BaföG Empfänger haben kein Anrecht auf ein Auto

  • Zitat

    Original geschrieben von kingpin166
    Wenn jemand noch kein Auto hat, aber eines gewinnt, kann er meines Erachtens nicht dazu gezwungen werden es zu verkaufen.


    OK, jemand gewinnt einen SLK im Wert von 100.000 Euro. Jetzt soll der Staat noch BaföG an denjenigen bezahlen?


    Und gezwungen wird er niemals vom Staat! Er bekommt nur kein BaföG mehr. Man setzt sich nur selber dem Zwang aus.

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
    Der RAY.

  • Er kann sehr wohl dazu gezwungen werden, seinen Gewinn zu verkaufen - wenn er das Auto nicht benötigt.


    BTT:


    @ TheTEXTOR:
    Du scheinst nicht wirklich ein Bild davon zu haben, wie die Zeiteinteilung bei Studenten aussieht. Während der Vorlesungszeit sind die meisten Studenten viel in der Uni, absolvieren Kurse und holen sich ihre Scheine. Da kommt man nicht selten auf Wochenarbeitsstunden, die einem viel arbetienden Arbeitnehmer in nichts nachstehen. Viele Studenten bekommen kein Bafög und auch wenig Geld von den Eltern und stehen dann zusätzlich noch abends in der Kneipe.


    Während der vorlesungsfreien Zeit gilt es dann Praktika zu absolvieren, ein wenig Geld zu verdienen oder Auslandserfahrungen zu sammeln. Für Urlaub bleibt bei den wenigsten mehr als 2 Wochen Zeit - auf das Jahr hochgerechnet hat ein Student also kaum mehr Urlaub als ein normaler Arbeitnehmer.
    Ich kann Dir jetzt noch ganz aktuell meinen Zeitplan für dieses Wochenende geben (Medizinstudent):
    Freitag 13-21h: Praktikum
    Samstag 6-14h: Praktikum
    Samstag 18- Sonntag 6h: Arbeiten
    Sonntag 13-21h: Praktikum
    Montag: 6-14h: Praktikum


    Das ist in der Tat ein wenig extrem und mit Sicherheit eine Ausnahme, aber es gibt einen Einblick in das ganz normale Studentenleben (über das ich mich ansonsten überhaupt nicht beklagen möchte, es macht Riesenspaß).



    Zum Thema Student und Auto: Ich glaube nicht, dass ein in der Stadt lebender Student ernsthaft ein Auto benötigt, man kommt in den meisten Städten hervorragend mit Bus, Bahn und Rad zurecht. Im letzten Semester hat sich das Auto meiner Eltern vier Wochen lang die Reifen platt gestanden, weil ich es nie benötigt habe...


    Auf dem Land sieht es hingegen völlig anders aus: Ohne Auto ist man ziemlich aufgeschmissen, wenn man in die nächste Stadt pendeln muss. Auch mit dem Rad ist bei längeren Strecken oder miesem Wetter nicht mehr viel zu machen. Im Moment brauche ich jeden Tag ein Auto.


    Es fordert also immer eine individuelle Betrachtung, um herauszufinden, ob in diesem einen Fall ein Auto benötigt wird oder nicht.


    Schöne Grüße!
    Georg

  • Es ist ein Unterschied. Wenn du 25.000 € gewinnst, dann hast mehr als 5200 € Barvermögen . Ergo du hast kein Anrecht mehr auf BaföG.


    Aber ein Auto ist ein Sachgegenstand. Wenn du ein Auto gewinnst im Wert von 25.000 € dann ist es bei Verkauf keine 25.000 € wert. Niemand wird dir den Neupreis zahlen. Also wer bitte soll den Wagen jetzt taxieren ? Schwacke oder DAT ? Außerdem braucht man für jeden Wagen auch erstmal einen Käufer.. stellt dir der Staat einen ? Nein.


    Außerdem was macht es für einen Unterschied ob ich ein Auto gewinne oder schon eines besitze. Der eine hat sich ein Auto gekauft, der andere hat Glück gehabt und eines bekommen. Der Wert ist doch da nebensächlich. Er hat es nicht vom BaföG gekauft.

  • Zum Thema öffentlicher Nahverkehr. Bei uns in der Region sollte die einzigste Bahnlinie eingestellt werden, die das Ruhrgebiet mit dem Niederrhein verbindet. Es wären zwar nur 30.000-40.000 Leute betroffen, aber das war denen egal. Das die Züge morgens und Abends gerappelt voll sind, weil es hier keinerlei Möglichkeiten gibt zu studieren, eine höhere Schule zu besuchen, wird dabei nicht bedacht. Ohne Zug wären hier alle aufgeschmissen. Von den Berufspendlern garnicht zu sprechen.
    Dafür werden die Fahrzeiten jetzt angepasst, so dass am WE fast keine Züge mehr fahren. Super Sache :flop:


    Man muss sicherlich unterscheiden. Es gibt Studenten die kommen von vornherein aus guten Verhältnissen und brauchen sich finanziell keine Sorgen zu machen. Da wäre das beantragen von Bafög schon eine Frechheit. Es gibt jedoch auch genug Studenten die aus einfachen, normalen Verhältnissen kommen, wo kein Elternteil exorbitant viel verdient und dementsprechend der Spross nur Karriere machen kann, wenn er ein Studium anstrebt. Das kann er aber nur mit Bafög. Da kenne ich genug Beispiele. Und Bildung sollte in unserem Land für jeden offen sein. Ich bin froh, das dem so ist, auch wenn ich nicht studiert habe, verdiene ich heute so viel wie mein Schwiegervater heute verdient (wobei er schon 30 Jahre arbeitet). Hätte meine Familie nicht damals die Fahrkosten übernommen wäre mir ein höhere Schulabschluss überhaupt nicht möglich gewesen. Bafög wurde damals abgelehnt weil auf dem Papier ein paar Euro zu viel waren. Die Umstände auf dem Land überprüft keiner. Es müssen ja schon zwei Fahrzeuge vorhanden sein, damit beide arbeiten können. Und ich rede hier nicht von Luxus sondern vom Lebensnotwendigen.


    Davon ab. Soweit ich das mitbekomme, bescheißt doch jeder. Kein Wunder, dass so wenig Geld da ist. Deswegen kann ich schon verstehen, dass man da Grenzen setzen muss. Würden alle die nicht berechtigten bescheißen, wäre das wahrscheinlich überhaupt kein Thema.

  • Bei der ganzen Autosache reden wir hier mitlerweile schon von Werten, die in keinem Verhältnis mehr stehen.
    Wenn jemand einen SLK für 100.000 € gewinnt, dann gönne ich ihm auch kein BaföG mehr. Allein schon weil er sich den Unterhalt für die Kiste nie leisten könnte.
    Es kommt sicherlich auf die Verhältnismäßigkeit an.
    Wie sich hier schon rausgestellt hat fahren die meisten Studenten kleinere oder ältere Wagen. Der Teil mit den großen Autos, kriegen entweder was von Mama und Papa oder haben sonst irgendeinen Gönner oder kriegen auch kein BaföG.


    Fakt ist aber eines. Ich fahre mein Auto seit ich mein Abitur gemacht habe. Ich habe mir damals für den Wagen einen Nebenjob gesucht und hart meine 5000 € erarbeitet. Ich lasse es mir jetzt nicht weggnehmen.
    Warum muss man immer den Studenten alles streitig machen, was sie sich einmal erarbeitet haben. Das ist die eigentliche Ungerechtigkeit.


  • Nun, ich wohne auch eher ländlich... mit dem Auto bin ich in etwa 35-40 Minuten auf der Arbeit, mit Bus und Bahn würde ich in etwa das Doppelte brauchen. Insofern kann ich das ganze schon auch ein wenig beurteilen.


    Nach wie vor bin ich aber der Meinung, dass ein Auto "brauchen" in so einem Fall nicht vorliegt. Es ist bequemer, aber brauchen...naja, da haben wir unterschiedliche Ansichten offensichtlich. Bin halt nicht der Meinung, dass der Staat das unterstützen muss.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von kingpin166
    Warum muss man immer den Studenten alles streitig machen, was sie sich einmal erarbeitet haben. Das ist die eigentliche Ungerechtigkeit.


    Weil wir IMO endlich mal dahin kommen müssen, immer nach dem Staat zu schreien und Leistungen nur in Anspruch nehmen, wenn man wirklich bedürftig ist. Und solange jemand ein Auto fährt, habe ich immer noch meine Zweifel, inwieweit derjenige bedürftig ist (Ausnahmen gibt es sicherlich).


    Ich mein, wenn ich durch meine Selbstständigkeit mal 50.000 Euro für meine Altervorsorge zur Seite gelegt haben sollte (wovon ich leider weit entfernt bin) und dann pleite gehe, wird der Staat mir auch nix geben, auch wenn ich mir das hart erarbeitet habe.

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
    Der RAY.

  • Da wird immer davon geredet, dass junge Menschen heute hochqualifiziert ausgebildet werden müssen, damit sie eine Zukunft haben und DIE Zukunft des Staates sind, und dann sollen sie ähnliche Einschränkungen in Kauf nehmen wie Hartz IV-Empfänger, wenn Daddy kein dickes Bankkonto hat.


    Das ist genau die typisch deutsche Idiotie.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Zitat

    Original geschrieben von Ray
    Weil wir IMO endlich mal dahin kommen müssen, immer nach dem Staat zu schreien und Leistungen nur in Anspruch nehmen, wenn man wirklich bedürftig ist. Und solange jemand ein Auto fährt, habe ich immer noch meine Zweifel, inwieweit derjenige bedürftig ist (Ausnahmen gibt es sicherlich).


    Dazu würde ich dich bitten ein paar Posts weiter vorne von mir zu lesen.
    Ich habe gesagt, dass ich mir mein Auto nur von meinem Nebenjob leisten kann.
    Wenn ich den nicht hätte, dann hätte ich auch kein Auto. Da macht der Staat aber keinen Unterschied und das kann nicht sein. Das BaföG ist für Bücher,Mensaessen und Miete(Wohngeld, Mietzuschuss). Nur dafür verwende ich mein BaföG. Wenn etwas übrig bleibt wird gespaart.


    Ich bin nicht bedürftig, aber ich könnte ohne BaföG Zuschuss aber auch nicht leben.

  • Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    Da wird immer davon geredet, dass junge Menschen heute hochqualifiziert ausgebildet werden müssen, damit sie eine Zukunft haben und DIE Zukunft des Staates sind, und dann sollen sie ähnliche Einschränkungen in Kauf nehmen wie Hartz IV-Empfänger, wenn Daddy kein dickes Bankkonto hat.


    Das ist genau die typisch deutsche Idiotie.


    Hart IV Empfänger haben also keine Zukunft mehr?

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
    Der RAY.

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