Ob man die 1199er-Sache nun für fair hält oder nicht, eines war sie: praktisch. Ich weiss nicht, ob die ganze Sache außerhalb Hamburgs überhaupt bekannt war - ehrlich gesagt bezweifele ich es, da es hier auch lange Zeit auch eher als wohlbehütetes Insider-Wissen behandelt wurde (die 1199-Geschichte geht nämlich IIRC mindestens bis in das Jahr 1998 zurück, wenn es das nicht sogar schon vorher gab).
Bevor man etwas überweist, hatte man also quasi ein rotes, blinkendes Ausrufezeichen (was natürlich auch nicht mehr als ein Indikator war). Und da die meisten Privatpersonen einem auch nicht einfach so ihre Bankverbindung mitteilen, würde ich das gar nicht mal als so unerträglich hart bezeichnen.
Anders sähe es da aber schon bei Handy-Nummern aus: die gibt heutzutage (anscheinend) wirklich jeder jedem. Ganz abgesehen davon, würden da ja auch noch etliche praktische Schwierigkeiten auftauchen. Neben den bereits angesprochenen, wurden die 1199er Konten ja immer nur eingerichtet, wenn der Kunde sonst eigentlich kein Konto bekommen hätte. Beim Mobilfunk-Vertrag würde man einer Schufaleiche traditionell gar keinen Vertrag geben, weil eben ein statistisch erhöhtes Risiko besteht. Bei einem Bankkunden mit 1199er-Konto gab es aber keinen Dispo, keine KKs und vielleicht mal eine ec-(Kunden-)Karte ohne Überziehungsmöglichkeit. Das Risiko lässt sich da also sehr viel besser eindämmen.