Die Rede des Papstes - Extreme Reaktionen, warum?

Einen weiteren Aspekt möchte ich hier noch bringen: was mich bei solchen Aktionen immer wieder erschreckt, ist die Leichtigkeit, mit der religiöse Fanatiker Menschenmassen mobilisieren können. Ein Aufruf á la "der Papst hat den Propheten Mohammed beleidigt" und die Strassen sind voll von hasserfüllten Menschen, voll brennender Fahnen und brennender Puppen - und nicht nur an einem Ort, sondern dies hat sich in vielen Städten und Ländern im islamischen Kulturkreis wiederholt. Ein Aufruf und Tausende sind plötzlich bereit, Präsident Bush, den Papst oder wen auch immer umzubringen.
Es wäre schön, wenn man mit ähnlichen Aufrufen und dieser Leichtigkeit, Menschen auf die Strasse bekommen würde, die sich mit gleicher Inbrunst für z.B. humanitäre Ziele oder Menschenrechte einsetzen würden.

Zitat

Original geschrieben von Dodson65
...voll brennender Fahnen...

A propos: Hat sich eigentlich schon mal jemand gefragt, woher diese Leute immer die passenden Fahnen haben? Ich für meinen Teil habe da keine Kollektion im Keller liegen und würde mir für einen solchen Anlass auch keine kaufen gehen. Ganz abgesehen davon, dass ich nicht mal wüsste, wo ich hier sowas her bekäme. Aber woher sind dann diese medienwirksame Fahnen, die bei solchen Veranstaltungen, sobald eine Kamera dabei ist, verbrannt werden?

Daher eben auch meine Meinung, dass diese Veranstaltungen doch irgendwie "organisiert" bzw. gesteuert werden.

Zitat

Original geschrieben von CLK
A propos: Hat sich eigentlich schon mal jemand gefragt, woher diese Leute immer die passenden Fahnen haben?

http://www.telefon-treff.de/sh…ostid=2017604#post2017604

Tschuldigung

Zitat

Original geschrieben von AdministratorDr
Imho hat der Papst sich nicht entschuldigt, sondern nur davon gesprochen, dass das Zitat unglücklich gewählt wurde. Und selbst wenn er das tun würde, man würde sowieso die Gewalt nicht beiseite legen. Dann findet man wohl den nächsten Grund, das ist jedenfalls mein Eindruck.

Nicht ganz korrekt.

Der Vatikan hat sein Bedauern ausgedrückt dass das Zitat von unserem Papst in der islamischen Welt mißverstanden wurde. Das Zitat selbst wurde nicht entschuldigt, ebenso auch nicht zurückgezogen. Somit steht der Papst und der Vatikan (IMHO) zu dem gesagten.

Mit dem vom Papst genannten Zitat wollte er lediglich die islamische Welt dazu aufrufen weiter den Dialog zu suchen und Religion nicht mit Waffengewalt durchzusetzen. Das Christentum hat zu Zeiten der Kreuzzüge leidvoll gelernt welches Elend heraufbeschworen wird wenn man mit Waffengewalt eine Religion in der Welt verbreiten will.

Also der Papst zitiert einen byzantinischen Kaiser:

Zitat

Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, daß er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten.

Das verstehe ich so, daß "Ungläubige" mit Gewalt bekämpft werden sollen. Weil das aber nicht stimmt, sind einige gläubige Moslems beleidigt. Und weil sie beleidigt sind, rufen Sie zum Krieg gegen die Ungläubigen auf. Sehe ich das richtig?
[small]EDIT: Ich möchte hier in keinem Fall verallgemeinern und jeden gläubigen Moslem als gewaltbereiten Terroristen abstempeln. Ich vermisse jedoch distanzierende Äußerungen der toleranteren islamischen Glaubensgemeinschaften; jedenfalls nehme ich sie kaum wahr.[/small]

Götz Wiedenroth hat sich unter dem Titel Der Papst, Mohammed und das moslemische Blankziehen wie folgt geäußert:

[small]EDIT:[/small]
Ein weiteres Werk von Götz Wiedenroth Islam wehrt sich gegen Gewaltvorwürfe, indem er sie bestätigt

Hallo,
mal gespannt, wann der Thread eskaliert...

Also ich bin der Meinung, dass hier ganz klar von Interessierter Seite versucht wird ein Feindbild gegenüber dem Westen und allen "Ungläubigen" ggü. aufzubauen.

Ich kann mir vorstellen, dass dies ähnlich läuft wie im dritten Reich hier mit der Judenverfolgung. Wenn du immer wieder gesagt bekommst, dass die anderen die bösen sind und dies und das Schlimmes gemacht und gesagt haben und dass dann auch noch der Mullah sagt, dann glaubt man vielleicht auch irgendwann dran...

Und Glaube heißt Macht für diese Idioten. Denn nur wer an den bösen Westen glaubt, wird auch bereit sein, auf die Straße zu gehen, Steine zu werfen, anstelle sich um Bildung und ein differenziertes Weltbild zu kümmern.

Auf der anderen Seite sinkt im Westen das Verständnis für die Muslime und der Frust, da "die" schon wieder etwas in den falschen Hals bekommen haben. Und auch bei mir sinkt damit -und in Zusammenhang mit den Terrorakten der Jungs- die Toleranz leider auch peau a peau ab.

Womit diese interessierten Kreise leider ihrem Ziel auch immer näher kommen :flop:

Und dann ? Krieg der Kulturen? Zu befürchten ist es.

greetz
cm

Sehe das exakt wie Du, muellix. Da werden offenbar relativ leicht manipulierbare Massen bewusst gelenkt und beeinflusst.
Andererseits sollte der Papst so gute Berater haben, daß er solche Zitate gar nicht erst verwendet. Man sollte den "Interessierten" nicht auch noch Futter reichen.
Aber gerade diese "Zerbrechlichkeit" der Situation ist in meinen Augen mit das größte Problem und das nutzen die Manipulierer auch voll aus und ist eines der Hauptziele des Terrors.
Aber damit ein Dritter zwei Parteien nicht entzweien kann, ist es eben wichtig, daß die beiden Parteien zueinander stehen und miteinander Dialog führen. Und genau das fehlt mir.

Zitat

Original geschrieben von Hightower2004
Das verstehe ich so, daß "Ungläubige" mit Gewalt bekämpft werden sollen. Weil das aber nicht stimmt, sind die gläubigen Moslems beleidigt. Und weil sie beleidigt sind, rufen Sie zum Krieg gegen die Ungläubigen auf. Sehe ich das richtig?

Ja, das sehe ich auch so, und das ist ja der Irrwitz in der Sache. Die radikalen Moslems fühlen sich durch die Äußerung des Papstes beleidigt, durch ihre Reaktionen bestätigen sie die Aussage aber und führen ihr eigenes Verhalten ad absurdum.

Grüße
H.S.

@ hightower. Das hast du schön gesagt.

Die Muslime sind so entrüstet darüber, das man Ihnen unterstellt mit dem Schwert
zu handeln anstatt zu reden, das Sie direkt zum Schwert greifen ohne vorher zu
reden. :mad:
Es ist schlimm wie schnell diese Bevölkerungsschichten auf dem interlektuellen
Stand und IQ eines Teppichs, durch religiöse Fanatiker instrumentalisiert werden.

Ich möchte aber auch sagen das ich gehört habe, das es Muslime gibt die sich für
die Völkerverständigung auch und gerade unter den Weltreligionen einsetzen
und nicht zum heiligen Krieg aufrufen.
Es dürfen also nicht alle gläubigen Muslime gleich verurteilt werden.
Schade das solche Gruppierungen unter den Muslime, unabhängig wie
groß im Verhältniss zu allen anderen, so ein schlechtes Image für alle
verursachen.

Ich zumindest bin der Meinung das der Islam ein riesiges Damokles Schwert ist
welches über Europa hängt. Aber ich habe nicht die geringste Ahnung wie
man dieser Bedrohung gegenübertreten soll.

Gruß Ben