IFA 2006: Neue Relax-Tarife von T-Mobile

Minutenpakete sind sicher guenstig, besonders im Vergleich zu "regulaeren" Vertragsangeboten mit relativ hoher Grundgebuehr. Aber dennoch sind sie nicht der Weisheit letzter Schluss: Der Kunde muss selbst drauf achten, dass er sein Minutenpaket passend waehlt. Tut er das nicht, wird er dafuer bestraft, indem er entweder fuer nicht genutzte Minuten zahlt oder die Mehrminuten exorbitant teuer sind. Also kontrolliert man entweder staendig seinen Minutenstand, oder telefoniert sorglos drauf los und wundert sich dann naechsten Monat, wie die Rechnung zustande kommt. Bei nicht immer konstantem Telefonierverhalten kann so ein Tarif auch schnell mal fuer eine mehrere hundert Euro hohe Rechnung sorgen.

Den Ansatz von O2 finde ich da schon sehr fair: Minutenpreise ausserhalb des Pakets kosten das gleiche wie im Paket, und bei groesseren Minutenpaketen wirds entsprechend billiger. Natuerlich waer's wuenschenswert, wenn die Minuten nie teurer waeren als bei den Discountern (oder sogar guenstiger, schliesslich bindet man sich fuer 2 Jahre an einen Vertrag), aber da will ich ja mal nicht allzu fordernd sein

Ich denke, die Minutenpakete waren 2000 ein wirklich bahnbrechendes Modell. Nach sechs Jahren Mobilfunkgeschichte haben sie aber endlich ausgedient. Die Mobilfunkunternehmen werden in den nächsten Jahren keine plausiblen Gründe mehr nennen können, warum der Kunde sich für zwei Jahre an einen Anbieter binden sollte.
Am Anfang wurden die Minutenpreise als Individualisierung der Tarife gefeiert. Endlich konnte sich jeder einene Tarif aussuchen, der seinem Telefonierverhalten entsprach. Endlich war es unbedeutend, in welches Netz der angewählte Gesprächspartner eingebucht war.
Heute sind diese Pakete allerdings nur noch ein starres Korsett. Individualisierung heißt heute Flexibilisierung und ist in den unschlagbar günstigen Tarifen der Discount-Anbieter zu finden. Ich bezahle nur noch das, was ich auch an Leistung in Anspruch genommen habe. Die natürlichste Sache der Welt. Und außerdem der Grund, warum ich meinen Relax 100 bestimmt nicht verlängern werde. Penny, ich komme.
Was die innovativen Dienste angeht: War eigentlich jemals etwas so erfolgreich, dass es überhaupt nennenswert wäre? Man erinnere sich an WAP, i-mode, Push-to-Talk, Music-Download, etc. pp. DIe Antwort ist vernichtend: Alles quatsch. Das einzige, was notwendig und gut war, ist und sein wird, ist die Datenanbindung via GPRS, UMTS und HSDPA. Ich wage jedoch die Prophezeiung, dass es auch bald für die Datenautobahn Prepaid-Karten geben wird. Dann haben "die großen Vier" eingentlich nur noch eine Möglichkeit: Triple- bzw. Quad-Play. Dann wird weiter an der Preisschraube gedreht und die Karten neu gemischt. O2 macht es vor.
Handysubventionen? Kein Argument. Märkte ändern sich. Die Angebote an Mobiltelefonen sind jetzt schon unübersichtlich. Alle wesentlichen Funktionen sind bereits in Einsteiger-Modellen zu finden: Digicam, MP3-Player und Modem. Das nächste sind Konvergenzprodukte wie etwa das Nokia E60, die auch - zumindest theoretisch - VoIP beherrschen. Aber danach? Young, Fun & Party ist mit Digicam und MP3-Player bereits abgedeckt. Die Megapixelschraube ist nicht beliebig weiter zu drehen und was die MP3-Funktion angeht: Es gibt sie. Punkt.
Ergo: Die Mobiltelefone werden mittelfristig billiger. Vielleicht wird dann tatsächlich das Design entscheiden und Xelibri erlebt einen zweiten Frühling...

Wie dem auch sei: Prepaid/Postpaid gehört die Zukunft. Auch bei der Datenanbindung. Mit diesen Tarif-Modellen heißt es nämlich wirklich: Relax.

Discounter Prepaidkarten sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss, denn wenn jemand mit Simyo sagen wir mal 200-600min in alle Netze verteilt telefoniert macht genausoviel wie bei einem Minutenpaket, man bekommt aber kein subventionierts Handy dazu und muss auf viel Komfort verzichten.

Dieser Komfort wird aber nicht vermisst, sonst würden die Leute ja auch kein Simyo nutzen.
Der Erfolg der Discounter rührt daher, dass sie einfach einfach einfach bevorzugen statt ein Sechserkonferenz oder sonstigen Komfortmerkmale, die das gros der Kunden vielleicht gar nicht vermisst, weil sie es gar nicht kennen und der Bedarf gar nicht vorhanden ist.
gruß mayday7

Ich finde es schon praktisch, Postpaidkunde zu sein. Ich telefoniere und gut ist, irgendwann kommt die Rechnung und dann wird das Geld vom Konto abgebucht.
Aber bei der Summe, die ich im Jahr beim Discounter sparen kann, wird man schwach.
Und Konferenzen, braucht doch wirklich kein Mensch :D.

Doch, einer schon .... Martyn !

Apropos Komfort: welchen Komfort sollte zb Simyo denn noch bieten? Ich finde bei Simyo bekommt man alles was man zum mobilen telefonieren braucht zu sehr fairen Preisen u. vermisse eigentlich nur die MNP bzw. eine abschaltbare Mailbox.

Zitat

Original geschrieben von Martyn
Discounter Prepaidkarten sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss, denn wenn jemand mit Simyo sagen wir mal 200-600min in alle Netze verteilt telefoniert macht genausoviel wie bei einem Minutenpaket, man bekommt aber kein subventionierts Handy dazu und muss auf viel Komfort verzichten.

Zitat

Original geschrieben von mayday7
Dieser Komfort wird aber nicht vermisst, sonst würden die Leute ja auch kein Simyo nutzen.
Der Erfolg der Discounter rührt daher, dass sie einfach einfach einfach bevorzugen statt ein Sechserkonferenz oder sonstigen Komfortmerkmale, die das gros der Kunden vielleicht gar nicht vermisst, weil sie es gar nicht kennen und der Bedarf gar nicht vorhanden ist.

Die Telefon-Dreingabe sei mal dahin gestellt. Aber daß Simyo für den engagierten Einsatz nicht ausreicht oder zu teuer wird, das sehe ich auch so: Sobald man nur Datenverbindungen, Verbindungen ins und im Ausland hinzunimmt, scheidet Simyo aus; zu schweigen von den anderen technischen features. Außerdem bin ich nach wie vor bereit, für die Netzqualität einen Zuschlag zu bezahlen. Mein Hinweis auf Simyo war nur im preislichen Bereich gedacht: Bestimmte Tarife, ggf. sogar noch rabattiert in RV, die sich an Intensivnutzer richten und wohl in den meisten Fällen auch hohe Umsätze produzieren, sollten vielleicht nicht unbedingt teurer sein als Tarifmodelle, die weder eine zeitliche Bindung noch Mindestumsätze vorsehen. Es ist schon erstaunlich, daß hier die Preisentwicklung einfach nicht nachvollzogen wird. Mein Tarif ist noch ein DM-Tarif.

Zitat

Original geschrieben von mobile dick
Ich denke, die Minutenpakete waren 2000 ein wirklich bahnbrechendes Modell.

Ja - und zwar, weil sie von eplus im damaligen Vergleich sehr günstig eingeführt wurden.

Zitat

Original geschrieben von mobile dick
Nach sechs Jahren Mobilfunkgeschichte haben sie aber endlich ausgedient.

Ja und nein. Ja, weil... (Subventionen - s.o.). Nein, weil es sicher Kunden gibt, für die das günstig ist. Denen soll ein solches Angebot ja gar nicht weggenommen werden. Aber es sollte auch Alternativangebote geben, die nicht auf einem höheren Preisniveau angesiedelt sind.

Zitat

Original geschrieben von mobile dick
Die Mobilfunkunternehmen werden in den nächsten Jahren keine plausiblen Gründe mehr nennen können, warum der Kunde sich für zwei Jahre an einen Anbieter binden sollte.

Solange die Leute billige Telefone angeboten bekommen, wird die Zwei-Jahres-Klausel (leider) nicht auf Widerstand stoßen. (Siehe heutige Ankündigung von Base).

Zitat

Original geschrieben von nocchie
Solange die Leute billige Telefone angeboten bekommen, wird die Zwei-Jahres-Klausel (leider) nicht auf Widerstand stoßen. (Siehe heutige Ankündigung von Base).

Ja, leider :(. Sie haben so schön angefangen Simyo und BASE und gibt's doch Handys. Verräter!!!!!!!

Wahnsinn, aber eigentlich geht es in diesem Thread um die T-Mobile Tarife!

Also meine Prognose sieht so aus:

Mittelfristig gibt es im Prepaidbereich Minutenpreise und im Postpaidsektor
nur noch Flatrates.

Dann kann jeder entscheiden, was er haben möchte:
"Pay as you go" oder den "Rundum-Service"