Danke, Printus! Dein Beitrag kam zur rechten Zeit und hat absolut treffend das zusammengefaßt, was ich mangels Ausdruckskraft in vielen Mühsamen Worten umschrieben, aber genau so gemeint habe.
Leider haben manche Menschen anscheinend ein so extremes "Kastenwesen" in ihrem Kopf verankert, daß sie glauben, Argumente werden erst dann gut, wenn sie von "ihresgleichen" kommen. Dasselbe Argument vom "Unternehmer" gilt schließlich erstmal nur der Befriedung seiner eigenen Gier.
Des Weiteren halte ich es im Großen und Ganzen mit den letzten Aussagen von Milchnaa:
Wenn ich für das gleich schmeckende Produkt zehn cent mehr bezahle, aber davon ausgehen kann (die 100%ige Sicherheit habe ich leider nie; auch dann nicht, wenn "Bio" draufsteht), daß das Produkt ressourcenschonend oder ökologisch "korrekt" hergestellt wurde, dann ist mir das Produkt die zehn cent wert.
Dafür kann ich
- Sparlampen in meine Wohnzimmerleuchte schrauben
- ein Auto anschaffen, das einen halben Liter weniger Benzin verbraucht
- dieses Auto "sinnvoll" benutzen
- meine Inet-Flat abmelden und zwanzig Minuten am Tag per Modem surfen
- zwei von meinen dreizehn Handys verkaufen
und und und...
Das Argument, der Staat würde uns das Geld aus der Tasche ziehen, hat inzwischen einen ellenlangen Bart und langweilt nur noch. Gegen Steuern und staatliche Ausbeutung können wir unmittelbar nichts tun. Mittelständische Unternehmer müssen genauso damit leben wie arbeitende Menschen oder Arbeitslose.
Gegen Nährwertverfall bei Lebensmitteln könnte man etwas tun. Aber das Steuern in diese Richtung soll natürlich manchen Leuten zufolge auch wieder "Vollkasko" (danke Erik für diesen genialen Begriff!) geschehen. "Laßt die Anderen mal anfangen. Wenn es einfach ist und ich meinen Arsch nicht dafür heben muß, dann mache ich es nach."
Ich führe übrigens in meinem Markt über 1000 verschiedene Bio-Lebensmittel. Nicht, um noch mehr Kohle zu scheffeln, sondern weil ich dahinter stehe. Hierzu gilt es auch festzuhalten, daß "Bio" nicht generell wesentlich teurer sein muß als "normale" Ware.
Vergangene Wochen hatten wir Bio-Salatgurken zum gleichen Preis wie "normale" im Angebot, und Bio-Nudeln kann man sogar günstiger erhalten als z.B. "Barilla".
Traurig ist nur, daß wir alle (ich schließe mich da nicht aus) das Leiden der Tiere bei der Massentierhaltung und der anschließenden "Fließbandtötung" und die systematische Vernichtung der Böden durch Überdüngung und Fehlwirtschaft allzu gleichgültig in Kauf nehmen. Diese Zustände anzuprangern ist das Eine. Fairerweise sollten wir aber nicht vergessen, daß wir uns letztendlich selbst dahin gebracht haben.
cu
NoTeen