Migräne / Kopfschmerzen - Welche Tabletten sind am Leberfreundlichsten?

  • Da ich mir nicht ständig Medikamente reinpfeife mach ich mir da in der Tat nicht so viele Gedanken.
    Ich hab alle paar Monate mal Kopfschmerzen, dann nehm ich eben ne Paracetamol, zumal das auch noch muskelentkrampfend wirkt (bei mir kommen KS oft von Verspannungen im Nacken). Aspirin wirkt hingegend afaik hauptsächlich Blutverdünnend - Herzpatienten schmeißen sich da zwei am Tag von rein (war zumindest früher so) und überleben damit ganz gut. Und mein Magen ist jetzt nicht sooo empfindlich...
    Bei Antibiotika bin ich dann schon kritischer - ich muss jetzt nicht jede kleine Erkältung damit wegbomben. Da fehl ich lieber 2-3 Tage mehr auf der Arbeit, und wenn ein Shareholder dabei seine 2. Yacht nicht mehr bezahlt bekommt :p :D Je mehr von denen verschrieben werden, desto mehr Stämme werden gegen die Mittel resistent, was ja auch nicht Sinn der Sache sein kann.



    Richtig bedenklich finde ich eher die ganzen Psychopharmaka, an denen inzwischen geforscht und gearbeitet wird. Wenn ich überlege, dass inzwischen in den westlichen Industrienationen eine halbe Generation mit Riatlin ruhig gestellt wird, dann finde ich das mehr als bedenklich. Mit gesundem Menschenverstand hat das jedenfalls nichts mehr zu tun :mad:


    Zumal das Gehirn da mit Substanzen geradezu zugebombt wird - erstensmal beginnen wir gerade erst ansatzweise zu vertehen, wie bestimmte Dinge im Gehirn funktionieren. Und dann sind wir meilenweit davon entfernt, einen "Wirkstoff" genau an die Stelle zu bringen, wo wir ihn haben wollen. Das können wir nämlich gar nicht, der wirkt also überall. Das ist so als würd ich mit nem Presslufthammer eine Reiszwecke befestigen wollen.


    Außerdem kommt da noch hinzu, dass wir mit diesen Wirkstoffen ins körperliche und psychische (d.h. gefühlsmäßige) Erleben der Empfänger eingreifen. Nur stellen sich hier eben ethische Fragen, über die im Grunde niemand mehr diskutiert bzw. diskutieren will. Der Mensch muss funktionieren und repariert werden, basta. Und je billiger wir das hinbekommen, desto besser - womit wir wieder beim shareholder value wären. Natürlich ist so eine Pille jeden Tag billiger als Psychotherapie oder gar die Unterhaltung von Psychiatrien und sonstigen Einrichtungen. Nur findet wie gesagt gar keine Diskussion mehr statt, ob wir mit diesen Wunderpillen die Leute einfach so medikamentieren, wie andere Leute für sinnvoll halten, dass wir sie brauchen. (Zumal frag ich mich dann, warum andere Substanzen wie z.B. DMT, LSD, u.ä. gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen, die machen nämlich auch nichts - aber auch gar nichts! - anderes als in die Chemie unseres Gehirns einzugreifen.)

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ein paar kleine Anmerkungen:


    Paracetamol wirkt gegen Schmerzen und Fieber aber nicht muskelentspannend. Aber wenns dir hilft spricht ja nichts dagegen. ;)


    Und die Aussage "Wirkstoffe wirken überall" kann man heute auch nicht mehr so stehen lassen. Gerade bei Psychopharmaka sind die neueren Wirkstoffe deutlich selektiver auf den "richtigen" Rezeptor, so dass viele unerwünschte Wirkungen nicht mehr auftreten.

  • Ok, "überall" war reichlich unpräzise. Natürlich binden die Stoffe nur am vorgesehenen Rezeptor - aber an denen eben nicht nur regional begrenzt. Das meinte ich :)

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Passt hier am besten rein.


    Kann mir einer erklären, was der Unterschied zwischen Ibuprofen 400 und 400 AL/CT (oder andere Zusätze).


    Was mir aufgefallen ist, das erste rezeptfrei zu bekommen sind (wenn die Packungsgröße kleiner als 20 Tabletten ist), letztere aber nur auf Rezept . Ein weiterer Unterschied ist ebenfalls, das im Beipackzettel der ersteren nur die Anwendungsgebiete leichte bis mittlere Schmerzen und Fieber aufgeführt sind, bei letzteren aber noch Athrose und ähnliches mit aufgeführt werden.


    Der Clou nun ist aber, das die Zusammensetzung identisch ist. Warum also zwei verschiedene "Sorten"? Oder hat das nur "marketingtechnische" Vorgaben?


    Anders kann ich mir da keinen Reim drauf machen, vielleicht hat einer ja eine zündene Idee ;)


    EDIT: Fehler ausgebessert.

    Die Interpretation der deutschen Sprache ist schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich, sofern man gewillt ist, sich mit dieser auseinanderzusetzen.

  • Apothekenpflichtig sind diese nach wie vor, es geht aber um das Rezept (und die abweichende Beschreibung der Wirkungsgebiete im Beipackzettel ;) ).

    Die Interpretation der deutschen Sprache ist schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich, sofern man gewillt ist, sich mit dieser auseinanderzusetzen.

  • Deinen Satz, dass die einen rezeptfrei sind und die anderen "frei verkäuflich" habe ich dann so interpretiert, dass die ersten rezeptfrei, aber apothekenpflichtig sind und die zweiten nicht mal apothekenpflichtig.


    Der Unterschied dürfte dann darin liegen, dass die einen (apothekenpflichtigen) nur zur Behandlung von aktuten Schmerzen (also gelegentliche Einnahme) gedacht sind. Die anderen hingegen zur Dauermedikation (Arthrose) die nur unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle erfolgen sollte (Leber-/Nierenschäden)

    Viele Grüße
    Martin

  • Warum sind dann aber die Inhaltstoffe identisch?

    Die Interpretation der deutschen Sprache ist schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich, sofern man gewillt ist, sich mit dieser auseinanderzusetzen.

  • Das ist eine arzneimittelrechtliche Sache. Medikament A hat eine Zulassung (mehr) für eine Indikation, die durch eine ärztliche Diagnose festgestellt werden muss. Somit verschreibungspflichtig. Medikament B ist exakt das gleiche hat aber eben "nur" die Zulassung (und somit gesetzlich/rechtliche Absicherung) für eine Indikation, die eben keine ärztliche Diagnose verlangt.
    Für einen "Laien" etwas verwirrend, aber aus rechtlicher Sicht durchaus sinnvoll!


    mfg, SL

  • Danke für die Erklärung :top: .

    Die Interpretation der deutschen Sprache ist schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich, sofern man gewillt ist, sich mit dieser auseinanderzusetzen.

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