Kosovo-Konferenz in Wien - zukünftiger Status ?

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Aber der Kosovo hat jetzt nunmal seine Unabhängigkeit erklärt: Jetzt ist eher die Frage ob Deutschland und die anderen EU Staaten den Kosovo als souveränen Staat anerkennen soll oder nicht. Frankreich hat nun den Kosovo also souveränen Staat annerkannt, Grossbritannien und Bulgarien beabsichtigen offenbar das gleiche. Andere EU Staaten wie Spanien und Rumänien sprechen sich eher dagegen aus. Das heisst dann das Deutschland jetzt in der bequemen Situation ist sich frei für beide Seiten entscheiden zu können ohne alleine dazustehen.


    Und genau das sieht man wieder die EU in ihrer tollen Vielfalt. Ich frage mich, wie zukünftig Beschlüsse, das Kosovo betreffend, von der EU getroffen werden sollen, wenn ein Teil der Mitglieder diesen "Staat" anerkennt, ein anderer teil nicht. Ich bin der festen Überzeugung, dass über kurz oder lang diese Situation die Region noch weiter destabilisieren wird und auch innerhalb der EU-Staaten zu Problemen führt.

    Medizinmann und Mitglied Nr.2 des S///-Lampenbesitzer-Clubs!!!

  • Andererseits ist die EU aber bei total nebensächlichen Sache, wie dem Krümmungsgrad von Bananen oder Röstungsgrad von Kaffebohnen immer bemüht alles einheitlich zu regeln was völlig unnötig ist, während es bei so wichtigen Sachen Alleingänge gibt.


    Eine Entscheidung in Zusammenarbeit mit der UN wäre auf jeden Fall eleganter gewesen.


    So denke ich tut Deutschland im Moment am Besten daran sich erstmal garnicht zur Unabhängigkeitserklärung zu äussern und warten was die anderen nun machen.

  • Lokomotive


    Ein sehr guter Artikel, der die tatsächliche Situation in Mazedonien auf den Punkt bringt.


    zendel25


    Ja die Kosovo Albaner hatten eine weitgehende Autonomie im damaligen Jugoslawien. Aber diese nutzten sie leider nicht dafür, um für ein gemeinsames Jugoslawien zu stehen, sondern Sie schielten lieber in Richtung Albanien. Das haben die Serben, dann mit der Streichung der Autonomierechte quittiert. Es gibt genug Nachrichtenmaterial von westlichen Medien aus den 80er Jahren, das zeigt wie schon damals die Kosovo Albaner in Grossdemonstrationen mehr wie nur Autonomie wollten. Damals hieß der Kampfspruch "KOSOVA REPUBLIKA". Kann mich noch an die Protestmärsche geleitet von Herrn Rugova erinnern, mit seinem roten Schal.
    Also kann es nicht wie hier von den Albanern behauptet erst mit dem Kosovokrieg zu dem Wunsch nach der Unabhängigkeit gekommen sein.


    Ihr macht Gebietsansprüche auf dem Balkan, weil euch eingeredet wird das Ihr Vorfahren der Illyrer seid. Nur komisch das auf dem Amselfeld überall Spuren in Form von fast 1000 Jahre alten serbischen Kirchen, Bauten Monumenten zu finden sind, während von den Albanern in dieser Zeit nix zu finden ist.


    Woher ich stamme. Jetzt halt dich fest. Meine Großeltern stammen ursprünglich aus einem heute in Albanien liegenden Dorf. Der Ort heißt Korce und liegt auf der albanischen Seite des Ohrider See. Kurz bevor die Türken abzogen, zündeten Sie das Dorf wegen Seperatismus an und so zogen Sie auf die andere Seite des Ohrider See(Mazedonien) in die Gegend um Struga. Einer albanischen Hochburg neben Tetovo, Gostivar und Kicevo. Mein Vater ist Slawe und meine Mutter gehört einer Minderheit an.


    Aber ich war immer Jugoslawe, weil ich für die Nationalistischen Gesinnungen wenig übrig hatte. Sowas nennt man Integration. Du schwenkst ja wie im Thread bewiesen ja auch nicht die Flaage deines Landes sondern die deiner Vorfahren.


    Eure Rechte waren und sind mit den Füssen getreten worden, dann lass mir dir auf die Sprünge helfen, was zu eurer Ausgrenzung geführt hat und heute noch führt.


    Ihr weigert euch die Slawische Sprache zu erlernen. Ich habe Albaner kennengelernt die seit 50 Jahre in einem Land leben und kein Ton der Amtssprache die dort herrscht sprechen können.


    Gesetze der Regierung werden einfach ignoriert. Versucht die Regierung diese durchzusetzen, wird mit Gewalt und Aggression reagiert.


    Es wird schwarz gebaut. Die Schule verweigert und lieber privat albanisch gelehrt.


    Albanische Häuser haben 2 Meter hohe Mauern, so das keiner in die Fenster oder Grundstücke sehen kann.


    Der Kontakt zu anderen Glaubens und Volksrichtungen wird gemeidet.


    Es werden 5-6 Kinder gezeugt, obwohl es bei ca. 70% Arbeitslosigkeit und 100€ Monatsverdienst nicht mal Perspektiven für 1 Kind gegeben ist.


    Es wird gelehrt, das nur die Albaner die wahren Erben des Balkans sind und Anspruch darauf haben. Ich könnte die Liste endlos fortsetzen.


    Bevor man von Unterdrückung spricht, sollte man schauen inwiefern man selbst für seine Ausgrenzung schuld ist.


    Es gibt in Serbien, Mazedonien noch zig andere Minderheiten die friedlich miteinander seit Jahrhunderten zusammen leben.

  • Mal eine ganz banale Frage zu dem Thema:


    Wie wird man eigentlich ein eigenständiger Staat? Wer bzw. wieviele Länder muss/müssen denn so etwas anerkennen. Wo ist das geregelt und wo ist eigentlich geregelt, dass heute beispielsweise die Bundesregierung (und formal wohl durch ein Schreiben des Bundespräsidenten, soweit ich das in den Nachrichten mitbekommen habe) die Anerkennung ´"beschließen" kann und z.B. nicht das Parlament beteiligt werden muss?

  • So richtig offiziell ist man erst dann ein eigenständiger Staat wenn man durch die UN bzw. UN Vollversammlung annerkannt ist. Aber die Annerkennung durch einezelne Staaten ist ein Weg dahin.

  • http://www.n-tv.de/922324.html?210220081959


    Staatsdemo in Belgrad/Angriff auf Botschaften


    Zitat: "Die meist jugendlichen Gewalttäter raubten zwei ausländische Bankfilialen aus und plünderten ein Kaufhaus..."


    Besser kann man gar nicht aufzeigen, dass es hierbei recht wenig um das Kosovo geht. Einzig ist dies ein Anlass, innergesellschaftliches Aggressionspotenzial freizusetzen, bzw. die Initialzündung zur Freisetzung.


    Und dieses allerorts zunehmende "innergesellschaftliche Aggressionspotenzial" ist nicht nur ein Problem der Völker des Balkans. Dänemark und Frankreich zeigen dies deutlich.




    Siemensanier

  • Siemensanier


    Da kann ich dir nur teilweilse Recht geben. Als ehemliger Bürger Ex-Jugoslawiens kenn ich die seelische Verbundeheit der Serben zum Kosovo.


    800 jährige Kirchen, Klöster stehen auf diesem Gebiet. Die berühmte Schlacht auf dem Amselfeld gegen die Türken usw.! Ein Teil der serbischen Identität basiert auf der Geschichte des Kosovos.


    So und nun kommt der Westen daher, und meint das dieser Landesteil einfach einer Minderheit gibt, die sich durch Überbevölkerung zur Merheit gemausert hat.


    Der Frust ist nicht unveständlich, da wird den Serben vor 9 Jahren verklickert, das der Kosovo als Bestandteil Serbiens verankert ist (Resolution 1244)UN.


    Jetzt ist es nicht mal das Papier wert, was der Westen den Serben zugestanden ist.


    Ein weiterer Punkt ist, das Serbien eine demokratisch gewählte Regierung hat. Sie verzichten auf Gewalt, versuchen mit friedlichen und demokratischen Mittel Ihren Standpunkt zu verteidigen, und vom Westen wird es schlicht ignoriert.


    Da tun einige halt in alte Muster verfallen um Gehör sich zu verschaffen.


    Der Westen hat den Brand gelegt und tut wieder einmal scheinheillig, ja wieso drehen die Serben durch.


    Noch einmal dieses Land war eine Autonome Provinz für alle Minderheiten, und selbst wie jetzt bei einer Trennung hätte es nur eine Lösung gegeben und das ist die Teilung. Für beide nicht schmackhaft, aber die einzige Lösung, wo beide Volksgruppen aus den Verhandlungen etwas gehabt hätten.


    Und nicht wie vom Westen, ein Diktat der Kosovo geht an die Albaner weg und Ihr(Serben) müsst anstandlos ja sagen und dabei noch jubeln.


    Herr Putin hat angedeutet, das die Basken sich ja dann auch unabhängig sprechen können. Kurz darauf ist der Botschafter einberufen worden, mit der Klage das sich Russland in die inneren Angelegenheiten Spaniens einmischt.


    Also wer gibt uns das Recht Serbien zu zerstückeln um ein"unterdrücktes" Volk die Unabhängikeit zu schenken, während das den Schotten, Basken, Kurden ect. in unseren ach so demokratischen Ländern verwährt bleibt. Dort heißt es die Grenzen sind unantastbar.


    Also ich halte diese Situation für sehr arrogant, wie der Westen sich verhält.
    Kein deutscher würde den Kreuzberg hergeben wollen, weil dort kein deutscher mehr lebt. Und vor allem wenn Herr Erdogan dieses Gebiet auf einmal als türkisches Staatsgebiet ausrufen würde. Mal sehen wie ruhig es auf einmal auf deutschen Strassen wäre. Ihr würdet jubeln, und den neuen Herrn die Hand küssen als Dank, das Ihr einen Teil des Staatgebietes verloren hättet.

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY


    ...
    Also ich halte diese Situation für sehr arrogant, wie der Westen sich verhält.
    Kein deutscher würde den Kreuzberg hergeben wollen, weil dort kein deutscher mehr lebt. Und vor allem wenn Herr Erdogan dieses Gebiet auf einmal als türkisches Staatsgebiet ausrufen würde. Mal sehen wie ruhig es auf einmal auf deutschen Strassen wäre. Ihr würdet jubeln, und den neuen Herrn die Hand küssen als Dank, das Ihr einen Teil des Staatgebietes verloren hättet.



    Wenn du mit wir das Volk meinst vielleicht weniger. Wobei ich mir schon vorstellen könnte, dass der Innenminister sowie Finanzminister im Herzen damit in der heutigen Zeit durchaus leben könnte. ;) Und mit Abteilung von Stadtvierteln haben wir doch historische Erfahrung. :(



    Das Zugehörigkeitsgefühl zu seiner eigenen Volksgruppe ist aber doch genau immer dann besonders ausgeprägt, wenn es an anderer Stelle krieselt. Warum sind es zumeist Jugendliche? Haben genau sie nicht gerade den wirtschaftlichen Status, den sie gerne hätten? Hätte jeder ein schickes Auto, oder eine Perspektive, glaube mir, die Zahl der Demonstranten wäre bedeutend kleiner. Karrikaturen hätten nicht mehr den Stellenwert, den sie heute haben, oder es wäre egal ob man algerischer Abstammung ist. Um mal Dänemark und Frankreich wieder ins Spiel zu bringen.


    Ich streite gar nicht ab, dass es ein besonders Gefühlverständnis der Serben in Bezug auf das Kosovo gibt. Dennoch bleibe ich dabei, dass dieses nicht der einzige wenn sogar wichtigste Punkt ist, der zu solch Auseinandersetzungen führt. Es mag der Funke sein, aber das Öl kommt aus einer anderen Quelle.



    Siemensanier

  • Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Das Zugehörigkeitsgefühl zu seiner eigenen Volksgruppe ist aber doch genau immer dann besonders ausgeprägt, wenn es an anderer Stelle krieselt. Warum sind es zumeist Jugendliche? Haben genau sie nicht gerade den wirtschaftlichen Status, den sie gerne hätten? Hätte jeder ein schickes Auto, oder eine Perspektive, glaube mir, die Zahl der Demonstranten wäre bedeutend kleiner. Karrikaturen hätten nicht mehr den Stellenwert, den sie heute haben, oder es wäre egal ob man algerischer Abstammung ist. Um mal Dänemark und Frankreich wieder ins Spiel zu bringen.


    Das sehe ich auch so, ich denke wirtschaftliche und soziale Unterschiede sind meist der Hauptgrund für Frustration und Auseinandersetzung. Religion ist meist nur ein Vorwand. Wobei man diese Aussage mehr auf Konflikte wie in Migranten-Paris oder Palästinenser-Israelis passt.



    Ich denke ein Bewaffnung des Kosovo ist jetzt as schlimmste was man machen kann, den das erhöht das Konfliktrisiko nochmals dramatisch.

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