guter billigwein?

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    Original geschrieben von visioneer


    Und noch mal was grundsätzliches: Im gut sortierten Fachhandel ...



    Mich würde mal interessieren ob du beispielsweise "Jacques' Wein-Depot" als gut sortierten Fachhandel bezeichnest?



    Hatte einmal die Gelegenheit eine Genossenschaftsabfüllerei zu besuchen. Vor mir stand ein riesiger Edelstahltank mit 2 Abgängen. Einer führte zu einer Flaschenabfüllung, der Andere zur Kartonabfüllung. Beide gleichzeitig in Betrieb.


    Die Aussage: "Ist doch egal wie der Wein schmeckt, auf die Verpackung und dem Etikett kommt es an." hat mich schon etwas nachdenklich gestimmt. Besondes da ja viele bei den Discountern erhältliche Weine genau aus solchen Genossenschaftsabfüllungen stammen.


    Nunja, nicht jeder kann direkt bei einem Winzer einkaufen, aber auf eine wahre Herkunft sollte man meines Erachtens schon achten. Und da tun sich die Discounter leider oftmals schwer, da dies schon alleine der Masse geschuldet ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von visioneer
    Und noch mal was grundsätzliches: Im gut sortierten Fachhandel kann man für 5 Euro in der Regel immer einen guten Weißwein oder Rotwein bekommen. Die zwei Euro gegenüber einem Discounter sind gut investiertes Geld!


    ist das so? also ich bin kein weinkenner, aber wenn ich in den kleinen weinladen gehe, denke ich mir bei den 5€ / 8€ -weinen immer, daß die bestimmt auch nix anderes sind wie die teile beim discouter. denn der kleine laden muss ja auch von was leben und bessere preise als der discounter bekommt er beim einkauf auch nicht...

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    Original geschrieben von stanglwirt
    ist das so? also ich bin kein weinkenner, aber wenn ich in den kleinen weinladen gehe, denke ich mir bei den 5€ / 8€ -weinen immer, daß die bestimmt auch nix anderes sind wie die teile beim discouter. denn der kleine laden muss ja auch von was leben und bessere preise als der discounter bekommt er beim einkauf auch nicht...



    Das kann schon der Fall sein. Wenn der kleine Weinhändler direkt vom Erzeuger und somit Erzeugerabfüllung einkauft. Da fehlt nämlich dann jemand in der Wertschöpfungskette der auch noch davon leben will, oder sogar andere Grundnahrungsmittel damit quersubventioniert.


    Was man dann aber nicht erwarten kann ist, dass man seinen Lieblingswein dann immer gleich und in quasi unbegrenzten Mengen erhält. Da aber genau dieser Anspruch beim Verbraucher zunehmend vorherscht, kommen unsere Weinbastler mit ihrem klassischen Verschnitt oder zunehmend biochemisch zusammengebastelten Weinen auf den Massenmarkt.

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    Original geschrieben von Siemensanier
    Mich würde mal interessieren ob du beispielsweise "Jacques' Wein-Depot" als gut sortierten Fachhandel bezeichnest?


    Ehr bedingt… Jacques ist halt eine Handelskette. Der Betreiber der Läden hat wenig Einfluss auf die Produkte, die er verkauft. Wenn ich das Konzept korrekt verstehe, ist der Betreiber noch nicht einmal Eigentümer der Ware, sondern wird es erst durch den Verkauf und tritt 20% des Umsatzes an den Mutterbetrieb, also den Franchise Geber (Mutterkonzern) ab. In dem letzten Laden, in dem ich war, hatte das Personal und der Inhaber noch nicht einmal Ahnung von Weinen, sondern sahen dies als „Geschäft“!


    Literweine und ähnliches wird man dort wohl auch ehr weniger finden, da Jacques sich an den Endkunden wendet und weniger an die Gastronomie! Jacques kauft auch nur bei Erzeugern, die eben große Mengen garantieren können. Das ist dann eben nicht immer die beste Qualität, sondern bei Einkauf ehr auf Masse und Preis ausgerichtet. Das heißt nicht, das alle Weine dort schlecht sind. Was mir jedoch gefällt ist mir dort allerdings wenn überhaupt vorhanden, schon zu teuer! Dennoch war auch ich war schon das eine oder andere Mal in einem Jacques Wein Depot, allerdings ehr als Notlösung. Bei den deutschen Weinen findet man zum Beispiel hauptsächlich Genossenschaftsweine. Spitzengüter und auch die kleinen Weine von Spitzenweingüter (die man auch schon für 5-10 Euro kaufen kann) sucht man dort allerdings ehr vergeblich!


    Ein Fachhandel ist für mich der kleine Laden oder die kleine regionale Kette an der Ecke, der direkt bei den Winzern ordert und dann eine halbe Palette geliefert bekommt oder Vertreter mehrerer Weingüter zum verkosten vorbeikommen, wo der Inhaber auch mal direkt Weingüter ansteuert und selbiger, wie das Personal weiß, wovon es redet! ;) Und das schließt auch kleine Erzeuger oder Spitzenerzeuger mit ein.


    Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Hatte einmal die Gelegenheit eine Genossenschaftsabfüllerei zu besuchen. Vor mir stand ein riesiger Edelstahltank mit 2 Abgängen. Einer führte zu einer Flaschenabfüllung, der Andere zur Kartonabfüllung. Beide gleichzeitig in Betrieb.


    Wie gesagt, Genossenschaftswein muß nicht schlecht sein und aus Spitzenlagen machen auch die dort ziemlich guten Wein! Man darf bei den über Menge generierten Wein von Genossenschaften aber nie vergessen, das viele Kleinwinzer die Produktion dort abliefern und nicht jeder 2betreibt“ seinen kleinen Weinberg gleich. Sprich unterschiedliche Qualitäten in einem großen Tank durchgemischt…!


    Ein Beispiel aus Spanien: der für mich beste spanische Süßwein (Moscatell) kommt aus einer kleinen Kooperative (Genossenschaft)!


    Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Die Aussage: "Ist doch egal wie der Wein schmeckt, auf die Verpackung und dem Etikett kommt es an." hat mich schon etwas nachdenklich gestimmt. Besondes da ja viele bei den Discountern erhältliche Weine genau aus solchen Genossenschaftsabfüllungen stammen.


    Als Weinbauer muß man ein Spitzenerzeuger sein, ein sehr guter BWL’er und ein Marketingstratege! ;) Es stimmt das Menschen ganz klar durch das Auge geführt werden. Wirkt eine Verpackung hochwertig, spricht das Auge an und ist der Inhalt auch noch günstig: gekauft!!! ;) Wenige kleine Weingüter bekommen das wirklich überragend hin…


    Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Nunja, nicht jeder kann direkt bei einem Winzer einkaufen, aber auf eine wahre Herkunft sollte man meines Erachtens schon achten. Und da tun sich die Discounter leider oftmals schwer, da dies schon alleine der Masse geschuldet ist.


    Also ich hab schon italienische und spanische Wein gesehen, die in Deutschland abgefüllt wurden… Ich bin überzeugt das die wenigsten darauf achten wer der Abfüller ist. So was weißt übrigens nicht unbedingt auf Qualität hin! Im übrigen kann man bei wirklich vielen Winzern inzwischen auch über das Internet bestellen. Die Preise sind allerdings nicht viel niedriger als im Fachhandel, da man sich gegenseitig auch nicht die Preise kaputt machen will. Der Vorteil jedoch: Man unterstützt direkt einen Erzeuger.


    Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    ist das so? also ich bin kein weinkenner, aber wenn ich in den kleinen weinladen gehe, denke ich mir bei den 5€ / 8€ -weinen immer, daß die bestimmt auch nix anderes sind wie die teile beim discouter. denn der kleine laden muss ja auch von was leben und bessere preise als der discounter bekommt er beim einkauf auch nicht...


    ja das ist so! ;) Für 5-10 Euro erhält man wirklich gute Weine. Die Mehrzahl die wir trinken, liegen so zwischen 7 und 10 Euro!


    Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Das kann schon der Fall sein. Wenn der kleine Weinhändler direkt vom Erzeuger und somit Erzeugerabfüllung einkauft. Da fehlt nämlich dann jemand in der Wertschöpfungskette der auch noch davon leben will, oder sogar andere Grundnahrungsmittel damit quersubventioniert.


    Genau so sieht es aus! ;)

    Microfaser ist eine Weiterentwicklung der Baumwolle... (Zitat QVC)

  • Wir bestellen den meisten Wein mitlerweile bei Giordano ( http://www.giordanoweine.de/ ). Ab 36 Flaschen zahlt man pro Flasche 2,99 wenn man im entsprechenden Werbeverteiler ist. Da gibt es dann immer 2 bis 3 Dutzend Weine, die normalerweise zwischen 5 und 10 EUR kosten. Mischen kann man beliebig und die Qualität ist wirklich gut. Ab und an gibt es auch Aktionen, wo man bei 48 oder mehr Flaschen nochmal 20 bis 30 Cent pro Flasche sparen kann. Versand pauschal liegt bei ca. 12 EUR und die Lieferzeit ist ca. 2 Wochen (Auslieferung mit Hermes, hat bislang aber problemlos geklappt), Zahlung auf Rechnung oder per Kreditkarte (Visa, Mastercard, Amex, Diners).


    Wenn es jemanden interessiert vielleicht einfach mal da anrufen und sagen, man hätte neulich so einen Werbeprospekt für 2,99 EUR in den Händen gehabt, könne sich aber nicht mehr erinnern, bei welchem Bekannten das gewesen sein mag....

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Also ich bevorzuge Weine, die aus der Region kommen wo ich mich aufhalte. Bin ich im Urlaub trinke ich in der Regel auch Wein, der dort angebaut wird. Wie die Preise bei den Discountern in Dtld. für Weine aus Kalifornien, Südafrika und Australien zustandekommen, ist meiner Meinung nach sehr zu hinterfragen. Wie können 0,75ltr Wein 4.- Euro kosten, wenn die Transportkosten schon 5.- Euro ausmachen müssten...


    Ich bin mal bei uns im Schwabenland mit dem MTB durch die Weinberge gefahren und bin einem Weinbauer begegnet, der seine Reben gespritzt hat. Er saß auf seinem Traktor und hatte einen Vollschutzanzug mit Glaskugel als "Helm" auf... es hat dort übelst nach Chemie gestunken - und sowas soll man dann als Endverbraucher trinken??? Seither kaufe ich Wein auf dem Wochenmarkt bei einem Bauern, den ich persönlich kenne. Mir ist auch bekannt, wo die Reben stehen und wenn man die dann mit den anderen vergleicht, erkennt man auch als Laie einen Unterschied. Der Liter kostet dort zwischen 4 und 6 Euro - finde ich sehr gut und schmecken tut er mir auch.

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    Original geschrieben von visioneer
    Ehr bedingt… Jacques ist halt eine Handelskette.


    Da liegt ja unsere Meinung über JWD gar nicht soweit auseinander ;)
    Aber lieber packe ich mir dort den Kofferraum für eine Familienfeier voll als beim Discounter.


    Natürlich sind Genossenschaftsabfüllungen nicht von vornherein schlecht. Hoffe, dass ich da jetzt nicht falsch verstanden wurde. Aber Wein ist nunmal keine Coca Cola die immer gleich schmeckt (oder zumindest sollte), und eben auch nur bedingt in großen Mengen mit gleicher Qualität vorrätig ist. Und dies sollte bezogen auf Wein eigentlich eine absolute Selbstverständlichkeit sein. Und da stößt es mir eben etwas auf, wenn Aldi Lidl und Co. mittlerweile ganze Genossenschaften für ihre Zwecke sich einverleiben.


    Für mich gehört es einfach dazu, bei der Suche nach einem "guten" Wein, werde ich bestimmt auf zig Mittelmäßige stoßen. Und wenn ich dann einen Wein der meinen Ansprüchen genügt gefunden habe, gibt es diesen eben dann nur in begrenzten Umfang und eben meist nicht im Supermarktregal.




    Siemensanier


    PS: Ein absolutes rotes Tuch sind mir übrigens die Weindealer die hier und da immerwieder auf Verbrauchermessen auftreten. Kurz gefolgt von denen, die ihren Wein wie auf einee Tupperparty vertickern.

  • Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Natürlich sind Genossenschaftsabfüllungen nicht von vornherein schlecht. Hoffe, dass ich da jetzt nicht falsch verstanden wurde. Aber Wein ist nunmal keine Coca Cola die immer gleich schmeckt (oder zumindest sollte), und eben auch nur bedingt in großen Mengen mit gleicher Qualität vorrätig ist. Und dies sollte bezogen auf Wein eigentlich eine absolute Selbstverständlichkeit sein. Und da stößt es mir eben etwas auf, wenn Aldi Lidl und Co. mittlerweile ganze Genossenschaften für ihre Zwecke sich einverleiben.


    Stimmt! Aldi und Lidl haben inzwischen eigene Güter oder aber sehr langfristige Verträge abgeschlossen! Wichtig ist eben die Masse. Hier auch mal ein älterer Artikel: http://www.manager-magazin.de/…uss/0,2828,347908,00.html ! Und sehr amüsant (oder ehr nicht) ist dann das hier zu lesen: http://www.wein-kreis.de/mehr_…en.php?txt=weine_bei_aldi und auch hier noch was zum Thema: http://www.wein-plus.de/magazi…est+Preisfrage_ih557.html


    Es ist eben so, das man nicht vergessen darf, das neben der Produktion, dem Abfüllen, der Flasche, dem Etikett, dem Marketing auch alle noch an dem Produkt Wein verdienen wollen!


    Aber wir Deutschen sind eh doof! Wir könnten was Lebensmittel und Ernährung angeht sehr viel bei den Südeuropäern abschauen… bei uns muß immer alles möglichst billig sein, entsprechend sind die Lebensmittel zu einem großen Teil inzwischen!


    Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Für mich gehört es einfach dazu, bei der Suche nach einem "guten" Wein, werde ich bestimmt auf zig Mittelmäßige stoßen. Und wenn ich dann einen Wein der meinen Ansprüchen genügt gefunden habe, gibt es diesen eben dann nur in begrenzten Umfang und eben meist nicht im Supermarktregal.


    So sieht es aus und hat man erst mal wieder was entdeckt, so ist auch schon ein neuer Jahrgang da, der zum verkosten einläd… ;)


    Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    PS: Ein absolutes rotes Tuch sind mir übrigens die Weindealer die hier und da immerwieder auf Verbrauchermessen auftreten. Kurz gefolgt von denen, die ihren Wein wie auf einee Tupperparty vertickern.


    Das sind beispielsweise die, welche spanischen Wein in Deutschland abfüllen… ;)


    Edit: und das die deutschen nicht an guten Wein glauben oder schlchten dafür halten beweist dies hier wohl eindeutig, leider:


    Zitat

    Nürnberg/Düsseldorf, im April 2006. - Die deutschen Verbraucher vertrauen beim Weinkauf auf den Geschmack der Discounter. Fast jede zweite im Lebensmitteleinzel-handel verkaufte Flasche Wein (45,9%) wurde 2005 bei einem Harddiscounter eingekauft. Nimmt man die Markendiscounter wie Plus, Penny und Netto hinzu, kommt man auf mehr als 60 Prozent des Weinabsatzes, der im vergangenen Jahr über die Discountschiene lief... Link

    Microfaser ist eine Weiterentwicklung der Baumwolle... (Zitat QVC)

  • Wie wäre es mit einem Thread über guten Wein (ohne billig!).
    Es gibt imo schlicht keine guten Weine für 2,99.
    Der Thread wurde allerdings auch damals mit einem anderen Anspruch eröffnet: Es ging um einen trinkbaren Wein für eine Großveranstaltung, was ja durchaus legitim ist.
    Wer allerdings gerne Wein trinkt landet meiner Erfahrung nach relativ schnell in einer Preisklasse von 5-7 Euro aufwärts. Wem das zu teuer ist, der kommt dann zu der Meinung "Wein schmeckt nicht, ich trink Bier".



    Ich kaufe Wein gern beim Weinhändler meines Vertrauens - ausgewählte Weingüter und Verkauf zum "Winzerpreis". Oder natürlich direkt vor Ort beim Winzer.


    Neues ausprobieren gerne auch in meinem Lieblings-"Supermarkt": http://www.frischeparadies.de


    Weine die ich kenne kaufe ich dann auch online.
    http://www.wein.cc zeigt da übrigens sehr schön, wie hoch der angesprochene Aufpreis für das Fachgeschäft vor Ort ist. Meist weniger als man denkt.


    Momentane Favoriten:
    Riesling von http://www.sybillekuntz.de
    und http://www.battenfeld-spanier.de

    Für Zeitschriften-Abos: http://www.Abo-Frosch.de der Abo Prämien-Vergleich mit über 5.000 Abo-Angeboten im Preisvergleich

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