Mediengebühr statt GEZ

  • Die Forderung ist in der Tat inzwischen alt ;)
    Generell hab ich nix gegen einen öffentlich-rechtlichen Mediendienst. Wenn ich mir angucke, was man an objektiver Berichterstattung von einer Privatgesellschaft, meist ja Aktiengesellschaften erwarten kann, ist das meist eher lachhaft. Seriosität darf imho auch Geld kosten, auch jeden einzelnen einer demokratischen Gesellschaft, egal ob er die Informationen dann nutzt oder nicht. Nur kostet sie derzeit eben viel zu viel - sowohl die Verwaltung, als auch die zig Programmsparten.


    Daher wäre ein Wunschtraum: jeder Haushalt und jede Firma zahlt einen Pauschalbetrag von wenigen Euro und mit dem Geld muss ausgekommen werden für 2-4 TV-Sender und bundesweit ca. 8 Radioprogrammen sowie einem schlanken Internetauftritt. Das Ganze hängen wir dann noch von der Politik mehr ab als heute, die sollen wo anderst arbeiten gehen, wenn sie kein Amt mehr bekommen, statt sich Sessel für die Jahre bis zur Rente warmzuhalten.


    Damit das unabhängig vom Staat bleibt, wird es nicht als Steuer erhoben (das ist auch der heutige Grund für die Lösung über die GEZ), sondern wird notgedrungen über eine Art GEZ eingezogen, die aber um einiges schlanker ist als die heutige. Und die auch nicht mehr schnüffeln braucht, weil es klare Regelungen gibt, wer sich befreien lassen kann - geräteunabhängig.


    Möglich wäre vieles in dem Land, wenn man erstmal die ganzen Lobbygruppen und deren bezahlte Anwälte in Berlin auf dem Grund des Bodensees oder in der Nordsee versenkt ;) Bis dahin bestimmen eben jene, was zu Gesetzen wird oder auch nicht und nicht das im Grundgesetz irgendwo erwähnte Souverän, auch bekannt als "das Volk" oder besser gesagt "die Gelackmeierten"....

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Zitat

    Original geschrieben von galahad13
    Das einfachste ist doch heutzutage eine Codierung der Sender, wer die ÖR sehen will zahlt und wer ohne sie leben kann, zahlt nicht.


    :top: :top: :top:


    In der Tat - das wäre ein Traum. Auch technisch steht dem schon lange nichts mehr im Weg. (Das war in den achtzigern, als die ersten privaten Fernsehkanäle aufkamen, ja sinngemäß die Urteilsbegründung für alle Pro-GEZ-Urteile. Es war nicht möglich, den Empfang zu trennen, und deshalb wurde der Argumentation der Beklagten, sie schauten eh' kein ÖRTV mehr, nicht gefolgt. Heute, im Zeitalter der Set-Top-Boxen, Premiere-Decoder usw. kann das eigentlich kein Punkt mehr sein. Hat es da in letzter Zeit Verfahren gegeben, in denen so argumentiert wurde?


    Ein anderer Punkt verdient imho auch mehr Interesse: was haben die ÖR eigentlich im Internet verloren? Niemand hat ARD und ZDF schließlich gezwungen, ihre Angebote ins Netz zu streamen, und mit der Grundversorgung der Haushalte hat das auch nichts mehr zu tun. Die (für mich) einzige Konsequenz, zu der dieses Web-Engagement der ÖR geführt hat, ist, dass ich jetzt auch im letzten freien Informationskanal abgezockt werde :mad: Und das dafür, dass ich ARD und ZDF (die ich schon im Fernsehen höchstens mit zwei Stunden im Monat konsumiere) im Internet überhaupt nicht sehe. Gerade im Internet ist es ja besonders einfach, den Zugang zu Seiten zu sichern - es gibt Millionen von Paysites im Web, vielleicht sollten die Öffentlich-Rechtlichen mal bei Beate Uhse nachfragen, wie die ihre Inhalte schützen :D


    Das Internet jetzt auch mit einer Gebühr zu belegen halte ich jedenfalls für ein Verbrechen an der Informationsgesellschaft.


    Grüße
    tomcat

    After all is said and done there's a lot more said than done.

  • Zitat

    Möglich wäre vieles in dem Land, wenn man erstmal die ganzen Lobbygruppen und deren bezahlte Anwälte in Berlin auf dem Grund des Bodensees oder in der Nordsee versenkt Bis dahin bestimmen eben jene, was zu Gesetzen wird oder auch nicht und nicht das im Grundgesetz irgendwo erwähnte Souverän, auch bekannt als "das Volk" oder besser gesagt "die Gelackmeierten"....


    Also im Bodensee würde ich die ganzen Typen nicht versenken, da kippt das Binnenmeer sofort um und es käme zu einer Umweltkatastrophe.
    Sinnvoller wäre es den "Sondermüll" in Gorleben erstmal zwischen zu lagern.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Zitat

    Original geschrieben von tomcat
    Ein anderer Punkt verdient imho auch mehr Interesse: was haben die ÖR eigentlich im Internet verloren? Niemand hat ARD und ZDF schließlich gezwungen, ihre Angebote ins Netz zu streamen, und mit der Grundversorgung der Haushalte hat das auch nichts mehr zu tun.
    Grüße
    tomcat


    Sehe ich etwas anders. Der Empfang von Radio und TV als Grundversorgung muß über alle technische möglichen Wege für den Bürger gesichert sein. Hierzu zählt das Internet genauso wie auch das Radio oder Sat. Daher die Erhebung der Gebühr.


    Lediglich wie die Gebühr aussehen soll darüber läßt sich streiten !

  • Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772
    Daher wäre ein Wunschtraum: jeder Haushalt und jede Firma zahlt einen Pauschalbetrag von wenigen Euro und mit dem Geld muss ausgekommen werden für 2-4 TV-Sender und bundesweit ca. 8 Radioprogrammen sowie einem schlanken Internetauftritt.


    Also ein öffentlich-rechtliches TV mit Schwerpunkt auf Information und hochwertiger Unterhaltung? Ohne Lindenstraße, Marienhof, Wetten daß oder Harald Schmidt? Wer internationale Sportgroßereignisse lückenlos live erleben will, muß auf privates Pay-TV ausweichen, weil ARD/ZDF täglich nur 45min mit den Entscheidungen des Tages bringen?


    :top: Dafür! :top:


    In meinen Ohren klingt der Vorschlag prima. Er muß aber wohl irgendwelche Haken haben, sonst wären die Verantwortlichen wohl selber darauf gekommen? Oh ja, die Verantwortlichen sind zahlreich und verdienen gut. Dafür wäre bei diesem Vorschlag kein Geld mehr da. :rolleyes:



    Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772
    Damit das unabhängig vom Staat bleibt, wird es nicht als Steuer erhoben (das ist auch der heutige Grund für die Lösung über die GEZ), sondern wird notgedrungen über eine Art GEZ eingezogen, die aber um einiges schlanker ist als die heutige. Und die auch nicht mehr schnüffeln braucht, weil es klare Regelungen gibt, wer sich befreien lassen kann - geräteunabhängig.


    Um sicherzustellen, daß sich niemand drückt, wird man nicht ganz um die Einbeziehung der öffentlichen Stellen herumkommen. Geeignet wären hier m. E. die Gemeinden, da sie ohnehin alle relevanten Daten besitzen. Die könnten die Kopfpauschale von jedem Erwachsenen mit Erstwohnsitz in ihrem Zuständigkeitsbereich einfordern. Und sie haben auch die Daten, die eine Befreiung nach sich ziehen: Bezug von Sozielleistungen, ein anderes Mitglied des Haushaltes zahlt bereits die Gebühr etc.



    ... und außerdem hätte ich gerne den Weltfrieden *träum*

    4 8 15 16 23 42

  • Zitat

    Original geschrieben von Saletti
    Also ein öffentlich-rechtliches TV mit Schwerpunkt auf Information und hochwertiger Unterhaltung? Ohne Lindenstraße, Marienhof, Wetten daß oder Harald Schmidt? Wer internationale Sportgroßereignisse lückenlos live erleben will, muß auf privates Pay-TV ausweichen, weil ARD/ZDF täglich nur 45min mit den Entscheidungen des Tages bringen?


    :top: Dafür! :top:


    Da wäre ich dagegen, Marienhof, Harald Schmidt, extra-3 sowie die Polit-Talk Sendungen und alpha centauri sind die einzig brauchbaren Sendungen des Öffentlichen Rundfunks.


    Das Nachmittagsprogramm und die Rosamunde Pilcher Schnulzen kann man ja komplett vergessen.


    Ich wäre eher dafür das die öffentlich-rechtlichen Sender, wenn man schon dafür zahlen muss, auch was bieten sollen, so wie z.B. der ORF. Da laufen wenigstens Filme und Serien die in Deutschland nur auf den privaten Sendern laufen.

  • Der Gedanke hinter der Rundfunkgebühr ist ja aber eigentlich, eine Grundversorgung sicherzustellen. Und dazu gehört m. E. auch der Marienhof nicht.


    Irgendwelche Comedy-Sendungen und Soaps bekommt der Kunde auch auf Privatsendern. Ebenso Filme und Serien. Und wenn Harald Schmidt sein Geld wert ist, bekommt er bestimmt bei einem Privatsender wieder einen neuen Job.


    Es m. E. keinen Sinn, große Teile der Gebühren für Formate auszugeben, die in ähnlicher Form auf jedem anderen Sender auch laufen. Die Nachrichtensendungen und den Polit-Talk will ich den öffentlichen ja gar nicht nehmen. Auch die Traditionssendung "Wetten daß" sollen sie meinetwegen behalten (aber vielleicht mal über das Gehalt und die Qualität des Moderators nachdenken). Aber die seichte Unterhaltung kann man meiner Meinung nach ruhig den privaten überlassen. Das stärkt dann auch die wirtschaftliche Position dieser Sender, so daß sie nicht ständig am Rande der Pleite navigieren müßten. Die ÖR mit ihren fast grenzenlosen Gebühreneinnahmen sind da nämlich schon eine ziemlich heftige Konkurrenz.


    Die freiwerdende Sendezeit, die bei aus Kostengründen reduzierter Kanalanzahl ohnehin knapper wird, könnte man dann für Angebote nehmen, für die es bei den privaten oder gar im Pay-TV keinen Markt gibt. So z. B. Klassische Musik, Opern, Theater, aber auch Volksmusik oder Heimatfilme aus den 50ern.

    4 8 15 16 23 42

  • Zitat

    Original geschrieben von Saletti
    Es m. E. keinen Sinn, große Teile der Gebühren für Formate auszugeben, die in ähnlicher Form auf jedem anderen Sender auch laufen.


    Genau - und deswegen auch


    Sport raus,


    es gibt dafür DSF, Eurosport, Arena und so.


    In den ÖR mehr
    Bildung, Information, seriöse Nachrichten, keine Werbung, kein Berieselungs- und Dudelfunk


    dann - und nur dann - bin ich auch mit Rundfunkgebühren einverstanden

  • Zitat

    Original geschrieben von Teddie_Neubert
    Genau - und deswegen auch


    Sport raus,


    es gibt dafür DSF, Eurosport, Arena und so.


    Um dann nochmal 20 Euro im Monat zahlen, nur um die Tore zu sehen? DSF zum Beispiel empfängt überhaupt nicht jeder.


    Zitat


    In den ÖR mehr
    Bildung, Information, seriöse Nachrichten, keine Werbung, kein Berieselungs- und Dudelfunk


    dann - und nur dann - bin ich auch mit Rundfunkgebühren einverstanden


    Seriöse Nachrichten gibt es m.M. doch genug in den ÖR. Heute-Journal, Tagesthemen, Tagesschau, ...
    Werbung gibts ab etwa 19 Uhr doch auch nicht mehr.
    Sozialkritische Filme z.b., wie sie in den ÖR kommen, meistens leider nicht zu bester Sendezeit, wirst du in keinem privaten Fernsehsender finden.


    Ich schau zum Beispiel kaum private Fernsehsender. Statt irgendeinem billig eingekauften amerikanischen Action C-Movie schau ich mir lieber das kleine Fernsehspiel auf ARD (oder wars ZDF?) an. Oder lieber den Tatort am Sonntag Abend.


    Das einzige was ich mir auf Sat1/Pro7 anschau, sind selbstproduzierte Filme, die sind manchmal echt gut, mit bekannten dt. Schauspielern.



    Aber ich verstehe natürlich auch das Problem mit der GEZ. Und warum soll einer zahlen, der nicht schaut.
    Aber hier ist doch bei der Mediengebühr wieder das gleiche Problem. Hier entstünde dann zwar eine Entlastung für Haushalte, in denen mehrere Rundfunkgebührenpflichtige wohnen. Jedoch müsste dann jeder Haushalt zahlen, auch die, die wirklich keinen Fernseher besitzen.
    Ist doch so eigentlich nicht schlecht gelöst. Der, der nicht zahlen will, muss ja auch nicht zahlen :D


    Verschlüsselung halte ich auch für ein Problem. Die meißten würden sich, mit Recht, aufregen, warum sie sich denn jetzt noch einen Decoder kaufen müssten. Den gibts ja auch nicht für einen Euro. Oder nur im 24-Monats Abo.

    r=3,16 km


    prepaidinfo.de Prepaidtarife, Roamingpreise, Preise und Einstellungen für MMS und WAP, Übernahmeformulare

  • Zitat

    Original geschrieben von chrisch
    (...)
    Verschlüsselung halte ich auch für ein Problem. Die meißten würden sich, mit Recht, aufregen, warum sie sich denn jetzt noch einen Decoder kaufen müssten. Den gibts ja auch nicht für einen Euro. Oder nur im 24-Monats Abo.


    Nein, das siehst Du falsch: wer ÖR schauen will und dafür Gebühren zahlen will, der soll von den ÖR auch einen Decoder hingestellt kriegen. Die t-com stellt Dir ja auch ein Model zur Verfügung, damit Du ins Internet kommst und ordentlich Gebühren lassen kannst :p und bei Premiere sind die Dinger inklusive, soweit ich weiß.


    Bei 51 Teuro im Quartal müsste die Miete für einen Decoder eigentlich mit drin sein.


    Der Vorteil wäre jedenfalls, dass für klare Verhältnisse gesorgt wird: wer nicht zahlt, hat auch keinen Decoder und kann folglich keine ÖR Sender schauen.


    Wäre aus meiner Sicht jedenfalls gerechter als die gegenwärtige Lesart: "wer ein Fernsehgerät hat, muss zahlen, weil er damit den ÖR Funk in Anspruch nehmen kann.


    Grüße
    tomcat

    After all is said and done there's a lot more said than done.

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