Hallo liebe TTler, mit etwas Verspätung nun doch noch mein Nokia N73 Testbericht.*g* Der würdige Nachfolger für das "alte" N70 wird zeigen müssen ob die technischen Daten mit 3.2 Megapixel Kamera, 2.4 Zoll Display und der sonstigen Hülle an Features hält was es äußerlich verspricht. Wir werden sehen was Nokia's N73 so alles kann.
Bilder / Videos:
- Gerätebilder : Galerie mit 37 Bildern
- Displaybilder : Galerie mit 61 Bildern
- Kamerabilder : Galerie mit 28 Bildern
- Videos : Menü Geschwindigkeit - Gehäuse - WEB Browser Speed - WAP Browser Speed
Die Kamerabilder wurden übrigens in voller Auflösung geschossen und sind nur aus Platzgründen auf 1024 x 768 Pixel verkleinert worden. Bei Bedarf werd ich später noch das ein oder andere Bild in voller Auflösung zur Verfügung stellen.
Lieferumfang:
- Nokia N73 (Software Version v 2.0628.0.0.1 vom 10.07.2006)
- Ladegerät (AC-4)
- Ladeadapter (CA-44)
- Akku (BP-6M)
- Stereo Headset (HS-23)
- Datenkabel (CA-53)
- Trageschlaufe
- Reinigungstuch (CP-84)
- CD-ROM (PC Suite)
- Bedienungsanleitung und Kurzeinleitung
Erster Eindruck:
Der erste Eindruck des neuen Nokia N73 war durchweg positiv. Ich war gleich sehr positiv von der Größe und dem verbauten Display überrascht. Auch der Lieferumfang kann sich durchaus sehen lassen (einzig eine Speicherkarte fehlt), auch wenn ich bei dem Preis knapp über 400 EUR eigentlich auch nichts anderes erwartet hatte. Den ersten Wehrmutstropfen erlebt man bei Nokias Symbian Geräten gleich beim einschalten, so braucht das Gerät erstmal ca. 35-40 Sekunden um bis zur Pin-Eingabe zu gelangen. Dies ist in meinen Augen aber nicht so tragisch, da ich meine Telefone eigentlich so gut wie nie ausschalte.
Für die grundlegenden Konfiguration der wichtigsten Einstellugen für WAP, WEP und MMS steht ein nettes Tool in Form des sogenannten Setup Wizard zur Verfügung der dabei hilft völlig automatisch die entsprechenden Detail für den User vorzunehmen.
Gehäuse / Verarbeitung:
Auf den ersten Blick hinterläßt das Nokia N73 schon einen sehr guten und vor allem edlen Eindruck. Der wertige Eindruck wird unterstützt durch das edle Chrom-Finish der Frontschale, so ist die komplette Umrahmung des Tastenfeldes in Chrom gehalten, hier finden sich auch gleichzeitig die entsprechenden symbiantypischen Menütasten wieder. Das silbrige Finish der Front, gepaart mit der dunkel/weinroten Rückseite ist live übrigens wesentlich schöner als es auf den Bildern zu erahnen ist, es geht live mehr in Richtung braun bis schwarz.
Der Kamera-Slider macht auf mich einen recht durchschnittlichen Eindruck, der Federmechanismus ist zwar schön stabil aber der Schiebemechanismus ist zu leicht, d.h. man öffnet das Gerät sehr leicht beim in der Hand halten oder aus der Tasche ziehen (dieses Problem kennen sicherlich einige K750i bzw. K800i User). Ein weiterer Nachteil ist das der Schieber immer die höchste Stelle der Rückseite ist, so sind Kratzer auf Dauer sicher vorprogrammiert.
Zum Gewicht von 116 Gramm sei noch gesagt das es sich gar nicht so negativ auf den Gesamteindruck niederschlägt, so wirkt das Gewicht für die Gerätegröße sehr angenehm. Es vermittelt vielmehr einen sehr hochwertigen Eindruck, und man bekommt nicht den Eindruck einen Plastikbomber in der Hand zu halten.
Zwei Mankos hat das hier getestet Gerät aber auch, so ist einerseits der Joystick nicht gerade eingebaut, und ist leicht nach rechts gedreht und zweitens knarzt die Kamerabdeckung sowie die rechte Softkey Taste schon seit Beginn ganz leicht. Dies ist insbesondere bei der Bedienung des Gerätes unschön, da man des Öfteren ein leises knarzen vernimmt. Schade Nokia sowas darf in dieser Preisklasse in meinen Augen nicht passieren, da ist mein Sony Ericsson K800i eine ganze Ecke hochwertiger verarbeitet.
Display:
Das Display hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Die verwendete Auflösung von 240x320 Pixeln bei 262.144 Farben ist eine absolute Augenweide für jedenAnwender, hier wird sich auf jeden Fall die Konkurrenz dran messen lassen müssen. Durch die hohe Auflösung ist zumal eine sehr feine Schriftgröße möglich, sodaß ggf. sehr viele Informationen auf einen Blick anzeigbar sind.
Verglichen mit der direkten Konkurrenz aus dem Hause Sony Ericsson in Form des K800i ist das Display des Nokia N73 riesig, es mist satte 2,4 Zoll was ganzen 6,1 Zentimetern in der Diagonale entspricht. So ist die Fläche im Gehäuse wirklich optimal genutzt und das Display geht fast bis an den Rand des Gehäuses.
Bei maximaler Helligkeit (4-stufig regelbar) spielt das Display seine Stärken vollkommen aus, so ist die Farbwiedergabe extrem kontrastreich und leuchtend. Schön ist auch die automatische Beleuchtungsabschaltung über den integrierten Lichtsensor, so schaltes die Tastenbeleuchtung ab sofern es in der Umgebung hell genug ist. Sicherlich nicht verkehrt, da dies vermutlich merklich den Akku schohnen wird.
Wichtig ist für viele User sicherlich das Displayverhalten im Standby bzw. im Ruhezustand. Das Display schaltet in der Regel nach einer definierbaren Zeit in den Energiesparmodus, dann signalisiert nur noch eine blaue LED an der Oberseite das dass Gerät noch aktiv ist. Möchte man auf die Balkenanzeige mit aktueller Uhrzeit, Datum, Tastensperre, Profil und weiteren Informationen wie SMS etc. nicht verzichten sollte man die Energiesparfunktion deaktivieren, was aber wieder auf Kosten der Akkulaufzeit geht.
Tastatur:
Die beiden einzelnen Softkeys machen einen sehr stabilen Eindruck, knarzen beim Tastendruck aber leicht. Sie haben einen sehr guten Druckpunkt und sind bündig in das Gehäuse eingelassen. Der Joystick läßt sich schon sehr gut bedienen und man kommt ohne große Eingewöhnung zurecht. Diese Lösung ist sicherlich Geschmackssache, die einen mögen lieber einen Joystick, die anderen ein Steuerkreuz. In meinen Augen ist aber auch mit dem Joystick eine problemlose und und präzises Navigiation ohne Fehleingaben möglich.
Das Ziffernfeld lässt sich leider nicht ganz so gut wie die Softkeys bedienen, so sind die Tasten relativ klein und eng beieinanderliegend. Am Anfang ist es noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kommt man ganz gut mit dem Tastenfeld zurecht da auch der Druckpunkt vorbildlich ist.
Kommen wir noch kurz zur Tastenbeleuchtung, so ist diese in einem kräftigen blau gehalten. So wird das komplette Softkey- und Tastenfeld schön gleichmäßig beleuchtet - sieht echt klasse aus.
Menüstruktur:
Das Menü ist schon diversen Nokia Serie60 Geräten bekannt, und so kann es komplett nach eigenen Wünschen angepaßt werden. Bei dem hier getesten Gerät gab es folgende Obermenüpunkte:
- Mitteilungen
- Kontakte
- Kalender
- Musik
- Galerie
- Spiele
- Suche
- Dienste
- Laden
- Uhr
- System
- Programme
- Office
Wie auch schon gewohnt kann man zwischen einer Listen- und Gitteranordnung wechseln, wobei mir persönlich die Gitteranordnung besser gefällt. Die Symbole sehen farbreich und plastisch aus, so kennt man es schon seit dem Nokia N80 oder auch Serie40 Geräten wie dem Nokia 6233. Natürlich unterstützt das N73 auch Themes, so kann man problemlos die komplette Optik der Icons und Menüs verändern.
Zum leichteren Umgang mit oft verwendeten Funktionen kann man die Wege des Joysticks frei mit Funktionen belegen. Um Zugang auf die Shortcuts zu erreichen hat Nokia extra eine Multimedia-Taste integriert, da im Standby die 5-Wege des Joysticks für den Active-Standby in Verwendung sind (man blättert hiermit durch die einzelnen Menüpunkte).
Wem das Menü auf den ersten Blick zu überladen wirkt (durch die vielen Menüpunkte) dem sei gesagt das man die Programme Serie60-üblich in entsprechende Unterordner verfrachten kann.
Kameras:
Hier hat Nokia extrem aufgerüstet, statt einer 2.0 Megapixel Kamera legt Nokia gleich eins drauf und verbaut eine 3.2 Megapixel Kamera auf der Rückseite (auf der des Weiteren ein Carl-Zeiss Logo prangt). Aktuell stellen diese Auflösung auf dem deutschen Markt noch die absolute Spitzenauflösung dar, so spielt es aktuell in einer Liga mit dem Sony Ericsson K800i und muß sich durchaus an diesem messen lassen. Die Kamera macht Bilder in einer maximalen Auflösung von 2048x1536 Pixeln. Es stehen folgende Auflösungen zur Auswahl:
Fotomodus:
- Abzug 3 Mio. - Groß (2048 x 1536 Pixel)
- Abzug 2 Mio. - Mittel (1600 x 1200 Pixel)
- Abzug / E-Mail 0.8 Mio. (1024 x 768 Pixel)
- Multimedia-Mitteilung (640 x 480 Pixel)
Videomodus:
- Hoch - 352 x 288 Pixel
- Normal - 176 x 144 Pixel
- für MMS begrenzt
Die Kamera verfügt im Gegensatz zum Nokia N80 auf der Rückseite über keine manuelle Brennweitenverstellung, für Makro- und für normale Portraitaufnahmen, dies geschiet beim N73 dank integrierten Autofocus automatisch. Steht beispielsweise die Kamera im Menü auf dem Makromodus, so kann man recht gute Nahaufnahmen realisieren - laut Menü sollte hierbei der Abstand zwischen 10cm und 60cm zum Objekt betragen. Somit sollten also selbst abfotografierte Dokumente lesbar auf den Bildschirm gebannt werden. Des Weiteren ist natürlich ein digitaler 20fach Zoom mit an Bord, der selbst bei voller Auflösung von 3.2 Megapixeln zur Verfügung steht.
Der Sucher des N73 nutzt im übrigen das komplette Display im Querformat - so kommt echtes Digitalkamerafeeling auf. Die Bildqualität des Suchers ist erstklassig und auch die Bildwiedergabe ist schön flüssig. In der Galerie werden die Bilder automatisch im Querformat angezeigt, sodaß auch hier das volle Display ausgeschöpft wird. In der Galerie steht natürlich wie immer eine Zoomfunktion zur Verfügung, sodaß man ggf. noch in Bilddetails hineinzoomen kann. Die Geschwindigkeit leidet beim Zoomen spürbar, so hat das Gerät mit einem 3 Megapixel Bild schon ganz gut zutun.
Bei den Bildern hat man folgende Einstellungsmöglichkeiten:
- Motivprogramm (Auto, Benutzerdefiniert, Nahaufnahme, Porträt, Landschaft, Sport, Nacht, Porträt bei Nacht)
- Blitz (Automatisch, Ein, Rote-Augen-Red., Aus)
- Selbstauslöser (Aus, 2 Sekunden, 10 Sekunden, 20 Sekunden)
- Sequenzmodus
- Belichtungsausgleich (von +2.0 bis -2.0)
- Weißabgleich (Automatisch, Sonnig, Wolkig, Weißlicht, Neonlicht)
- Farbton (Normal, Sepia, Schwarzweiß, Negativ, Kräftig)
- Lichtempfindlichkeit (Automatisch, Niedrig, Mittel, Hoch)
Somit sollte also auch für den Bilderfreak genug zum Rumspielen gegeben sein. Beachtlich ist auf jeden Fall die Qualität der Makroaufnahmen, diese kommen von der gezeigten Bildschärfe schon recht nahe an die Referenz (Sony Ericsson K800i) heran. Auch die Umgebungsaufnahmen sind recht gut, so sind die Bilder bei Tageslicht absolut brauchbar um Abzüge der digitalen Bilder entwickeln zu lassen. Schade ist nur das Nokia es im Gegensatz zu Sony Ericsson versäumt hat ein echtes Blitzlicht zu integrieren. So bietet das N73 nur eine normale LED um Aufnahmen bei Nacht hinzubekommen.
Im direkten Vergleich zwischen Nokia N73 und Sony Ericsson K800i würde ich das K800i auf jeden Fall ein kleines Stück vorne sehen was die Fotoqualität angeht. Beide Geräte haben sicherlich ihre Stärken, so weiß das Nokia z.B. durch die bessere Videoauflösung zu überzeugen, das Sony Ericsson durch die bessere Kamerabenutzeroberfläche und den echten Xenon Biltz. Es bleibt also eine Entscheidung die jeder für sich persönlich treffen muß.
Bedienung:
Von der Bedienung her kommt man sehr leicht zurecht. Wie eigentlich bei jedem Nokia braucht man keine Anleitung gelesen zu haben, um sich im Menü zurechtzufinden. Für die Unbeholfenen unter uns hat Nokia wie immer die Kurzanleitung im Menü. Meist kann man die Hilfe über die Linke Softkey-Taste erreichen und somit Informationen zu den wichtigsten Menüpunkten nachlesen. Recht gut ist auch, dass man die Softkey-Tasten frei belegen kann. Der Joystick ist beim N73 standardmäßig folgendermaßen belegt (läßt sich aber auch noch verändern):
Oben: Internet
Unten: Konfiguration
Links: Radio
Rechts: Bildschirmpräsentation
Mitte: Musik
Alles in allem Nokia-like leicht zu bedienen und IMHO sehr intuitiv. Wer schon mal ein Symbian Handy hatte, für den ist dies sicherlich so auch richtig ausgedrückt. Wer aber bisher nur die normalen Nokia Serie40 Geräte kennt der wird sicherlich anfangs etwas überfordert sein bzw. sich erst eingewöhnen müssen. So ist die Serie60 Oberfläche zwar leicht zu beherrschen, doch generell komplett anders aufgebaut wie die Serie40 Geräte.
Wer sich nocheinmal die wichtigsten Funktionen in einer Einführung grafisch aufbereitet anzeigen lassen will, der kann auf den integrierten Flash Player zurückgreifen. Hier wird nochmal eine Einführung in die Bedienung, Foto-, Video- und Musikfunktion geliefert.