Preiserhöhung bei Discountern

Zitat

Original geschrieben von Konfusius
Naja, dann freuen sich halt die Irischen Milchbauern über erhöhte Umsätze

Die Kerrygoldbutter nutzt irischen Bauern überhaupt garnix. Das ist eine deutsche Marke, mit deutscher Milch in Deutschland hergestellt. Lediglich die Rezeptur mag ein wenig abweichen, das Image tut das übrige...

Edit:

Habe grad gelesen, das das wohl doch irische Butter ist-dachte immer, weil der EU-Stempel ein D hat, wird die hier hergestellt. Offensichtlich wird sie aber lediglich hier verpackt.

Zitat

Original geschrieben von pallmall
Die Kerrygoldbutter nutzt irischen Bauern überhaupt garnix. Das ist eine deutsche Marke, mit deutscher Milch in Deutschland hergestellt. Lediglich die Rezeptur mag ein wenig abweichen, das Image tut das übrige...

Wie kommst Du bitte darauf?

Zitat aus "Thema Wirtschaft":
[...] "Auch die irische Firma Kerrygold hat sich zu Jahresbeginn im Grafschafter Gewerbegebiet Genend niedergelassen. Mit einer neuen Produktionshalle, einem Tiefkühl- und Fertiglager sowie einem Verwaltungsgebäude werden gleichzeitig 100 Arbeitsplätze geschaffen. Nach Butter und Käse sollen andere Produkte folgen. Das Rohprodukt irische Milch wird von Dublin aus nach Moers verbracht und dort verarbeitet. [...]"

BTW: Selbst wenn es so wäre, wie Du hier proklamierst, wäre Kerrygold immer noch die beste Butter auf dem deutschen Markt!

EDIT: Siehste?

Wahrscheinlich wurde es schon dreizehn Mal gesagt, nur noch nicht von mir...

Essen war und ist in diesem Land zu billig. Es ist völlig Latte, was der Grund ist, warum dieses oder jenes Lebensmittel teurer wird. Es ist in jedem Falle und völlig unabh. von den Gründen begrüßenswert, dass Grundnahrungsmittel wie z.B. Milch auf realistische Preise anzieht und die Leute einfach aufgrund des bezahlten Preises ihr Essen wieder zu schätzen wissen. Und jetzt komme mir bitte keiner mit ALG- und Harz4-Empfängern - einfach mal 'ne Schachtel Kippen weniger kaufen; schon reichts für mehrere Milchkartons.

Darum geht es primär glaube ich bei den wenigstens. Es geht eher darum, WARUM die Preise steigen. Wenn es wirklich direkt an die Bauern geht - kein Problem. Die meisten wären dann sicher gerne bereit mehr zu zahlen um deutschen Bauern das überleben zu sichern.

Aber die Diskussion bei der Milchpreiserhöhung, als auch jetzt beim Fleisch und allen anderen Lebensmittelpreiserhöhungen im Generellen, führt eben nicht zwangsläufig zu diesem Schluss. Man ist misstrauisch, grade nach den in jüngster Vergangenheit durchgeführten Trickserein (heimliche Verkleinerung der Verpackungen bei gleichem Preis - welcher Hersteller hat dies nicht gemacht?) - mit gutem Grund.

Ich selber bezweifle, das der Preisunterschied komplett bei den Erzeugern landet.

Au revoir...

Zitat

Original geschrieben von DJ Wisdom
Darum geht es primär glaube ich bei den wenigstens. Es geht eher darum, WARUM die Preise steigen. Wenn es wirklich direkt an die Bauern geht - kein Problem. Die meisten wären dann sicher gerne bereit mehr zu zahlen um deutschen Bauern das überleben zu sichern.

Ganz ehrlich?: Das glaube ich nicht. Die Leute, die ihre Milch im Aldi kaufen, wollen billich, und denen ist vollkommen Latte, warum es teurer wird.

Zitat

Original geschrieben von DJ Wisdom
Die meisten wären dann sicher gerne bereit mehr zu zahlen um deutschen Bauern das überleben zu sichern.

Es gäbe zumindest nicht so einen Aufstand wie damals.

Au revoir...

Zitat

Original geschrieben von BigBlue007 Und jetzt komme mir bitte keiner mit ALG- und Harz4-Empfängern - einfach mal 'ne Schachtel Kippen weniger kaufen; schon reichts für mehrere Milchkartons.

Na doch komm ich mit denen . Ich glaube, dass es mit HartzV tatsächlich eng werden kann, v.a. wenn da ne ganze Family dranhängt... Nichtsdestotrotz find ich z.b. höhere Milchpreise gut; muß nur irgendeine ausgleichende Regelung her...wie wärs denn mit den guten alten Lebensmittelmarken ...:D ?

Die Leute wollen vor allem eine vernünftige Erklärung und nicht abgezockt werden. Aber beides bekommen sie nicht. Es mag ja sein dass Preise durch Marktentwicklungen und Inflation steigen, aber dann fließt das kontinuierlich ein. Jetzt allerdings gab es eine groß angekündigte Preiserhöhung, und es bezieht sich nicht nur auf Milchprodukte, sondern Lebensmittel generell. Da fragt sich der Verbraucher schon - und auch zu Recht - wie das zustande kommt und wer das zusätzlich eingenommene Geld eigentlich bekommt, denn die Bauern sehen davon nichts. Irgendwo muß es aber ja bleiben...

Ansonsten finde ich nicht dass Lebensmittel hier zu billig waren. Diese Rechnungen, welchen Anteil die Lebensmittelkosten am Gesamteinkommen haben sind doch völliger Nonsens, denn 1950 hatten die Leute ganz andere Lebensumstände und eine ganz andere Umwelt. Was sollen also immer diese unsinnigen Vergleiche mit früheren Verhältnissen?

Und es braucht auch keine oberlehrerhafte Regulierung der Menschen. Ob man sein tägliches Brot zu schätzen weiß ist eine Sache der inneren Einstellung und vielleicht auch der Erziehung, aber nicht des Preises.

Ich glaube dass sich an der Lebensmittelpreis-Diskussion letztlich ein Grundmuster wiederfindet, dem sich Deutschland generell stellen muß: welchen Wert haben Dinge und wie ist das Verhältnis von arm zu reich, wie will unsere Gesellschaft faire und bezahlbare Lebensbedingungen für alle Menschen schaffen?

Die Leute erleben dass der vielbeschworene Aufschwung in ihren Brieftaschen nicht ankommt, kaum jemand verdient mehr, die Preise steigen aber trotzdem.
Viele der geschaffenen Arbeitsplätze (weil das Argument wird ja jetzt kommen...) sind Minijobs oder Zeitarbeitsverhältnisse. Der Wert der Arbeit ist nicht mehr gegeben und die Lebensmittel sind industriell gefertigter Kram von steriler, aber oft schlechter Qualität.

Zitat

Original geschrieben von jodelfrank
Na doch komm ich mit denen . Ich glaube, dass es mit HartzV tatsächlich eng werden kann, v.a. wenn da ne ganze Family dranhängt... Nichtsdestotrotz find ich z.b. höhere Milchpreise gut; muß nur irgendeine ausgleichende Regelung her...wie wärs denn mit den guten alten Lebensmittelmarken ...:D ?

Lieber keine Marken, sonst kriegens die Leute noch mit der Angst zu tun, wenn sie sehen, wie viele Menschen in Deutschland von Ämterzuwendungen leben müssen und das die mehrheitlich weder vom Kleidungsstil noch vom Habitus den Klischees vom Hartzer entsprechen.

Solange man die nicht sieht lässts sich gut hetzen-aber wenn man in Zukunft an jeder Kasse 1/3 mit Lebensmittelkarten hantieren sieht, dann wackelt das Weltbild gewaltig.

Zitat

will unsere Gesellschaft faire und bezahlbare Lebensbedingungen für alle Menschen schaffen?

Wen meinst du mit Gesellschaft? Wir alle? Dann frag ich mich doch wonach wir uns den orientieren sollen. An den ganzen Managern und Vorständen die für Recht und Gleichheit nicht viel übrig haben (außer ein müdes lächeln). Oder all die anderen Bürger in unserem Land?
Es gab in jeder Generation welche, deren Elternhaus nicht optimal war. Aber mit jeder weiteren Generation wird das ganze schlimmer und die Zahl derer die nicht von sich aus (bzw. aus dem Elternhaus) gelernt haben, was sich gehört und was nicht, stetig steigen wird.

Ich glaube das das was du da sagst einfach Utopie bleiben wird. Die Gehälter steigen nicht, die Kosten aber schon. Also bleibt einem nur zwei Möglichkeiten, wenn man seinen Job nicht wechseln kann:

- zahlen und fröhlich sein.
- Ausgaben senken.

Letzeres ist nun mal nur bedingt möglich. Ich spare inzwischen wo ich kann, nicht aber bei Lebensmittel, denn das hat auch was mit der eigenen Gesundheit zu tun. Wenn natürlich Leute, wie BB007, fordern das es ruhig teurer werden kann, dann sollte man dabei bedenken, das dies zur Folge hat das die meisten sich dann nur noch Junk-Food leisten können, was wiederrum auf die Krankenkassen und das ganze Sozialsystem Auswirkungen hat. Und da zahlen wir immerhin alle mit ein.