Saddam oder: The End is near...
@BB Deine Meinung in allen Ehren, aber ich persönliche halte es für äußerst blauäugig, erstmal eine Beseitigung von Saddam zu wollen, aber nicht die Frage nach dem warum, weshalb, wieso zu stellen.
Es gibt etliche Themen, bei denen ich selber auch sage: Is mir egal, macht mal.
Aber in diesem konkreten Falle muss man sich doch auch mit der Frage beschäftigen, warum Bush es tut. Und, was ich für noch wichtiger halte, vor allem die Frage des: Und dann? zu klären.
Und diese Frage ist in keinster Weise geklärt.
Weil niemand vorauszusagen vermag, was passiert, wenn die USA einen Krieg im Irak anzetteln, wenn sie Saddam ernsthaft entmachten sollten (und rein militärisch gesehen wäre es mehr als wahrscheinlich) und wie dann die übrigen Länder im Nahen Osten reagieren und auch, wie dann gewisse terroristische Kreise reagieren, die im Ernstfall nichtmal unbedingt mit dem Irak etwas zu tun haben müssen, aber derartige Ereignisse dann ihrerseits als willkommene "Legitimation" für ihre Zwecke missbrauchen würden.
Man kann nicht einfach sagen: Macht den Sack da mal platt, alles andere ist doch egal. Passiert schon nix!
Woher nimmst du diese Gleichgültigkeit?
Ich bin weiß Gott kein übermäßiger Pessimist, aber der Irak könnte durchaus der Zünder für ein Pulverfass unbekannter Größe sein.
Klar würde ich mir wünschen, dass, sofern es zu einem Krieg kommt, Saddam entmachtet wird, möglichst wenig Leute in diesem Krieg sterben (was aber absolut utopisch ist) und danach plötzlich alle in Frieden leben.
Aber wenn man sich einer Sache sicher sein kann, dann der, dass so ein Krieg nicht ohne Folgen bleiben wird.
Welche genau und wie weitreichend, vermag ich nicht zu beurteilen, aber selbst die, die die Situation deutlich besser überblicken, wissen nicht, wozu das alles führen könnte.
Das Saddam ein gefährlicher Mann ist, steht außer Frage.
Fraglich ist nur, für wen genau er eine ernsthafte Bedrohung darstellt.
Es gibt wohl durchaus Personen, die ihm mindestens ebenbürtig, wenn nicht in gewisser Hinsicht sogar überlegen sind.
- Chemische, biologische und möglicherweise vorhandene Atomwaffen allein können nicht der Anhaltspunkt sein, denn die haben andere auch.
- Eine besonders radikal-fanatische religiöse Weltanschauung, bzw. ein extrem ausgeprägter Hass auf die westliche Welt (allen voran die USA)?
Auch da gibt es durchaus Vertreter, denen man diese Punkte deutlich stärker anlasten kann.
- Unmengen Geld?
Das wohl auch nicht, auch da gibt es vermutlich einige, die ihm das Wasser reichen können.
Zumal allein durch Geld wird man nicht unbedingt gefährlich und wirklich gefährlich kann man auch mit deutlich weniger Geld in der Hinterhand sein.
Egal was Saddam schon getan hat, dazu und zu noch bedeutend mehr sind andere Menschen ebenfalls fähig.
ZitatOriginal geschrieben von BigBlue007
Genau die Außenpolitik der Amerikaner, die Ihr heute verteufelt, hat unseren verblendeten "Vorfahren" hierzulande damals Einhalt geboten.
Na also der Vergleich hinkt doch wohl ganz gewaltig.
Den 2ten WK mit der aktuellen Irakkrise zu vergleichen, ist schon mehr als zweifelhaft.
Es waren völlig verschiedene Voraussetzungen gegeben, genauso wie Hitler wohl deutlich andere Beweggründe für seine Taten hatte, als Saddam heute.
Derlei Vergleiche halte ich generell für etwas unangemessen und was die USA damals getan haben hat nichts mit der aktuellen Situation zu tun und sie werten die aktuelle Irakpolitik der Vereinigten Staaten in keinster Weise auf. Es sind schlicht 2 paar Schuhe.
So long...