Telekom übernimmt PTC

  • Die Finanz-Nachrichten melden, dass die Telekom ihren Anteil am polnischen Mobilfunker PTC (Marke: ERA) auf 97% ausbauen kann.


    Zitat


    Im Zuge der lange geplanten Übernahme des größten polnischen Mobilfunkers PTC hat die Deutsche Telekom ihren Anteil von 49 auf 97 Prozent aufgestockt. Das Aktienpaket habe zuvor der polnischen Elektrim gehört, teilte die Gesellschaft am Dienstag mit. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.


    Die Telekom löste zum Erwerb des 48-Prozent-Anteils eine Kaufoption ein, die ihr vom Wiener Schiedsgerichtshof im Juni zugesprochen worden war. Nach früheren Angaben des bisherigen Großaktionärs Elektrim lag der Marktwert der Beteiligung bei 2,2 bis 2,6 Milliarden Euro. Der Deutschen Telekom gilt PTC (Polska Telefonia Cyfrowy) als wichtiger Baustein ihres Geschäfts in Mittel- und
    Osteuropa.


    Die Telekom hat es also endlich geschafft. Dann wird es wohl bald T-Mobile PL geben.

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  • Re: Re: Telekom übernimmt PTC


    Zitat

    Original geschrieben von hrgajek
    Gibts schon :-) Klick hier http://www.t-mobile.pl


    Ja, die Telekom ist gut vorbereitet. :)


    Die ersten Magenta-Elemente sind ja schon länger auf der Era-Homepage zu sehen. Und wenn man auf "English" schaltet und sich die Pressemeldungen ansieht, stehen dort die Schlagzeiten und die Aufforderung "get more..." ;)


    Und die "Shareholding structure" haben sie auch ganz schnell angepasst:


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  • Zitat

    Original geschrieben von oleR
    Gemäß Pressemitteilung hat die Telekom auch bereits direkt das Management bei PTC ausgewechselt.


    Ja, zum 15. September. Ich bin gespannt wie hoch das Schiedsgericht den Kaufpreis ansetzt. Die Telekom bot ja zunächst nur 1 Mrd. Euro. Aber der Wert soll zwischen 2,2 und 2,4 Mrd. Euro liegen.

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  • Fakt ist:


    - Es gibt nach wie vor nicht entschiedene Rechtsstreitigkeiten.


    - Aus der Pressemitteilung geht nicht hervor, ob die Anteile auch tatsächlich so im Handelsregister eingetragen sind.


    - Der Gesellschaftsvertrag zwischen Elektrim und DeTeMobil sah damals wohl vor, dass bei Verstössen der andere Vertragspartner die Anteile zum Buchwert übernehmen kann. Wenn DeTeMobil das wahrmachen würde, gäbe es deutlich unter 500 Mio. Euro.



    Man kann den jahrelangen Streit eigentlich ganz einfach zusammenfassen.


    Elektrim brauchte im Jahre 1999 Geld. Also haben sie den genommen, der am meisten zahlen wollte. Das war Vivendi. Dann hat Elektrim seinen PTC-Anteil an eine Tochter übertragen und 51 % dieser Tochter an Vivendi verkauft.


    Deswegen hat DeTeMobil das im Gesellschaftsvertrag vereinbarte Schiedsgericht angerufen und das ebenfalls im Gesellschaftsvertrag vereinbarte Vorkaufsrecht geltend gemacht.


    Juristisch ist das der Knackpunkt. Selbst wenn das Vorkaufsrecht besteht (und so wurde es vom Schiedsgericht entschieden), heisst das noch nicht, dass DeTeMobil auch die Gesellschaftsanteile zurückbekommt. Elektrim ist zwar verpflichtet, sie zu übertragen. Aber was nützt das, wenn sie sie nicht mehr besitzen, sondern sie bei einer Gesellschaft liegen, bei der Vivendi die Mehrheit hält. Dann ist Elektrim natürlich schadenersatzpflichtig, aber die sind sowieso pleite, da hätte DeTeMobil dann einfach Pech, der Ansprcuh würde bestehen, wäre aber nichts wert.


    Einzige Chance: Das polnische Recht würde für solche Fälle eine Art Bösgläubigkeit konstruieren, d. h. Vivendi bzw. die Gesellschaft an der Vivendi die Mehrkeit hält, hätte nur mit dem Vorkaufsrecht belastete Gesellschaftsanteile erworben, dann könnte DeTeMobil die Gesellschaftsanteile herausverlangen bzw. die Berichtigung des Handelsregisters gerichtlich durchsetzen. Solange man aber nicht weiß, wie das polnische Recht hier ist, kann man da nichts Definitives zu sagen. Das ist in den ganzen Presseberichten nie deutlich thematisiert worden, aber hier allein liegt der Knackpunkt des Falles.


    Im deutschen Recht kann man das mit dem Vorkaufsrecht an einem Grundstück vergleichen. Ein rein vertragliches gibt mir im Fall der Fälle nur einen Schadenersatzanspruch gegen den ursprünglichen Eigentümer, ein dingliches (d.h. im Grundbuch eingetragen) erlaubt mir tatsächlich das Grundstück herauszuverlangen.


    Also bis wir T-Mobile PL sehen, wird es schon noch ein Weilchen dauern.


    T-Mobile versucht eben jetzt einfach Fakten zu schaffen.

  • Zitat

    Original geschrieben von alexloe
    Also bis wir T-Mobile PL sehen, wird es schon noch ein Weilchen dauern.


    T-Mobile versucht eben jetzt einfach Fakten zu schaffen.


    Gut getroffen, Heise hat soeben berichtet: Telekom macht in Sachen PTC Nägel mit Köpfen, und zwar wird PTC ab 1.11. voll konsolidiert.
    Vielleicht gibt es T-Mobile PL doch schneller als wir denken.

    Der Prokrastination-Workshop findet morgen statt.

  • Vivendi hat jetzt erstmal die Telekom in den USA verklagt. Das hat aber auf die Anteile keinen direkten Einfluss, da ein amerikanisches Gericht nicht das polnische Handelsregister ändern kann.


    Die ursprüngliche Sache liegt zur Zeit beim obersten Gerichtshof Polens. Nach dessen Entscheidung wissen wir mehr.


    Hintergrund des ganzen Theaters ist auch, dass erst seit 01.01.2001 ein ausländisches Unternehmen die Mehrheit an einem polnischen Telekommunikationsanbieter halten darf.


    Vivendi und Telekom haben jeweils mit unterschiedlichen Tricks versucht, das zu umgehen.


    Elektrim hatte die Telekom auch mal wegen Verletzung des Vorkaufsrechts verklagt, ist damit aber eingegangen, weil es Telekom cleverer angestellt hat. Telekom hat einfach die Firma gekauft, die die Anteile hält (MediaOne B.V.) während Elektrim die Anteile auf eine Tochter übertragen hat und Anteile an dieser dann veräussert hat. Hätte Vivendi Anteile direkt an Elektrim erworben, hätte die Telekom nichts machen können.


    Jetzt versuchen die Franzosen eben diesen Fehler wieder auszubügeln. Damals hatten sie mit Elektrim eine Vereinbarung, dass Elketrim alle Schäden übernimmt, wenn der Anteilserwerb durch die gemeinsame Tochter von Elektrim und Vivendi nicht klappt. Aber dieser Anspruch nutzt nichts, da Elektrim insolvent ist.


    In den USA wird Vivendi wohl eher auf die Nase fallen. Aber die Telekom hat einen befreundeten polnischen Geschäftsmann die Drecksarbeit machen lassen: Der versilbert alles Werthaltige und lässt Elektrim dann insolvent werden. Das könnte für die Telekom ins Auge gehen, da es auch nach polnischem Konkursrecht nicht zulässig ist, einen Gläubiger zu bevorzugen. Im Falle einer Insolvenz stehen sich eben die Investitionsrückzahlungsforderung von Vivendi und der Anspruch der Telekom auf die Anteile aus dem Vorkaufsrecht gleichrangig gegenüber. Deshalb wird Telekom die Anteile auch nicht zum Buchwert bekommen (ca. 600 Mio. Euro), sondern sie werden den Marktwert bezahlen müssen, bzw. mindestens so viel, dass alle Gläubiger von Elektrim befriedigt werden. Das kann leicht 3,2 Milliarden Euro erreichen - aber es geht ja gar nicht ums Geld, es geht um die Anteile, da Era GSM ziemlich brummt. Hätte Telekom damals einfach statt 1,3 Mill. Euro 2 Mill. Euro auf den Tisch des Hauses gelegt, dann wäre das Theater längst vorbei.

  • Eine Frage so am Rande,
    weiß jmd. was sich Vivendi von einer Anklage in den USA erhofft?
    Weshalb klagen sie bitte in den USA, wenn der polnische Rechtsstand gilt ?


    So wie ich es sehe, kann das Urteil doch ausfallen wie es will, es hätte nicht die geringste Auswirkung und T-Mobile USA hat sich in den USA nicht wettberwerbswidrig verhalten. :confused:

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    Kabelinternet: Vodafone/Unitymedia 2 Play 100/50 MBit.

  • Doch es kann T-Mobile im schlimmsten Fall 7,5 Miiliarden US-Dollar kosten - das würde dann gegen T-Mobile USA Inc. vollstreckt.


    Eigentlich will Vivendi nur - so ein Telekom-Sprecher - besonders lästig sein.


    Nachdem Elektrim wohl jetzt alle anderen Gläubiger befriedigt hat, werden da unter Umständen nochmal max 2 Milliarden Euro fliessen, die dann an Vivendi gehen und dann ist die Sache vom Tisch.


    Oder die Telekom haut richtig auf den Tisch und übernimmt ganz einfach mit einem Partner Vivendi. Ein norwegischer Milliardär will / wollte Vivendi sowieso zerschlagen. Der könnte mit im Boot sitzen. Oder sie tun sich mit Vodafone zusammen und schlachten einfach den ganzen Konzern. Vodafone würden dann SFR bekommen z.B.

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