Nein, so einfach kann man es sich nicht machen. Sicherlich erwartet man von Kapitalanlagen Rendite, aber nicht um jeden Preis.
Wir sind eine soziale Marktwirtschaft, man kann nicht alles auf Gewinnmaximierung reduzieren. Auch Aktionäre und Anleger sind an anderer Stelle Beschäftigte in Betrieben, Konsumenten, Mitglieder der Gesellschaft, und haben ein Interesse daran daß der soziale Friede gewahrt bleibt und ein kurzfristiges Gewinnstreben nicht das gesellschaftliche Gefüge sprengt.
Es mag vielleicht für Einzelne anders aussehen, aber in der Masse dürften auch Aktionäre Interesse an einer langfristigen Perspektive der Unternehmen, an denen sie beteiligt sind, haben. Viele von ihnen sind auch nicht unbedingt Großaktionäre, die nur Geld durch ihre Aktien scheffeln, sondern normale Arbeitnehmer, die selber auch einen sicheren Arbeitsplatz in einem zukunftsträchtigen Unternehmen haben möchten, und einen leicht kleineren Aktiengewinn akzeptieren wenn dadurch sichere Arbeitsplätze, letztlich auch für einen selber, geschaffen werden können.
Interessanterweise geht es z. B. einem Unternehmen wie Porsche, wo die Reihenfolge der Interessen 1. Kunden, 2. Beschäftigte und erst 3. die Aktionäre ist, auch sehr gut. Dort unterwirft man sich eben nicht kurzfristigen Gewinnerwartungen, sondern hat erkannt daß es dem Unternehmen - und somit den Anlegern - zugute kommt wenn die Kunden zufrieden sind und die Mitarbeiter motiviert sind.