BenQ-Handygeschäft in Deutschland am Ende

Fakt ist, Benq hat seit Kauf der Mobile-Sparte von Siemens 50 % an Börsenwert verloren, davon geht sicherlich an Grossteil auf das Konto der Mobile Aktivitäten.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das dies von Benq so einkalkuliert war um ein paar Patente und KnowHow einzusacken.

Man hat das ganze einfach falsch eingeschätzt und nun wird einfach die Notbremse gezogen, so bedauerlich das auch für die Mitarbeiter hier ist.

Ich bin der Meinung man soll hier nicht gutes Geld schlechten hinterher werfen und falls sich kein Käufer finden sollte, man das ganze abwickeln sollte.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,440279,00.html

Dieser Artikel, sofern die Aussagen von Siemens wahr sind, läßt mich doch sehr an den hehren Zielen von BenQ zweifeln.

Das Problem an der Sache ist und wird auch bleiben daß Vieles zu undurchschaubar ist, weil bei irgendwelchen konspirativen Absprachen niemand dabei war und niemand nachweisen kann wer da was tatsächlich eingefädelt hat, und man Dinge auch durch Nicht-Eingreifen schief gehen lassen kann, ohne darüber große Worte zu machen.

Es dürfte am Ende schwer sein an irgendeiner Stelle nachzuweisen wer da tatsächlich Ursache und Wirkung gesetzt hat. Es kann ja auch sein daß nicht Siemens ODER BenQ die Schuld trägt, sondern beide profitieren, und daß das auch nicht bewußt abgesprochen wurde, sondern man gewisse Abläufe schlichtweg nicht oder zu spät korrigiert hat, weil es eben auch gut paßte wenn dies oder jenes geschieht...

Dazu kommt daß immer verwirrende Firmenstrukturen geschaffen werden, da laufen die Patente unter einem anderen Dach als der Fonds der Managementgehälter und die Mitarbeiter-Betreibergesellschaft ist auch wieder eigenständig, zumindest rechtlich.
Da entsteht ein großes Kuddelmuddel, und selbst der Insolvenzverwalter war ja erstmal gar nicht in der Lage das zu durchschauen - wie er selber gesagt hat auf der ersten Pressekonferenz.

In einer solchen Gemengelage hat es immer jeder sehr leicht sich den Schuldigen zu suchen, der ihm gerade in den Kram paßt oder als maßgeblich Beteiligter auf andere zu verweisen, und eine eigene Verantwortung abzustreiten.

Moralisch ist für mich trotz allem Siemens verantwortlich, und erfreulicherweise sieht die Öffentlichkeit das ja auch so. Es scheint Früchte zu tragen daß das Thema momentan überall in den Schlagzeilen ist und keine Ruhe einkehrt.

In den ARD 20 Uhr Nachrichten wurde gesagt, das im Ministerium darüber gesprochen wurde das eventuell eine Wiederbeteiligung von Siemens an seiner ehemaligen Mobilsparte, den Einstig eines Investors erleichtern würde.

Da Siemens zum Januar 2007 bereits ein Joint-Venture mit Nokia für Mobilnetze gegründet hat, (Nokia-Siemens Networks) scheint scheit Siemens, bzw. Herr Kleinfeld ja inzwischen beste Kontakte u. ein gemeinsames Geschäftsfeld mit Nokia zu besitzen.

Wenn er es schaffen würde, Nokia auch von einem gemeinsamen Einstieg in seine ehem. Mobiltelefonsparte zu überzeugen wäre das wohl das beste für Benq-mobile.
Außerdem würde die Beteiligung von Nokia wohl die größtmögliche Zukunftssicherung für die Standorte u. Mitarbeiter bedeuten.

Zudem würde eine Zusammenarbeit in beiden Bereichen, Netzwerke u. Mobil-Endgeräte sicher noch mehr synergien schaffen.

Dann hieße es halt nicht nur Nokia-Siemens Networks, sondern der gesammte Telekommunikations Bereich NOKIA-SIEMENS.

Die Rückgängigmachung des Deals mit Benq, wegen Vertragsverletzung u. ein weiteres Joint-Venture bzw. Beteiligung mit Nokia an den Standorten, wäre sehr aufwendig u. kompliziert, auch wegen der bereits abgezogenen Patente durch Benq.

Deswegen, wird dies wohl leider nicht geschehen.

Gruß,
Frank

Zitat

Original geschrieben von James B.

Dann hieße es halt nicht nur Nokia-Siemens Networks, sondern der gesammte Telekommunikations Bereich NOKIA-SIEMENS.

Deswegen, wird dies wohl leider nicht geschehen.

Gruß,
Frank

Alles anzeigen

Da hat wohl einer feuchte Träume gehabt, und hoffentlich wird das nie passieren.
So doof sind nicht mal die Finnen ...

Michl

Hoffen wirs dass Nokia das ned übernimmt, kann mir ned vorstellen eine Nokia-Siemenshandy zu haben

Aber schon schlimm was da so lost ist :flop: :flop:

Hoffentlich finden die noch einen einigermaßen akzeptablen Ausgleich

Schöne Nacht noch euch allen.

Mit freundlichen Grüßen.

Arntor

Kommt drauf an, ob die Handys dann genuaso schlecht werden wie Nokia oder nicht.

Nachdem Nokia und Siemens schon die Handy Netztechnik zusammengelegt haben, könnte man das ja auch noch mit dme Handys machen.

Hier wird überhaupt nix mehr übernommen, die Werke werden dicht gemacht. Das hat den ganz einfachen Grund, dass alle wichtigen Patente bei Benq liegen, und nicht mehr bei Benq-Mobile. Deshalb wird es auch nicht möglich sein, dass im neuen Jahr noch weiter in D produziert werden kann.
Benq hat ganze Arbeit geleistet und Siemens ist für seine Naivität nur zu beglückwünschen.

Zitat

Original geschrieben von Freezeman
Hier wird überhaupt nix mehr übernommen, die Werke werden dicht gemacht. Das hat den ganz einfachen Grund, dass alle wichtigen Patente bei Benq liegen, und nicht mehr bei Benq-Mobile. Deshalb wird es auch nicht möglich sein, dass im neuen Jahr noch weiter in D produziert werden kann.
Benq hat ganze Arbeit geleistet und Siemens ist für seine Naivität nur zu beglückwünschen.

So sieht es aus. Jetzt wird zwar viel trara gemacht und spekuliert, aber die Schließung der Standorte hierzulande ist doch so sicher wie das Amen in der Kirche, so hart das auch für die ganzen Mitarbeiter ist, leider.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich jemand wagt noch irgendwie in den BenQ Laden zu investieren, dafür ist einfach in den letzen Jahren zuviel schief gelaufen, als das da noch langfristig Profit zu erwarten ist.

Des weiteren kann man nicht nur BenQ die ganze Misere andichten, sondern in erster Linie den Siemens Managern, die es einfach in den letzten 3-4 Jahren verpennt haben zeitgemäße Handys in dem selben Tempo wie die Konkurrenz auf den Markt zu bringen.

Erinnert ihr euch noch an die ersten Handys mit polyphonen Tönen/Farbdisplays? Während hier bspw. SAMSUNG immer mehr nachlegte, kam Siemens einfach nicht mehr hinterher oder brachte die selbe Technik gut ein Jahr später raus, diese Fehler müssen jetzt leider die 3.000 Mitarbeiter ausbaden...... :flop:

Mich würde mal interessieren, wie der genaue Vertrag zwischen BenQ und Siemens aussieht - eine Offenlegung wird ja mittlerweile auch Seitens der Politik gefordert.

Nur wird es so sein, das über den genauen Inhalt des Vertrages höchstwahrscheinlich stillschweigen vereinbart wurde. Und wird wohl leider für immer z.B. evtl. Schadensersatzansprüche von Siemens gegen eventuelle Vertragsverletzungen durch BenQ im Dunkeln bleiben.

Denn wenn z.B. als Vertragsverpflichtung die Weiterbeschäftigung der 3k Mitarbeiter vereinbart wurde und als Vertragsstrafe die Rückgabeverpflichtung aller Patente, da könnte Siemens BenQ schon ziemlich in den A... beissen. Nur ob die das wirklich wollen oder lieber Interesse daran haben, das in 2 Wochen wieder Gras über die ganze Sache gewachsen ist bleibt dann unklar.