3 mal Chip +Wlan Router für 9,90€ oder wie?

  • Kleiner Nachtrag:

    Zitat

    Fazit
    Die Betreiber von WLAN-Hotspots haften als Access-Provider nicht für die Rechtsverletzungen Dritter, die innerhalb des von ihnen betriebenen Netzes begangen werden. Allerdings müssen sie im Zweifelsfalle selbst nachweisen, die Handlungen nicht begangen zu haben, da sie nach außen zunächst als Verantwortlicher für die IP auftreten.


    Quelle:
    Rechte und Pflichten in Wireless-Netzwerken (WLAN-Recht)
    http://www.spacelaw.de/themen/wlan.htm

  • Ja, eben: Sie müssen es selbst nachweisen!


    Wie blöd müsste ich denn sein, mich diesem Stress auszusetzen?? Ich sage ja gar nicht, dass es bei dieser FON-Geschichte LETZTLICH vielleicht möglich wäre, glaubhaft zu versichern, dass man eine Rechtsverletzung nicht selbst begangen hat. Trotzdem ändert das alles nichts daran, dass im ersten Schritt erstmal ICH Derjenige bin, den sie drankriegen.


    Bei einem kommerziellen Hotspot-Betreiber wie T-Mobile käme natürlich niemand auf die Idee, dort irgendwelche Rechner zu beschlagnahmen, weil dort aufgrund der Natur der Dinge logischerweise davon ausgegangen werden kann, dass eine Rechtsverletzung durch einen Kunden und nicht durch den Betreiber getätigt wurde.


    Bei dieser FON-Geschichte ist das natürlich nicht so. Wenn der Staatsanwalt meine IP hat, weiß er ja nicht, dass ich ein FON-Member bin, wüsste vermutlich auch nichtmal, was das ist, und selbst wenn, würde es ihn zunächst mal auch nicht weiter jucken.


    Ich hab mit dieser Art von Diensten ja überhaupt kein Problem, allerdings würde ich mich an sowas jetzt nur noch dann beteiligen, wenn der Betreiber schriftlich und im Voraus die volle Verantwortung für alles, was über meinen Anschluss läuft übernimmt. Obwohl - genau genommen nicht mal dann. Schliesslich würde auch eine solche Zusicherung nichts daran ändern, dass im ersten Schritt trotzdem erstmal MEIN Equipment eingezogen werden würde.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    ... Schliesslich würde auch eine solche Zusicherung nichts daran ändern, dass im ersten Schritt trotzdem erstmal MEIN Equipment eingezogen werden würde.


    Genau! Und eben weil man als Benutzer der entsprechenden IP bei unserer Rechtslage erstmal am Fliegenfänger hängt, wird die Idee hinter Fon sich zumindest in good old Germany nicht durchsetzen, zum Vorteil der etablierten Provider. Ich würde mich mit dem jetzigen Wissen/Spekulationen über die Abläufe im Hintergrund von FON auch nicht an dieser Community beteiligen. Die Welt ist nunmal schlecht... :D Unter 100 Nutzern gibt es mit Sicherheit mindestens einen, der es versuchen würde den Zugang zu missbrauchen. Auch wenn die anderen 99 sich an die Regeln halten, kann der eine, der dies nicht macht, der Grund für richtigen Ärger beim Anschlussinhaber sein. Darauf hätte ich absolut keinen Bock.


    Gruß herold

    Neulich im Baumarkt: "Guten Tag, ich brauche eine Laubsäge." "In der Gartenabteilung..."

  • Richtigstellung


    Also Leute, hier wurde ganz schön viel Müll gepostet und spekuliert. Ich will mal versuchen, etwas Licht in die Sache zu bringen. Da das ein langer Beitrag wird, unterteile ich ihn in verschiedene Themen, um mehr Übersichtlichkeit zu schaffen:


    1. Rechtliche Fragen zur 12-Monatsbindung
    2. FON Hardware
    3. Risiken bei unverschlüsseltem WLAN-Zugang
    4. Ist FON seriös / gibt es bessere Alternativen?



    1. Rechtliche Fragen zur 12-Monatsbindung


    Bis vor kurzem war auf der FON-Homepage noch nichts von einer Pflicht zu lesen, dass man für 12 Monate eingeloggt beleiben muss. Bisherige Bestellungen über die FON-Homepage hatten nur die Vertragsbedingung, dass man den Router innerhalb von 30 Tagen angemeldet haben muss. Tut man das nicht, erhält man nach 2 Wochen eine Mails mit einer Erinnerung. Ignoriert man auch die, kann FON 45 Euro + MwSt. in Rechnung stellen.


    Nun zum Chip-Angebot. Es ist ein sogenanntes Koppelgeschäft. Alle wesentlichen Vertragsbedingungen müssen bekannt sein, wenn es abgeschlossen wird. Da bei der Chip-Bestellung keine 12-Monatsbindung angegeben ist, ist sie auch nicht verpflichtend. Selbst wenn man die AGBs dann anschließend auf der FON-Homepage akzeptieren muss, so ist eine nachträgliche Einschränkung eines bereits abgeschlossenen Geschäft nichtig! Der Router wurde von Chip für 9,90 Euro mit 3 Ausgaben Chip verkauft und gehört nach Bezahlung vollständig dem Kunden. Er verpflichtet sich lediglich, ihn auch bei FON anzumelden. Wenn dort weitere Vertragspflichten genannt werden, die vor Abschluss der Kaufvertrages nicht bekannt waren, so gelten sie nicht. Sonst könnte ja FON reinschreiben, mit Abschluss der Mitgliedschaft verpflichtet man sich zum Kauf einer Karibikinsel. Das wäre eine Falle. Man hätte sich im ersten Vertrag verpflichtet, sich anzumelden und müsste dann bei der Anmeldung sich verpflichten, noch eine Insel zu kaufen. Solche Verträge sind nicht rechtswirksam! Sie verstoßen gegen den Rechtsgrundsatz von Treu und Glauben. Ob man dann als Konsequenz die Anmeldung nicht durchführt oder die zusätzlichen Bedingungen einfach ignoriert, ist egal. Kein Gericht würde so eine Vertragsfalle als rechtens ansehen!


    Ferner sind zukünftige Nutzungsverpflichtungen generell nichtig, soweit sie für eine Vertragspartei unangemessen sind. Wenn der Router kaputt geht (er gehört ja zu 100% Euch), wenn die Telekom den Anschluss kündigt, wenn Ihr umzieht und dort kein DSL existiert, wenn Ihr arbeitslos werdet und Euch DSL nicht mehr leisten könnt... egal! All dies würde genügen, um aus so einer Verpflichtung rauszukommen.


    Ergo: Eine Verpflichtung auf 12 Monate soll Schnäppchenjäger abschrecken, ist aber rechtlich nicht verpflichtend. Es ist alleiniges wirtschaftliches Risiko des Unternehmens, wenn es Waren unter Wert anbietet. Lediglich die Erstanmeldung innerhalb von 30 Tagen ist verpflichtend.



    2. FON Hardware


    FON versendet in den meisten Fällen den Linksys WRT54GL, selten auch den Buffalo-Router. Beide Router lassen sich problemlos mit anderen Firmwareversionen flashen. Auch das Zurückflashen einer FON-Firmware ist problemlos möglich.



    3. Risiken bei unverschlüsseltem WLAN-Zugang


    Wie hier schon richtig geschrieben wurde, unterstützt die FON-Firmware keine Verschlüsselung (kein WEP, kein WPA, kein WPA2, kein VPN). Die Nutzung ist also riskant, da alles, was über Funk gesendet wird, von jedermann in Klarschrift mitgelesen werden kann. Alle Passwörter, Benutzernamen, alle Pornobilder ;-), alle Briefe. Wer ein unverschlüsseltes WLAN nutzt, ist ein Idiot! Einmal Outlook angeklickt, und im Umkreis von bis zu 10 km (mit Richtantenne) kann jedermann ohne spezielle Kenntnisse z.B. das E-Mail-Passwort mitlesen. Dann die E-Mails abrufen und sich per Passworterinnerung auch noch die Passwörter für andere Accounts (auch eBay...) zusenden lassen.


    Es geht übrigens auch anders. Die Berliner Firma Hotsplots (http://www.hotsplots.de) bietet den gleichen Service wie FON an, aber ist seriöser. Sie bieten eine VPN-Verschlüsselung, loggen die Nutzungsdaten mit (für Polizei, falls mal einer Euren Zugang missbraucht) und zahlen überdies auch viel mehr aus, als FON. Und im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung sind sie als deutsche Firma auch greifbar.


    Das jüngste Urteil, wonach ein WLAN-Anbieter mithaftet, bezog sich übrigens nicht nur auf die Tatsache, dass das Netzwerk unverschlüsselt ist. Es ging vor allem um die Tatsache, dass der Betreiber einen unkontrollierten Zugang ermöglichte und somit zum Handlanger wurde. Da auch FON die Echtheit der Anmeldedaten nicht überprüft, kann jedermann mit falschen Daten zu einem FON-Mitglied werden und über Deinen Zugang surfen. Im Falle einer Straftat dürfte die Ausrede "davon hat mir FON aber gar nichts erzählt" kaum greifen. FON ist ausdrücklich nicht der Hotspot-Betreiber (siehe AGBs), sonder Du bist es. Das Risiko liegt also ausschließlich bei Dir!



    4. Ist FON seriös / gibt es bessere Alternativen?


    Die Frage ist, was das rechtliche Risiko betrifft, eigentlich schon eben beantwortet worden. Aber werfen wir darüber hinaus noch einen Blick auf die Nutzungsmodelle von FON. Sie sehen flüchtig betrachtet attraktiv aus. Aber in Wirklichkeit profitiert immer nur FON und nebenbei auch noch eBay (die für Skype kostenlos Dein Netzwerk nutzen dürfen, ohne Dir wenigstens Freiminuten zu geben). Eine Firma, in der eBay mit drinhängt, ist für mich sowieso schon unseriös.


    Ich persönlich habe meinen Router jetzt mit der Firmware von http://www.hotsplots.de gefüttert. Diese Firma ist seriös, hat die rechtlichen Fragen sauber geklärt, zahlt bis zu 80% wieder aus, ermöglicht individuelle Tarife und Nachbarschafts-Testgutscheine (zur Werbung bei Nachbarn sehr gut) und vor allem ist das WLAN damit per VPN verschlüsselbar.


    Nachfolgend die FON-Tarife mal genauer unter die Lupe genommen, was ich schon mal bei Golem.de postete:


    Du bist Linus:
    - Du bezahlst Deinen eigenen Anschluss komplett allein
    - Du kannst bei andere Linusnetzen mitnutzen (erstmal eins finden)
    - Du hast das Risiko bei krimineller Nutzung ganz alleine
    - Skype nutzt Dein Netz, beteiligt sich aber nicht an Deinen Kosten
    - FON kassiert für alle Aliens, die bei Dir mitsurfen, beteiligt sich aber nicht an Deinen Kosten


    Du bist Bill:
    - Du bezahlst Deinen eigenen Anschluss hauptsächlich allein (ca. 40 Euro mtl.) und bekommst nur die Hälfte der Einnahmen von FON zurück
    - Du darfst nirgends kostenlos mitsurfen
    - Alle fremden Linus surfen bei Dir auf Deine Kosten mit
    - Du hast das Risiko bei krimineller Nutzung ganz allein
    - Skype nutzt Dein Netz, beteiligt sich aber nicht an Deinen Kosten
    - FON kassiert 50% der Einnahmen der Aliens, ohne etwas Nennenswertes dafür zu tun (vom Locken mit billigen Routern mal abgesehen)



    Ein faires Konzept sähe aber anders aus:


    - Alle Linus können bei Dir mitsurfen (mit optionalem Trafficlimit)
    - Du kannst bei fremden Linus mitsurfen
    - Aliens können bei Dir surfen, Du erhälst 80% der Einnahmen
    - FON erhält 20% der Einnahmen für die Verwaltung und die Übernahme der rechtlichen Verantwortung
    - Skype kann dein System mitnutzen, aber nur, wenn Du es auch erlaubst
    - Du erhältst dafür angemessenen Freiminuten von Skype


    Wie man merkt, ist FON nicht fair. Naive Leute werden mit billigen Routern geködert und dann nach Strich und Faden ausgenommen. FON kassiert immer mit, Euren Anschluss müsst ihr FON und Skype (eBay) aber umsonst überlassen und rechtlich seid Ihr die Doofen, wenn der Staatsanwalt was zu beanstanden hat!


    Bis auf die Freiminuten bei Skype natürlich erfüllt übrigens Hotsplots.de alle diese Forderungen. Und die AGBs und die Homepage macht auch einen viel seriöseren Eindruck, auch die Firmware ist in Puncto Sicherheit um Längen besser. Hotsplots ist ganz klar meine Empfehlung!



    PS:
    Und nein, ich bin kein Mitarbeiter von Hotsplots. Ich bin nur von deren Konzept überzeugt und ärgere mich, dass eine unseriösere Firma mit viel Geld ihr schlechteres Angebot überall in die Medien bringen kann, die Besseren aus der Heimat aber nahezu unbekannt sind. Das muss sich ändern.
    Ich war übrigens jahrelang Redakteur bei teltarif.de - ich weiss, wovon ich schreibe.

  • Re: Richtigstellung


    Zitat

    Original geschrieben von Menschmeier
    Sonst könnte ja FON reinschreiben, mit Abschluss der Mitgliedschaft verpflichtet man sich zum Kauf einer Karibikinsel.


    Also wenn ich meinen Router 12 Monate zur Verfügung stelle und dafür eine Karibikinsel bekomme, bin ich dabei! :D


    Oder habe ich da jetzt was durcheinander gebracht? ;)

  • Nochmal zu den Bills bzw. Hotsplots
    Soweit ich das bisher mitbekommen habe, darf ich mit meinem eigenen DSL-Anschluss (T-Online, AOL,...) nicht "weiterverkaufen", also müssten doch diese Modelle bei einer Vielzahl der Provider nicht realisierbar sein, es sei denn man will sich auf gut Glück mit seinem Provider anlegen?


    Hat jemand was gegenteiliges gehört?

  • Der Provider bekommt es ja garnicht mit. Auffallen könnte es nur einem Nutzer Deines WLANs, indem er sich die IP des Anschlusses ansieht. Daran kann er erkennen, über welchen Provider der Router ins Internet geht und könnte Dich dort verpetzen. Von selbst kriegt der Provider das nicht raus.


    Was kann schon passieren?! Der Provider nimmt Kontakt zu Dir auf und weist Dich darauf hin, daß das nicht zulässig ist bzw. er kündigt. Nun ja, das könnte man verschmerzen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Illuminatus
    Nochmal zu den Bills bzw. Hotsplots
    Soweit ich das bisher mitbekommen habe, darf ich mit meinem eigenen DSL-Anschluss (T-Online, AOL,...) nicht "weiterverkaufen", also müssten doch diese Modelle bei einer Vielzahl der Provider nicht realisierbar sein, es sei denn man will sich auf gut Glück mit seinem Provider anlegen?


    Hat jemand was gegenteiliges gehört?


    Hier steht, was die Provider erlauben: klick


    Wurde auf Seite 2 schon gepostet.

  • Re: Richtigstellung


    Zitat:


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    Original geschrieben von Menschmeier


    2. FON Hardware


    FON versendet in den meisten Fällen den Linksys WRT54GL, selten auch den Buffalo-Router. Beide Router lassen sich problemlos mit anderen Firmwareversionen flashen. Auch das Zurückflashen einer FON-Firmware ist problemlos möglich.



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    Viele Dank für deine Info. Was mich persönlich interessieren würde, hast du vielleicht einen link (per PN) zu den alternative Firmwaren, ich würde mich mal gerne in die Sache einlesen, und auch Tips, wie ich mein WLAN Netzwerk sicher mache? Danke

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