Testen und dann nicht kaufen... muss ich ein schlechtes Gewissen haben?

  • leute, leute, woher nehmt ihr nur euer mitleid mit den media markt bzw. saturn verkäufern? ich habe mich erst letzten freitag wieder maßlos über die geballte faulheit und inkompetenz geärgert, die mir dort jedesmal entgegenschlägt. wenn man ein anderes gerät als die ausgestellten modelle möchte, sind sie absolut überfordert. in der regel heißt es dann: haben wir nicht, kennen wir nicht, steht nicht im computer. zu features der einzelnen geräte oder vor- und nachteilen im unmittelbaren vergleich braucht man sie gar nicht erst zu fragen...


    sorry, wenn ich hier so eine pauschalverurteilung ablasse, aber ich habe in der handysparte nur schlechtes bei media markt und saturn erlebt. man kann die elektronikmärkte nicht mal nutzen, um das look & feel bzw. die haptik eines gerätes zu testen, weil sie es offenbar einfach nicht nötig haben, samsung geräte zu bestellen. nokia bis zum abwinken, ein paar vereinzelte benq siemens und sony ericcson und das wars. mit ausnahme des e770 und d800 habe ich im letzten halben jahr kein samsung gerät in einer der o.g. filialen gesehen! ungelogen! ich hoffe jetzt einfach mal, dass das nur meine heimatstadt betrifft (nein, die wird hier nicht genannt) und nicht bundesweit zum standard dieser märkte gehört. in sachen beratung, kompetenz und handyangebot sind expert media mobil und dug einfach um klassen besser!


    (just my 2 cents)

  • Also mir ging es eher um die moralische Ebene (um's Prinzip) als um 'Mitleid' mit einem bestimmten Verkäufer.


    Im Einzelfall magst Du Recht haben, aber mit solcher ‚Argumentation’ kann man z.B. auch Selbstjustiz ‚begründen’. ;)


    PS: Mit ein paar Großbuchstaben wäre Dein Text viel leichter lesbar. - Danke!

  • Das ist ein sehr interessantes ethisches Problem, ich habe mir auch schon Gedanken dazu gemacht.


    Was ich in diesem Fall gerade noch ok finde, ist, ein Gerät kurz in Augenschein zu nehmen, ohne eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Dann kann meines Erachtens noch guten Gewissens im Netz gekauft werden.


    Schwierig wird es, wenn Leute sich reihenweise im Geschäft beraten lassen und dann online kaufen. Die Kosten für die Beratung werden schließlich von den anderen Kunden mit bezahlt.



    Vielleicht sollte man Beratung und Verkauf künftig stärker trennen. Beratung könnte eine extra Leistung werden, die im Falle eines Kaufs im Ladengeschäft angerechnet wird.
    Dadurch könnte auch die Qualität der Beratung wieder steigen und man müsste nicht mehr alles im Internet selbst recherchieren.



    Soviel zur "wirtschaftesthischen" Einordnung. Aus individueller Konsumentensicht betrachtet ist das Ausnutzen kostenloser Beratung die auf kurze Sicht rationalste Wahl.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Dann ist es wie beim Anwalt: Du bist beraten worden, so gut es der Berater konnte, es war aber aus Deiner Sicht absolut unzureichend (oder gar fehlerhaft) und zahlen sollst Du für die Beratung dennoch. Kann sich wohl nicht durchsetzen und würde den Einzelhandel wohl eher noch mehr schwächen. Zumal wohl nicht alle Händler mitmachen würden....

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Stimmt schon. Entweder man lebt mit diesen Mitnahmeffekten wie bei allen "öffentlichen Gütern" oder man hat eben das andere Problem.


    Die anwaltliche Beratung ist aber ein gutes Beispiel dafür, dass Beratung eben doch etwas wert sein kann. Und wie du schon sagst gibt es da große Unterschiede bei der Qualität, die sich oft im Preis niederschlagen.


    Beim Anwalt ist es sogar besonder krass, weil bei einer schlechten Beratung am Ende gar nichts bleibt, nicht einmal ein schlechter Kauf.



    Wenn aber die Entwicklung dahin geht, dass jeder sich nur noch bei Bekannten und im Internet informiert, weil den Verkäufern nicht (mehr?) vertraut werden kann, ist das auch volkswirtschaftlich nicht wünschenswert, verschlingt es doch wahnsinnig viel Zeit.



    Edit Nr. 2:


    Die Trennung zwischen Beratung und Verkauf kann auch so aussehen, dass ein komplett externer Dienstleiser berät. So etwas gibt es doch schon im Bereich Versicherungsvergleiche und Anlageberatung.


    Ich habe selbst einmal für beratende Worte in einem Media Markt Geld zugesteckt bekommen.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Hi,


    naja, im MM und Saturn sind die Telefone meist an einer Wand ausgestellt und geladen. Man kann sie also ausprobieren. Den Taschenausbeuleffekt zu testen ist zwar nicht möglich, da sie an eine Alarmanlage angeschlossen sind, aber man kann nicht alles haben.


    Generell finde ich es aber eine ziemliche Sauerei einen Verkäufer/Berater zu beschäftigen wenn man im Vornerein definitiv nichts kaufen will. Derweil geht ein anderer Kunde (der was kaufen will) vielleicht wieder weil er nicht warten will und dem Verkäufer ist somit Provision entgangen. Naja, Schmarotzer gibt es überall.


    just my 2 cents.


    bastian

  • Zitat

    Original geschrieben von Crashman
    Wie gesagt:


    Wenn du darauf angewiesen bist ein 1a Gerät zu finden und dafür Dienstleistungen in Anspruch nimmst, dann nimm auch den Nachteil eines höheren Preises in Kauf und hole es im Laden.


    MfG


    Das sehe ich genau so, wobei ich noch einen drauf setze: Hole es im Fachhandel, nicht bei einem Technik-Discounter wie Mediamarkt.


    Des weiteren beachte:
    Die Dienstleistung um ein Produkt geht nach dem Abschluss des Kaufvertrags weiter - in Form von Garantieleistungen, Serviceleistungen (Einstellungen, Beantworten von Fragen) usw.. Das hat man im Internet so direkt nicht bei den Händlern.
    Beweis dafür: Wieviele Mitglieder mit einstelligemn Postingzähler hat TT doch gleich? ;)


    Als ich noch bei o2 gearbeite habe, war es unterschiedlich. Ich hatte kein Problem damit Kunden ein Gerät oder sogar mehrere zu präsentieren, im Gegenteil, ich habe es gerne gemacht, weil ich so auch immer wieder was gelernt habe.
    Was ich aber immer blöde fand:
    Wenn ein Kunde den Anspruch hegt alle Geräte einmal auszuprobieren, und das in aller Ruhe und mit dem Wissen, dass er nur ausprobieren möchte (als Verkäufer kann man mit der Zeit die Kunden einschätzen..), und das bei einem total überfüllten Laden. Wenn es aber Samstag Morgen gleich nach Öffnung und dem Morgenkaffee war, als noch nicht so viel los war, war das Ausprobieren eines oder mehrerer Geräte durchaus okay!

    Cuando la vida te traiga limones, pide tequila y sal o aprende a hacer limonada.


    Aber große Hunde können auch gefährlich sein. Man muss immer eine zweite Person da haben, die einen Vorderfuß hochhebt von dem Hund, dann kann er nicht nach hinten austreten. by Udo Lindenberg feat. Helge Schneider: Chubby Checker

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