unterricht erteilt werden.
    Wäre die Schöpfungtheorie war, dann würde ich gerne wissen wie die Menschheit einen so breit gefächerten Gen-Pool haben kann.

  • Re: Re: Re: Re: Jetzt neu an deutschen Schulen: Schöpfungslehre im Biounterricht


    Zitat

    Original geschrieben von bLaCkFoX
    nur wo ist der Beweis, dass es nicht stimmt?


    Totschlagsargument, aber ich halte dagegen ... wo ist der Beweis, dass es stimmt? Genau, den gibt es nämlich auch nicht ;).


    Daher sollten dann wohl beide Lehren aus dem Unterricht verbannt werden, solange, bis es den letztendlichen Beweis für die eine oder andere "Lehre" gibt.


    Allerdings ist die Evolutionstheorie durch wesentlich mehr Fakten untermauert, als es eine Schöpfungslehre je könnte. Daher eine einfache Mehrheitsentscheidung der Fakten ...

  • @ bLaCkFoX: Beweis mir, dass es weiße Raben gibt, dann glaube ich dir, dass Raben nicht schwarz sind... :rolleyes:


    So und nun zum Thema. Ich bin der Ansicht, dass, wenn man Anhänger einer Religion ist, man von deren Lehre in der Schule unterrichtet werden sollte. Wenn man das trotz Taufe nicht will, dann sollte einem alternativ Ethikunterricht möglich sein. Ich finde es aber absolut falsch, wenn religiöse Geschichten Einzug in den Unterricht anderer Fächer finden. Die Evolutionstheorie ist - wenn man es als einigermaßen klardenkender Mensch betrachtet- nicht widerlegbar. Dazu gibt es einfach viel zu viele Beweise.
    Das ist so, wie wenn Physiklehrer aufeinmal anfängt Astrologie zu unterrichten....


    Dass Hessens Superministern jetzt fordert, die Schöpfungslehre fächerübergreifend zu unterrichten, sagt wieder mal alles über diese Frau und somit auch den Tenor ihrer Partei. Und solche Frau ist Kultusministerin. Da sträuben sich mir nur die Nackenhaare. Gerade sie müsste wissen, dass die Trennung dieser Fächer einfach nur wichtig ist.


    Meine Kindern würde ich auch von einer Schule nehmen, die solch einen Unterricht befürwortet!

    Ein Hund denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...sie müssen Götter sein!"


    Eine Katze denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...ich muss ein Gott sein!

  • Re: Re: Jetzt neu an deutschen Schulen: Schöpfungslehre im Biounterricht


    Zitat

    Original geschrieben von bLaCkFoX
    Du suggerierst, dass auch der President "am besten gleich nur noch die Schöpfungslehre" in der Schule sehen würde - was falsch ist.


    Wenn es nach dem ginge, was ihm PERSÖNLICH am liebsten wäre, dann ist das mit Sicherheit kein Quatsch, sondern im Gegenteil genau das, was er wollen würde. Natürlich kann er als Präsident der wichtigsten Nation der Welt die Evolutionstheorie an den Schulen nicht verbieten, das ginge dann doch etwas zu weit, und das weiß er natürlich auch.

    Zitat

    Auch scheinst du zu vergessen, dass die Schöpfungslehre oftmals im Religionsunterricht (der zumindest in Schleswig-Holstein bis zur 7. Klasse verpflichtend unterricht wird) thematisiert wird und Kindern präsentiert wird, die auf Grund ihres Alters viel beinflussbarer sind also Schüler des 13 Jhgs.


    Kann mal bitte jemand bestätigen, dass es hierzulande Länder gibt, in denen alle Schüler (auch solche ohne Konfession) an einem christlichen Religionsunterricht teilnehmen müssen? Das kann ich mir ehrlich gesagt gerade nicht so recht vorstellen. Abgesehen davon hast Du natürlich Recht: Wenn das so ist, dann ist das natürlich eine ziemlich schlimme Sache.

    Zitat

    Letztendes ist die Evolutionslehre nur ein Erklärungsansatz, der nicht bewiesen ist, denn der Ursprung des simplesten Einzellers ist bis heute nicht geklärt. Eine andere Perspektive zu liefern ist daher völlig legitim.


    Richtig - eine andere WISSENSCHAFTLICHE Perspektive. Das ist die Schöpfungstheorie aber eben gerade NICHT - sie ist nichts anderes als religiöser Mumpitz. Das klingt jetzt für den einen oder anderen vielleicht nicht sonderlich nett. Von mir aus nennt es halt, wie Ihr wollt. Aber es ist in jedem Fall eine RELIGIÖSE Perspektive, und eine solche hat in einem naturwissenschaftlichen Fach an einer staatlichen Schule nichts, aber auch gar nichts zu suchen.

    Zitat

    In den USA wird halt klar gesagt, dass es 2 Erklärungsansätze gibt, in Dtschl. ist die Trennung zwischen Staat und Religion schon so weit aufgeweicht, dass Kinder in der Grundschule schon die Schöpfungsgeschichte in direktem Zusammenhang mit "Gott" eingetrichtert bekommen.


    Ja - weil es so ist. Ob man das Ganze "Gott" nennt oder wie auch immer, spielt keine Rolle. Die Schöpfungslehre (Definition kannst Du gerne selbst nachschlagen ;) ) sagt, dass alles durch eine wie auch immer geartete höhere Macht entstanden ist, die gewöhnlich als "Gott" bezeichnet wird.

    Zitat

    Das ID nun im Biologieunterricht vertieft wurde, halte ich für unglücklich - aber ebenso unglücklich wäre ein komplettes Ausklammern des Themas, da die Evolutionslehre eben nicht bewiesen ist.


    Nochmal: Es steht völlig außer Frage, dass die Evolutionstheorie nicht in allen Einzelheiten bewiesen ist, aber es kann nicht die Aufgabe einer staatlichen Schule sein, den Schülern als Alternative zu einem nicht vollständig bewiesenen wissenschaftlichen Ansatz einen Religiösen anzubieten. Hierfür gibt es andere Institutionen wie z.B. private christliche Schulen, oder von mir aus auch FREIWILLIGER Religionsunterricht an staatlichen Schulen.

    Zitat

    Dein Beitrag und besonders der 1. Absatz ist einfach in die Ecke Bush-Bashing einzuordnen, was zwar populär ist, aber nicht immer intelligent aussieht. Da geht mir dann maximal der Hut hoch.


    Das ist völliger Blödsinn, denn als ich diesen Artikel geschrieben habe, kam mir Bush nur ganz kurzzeitig in den Sinn. Ursprünglich hatte ich diesen ersten Absatz gar nicht drinstehen, viel mir wie gesagt erst während des Schreibens ein. Wie Dir sicher aufgefallen ist, geht es hier in keiner Weise um die USA oder Bush - mich interessiert inzwischen beides absolut nicht mehr. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon
    Wieso nicht? Hast du vor irgendetwas Angst? :confused:
    Nicht das was ist entscheidend, vielmehr das wer und das wie. ;)


    Nein - wenns um Religion geht, ist durchaus auch das "was" entscheidend. Ich würde niemanden, absolut NIEMANDEM gestatten, meinen Kindern IRGEND ETWAS Religiöses zu vermitteln, abgesehen von rein historischen Fakten über die Entstehung der Weltreligionen und deren wesentlicher Weltbilder. Wenn ich was anderes wollen würde, würde ich es entweder selbst tun, oder sie in einen entsprechenden freiwilligen Unterricht schicken. Ich wiederhole es: Es ist NICHT die Aufgabe einer STAATLICHEN Schule, Kindern auch nur ANSATZWEISE IRGEND ETWAS außer historischer Fakten über Religionen beizubringen. Das Einzige, was wirklich vermittelt werden kann und sollte, ist im Rahmen des Geschichtsunterrichts die Entstehung der einzelnen Weltreligionen, und was deren wesentlichen Weltbilder sind. Das Anbieten von religiösen Theorien als alternative Erklärungsansätze für wissenschaftliche Themen ist hingegen definitiv untragbar.

    Zitat

    Ich halte eine Auseinandersetzung mit den verschiedenen Religionen sehr wohl für wichtig, heutzutage mehr denn je.


    Ja - OPTIONAL und für die, die es wollen. Und wenn sich das, was Du meinst, in dem Rahmen abspielt, wie das, was ich mir mit dem o.g. Beispiel "Geschichtsunterricht" vorstelle, dann stimme ich Dir auch gerne zu. Aber nochmal: Hier geht es darum, dass den Schülern in einem WISSENSCHAFTLICHEN Schulfach ein RELIGIÖSES Konzept als Alternative angeboten wird. Und das geht eindeutig zu weit.

    Zitat

    (Für mich wäre der Sinn und Zweck von Religionsunterricht an öffentlichen Schulen nämlich die Auseinandersetzung mit allen Religionen.)


    Da sind wir doch absolut einer Meinung.

    Zitat

    Dass die Schöpfungslehre natürlich nicht als "Alternative" zur Evolutionstheorie im Rahmen des Biologieunterrichtes angepriesen werden darf, ist eine andere Geschichte.
    Man sollte hier also zwischen Glaubensvermittlung und Wissensvermittlung [small](in diesem Falle dem Wissen über die Religionen)[/small] sehr genau unterscheiden. Und letzteres gehört meiner Meinung nach sehr wohl in den Lehrplan.


    Zitat

    Und nur mal nebenbei: in einem christlich basierten Staat eine auch nur ansatzweise Konfrontation mit religiösen Inhalten vermeiden zu wollen bzw. zu fordern, ist nicht nur sehr blauäugig :rolleyes:, ich würde es fast schon als extremistisch bezeichnen. Und das ist nie gut...


    Mal abgesehen davon, dass wir kein "christlich basierter Staat" sind, sondern eine parlamentarische Demokratie: Es geht ja nicht darum, die Konfrontation mit Religion grundsätzlich unterbinden zu wollen. Dass das nicht geht, ist mir schon klar. Es geht "lediglich" darum, dass das Ganze dort passieren muss, wo es auch hingehört: Im Religionsunterricht, in einem rein historischen Kontext auch im Geschichtsunterricht. Aber NICHT als alternatives Denkmodell in einem wissenschaftlichen Fach.


    Aber ich denke, da sind wir im Wesentlichen derselben Meinung... ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Re: Re: Re: Jetzt neu an deutschen Schulen: Schöpfungslehre im Biounterricht


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    ....
    Kann mal bitte jemand bestätigen, dass es hierzulande Länder gibt, in denen alle Schüler (auch solche ohne Konfession) an einem christlichen Religionsunterricht teilnehmen müssen? Das kann ich mir ehrlich gesagt gerade nicht so recht vorstellen. Abgesehen davon hast Du natürlich Recht: Wenn das so ist, dann ist das natürlich eine ziemlich schlimme Sache.
    .....


    ich habe mal genau dies in geschicht gelernt. ist schon einige jahre her daher kann ich dir kein genaues gesetz nennen.....nur das es auf einem abkommen zwischen hitler und dem damaligen papst (so in geschie mal gelernt).und dieses gesetz hat den krieg überlebt und es gilt bis heute das religionsuntericht an staatlichen schulen sein muß....


    wie aktuell das bis heute ist kann ich aber auch nicht sagen....


    daher:
    Keine Gewähr auf diesen Post!!

  • UltraApfelsaft: Du meinst das Reichskonkordat, das aber nicht bis heute einen verpflichtenden Religionsunterricht vorschreibt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man in jedem Bundesland statt Religion ein Ersatzfach wie Ethik (gibt es das überall?) nehmen kann. Soweit ich weiß ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass kein Lehrer oder Schüler gezwungen werden darf, am Religionsunterricht teilnehmen zu müssen.

  • Ich kann mich über dieses Vorgehen nicht so sehr aufregen wie einige andere hier.
    Die verschiedenen Theorien sollten normalerweise einem Abiturienten in den Grundzügen bekannt sein.
    Eine sinnvolle fächerübergreifenden Auseinandersetzung mit einem größeren Thema habe ich öfter mal vermisst. Ich habe leider immer nur erlebt, wie jeder Fachlehrer ein Thema völlig ohne Bezug zum Nachbarfach abgearbeitet hat.


    Nicht gut heißen kann ich es aber, wenn ein Lehrer im "normalen" Unterrricht, selbst in Klasse 13 diese Thema mit fragwürdigen Arbeitsmaterialien angeht. Das wäre eigentlich mal ein Thema für ein Projekt, in dem z.B. auch die ethnisch- moralische Verantwortung von Wissenschaft hinterfragt werden könnte. Die Physiker von Dürrenmatt (?) werden dazu wiederum in Deutsch durchgenommen.


    Allerdings: @BB007, von der interpretierten Äußerung einer einzelnen Ministerin eines Bundeslandes auf eine Fundamentalistische Gesinnung der Bundes CDU zu schließen ist Polemik.


    Die christliche Religion ist ein elementarer Bestandteil unsere Kultur als christliches Abendland. Sie hat eigentlich alle Bereiche des Lebens maßgeblich beeinflusst. Wie will man daher eine umfassende Allgemeinbildung erreichen ohne das Thema Religion? Ich halte das für eine Form der Zensur!


    Wer die Religion aus der Schule verbannen will sollte bitte mal dieses hier lesen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzkampf

  • Zitat

    Original geschrieben von Sebian
      UltraApfelsaft: Du meinst das Reichskonkordat, das aber nicht bis heute einen verpflichtenden Religionsunterricht vorschreibt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man in jedem Bundesland statt Religion ein Ersatzfach wie Ethik (gibt es das überall?) nehmen kann. Soweit ich weiß ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass kein Lehrer oder Schüler gezwungen werden darf, am Religionsunterricht teilnehmen zu müssen.


    Kein Lehrer darf gegen seinen Willen zum Religionsunterricht herangezogen werden steht im Grundgesetz.


    Das Ersatzfach gibt es in Niedersachsen seit mitte der 80er Jahre und heißt hier Werte und Normen.

  • Sebian ja genau das könnte es sein ;-) aus meiner schulezit kann ich eben sagen das es bis zur 7. klasse religionsunterricht (genereller für evangelische und ateistin UND einen eigenen für katholiken) gab. dannach wurde der unterricht in pyhlosophie unbenannt und an dem musten alle dann teilnehmen. also es gab keine wahl ob man teilnehmen will oder nicht. man muste es machen. das man dabei zwar meist nur geschlafen hat war dem lehrer zumeist auch sowas von egal... naja verschwendete zeit meiner meinung nach. man hätte auch sinnvolleren unterricht machen können.

  • Was der Unterricht bringt hängt in jedem Fach erheblich vom Lehrer ab. Das hat nix damit zu tun ob es Religion oder Chemie heißt.


    Seltsam finde ich hier nur, das die ganze öffentliche Diskussion über verlorenen Werte im täglichen Leben hier nicht durchdringt.



    Ich provoziere mal etwas:
    Vielleicht ist dieser Verlust an Werten auf den mangel an Religion zurückzuführen?

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