Unfall: Ist die geschätzte Schadenssumme zu hoch?


  • Ob Du dann immernoch über Dein Eigentor ein lol losläßt wenn Du das Gutachten dann selber bezahlen mußt bezweifel ich mal. Mit solchen "Tips" wäre ich jedenfalls vorsichtig.


    Zitat

    Original geschrieben von Mr Jeep Akzeptiert man den von der Versicherung vorgeschlagenen Gutachter/Sachverständigen oder Werkstatt. Glückwunsch. Eigentor.


    Wie ich bereits weiter oben geschrieben habe muss man diesen nicht akzeptieren sondern kann sich einen eigenen suchen. Ob dies jetzt einen großartigen Unterschied macht sei mal dahingestellt da jeder Gutachter mit den gleichen Tabellen arbeitet.



    Zitat

    Original geschrieben von Mr Jeep
    Dass man sich immer einen Anwalt nehmen kann ohne überhaupt mit der gegnerischen Versicherung in Kontakt getreten zu sein, ist auch klar oder?


    Der Grund muss sich mir aber jetzt nicht wirklich klar sein gleich zu einem Anwalt zu rennen ohne mit der gegnerischen Versicherung in Kontakt getreten zu sein?! :confused:
    Grad in dem genannten Fall ist die Schuldfrage eindeutig geklärt?! :rolleyes:

    PARTOS meint: Es gibt ein Problem mit dem Request aufgetreten

  • Anwalt nehmen kann nicht muss
    Aber die Versicherung bezahlen muss .
    So sieht das der Gesetzgeber. Ob es es moralisch aufgrund der Solidargemeinschaft vernünftig ist, ist eine andere Frage.
    Kennt denn jeder seine Rechte und Ansprüche? Wertminderung,Mietwagen,Pauschalauslagen etc. pp. Ich kenne das alles nicht. Nur mein Anwalt.


    Gutachter bei Bagatellfällen geht natürlich nicht. Schrieb ich aber auch schon 2x.


    Bzgl. der unterschiedlichen Gutachter:
    Dürfte eigentlich selbstredend sein, dass ein wirklich unabhängiger Gutachter stets einen höheren Schaden feststellt. Eigentlich, weil er ja nicht betrügen will, die richtige Schadenshöhe feststellt. Die von der Versicherung Empfohlenen jedoch immer die Schadenshöhe drücken wollen.


    EDIT:
    Meine Posts hier haben nicht direkt was mit dem Threadthema zu tun sondern allgemein mit der Abwicklung von Schäden.
    Um noch schnell die Kurve zu kriegen:
    1400 EUR ist durchaus möglich.
    Besoffen war der Gutachter sicher nicht.
    Wenn du aus der eigenen Tasche bezahlen willst, lass dir auf jeden Fall ein ordentliches Gutachten zeigen.

  • Also generell würde ich nichts zahlen solange Du nicht offizielle Papiere hast. Irgendwelche Aussagen von einem befreundeten Hobbyschrauber reichen da nicht, da muß schon etwas Handfestes vorliegen.


    Ansonsten halte ich 1400 EUR für absolut realistisch. Du mußt das mal aus folgender Perspektive sehen: von außen besteht so eine Stoßstange aus flexiblem Kunststoff, der bei kleineren Ditschern einfach wieder in seine Form springt, und wo man außer ein paar Minikratzern nicht viel sieht. Da könnte man sagen: etwas Politur drüber - fertig.
    Unter dem Kunststoff ist aber meist ein gepreßter Schaumstoff, und der absorbiert Stoßenergie, indem er sich verformt. Das Zeug springt nicht wieder in die alte Form, sondern bleibt eingedellt.
    Wenn der gute Mann jetzt irgendwann mal selber irgendwo gegen fährt, ein normalerweise vielleicht nur harmloser Parkrempler, führt das nun mit vorgeschädigter Stoßstange ganz schnell dazu daß er sich wichtige Teile verzieht, die Schutzwirkung dieser Stoßstange ist nicht mehr so wie vor dem Auffahren von Deiner Freundin.
    Bei einem relativ neuwertigen Auto, um das es hier geht, kann ich gut verstehen daß der Mann das nicht auf sich sitzen lassen will, weil er ist der Dumme wenn so etwas passieren würde.


    An dessen Stelle würde ich mir da auch Sorgen machen und eine komplette Reparatur verlangen. Blöd für Dich bzw. Deine Freundin, aber in Deutschland haben wir nun mal diesen Wahnwitz daß Autos nicht als Gebrauchsgegenstände, sondern makellose Heiligtümer betrachtet werden, jeder Mini-Mini-Mini-Kratzer einem Weltuntergang gleichkommt und dazu auch noch Lohnkosten irrwitzig sind.


    In Frankreich oder Italien würde kein Hahn nach so einem Schaden krähen, aber hier sind wir in Deutschland und hier sind die Leute eben anders drauf.


    Wie gesagt, sehr blöd jetzt für euch, aber 1400 EUR halte ich keineswegs für überteuert wenn da eine Werkstatt checkt daß der Wagen nicht irgendwie verzogen oder anderweitig beschädigt ist, und ansonsten die Stoßstange austauscht und lackiert wird. Material und Arbeitskosten sind einfach schweineteuer, da sind 1400 EUR sogar noch gar nicht mal so riesig viel, es hätte noch sehr viel teurer werden können. Davon, daß der Gutachter besoffen war, kann jedenfalls keine Rede sein.


    Du lebst auf einem anderen Stern wenn Du dachtest daß das jetzt eine Bagatelle wäre, die man mit 20 EUR regeln könne... Also reg Dich ab - es ist ärgerlich, es ist sehr viel teurer als Du erstmal dachtest, aber unverschämt oder unfair ist da nichts. So teuer ist dieser Scheiß eben.


    Trotzdem: leg' da jetzt nicht einfach Geld auf den Tisch, sondern ein fundiertes Gutachten solltest Du zuvor vorliegen haben (oder Deine Versicherung, wenn ihr es doch darüber laufen laßt).

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Was mich immer wundert. Geh ich mit einem Stoßstangenschaden zur Werkstatt kommen meist absolut differente Beträge dabei raus. Die erste Frage die der Mechaniker stellt "Zahlen sie den Schaden oder eine andere Versicherung?".


    Zahlt man selber, kommt man deutlich günstiger weg. Und ganz ehrlich. 1400 € ist ein Witz, aber dagegen kann man nichts machen, weil die Versicherung ja gut zahlt.


    Zumal ich muss sagen, auf den Bildern selbst sehe ich keine Kratzer aber das kann auch nur täuschen.

  • Prinzipiell gilt: Knallt dir hinten einer auf die Stoßstange drauf, dann ist damit zu rechnen dass sich der Rahmen des Fahrzeuges „verschiebt“. Dadurch können bleibende Schäden am Fahrzeug entstehen die so nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.


    Mein Beispiel: Meine Eltern fahren ein BMW Cabrio mit Stoffdach. Hinten fuhr einer drauf, nur leicht und es war kein größerer Schaden ersichtlich. Als aber das Cabrio-Verdeck dann abends geschlossen werden sollte, merkte man an den Bolzen (3er Cabrio) dass diese nicht mehr 100%tig in die Führung paßten, sondern leicht streiften. Das war vor dem Unfall definitiv nicht so. Eine Vertragswerkstatt stellte dann auch leichte Verschiebungen am Rahmen des Fahrzeuges in hinteren Teil fest. Kosten sprengten damals die 2000 DM Grenze. Genauer Betrag ist mir nicht mehr bekannt. Stoßstangen absorbieren zwar die Aufprallenergie, aber eben nicht zu 100%. Den Rest nimmt das Fahrzeug (Rahmen) auf.


    Daher gilt Grundsätzlich: Wenn einer hinten reinfährt, dann prinzipiell das Fahrzeug komplett checken lassen ! Der Dir mitgeteilte Betrag ist vollkommen OK.

  • Oh man, so viele falsche Aussagen und Halbwahrheiten…
    Da ich aus dem Bereich komme, fasse ich einmal das Korrekte zusammen!


    1) Hat jeder Geschädigte (bei Haftpflichtschäden) das Recht seinen Sachverständigen frei und unabhängig zu wählen! Das heißt, dies entscheidet nicht die eigene und erst recht nicht die gegnerische Versicherung wer wann und wie kommt, sondern ausschließlich man selber! Die Versicherungen verkaufen das allerdings am Telefon schon mal gerne anders. Hatte ich selber schon. Tatsache ist, man hat die freie Wahl eines Sachverständigen!


    2) Grundsätzlich kann jeder Geschädigte zur Vertretung seiner Ansprüche einen Rechtsanwalt einschalten. Den muß die gegnerische Versicherung bezahlen! Auch das versucht diese einem auch gerne auszureden. Aus Erfahrung weiß ich allerdings das man dann ziemlich viel Arbeit hat der MwSt, dem Nutzungsausfall, usw. hinterher zu laufen! Deswegen mache ich persönlich alles über den Anwalt! Nur noch Scheck kassieren und gut ist!


    3) Der Schaden ist für das Fahrzeug durchaus realistisch. Bei dem Fahrzeug ist die Stoßstange ziemlich wuchtig und hat somit auch ne große Lackierfläche. Sehen tut man bei den Stoßfängern noch lange keinen Schaden, allerdings sind häufig die Aufnahmen oder ähnliches verbogen, das Material angeraut, ect.! Darüber hinaus lassen sich Kunststoffteile schlecht ein zweites Mal lackieren. Der Lack wird schneller brüchig und platzt ab. Außerdem hat der Geschädigte ein Recht darauf in den Zustand zurückversetzt zu werden, wie das Fahrzeug vorher war. Das heißt natürlich auch eine neue Stoßstange, sollte an der irgendetwas krumm, verbogen oder verzogen sein. Eine Druckstelle kann ich auf den Bildern jedenfalls schon erkennen, die Spaltmaße dafür nicht…?


    4) Sollte also ein Gutachten vorliegen, schließt das darüber hinaus natürlich auch den Nutzungsausfall, bzw. Mietwagen ein und ich schätze auch den merkantilen Minderwert, da das Fahrzeug einen verhältnismäßig neuen Eindruck auf mich macht.


    Fazit: Aus meiner Sicht der Dinge, mit allen Komponenten, ein durchaus realistischer Kostenansatz!


    Zitate:
    Im Haftpflichtschadenfall ist der Unfallverursacher verpflichtet, dem Unfallopfer gemäß § 249 BGB den Schaden zu ersetzen, den er unfallbedingt erlitten hat. Der Unfallgeschädigte ist so zu stellen, wie er stehen würde, wenn der Unfall nicht eingetreten wäre. Im Haftpflichtschadenfall tritt Kraft Gesetz an die Stelle des Schädigers die Haftpflichtversicherung des Unfallbeteiligten (§ 3 Pflichtversicherungsgesetz). Im Haftpflichtschadenfall werden Schadenersatzansprüche geltend gemacht.


    Der Sinn eines Schadengutachten ist es, gegenüber Dritten (Unfallverursacher / Versicherung) eine Beweissicherung über den am Fahrzeug entstandenen Schadens durchzuführen. Hierbei werden für Sie neben aussagekräftigen Schadenbildern alle relevanten Daten wie Reparaturkostenhöhe, Reparaturdauer, Restwert, Wiederbeschaffungswert und Wertminderung bestimmt und festgehalten.


    Als Geschädigter (Haftpflichtschaden) haben Sie hierbei die freie Wahl des Sachverständigen. Bei einem selbst verschuldeten Unfall (Kaskoschaden) sind Sie hierbei an die Weisung Ihrer Versicherung gebunden.


    Lektüre:
    BVSK Unfall

    Microfaser ist eine Weiterentwicklung der Baumwolle... (Zitat QVC)

  • Ich finde den Threadtitel übrigens ziemlich daneben, da Du
    a) scheinbar selbst wenig Ahnung hast, und damit sicherlich nicht in der Lage bist ein solches Gutachen zu kritisieren,
    b) das Gutachten ja noch nicht mal gesehen hast,
    c) noch nicht mal weißt, ob es ein Gutachten oder KVA ist, und
    d) selbst wenn a-c) nicht gewesen wären, ein Alkoholismus-Vorwurf ziemlich platt und dreist ist.


    Ich fürchte abseits davon aber auch, dass 1.400 Euro für einen vergleichbaren Schaden durchaus "normal" sind. Schade ist nur, dass 99% aller Leute nur die Kohle wollen ;)


    (Ein Blick ins Nachbarland Frankreich zeigt, dass man mit derlei Schäden auch "entspannter" umgehen kann. Dazu braucht man nur 3 Franzosen beim Parken zu sehen. Mind. 2. "titschen" dabei gegen die Stoßstangen der anderen Fahrzeuge ;) )

  • 1400€ sind für solch einen kleinen Haftpflichtschaden ganz normal. Sobald jemand zu einer Werkstatt kommt und dem Chef erzählt das ganze sei ein Haftpflichtschaden und die Versicherung des Gegners muss den Schaden übernehmen wird es sehr teuer. Fährt man mit dem selben Schaden zu einer Werkstatt und erzählt das man dieses Schaden selber Schuldhaft verursacht hat und aus eigener Tasche zahlen muss würde der Schaden vielleicht noch 70 - 75% der Summe kosten.


    Was mich wundert ist das der gute Mann direkt einen Sachverständigen beauftragt hat. Ich kann mir gut vorstellen das der Unfallgegner den SChaden überhaupt nicht beheben lassen möchte, sonder nur nach Kostenvoranschlag abrechnet. Das heißt er hätte eine kleine delle im Auto wäre aber um 1400€ minus Mwst reicher. Das erleben wir heutzutage fast täglich bei uns im Büro das Unfallgegner den Schaden nicht beheben lassen möchten sonder eher einen Finanziellen vorteil dauraus ziehen wollen. Meistens haben diese leute dann jemanden an der Hand der das ganze SChwarz für die hälfte Repariert.


    Aber es ist nun sehr wichtig das man den Schaden seiner haftpflichtversicherung meldet. Denn ein Gutachten eines Sachverständigen etc kann ebenfalls nochmal teuer werden. Man kann sich heutzutage bei seiner Versicherung (zumindest bei uns) einen sogenannten Rabatretter ausrechenen lassen. Das heißt das der Schaden hochgerechnet wird mit der SF also % erhöhung des KFZ Vertrages und man somit weiß ob es sich lohnt den Schaden von der Versicherung übernehmen zu lassen oder ob man ihn besser selber zahlen kann.

    Mein Verein, die Elf vom Niederrhein!

  • Zitat

    Man kann sich heutzutage bei seiner Versicherung (zumindest bei uns) einen sogenannten Rabatretter ausrechenen lassen. Das heißt das der Schaden hochgerechnet wird mit der SF also % erhöhung des KFZ Vertrages und man somit weiß ob es sich lohnt den Schaden von der Versicherung übernehmen zu lassen oder ob man ihn besser selber zahlen kann.


    Rabattretter ist aber imho was anderes. Bei einem Rabattretter zahlt meine Versicherung definitiv und mein SF bleibt erhalten!


    Ohne Rabattretter (also so wie es die meisten haben) kann man jeden Schaden aus eigener Tasche zahlen. Man muss NIE seine Versicherung in Anspruch nehmen. Ist halt immer nur eine Frage ob es sich lohnt. Das einem die Versicherung das ausrechnet ist klar, dafür benötigt man jedoch keinen Rabattretter sondern lediglich ein Telefon um zu fragen, wieviel Klassen man steigt und was der die Versicherung dann kostet.

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