BenQ-Handygeschäft in Deutschland am Ende


  • Zitat

    Original geschrieben von Goodzilla
    Ich denke mal, daß man BenQ und den Managern nicht alleine die Schuld geben kann. Die Ingenieure, die Geräte konstruieren welche sich selbst abschalten und andere (Firmware-) Krankheiten haben tragen schon auch Ihren Teil dazu bei. Es ist immer das Ergebnis des gesamten Teams, nicht von einzelnen.


    In D-Land etwas wirtschaftlich erfolgreich zu entwickeln, zu produzieren und zu vertreiben ist nun mal verdammt schwer, vor allem bei den hohen Steuern, Abgaben, bürokratischen Hürden und der Geldgier mancher Angestellter. Da ist es IMHO wirklich keine Schande wenn man versagt - umgekehrt wär's natürlich eine absolute Meisterleistung.


    Ich bin sicher, die verwertbaren Produktdaten (also Layouts, Firmwarequellcodes, Schaltpläne, Spritzgussmasken) sind als Original oder Kopie schon lange nach Asien geschafft worden.



    Jaja immer auf die "Manager"!!!


    "Natürlich sind Sie nicht Schuld, dass die unmotivierten Mitarbeiter an der Endfertigung sich geweigert haben Farbdisplays einzubauen, denn Sie waren ja nur Monochrom gewöhnt. Und diese technischen Entwickler oder auch Ingenieure genannt, Kameras in die Handys einbauen wollten obwohl man ja nur Handys und keine eierlegenden Wollmilchsäue bauen wollte"


    Wer entschieht denn in den letzten Jahren über das Portfolio, leider waren es nicht mehr die Entwickler und Produktionsmitarbeiter, es waren Berater aus dem Bereich Marketing und Businnesscontrolling. Die Entwickler wurden mit viel zu geringen Budget dahin gedrängt unreife Produkte auf den Markt zu entlassen.


    Was hätte denn der Produktionsmitarbeiter, der vor einem Jahr noch in einem Konzern mit positiver Gesamtbilanzsumme arbeitete machen sollen? Ein Lohn in Höhe von 346,00 € akzeptieren, und da man von diesem Geld in Westeuropa nicht leben kann, in einem im Gegenzug vom Konzern errichtet Wohnheim neben der Produktionsstätte ziehen sollen? (Wie es übrigens in China durchaus gängige Praxis ist)


    Und der Entwickler, der dringend benötigtes Knowhow nicht einkaufen durfte, da der Wirtschaftsprüfer, der bis gestern eine Universität von innen anschaute und BWL studierte und nichts besseres zutun hatte als sich über die VWL èr das Maul zu zerreissen, dieses für nicht notwendig ansah?



    Ich entschuldige mich in aller Form bei den Mod´s für meinen unkonstruktiven Beitrag hier, aber einige Aussagen konnte ich einfach nicht unkommentiert stehen lassen.



    Als kleine Anregung wer wirklich Schuld ist, ist folgender Link zu verstehen:
    http://www.daserste.de/kultur/…d,p65ah2zvvmbu9y7x~cm.asp


  • http://www.bbv-net.de/public/article/lokales/bocholt/354082

    Ich würde mich ja gerne mit Dir geistig duellieren, aber wie ich sehe bist Du unbewaffnet ;)

  • Siemensanier Sorry, aber viele Grossfirmen sitzen doch voll von Fehlentscheidern und teuren Beratern. Die machen heute in Katzenfutter und morgen die grosse Mobilfunkstrategie. Trotzdem sind es nicht die Manager allein für solche Insolvenzen verantwortlich. Die Mitarbeiter geniessen in dieser Zeit wunderbare Gehälter und andere Vorzüge, die Kleinfirmen (z.B. Handwerksbetriebe) niemals bieten können.
    Aber das ist alles ja alles SELBSTVERSTÄNDLICH!


    Die Zeiten ändern sich jeden Tag, und wenn ich nun viele Jahre schöne Kohle bei Gleitzeit verdient habe, dann ist nun Zeit für den Abschied.
    Logo sind die betroffenen Mitarbeiter sauer, aber am Ende will keiner die Handys haben, fertig aus.


    Es sind ganz normale Marktgesetze!


    Ich kenne diese Situation sehr gut, aber der Markt ist knallhart. Ich war selbst in einer anderen Branche betrofffen, und wußte genau das es so passiert.
    Es gab aber keinen Aufschrei in den Medien, war halt nicht Siemens. War nur ich.


    Das kann kein Manager dieser Welt ändern. Selbst Foren wie Telefon-Treff drehen mit an der Schraube MARKTANTEIL. Bei anderen ehemaligen Jobmaschinen wie Telekom werden ähnliche Dinge passieren. Dafür werden die geliebten Flatrates schon sorgen.

    RETTET DEN GSI

  • Zitat

    Original geschrieben von Goodzilla
    Ich denke mal, daß man BenQ und den Managern nicht alleine die Schuld geben kann. Die Ingenieure, die Geräte konstruieren welche sich selbst abschalten und andere (Firmware-) Krankheiten haben tragen schon auch Ihren Teil dazu bei. Es ist immer das Ergebnis des gesamten Teams, nicht von einzelnen.


    Man darf nicht vergessen, dass die R&D Abteilung bei BenQ/Siemens vergleichen mit der Konkurrenz (Nokia, Moto usw.) eher mickrig gewesen ist.


    Während die Konkurrenz mit der x-fachen Manpower ihr Know-how stetig erweiterte und an neuen Standards gearbeitet hat, waren die (Ex-) Siemensianer damit beschäftigt hinterher zu hecheln. Die anderen bildeten Allianzen (Stichwort Technologietransfer), mit Siemens wollte keiner so recht zusammenarbeiten (man hatte ja auch nichts innovatives zu bieten).
    Zudem war das Management nicht in der Lage vernünftig einzukaufen. Paradebeispiel Displaytechnologie - die Konkurrenz hat den Weltmarkt in der Anfangsphase (Farbdisplays) leer gefegt, für Siemens blieb nur veraltete Technologie übrig.


    Die ICM Sparte war zu klein um längerfristig überleben zu können. Imho hätte man das wirklich nur mit immensen Investitionen retten können (R&D ausbauen, Produktion komplett in Billiglohnländer verlagern). Das hätte dann aber schon vor 6-7 Jahren passieren sollen. Das Risiko war dem Management aber wohl doch zu hoch. Die Mobilfunksparte von Siemens hat sich einfach kaputtgespart....

    mfg supersiggi

  • Hallo!


    Es sind in der Tat nicht immer nur die dummen Manager schuld, die nichts geleistet haben aber dafür fürstlich bezahlt wurden. In Deutschland ist es zurzeit üblich, genau in diesen Kategorien zu denken und alles andere rechts oder links auszublenden.


    Genau genommen darf man aber nciht global den Mitarbeitern eine Mitschuld aussprechen, genauso wenig wie man global von einer Allein-Schuld des Managements sprechen sollte, vielmehr sind die Mitarbeiter-Vertreter hier die Mittäter.


    Als seinerzeit es in Deutschland boomte und man gutes Geld verdiente, dahaben die Gewerkschaften die Arbeitszeiten nach unten geprügelt. Statt 42 Wochenstunden arbeitete man nur noch 40, dann 38,5 um schließlich bei 35 oder sogar noch weniger zu landen. Dieses allerdings bei kompletten Lohnausgleich, will heißen, der Lon für die 35 Wochenstunden entsprach dem der 42-Wochenstunde. Komischerweise meinen die lieben Arbeitnehmervertreter das das seinerzeit eine Einbahnstraße war. Boomt es nicht mehr und liegt das Geld nicht mehr auf der Strße einfach so rum muss sich was ändern. Der Weg hin zu einer höheren Wochenarbeitszeit ist aber extrem steinig. Man darf zwar darüber reden, aer dann bitte nur mit der Regelung, dass das Gehalt adäquat steigt. Da ist Dichtmachen der Firma oft einfacher. Oder man fährt zweigeisig und stellt alle neuen Angestellten/Arbeiter mit einer höheren Arbeitszeit ein, wenn es die Tarifverträge zulassen und eleminiert Altbestände.


    Das ist Marktwirtschaft und die heißt hier in Deutschland sogar (und nicht umsonst) soziale Marktwirtschaft. Hier läuft es noch um Längen besser als woanders, wo das hire-and-fir-System viel ausgeprägter ist. Of es letztendlich so bleiben wird? Ich denke nicht - wir können uns diesen Luxus nämlich schlichtweg nicht mehr leisten.


    Und noch etwas: Was ist der Unterschied zwischen Kommunismus und Kapitalismus? Im Kapitalismus beutet der Mensch den Menschen aus.....und im Kommunismus ist es genau umgekehrt. :)


    CU Oliver

    Und selbst wenn ich über das Wasser gehen könnte, einige würden dennoch lästern: "Schau, schwimmen kann er auch nicht!"


    At the moment in use:
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    iMac "27 mit 3,5 Ghz, 3 TB Fusion und Graka 780m

  • Es ist doch kein Geheimnis mehr, das "wir" für das Geld zu wenig arbeiten. Ein Mann in China/Taiwan arbeitet von morgens 6 bis abends um 22 Uhr, bekommt aber nur einen bruchteil des Lohns was wir hier bekommen. Und Abgaben müsse die dort unten auch zahlen, wenn auch nicht soviel wie wir.


    Trotzdem können wir sowas nicht auffangen mit mehr "Know How" und Schulausbildung etc. es ist einfach billiger und einfacher in China, Taiwan oder im Osten zu produzieren. Hier verlangen Angestellte Firmenwagen, 13. Monatsgehalt, Urlaub, Zuschüsse etc etc.


    Natürlich ist das "menschlich" und eigentlich auch der richtige Weg, aber solange sich daran nichts ändert in den Ostasiatischen Staaten wird es hier nicht besser sondern schlimmer. Die Zeit wird kommen in denen große Firmen komplett ins Ausland überwandern. Mercedes und Co werden immer mehr haben wollen und werden sich diesen Kuchen auch nicht von anderen wegnehmen lassen. Wenn ein großes deutsches Unternehmen auswandert ist das geschrei wieder groß.


    Natürlich sind die Gehälter der Manager und Chef's zu hoch - aber im Vergleich zu unseren ostasiatischen Firmenchefs - PEANUTS!


    Und mal ganz im ernst - wen interessiert es ob in Taiwan eine Fabrik von Samsu** oder sonstwem mit Menschen vollgestopft sind, die für einen Hungerlohn die Geräte zusammenwürfeln? Oder ob vielleicht Kinder die größte Arbeit machen?


    Das interessiert niemanden hier. Man sieht es dem Gerät nicht an, die Qualität stimmt, der Preis stimmt und das Teil funktioniert. Aus Ende. Darauf kommt's an!

  • Nee, nee, das ist mir alles zu einfach gedacht und andererseits wiederum zu uneindeutig.


    Der Job eines hochbezahlten Managers ist es den Kurs seiner Firma zu lenken und das Schiff auf Kurs zu halten. Der Mann wird fürstlich dafür bezahlt daß er eben keine Trends verschläft, den Markt beobachtet und sein Unternehmen so ausrichtet daß es zwischen den Konkurrenten mithalten kann.


    Wenn es dann den Bach heruntergeht hat der Manager Fehler gemacht. Das muß man ganz klar so sagen, vor allem weil es ja nicht ein einzelner Depp ist und nicht ein einzelner Fehler, der ein Unternehmen Kopf und Kragen kostet, sondern längerfristige Fehlentscheidungen und Fehlausrichtungen.


    Kaum ein Unternehmen hat den Luxus einer so großen wirtschaftlichen Macht, Siemens hätte, bei einem einzelnen verspäteten oder am Markt vorbei produzierten Gerät, in dem jeweiligen Jahr weniger Umsatz gemacht, und dann hätte es wieder bergauf gehen können.


    Es gab auch bei SE fette Pannen, und das mehr als einmal. Ich errinnere an den kein-Netz-Bug des T39m, dem Rausch-Bug bei den frühen T610 oder bei Nokia an die unmöglich schepperneden Lautsprecher von 7210 usw.


    Bis zur 45er-Serie war Siemens hier in Deutschland neben Nokia Marktführer und die Handys waren zugleich preiswerter wie auch zusätzlich meist besser ausgestattet als die Vergleichsmodelle der Konkurrenz. Ich erinnere mich gut daß das S55 wegen dem schlechten Display verrissen wurde, aber die Ausstattung, und das bei der kleinen Größe, war toll.


    Hätte man die Schwäche des S55 mit einem wirklich guten S65 wieder ausgeglichen könnte Siemens auch heute noch in der ersten Liga mitspielen, denn das Trauerspiel zieht sich über 3, 4, 5 Jahre und ist nicht wegen einer einzelnen Fehlleistung im Management entstanden.


    Hier wurde über einen langen Zeitraum und mehrere Geräte-Generationen hinweg nicht verstanden wohin der Weg führt und wohin der Trend bei Mobiltelefonen geht. Das hat weder mit hohen Produktionskosten noch unglücklichen Arbeitszeiten im Vergleich mit China zu tun. Ich bezweifele sowieso daß die Lohnkosten einen so großen Einfluß haben. Die haben vielleicht einen Anteil von 10% am Gerätepreis. Die Siemens-Geräte waren eigentlich immer relativ preiswert, im Vergleich zu den jeweiligen Konkurrenzmodellen von Nokia und SE. Man hätte hier also ein bißchen zulegen können und fertig.


    Nein, nein, das Problem ist ganz allein in den Chefetagen durch krasse Fehlentscheidungen, Nieten in Nadelstreifen, entstanden, und nicht durch die Entwickler und Menschen in der Produktion. Die haben sicher nicht gewünscht daß sie verlatete Displays verbauen wollen...


    Das Management hatte über mindestens 1-2 Gerätegenerationen, und damit locker 2 Jahre Zeit, die Zeichen der Zeit und die Trends zu erkennen, und sie haben es nicht kapiert. Das ist niemand schuld außer denjenigen, die es im Management verbockt haben.
    Und jetzt wäscht man Pilatus-like die Hände in Unschuld weil man es so eingefädelt hat daß nicht Siemens selber, sondern BenQ die Leute rauswirft. Man steht also nicht mal zu seiner Verantwortung, sondern zieht einfach nur billig den Kopf aus der Schlinge, und gönnt sich dafür aber 30% Lohnzuwachs auf eh schon exorbitant hohe Gehälter, während am anderen Ende des Unternehmens 3000 Leute arbeitslos werden.


    Das ist von einer unglaublichen Arroganz und Respektlosigkeit, ein Egoismus sondergleichen, und da kann ich nur zu gut verstehen wenn es heißt "kauft nichts mehr von Siemens". Wie denn sonst als durch einen Boykott soll der Verbraucher zeigen was er von diesen Machenschaften hält?

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Hallo!


    Geht es mit einer Firma bergauf, dann waren es alle und alle wollen entsprechend beteiligt werden. Geht es bergab, dann war es das Management. Der Erfolg hat halt viele Väter, der Mißerfolg nur einen.


    Printus:
    Jetzt bist Du aber zu einfach in der Denkweise bei der Angelegenheit und zu uneindeutig. Denn Du nimmst an, dass jede Firma eine Existenzberechtigung hat und diese nur und alleine durch das Manegement gesichert oder in Frage gestellt werden kann. Die Faktoren sind hier mannigfaltig und eine einfache Verurteilung der "Herren an der Spitze" ist zu einfach und zu uneindeutig. Genausowenig wie man sagen kann, dass die Mitarbeiter schuld sind, kann man einen Generalverdacht gegen andere aussprechen. Denn auch der Mißerfolg hat viele Väter, nur wollen die diese Vaterschaft weder wahrhaben, noch anerkennen, geschweige denn Alimente dafür zahlen.


    CU Oliver

    Und selbst wenn ich über das Wasser gehen könnte, einige würden dennoch lästern: "Schau, schwimmen kann er auch nicht!"


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  • @ Printus: Nichts mehr hinzu zu fügen. Wenn man ab dem S55 nur Schrott produziert und v.a. kaum Akzente setzt, keine Alleinstellungsmerkmale implementiert und nur, wenn überhaupt, sich an die aktuell gültigen Standards anpasst, dann kann man nur verlieren. Und die Produktentwicklung obliegt nun mal nicht dem Mitarbeiter am Fließband.



    Au revoir...

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  • Re: handysparte


    Zitat

    Original geschrieben von ichselbst
    ....
    p.p.s soweit ich mich erinnern kann...wo motorola sich aus flensburg zum teil oder ganz zurückzog,....ist deswegen der verkauf deren handys zum erliegen gekommen...nein! also....ihr seid der markt ihr entscheidet über gedei oder verderb!


    viele grüße :)


    nur zur info...
    Motorola produziert noch am standort flensburg handys! zwar "nur" noch umts-geräte aber immerhin.
    in berlin gibt es auch eine produktion. dort werden keine handys sondern breitbandfunk und co. hergestellt.
    nokia, wenns denn noch so ist, hat doch auch einen standort in deutschland für handys...
    also siemens ist, bzw war, nicht der einzige hersteller mit handys made in germany

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