Preiserhöhung bei Discountern

  • allein viele ergebnisse der stiftung warentest und anderer zeigen, dass teuer nicht gleich gut und billig nicht gleich schlecht ist, was die qualität angeht!


    und ich achte auf den preis, daran finde ich kritik unangebracht. schmeiss dein geld doch auf die strasse, wenn du möchtest, ich mach das sicher nicht.



    und zum allgemeinen preisniveau: es hat auch in der herstellung und lebensmittelchemie fortschritte gegeben, die viel handarbeit überflüssig gemacht haben, also ist eine verbilligung nicht ungewöhnlich. dies nur mit qualitätseinbußen zu begründen ist völlig unzureichend.


    es soll hier um marktbeobachtungen gehen und nicht um grundsätzliches. denn sonst würde ich auch die milliardensubventionen anführen, die bauern in europa bekommen und den protektionismus gegen produkte aus anderen regionen, so dass es rein markttechnisch noch günstiger sein könnte.

  • Hm, was kann man denn bei einer Flasche Wasser viel pfuschen? :confused: Abwasser einfüllen? ;)


    Wobei Du natürlich bei einigen Dingen grundsätzlich Recht hast. Ich kauf mein (Grill)fleisch auch lieber (und ausschließlich) in einer echten Metzgerei statt beim real. Erstere kann sich es kaum erlauben, schlechte Qualität zu verkaufen, sonst kommt da nämlich niemand mehr. Beim real hingegen bin ich mir nicht so sicher, was die da so alles in der Theke liegen haben...


    Bei anderen Produkten wie z.B. Milch seh ich es dann allerdings nicht so ganz ein, 10-40 Cent mehr zu bezahlen, obwohl ich laut Stempel sehen kann (auf den Tetrapak-Tüten), dass das Zeugs aus der selben Abfüllanlage kommt. Gleiches gilt für hohes C - auch hier bin ich mir sicher, zahle ich den Namen mit, viel anderer O-Saft wird da auch nicht drinne sein. Und ich vertraue mal der Stiftung Warentest, dass sie für ihr gutes Testurteil beim No-name 55ct-Aldi-Saft sich das nicht haben abkaufen lassen...


    Kommt also immer auf die Warengruppe an.

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Seit wann werden Hersteller gezwungen billigen Schrott anzudrehen? Wenn die lieben Hersteller doch alle so an unserem Wohl interessiert wären, dann würden sie von sich aus auf solchen Mist verzichten. Aber einem Unternehmen geht es nur um die Gewinnmaximierung, nicht um unser Wohl.


    Das ständige gemecker Discounter würden nur Schrott anbieten, halte ich sowieso für höchst bedenklich. Ihr glaubt doch nicht, dass die Butter von Edeka für 1,99 € qualitativ besser ist, als die billige von Aldi?


    Und es gibt schon preisliche Unterschiede. Ich war bisher einmal bei Edeka und habe dort einen Einkaufswagen halb voll gemacht. Gezahlt habe ich 70 €. Dafür kann ich zwei mal bei Lidl den Einkaufswagen voll machen und hab noch was über. Für einzelne Produkte, die man sonst nirgends bekommt, gehe ich nach Edeka/Rewe, aber ich bin nicht bereit für die gleichen Produkte mehr zu zahlen, als nötig.


    Und wenn ich schon die Diskussion und Vergleiche zur Dritten Welt höre. Mensch, geht doch da hin und rettet die Welt :rolleyes: Es ist so schön einfach vor seinem PC zu meckern und zu krakehlen, das wir die Erde ausbeuten. Aber jeder kann einen kleinen Schritt dazu beitragen anstatt groß rumzulammentieren. Aber ich bezweifle, dass es auf Dauer funktioniert.

  • Dann trag doch Deinen kleinen Schritt dazu bei, faire Arbeit (auch in Deutschland, man muß nicht immer bis nach Afrika schauen) zu unterstützen, indem Du Lebensmittel da kaufst, wo das Personal fair behandelt wird.


    Aber sogar das ist ja anscheinend schon zuviel verlangt, wie man sieht.


    DUSA: Sicher hast Du recht, das mit dem Wasser war nicht eben das allerbeste Beispiel. Es wäre auch unfair zu behaupten, Discounterware sei NUR Schrott.


    Wenn man bewußt einkauft, dann kann man durchaus auch Artikel erwischen, die zu einem guten Preis ordentliche Qualität mitbringen.


    Nur leider laufen viel zuviele Menschen herum, die auf der einen Seite jammern, EDEKA und Rewe wären soooo teuer und man würde ja jetzt ALLES nur noch bei Aldi kaufen, weil es ja mit dem Geld so knapp sei, sich auf der anderen Seite aber wundern, daß sie in der Molkerei, wo sie all die schönen Aldi-Becherlein abfüllen, für ein paar Mark fuffzich am Band stehen müssen. So weit reicht es mit dem Denken dann nicht mehr.


    Die Bio-Produkte übernehmen ja nun Marktsegmente, die vor dreißig Jahren noch nicht existiert haben, weil in jener Zeit fast alles (nach heutigen Maßstäben) ohnehin "biologisch" produziert wurde.


    Heute bezahlen manche (gefühlt) viel Geld dafür, das Gefühl zu haben, wir könnten uns "gesund" ernähren und auch unserer Umwelt damit etwas Gutes tun.


    Andere leben immer noch in der Traumwelt, wenn die Aldi-Pizza von wagner abgepackt wird, daß dann auch "die" Wagner-Pizza drin sei. Dem ist eben nicht so, und darum schmeiße ich mein Geld nicht auf die Straße, sondern gönne mir davon die Lebensmittel, die mir und hoffentlich auch dem ökologischen Gleichgewicht gut tun (zumindest mehr als mancher Billigrotz). Denn die Chancen, etwas zu bewegen, sind da. Man könnte sie auch mit nur ganz wenig Aufwand nutzen. Aber selbst dafür reicht es eben bei einigen nicht. Schade.


    NoTeen

  • Zitat

    Original geschrieben von NoTeen
    Dann trag doch Deinen kleinen Schritt dazu bei, faire Arbeit (auch in Deutschland, man muß nicht immer bis nach Afrika schauen) zu unterstützen, indem Du Lebensmittel da kaufst, wo das Personal fair behandelt wird.


    Aber sogar das ist ja anscheinend schon zuviel verlangt, wie man sieht.


    Nenn doch bitte mal ein konkretes Beispiel ;) Nicht solche Worthülsen und Konstrukte, sondern sag mir, wie soll ich in Deutschland etwas verändern bei der Beschaffung von Lebensmittel?

  • Jetzt wird auch bei Kodi an der Preisschraube gedreht ! Das normale Raumspray war ausgezeichnet am Regal für 1€ an der Kasse wollten se dann 1,40€ haben ! Die VK sagte das wären die neuen Preise . Also ist der Laden für mich schonmal gestorben "Abzocker" ! :flop:

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Nenn doch bitte mal ein konkretes Beispiel ;) Nicht solche Worthülsen und Konstrukte, sondern sag mir, wie soll ich in Deutschland etwas verändern bei der Beschaffung von Lebensmittel?


    Was willst Du denn hören? Daß Aldi böse ist und alle anderen gut?


    Ich bin der denkbar schlechteste Ratgeber, wenn es um Dein Einkaufsverhalten geht, da ich alles durch die rosarote Brille des Konzerns sehe, mit dem ich zusammenarbeite.


    Wenn man aber öffentlich zugänglichen Medien entnehmen kann, daß Milchbauern ihre Milch an Aldi zu einem Preis verkaufen, den nicht die Bauern vorgeben, sondern Aldi, dann stimmt mich das doch sehr nachdenklich.


    Daß man den Subventionsknoten nicht von heute auf morgen sprengen kann, durch den in Europa vieles falsch läuft, das ist mir auch klar. Aber manchmal reicht es die kleinen Dinge zu sehen, um zu begreifen.


    Wenn Du noch mehr Beispiele haben möchtest, gerne. Momentan bin ich etwas im Streß, aber auf Wunsch (falls Deine Anfrage ernst und ehrlich gemeint war) reiche ich gerne mehr Fakten nach.


    cu


    NoTeen

  • Ja, das war durchaus ernst gemeint. Die Fakten interessieren mich weniger, denn ich habe schon eine Vorstellung, was bei Lidl etc. los ist (Betriebsratproblematik etc.). Mich interessiert aber, was ich tun kann um, in deinen Augen

    Zitat

    ... kleinen Schritt dazu bei, faire Arbeit (auch in Deutschland, man muß nicht immer bis nach Afrika schauen) zu unterstützen, indem ich Lebensmittel da kaufe , wo das Personal fair behandelt wird.


    Bei Lidl hab ich nicht das Gefühl, dass das Personal schlecht behandelt wird. An der Kasse sind die immer sehr freundlich. Bei den anderen Discountern ebenfalls.

  • Mit Lidl hast Du auch gleich das Traumbeispiel für gutes Behandeln von Mitarbeitern angeführt :D .

    In Search of Sunrise

  • Na ja, wenn man jeden, der gut behandelt wird, daran erkennt, daß er freundlich ist, dann ist ja alles klar...


    Du sagst selbst, daß Du eine Vorstellung hast, was bei manchen Discountern los ist.


    Also, wo ist dann Dein Problem?


    Wenn ich sehe, daß es - wo auch immer - an den sozialen Strukturen krankt, dann gehe ich da eben nicht mehr hin. Und wenn eine Firma Lidl mit aller Gewalt Betriebsräte verhindern will, dann wird das sicher seinen Grund haben.


    Alleine, wie Betriebsratskandidaten, die sich zur Wahl stellten, aus dem Unternehmen hinausgekegelt wurden, spricht eine deutliche Sprache.


    Was also willst Du noch von mir hören?


    Daß es noch ein weiter Weg ist, bis die Leute begriffen haben, daß man die soziale Verantwortung der Unternehmer dadurch provozieren kann, daß man "gute" Unternehmer stärkt?


    Daß man von außen nicht erkennen kann, wie es IN einem Laden (sozial) ausschaut? Daß man einem Pfund Kaffee nicht ansieht, ob der Arbeiter, der es abgefüllt hat, ein armer Hund ist?


    Sicher gehört dazu viel kritisches Hinterfragen, und nach meinem Ermessen gehört auch dazu, mal ein Fünferl mehr zu bezahlen, obwohl die Qualität des Produktes an sich nicht besser wäre. Aber vielleicht ist das dann das Fünferl, was ein Stück "guten" Ackerboden retten hilft, oder das Leben eines Kaffeebauern erleichtert oder, oder, oder...


    Ich weiß, daß in diesen Worten viel (vielleicht zuviel) Idealismus steckt, und ich möchte eigentlich nicht als Weltverbesserer daherkommen.


    Aber wenn der Eine oder Andere begreift, daß er durch gezieltes Einkaufen (und zwar eben nicht immer nur "billig") auch sich selber etwas Gutes tun kann, dann wäre ja schon geholfen...


    cu


    NoTeen

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