Diskussion: Boykott gegen Siemens / BenQ



  • Dann nenn es dochmal beim Namen: mindestens 50% der geschönten Statistik von 4.238.000 Arbeitslosen wollen also nicht arbeiten. Wir haben also 2.119.000 Schmarotzer im Lande. Und wenn wir nicht die geschönte Statistik zugrunde legen noch viel mehr.


    Schon mal daran gedacht, dass viele von Anfang an keine Chance hatten, kein Vitamin B-Netzwerk, das ganze System immer nur von unten angeschaut haben. Wo sollen diese Leute denn die Motivation hernehmen? Oder das Geld umzuziehen?


    Welcher von deinen Bekannten hat denn aus der Arbeitslosigkeit heraus einen finanziell besser gestellten Job als seinen bisherigen gefunden? Leider geht die Gehaltsentwicklung ja massiv zurück.


    Ich hoffe für DICH, dass wir zukünftig noch viele Mitbürger haben, die das nötige Kapital haben an deinen Events teilzunehmen.


    Aber es gibt ja noch eine Lösung: Zwar hättest Du dann auch nur noch 49% deiner Firma,vorausgesetzt du bist selbstständig, denn 51 müssten in chinesischer Hand sein, aber du hättest über 1 Mrd potentielle Kunden für deine Events.

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Indem man z.B. kein AEG-Gerät mehr kauft, hilft man natürlich den Mitarbeitern nicht, allerdings sorgt man zumindest dafür, dass die Firma halt nichts mehr verkauft bekommt, und das schadet dann letztlich auch denen ganz oben.


    Leider ist den AEGlern aus Nürnberg auch durch den Kauf von E-Geräten nicht mehr zu helfen. Das neue Werk in Polen produziert eben günstiger ...
    Dann sollen die Electrolux-Manager sehen, dass sie ihre Geräte auch in Polen verkaufen. Bei mir kommt jedenfalls nicht mal eine AEG-Tüte ins Haus :mad:

  • Eben. Wenn ich eine WaMa von LG oder Samsung kaufe, dann weiß ich zumindest, woran ich bin und dass das Gerät aus Fernost stammt, anstatt Leute zu unterstützen, die Firmen übernehmen, um dann hinterher hier alles dicht zu machen und zu allem Überfluss einstmals für Qualität stehende Markennamen für den Vertrieb von allerbilligstem Schrott zu missbrauchen.


    Es ist sicherlich am Ende des Tages so, dass sich halt viele Sachen hierzulande einfach nicht mehr produzieren lassen, und trotzdem muss ich das nicht auch noch dadurch unterstützen, dass ich das Zeug von denen kaufe, die den Leuten hier noch Hoffnungen machen, noch und nöcher Subventionen abgreifen (was das eigentlich Kriminelle an sowas ist) usw.. Da lasse ich es dann lieber bei den Japanern, Koreanern usw.; das ist in gewisser Weise wenigstens konsequent und "ehrlich"... :rolleyes:

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von MTT
    Ich kenne ja Deine Bekanntenkreis nicht, bei mir ist das aber nicht so. :rolleyes:

    Mit meinem Bekanntenkreis hat dies nichts zu tun! Du erwartest doch wohl nicht ernsthaft, daß die Arbeitslosen aus deinem Bekanntenkreis erzählen, wie toll es doch ist, jeden Morgen in der sozialen Hängematte auszuschlafen!? :rolleyes:


    Zitat

    Original geschrieben von MTT Solche Aussagen halte ich für billige Polemik, denn die - nachgewiesenermaßen - große Mehrheit aller Arbeitslosen will wirklich arbeiten und sucht verzweifelt einen Job.

    Wer hat denn wann und wie nachgewiesen, daß die große Mehrheit der Arbeitslosen verzweifelt einen Job sucht?


    Zitat

    Original geschrieben von MTT Die These - die tatsächlich auch von mir Bekannten vertreten wird - daß die Arbeitslosen ja mehrheitlich arbeitsscheues Gesindel seien und jeder auch Arbeit finde, wenn er nur wolle, ist heutzutage völliger Bullshit,.....

    Da stimme ich dir zu, es ist heutzutage nicht mehr möglich, "mal eben" ein paar Millionen neue Jobs zu schaffen, da nützt auch die beste Qualifikation des Einzelnen nichts! ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von HoldaT
    Dann bist am Ende genau DU einer der Auslöser, die zur Auslöschung der Handy-Sparte wirksam beigetragen haben...


    Tariflohn kassieren wollen und "Made in Asia" kaufen passen nur solange zusammen, bis die Kasse leer ist.


    Das sieht sicher von der Verbraucherseite so aus.


    Da wir alle Handy- und Technikfreaks sind ..sonst wären wir ja nicht hier :-)


    sollte man sich evtl. mal auch mit Hightech Industrie und Fertigungsprozessen befassen... evtl. ist auch mal eine Firmenbesichtigung in Asien notwendig damit man versteht, warum hier keiner mit deren Arbeitskraft konkurieren kann.


    Die arbeiten dort wie Sklaven..zu Löhnen jenseits von gut und böse. Ideologisch gleichgeschaltet wie ein Ameisenhaufen.


    Das kann hier niemand und will keiner.


    Marktführer lassen in diesen Sklaven Fabs herstellen und verkaufen ihre Produkte dann auf dem Europäischen Markt. In Korea kauft kein Schwein ein Handy für 600€ so wie wir hier.
    Das lustige dabei ist, das diese Fabs aus nicht lizensierten Fertigungsprozessen..einen sogenannten Überschuß produzieren. Diese werden zu ähnlichen Produkten verarbeitet. Das RAZR V3 ist ein gutes Beispiel.
    Von diesem Handy gibt es über 20 mir bekannte Nachbauten. Originaler als das Orignal. Dürfen natürlich hier nicht verkauft werden.. weil als Plagiat abgestempelt.


    Die Vereinfachung der Layouts sorgt zusätzlich noch dafür das ..siehe Nokia.. ein Layout für dutzende von Serien genutzt werden kann.


    Wer glaubt das ein z.B. P990I nur deshalb in Asien gebaut wird, weil es in Deutschland zu teuer wäre, der irrt gewaltig.
    Bei dem Einführungspreis wäre immer noch gut verdient.
    Nur lässt sich wesentlich mehr verdienen wenn ich das Gerät komplett in den Asia Fabs machen lasse. Herstellungskosten unter 20 € / Stück.


    Das teuerste an unseren liebsten Spielzeugen sind schon seit langem die nicht rationalisierbaren Gehäuse + Designkosten + Werbekosten.


    Deshalb würde uns das auch nichts nützen wenn wir hier auch Sklaven Fabs aufstellen mit Leuten die wie Leibeigene arbeiten.


    Einzig allein der Absatzmarkt würde sich verschieben.


    mfg

    The more you hate me ...the more you will learn


    --full-metal-jacket--

  • Zitat

    Original geschrieben von Goodzilla
    Der :flop: -Rest allerdings sind Leute, die entweder gleich direkt, absichtlich und unverblümt die "milden Gaben" der arbeitenden Bevölkerung ausnutzen, nicht bereit sind, für den neuen Job umzuziehen, schlicht und ergreifend zu dumm für jeden aktuellen Job sind, nicht bereit sind, etwas anzunehmen, was etwas weniger Geld als früher bringt, die die Sprache nicht verstehen usw. usf. - Prozente könnt ihr selber vergeben.


    Nein, unter dem Rest sind auch sehr viele Leute die an völlig überkandidelten Anforderungsprofilen scheitern und keine Chance haben weil sie kein Vitamin B haben.


    Du kannst jedes beliebige Unternehmen, welches Du kennst, hernehmen und Dir mal überlegen wie gut die Mitarbeiter sind. Dann stellst Du fest daß es immer sehr fähige Leute, und genauso völlig deplazierte Idioten gibt. Wie sind nun aber letztere an ihren Job gekommen?


    Weil sie entweder die richtigen Leute kannten oder auf dem Papier ganz supertolle Referenzen hatten und es hierzulande kaum jemanden interessiert, was jemand in der Realität kann.


    Lies Dir mal Stellenanzeigen durch, was man da alles mitbringen soll um sich auf eine Position bewerben zu können - das ist teilweise völlig lächerlich überzogen.


    Einer hat nicht den passenden Abschluß, der nächste ist zu alt, beim Dritten war ein Eselsohr oder ein Schreibfehler in der Bewerbung. Sowas entscheidet hier inzwischen über Karrieren.


    Es gibt viele Leute, die durchaus arbeiten wollen, aber man gibt ihnen keine Chance oder versucht sie mit Dumpinglöhnen zu verarschen, bei denen nachvollziehbar ist daß dafür niemand antreten will. Und das meine ich nicht so daß die Leute zu viele Transferleistungen bekommen, für die sie nichts tun müssen, sondern das hat mit der verständlichen Überlegung zu tun daß gute Arbeit fair bezahlt werden muß und niemand Lust hat sich für dumm verkaufen zu lassen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Irgendwie kommt es mir vor, als möchten einige hier den Merkantilismus à la Louis XIV wieder einführen. :flop: Doch so einfach läuft das nicht in unserer globalisierten Welt. Waren werden dort produziert, wo es am günstigsten es. Wer das nicht macht, verliert zwangsläufig, denn die Konkurrenz wird es so oder so machen. Wenn die Konzerne konkurenzfähig bleiben wollen, müssen sie mitziehen auch wenn sie schlussendlich an ihrem eigenen Ast sägen. Hart aber wahr.


    So what? Wenn in Deutschland nicht mehr konkurenzfähig produziert werden kann, dann müssen eben Massnahmen ergriffen werden, damit die Wirtschaft in Bereichen wachsen kann, wo sie international noch vorne mitspielen kann. Das in China viel billiger produziert werden kann als in Europa ist nun mal so, das Boykottieren von einigen Konzernen, die das jetzt eben machen, ist reine Augenwischerei. Was es braucht, sind grundlegende Reformen, die dieser Realität gerecht werden. Doch irgendwie habe ich bei Deutschland immer das Gefühl, dass kaum jemand zu solchen Schritten bereit ist. Scheinbar haben alle immer noch das Wirtschaftswunder der 60er im Kopf und versuchen diesen Zustand mit immer mehr Gesetzten und Regulierungen zu zementieren obschon so etwas absolut unmöglich ist. Man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen!


    Wie schlecht muss es in Deutschland noch laufen, damit sich etwas Grundlegendes ändert? Braucht es eine Margaret Thatcher wie in England? Von mir aus gesehen unbedingt!

    An Apple a day keeps the doctor away.

  • @ floeru


    Die Firma Liebherr baut Waschmaschinen (nicht nur Bagger...). Weil das Risiko, in China nicht dabei zu sein, größer ist als dabeizusein, machen sie mit einem chinesischen Partner ein Joint Venture (Anm.: man kann in China nur aktiv werden wenn die Chinesen selber das Zepter in der Hand halten). Man muß dazu sein Knowhow offenbaren, damit der Partner auch die letzten Details kapiert (in der Hoffnung er entwickelt vielleicht eigene Verbesserungsvorschläge).


    Dann wird das Joint Venture gekündigt. Von chinesischer Seite freilich. Plötzlich kommt ein neuer Waschmaschinenanbieter auf den Markt. Name: HAIER (klingt schön nach deutscher Wertarbeit, oder zumindest österreichisch).


    HAIER kann die Waschmaschinen billiger verkaufen und drängt mit Dumpingpreisen in den Markt. Natürlich sind sie billiger, niedrigere Arbeitskosten haben sie ja sowieso (die hatte Liebherr auch schon, dank des Joint Ventures).


    HAIER hat jetzt dank des Joint Ventures auch die Vertriebswege. In China werden die Liebherr Joint Venture-Leute zu HAIER gelotst, weil sie jetzt angelernte Knechte sind und wissen was zu tun ist. Und Liebherr schaut dumm aus der Wäsche.


    Das gleiche mit dem Transrapid: selbstverständlich kann man nicht sagen die Chinesen haben nichts, aber auch überhaupt nichts kopiert von der deutschen Technologie. Man darf das nicht sagen, weil man die Chinesesn ja sonst vergraulen würde. Gier und Blindheit...
    Airbus sind die nächsten, auch hier wird ein abkupfernder chinesischer Konkurrent künstlich hochgezüchtet.


    "Globalisierung funktioniert nicht für Deutschland. Wenn wir uns an den Asiaten orientieren, verarmen wir." Wendelin Wiedeking, Vorsitzender des Vorstandes der Porsche AG

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von floeru
    Wenn die Konzerne konkurenzfähig bleiben wollen, müssen sie mitziehen auch wenn sie schlussendlich an ihrem eigenen Ast sägen. Hart aber wahr.


    Man MÜSSTE überhaupt nix. Grenzen zolltechnisch dicht, scheiß auf die Globalisierung, Strafzölle auf Importe, Milliardenrückforderungen von Subentionen von Unternemen, die diese Steuergelder im Ausland investieren. Wollen doch mal sehen, wen die Chinesen noch beliefern können, wenn die Leute im Westen geordnet auf die Barrikaden gehen und wir unser Zeug wieder selber produzieren... :D:D


    Aber im Ernst - manchmal geht mir die Globalisierung schon irgendwie gewaltig gegen den Strich. Ich meine... das ist doch merkwürdig: Früher haben wir unsere Autos selber im eigenen Land gebaut, sie waren bezahlbar, und die Firmen haben damit gut verdient. Heute lassen wir unsere Autos für einen Bruchteil der Lohnkosten im Ausland bauen. Komischerweise werden sie aber - selbst inflationsbereinigt - trotzdem immer teurer. Menschen, die in der Autoproduktion arbeiten, gibts hier kaum noch - aber die Firmen fahren natürlich von Jahr zu Jahr höhere Gewinne ein.


    Frecherweise verlangen die Firmen ja selbst in den Billiglohnländern, in denen sie fertigen lassen, dieselben Preise wir hier. Nehmen wir den VW Touareg - ein Spitzenprodukt tschechischer Ingenieurskunst, verkauft sich aber im eigenen Land überaus schleppend. Warum? Weil das Teil genausoviel kostet, als würde man ihn - wie das früher gewesen wäre - in Deutschland bauen. "Moment", wird jetzt der eine oder andere sagen. "Das Ding wäre doch viel teurer, wenn er hier gebaut werden würde". Stimmt - aber nicht deswegen, weil die Arbeit hier so viel teurer wäre als früher, sondern weil die Firmen ihren Hals nicht vollkriegen können und shareholder value über allem anderen steht. DAS ist es, was heute anders ist als früher, nicht der zu teure Produktionsstandort Deutschland...


    Das ist übrigens auch der Grund, warum die Globalisierung hier so sehr viel größere Wunden reißt als in Ländern wie z.B. Schweden, Finnland oder Schweiz. Es ist ja nicht so, dass es denen immer besser geht - es wird halt dort einfach nur nicht (oder nicht so sehr) schlechter, weil die dort auch früher schon bei weitem nicht so viel Industriebereiche hatten, die heutzutage gen Osten oder Asien abwandern könnten.


    Die Frage ist halt einfach, wie lange sich das die Leute noch in Ruhe anschauen. Ich meine, man wert sich hierzulande z.B. (und IMHO völlig zu Recht) dagegen, dass eine polnische Baufirma mit polnischen Arbeitern, polnischen Löhnen und nach polnischen Regelungen hierzulande Bauaufträge bekommt, weil dies eine offenkundige Wettbewerbsverzerrung ist. Die Analogie dazu wäre ja eigentlich die, dass eine Firma, die in Deutschland Produktionsstandorte schliesst und dieselben Produkte im Ausland mit einem Bruchteil der Arbeitskosten herstellen lässt, ihre Produkte dann eben nur noch im Ausland, aber nicht mehr hier verkaufen dürfte...


    Ja, ich weiß, so einfach ist das alles nicht. Aber wie gesagt... wenn man so drüber nachdenkt, könnte einem schon manchmal der Hut hochgehen...

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

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