Nahost-Konflikt zwischen Israel und Libanon

  • Zitat

    Original geschrieben von tobix


    PS: Auch wenn Sharon auf einem Freitag auf den Tempelberg gestiegen wäre, es ist ein freies Land und er kann sich bewegen, wo er möchte.


    Darum ging es nicht, sondern dass Scharon vorher gewarnt worden ist, dass nicht zu machen und er das aus welchen Gründen auch immer ,billigend im Kampf genommen hat, dass es zu einer Konfrontation kommen konnte.
    Da Scharon nie besonders araberfreundlich war, kann das als bewusste Provokation angesehen werden.

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  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Nein, das so stimmt nicht und das hatten wir hier im Thread auch schon. Die Hisbollah nimmt schiitische Sitze und Regierungsämter in Anspruch, die den Schiiten verfassungsrechtlich zustehen. Die anderen religiösen Gruppierungen standen der Hisbollah seit 2000 z.T. zunehmend kritisch gegenüber (besonders wegen der Verflechtung mit Syrien), können aber gegen die parlamentarische Beteiligung nicht so sehr viel machen. Eine militärische Entwaffnung würde ganz sicher zu einem Bürgerkrieg führen, die Hisbollah repräsentiert 40% der Bevölkerung.

    Entschuldige, aber nur weil sich ein Land nicht traut, muss man die Zustände "dort" nicht einfach so hinnehmen. Das Ganze ist ein Problem des Libanon und hat kein in Mitleidenschaft zu ziehen!


    Zitat

    Wenn man die Aktionen Israels emotionslos betrachtet, dann macht ja vieles Sinn. Auch die widerrechtliche Besetzung der Golanhöhen war eminent wichtig. Aber zum einen ist der Gegner nicht emotionslos und zum anderen ist etwas, nur weil es strategisch Sinn macht, noch lange nicht legitim oder richtig oder gar gerecht und beide Seiten haben sehr viel falsch gemacht in den Jahren seit 1947 und schon die aktuelle Situation kann man völlig unterschiedlich auffassen:

    Ok, wenn man es so liest kann man denken:


    Alles legitim = viele Menschen unschuldig tot
    nicht alles legitim = wesentlich weniger tot <- Der Staat muss also so reagieren...

    Ani weata neschane et haolam.
    Ani weata as jawou kwar kulam.

  • Zitat

    Original geschrieben von tobix
    Das Ganze ist ein Problem des Libanon und hat kein in Mitleidenschaft zu ziehen!


    Das ganze ist ein Problem der gesamten Region und Israel hat ganz gewiß seinen Anteil an den Eskalationen. Ohne den Krieg an dem Israel geringfügig beteiligt war, gäbe es die Hisbollah gar nicht. Das sind alles Kreisläufe und auch Israel hat Blut an den Fingern. Das macht den Terrorismus nicht besser, aber so einseitig kann man die Geschichte nun wirklich nicht begreifen.


    Keiner bombt sich auf einem Marktplatz in Fetzen, weil das so lustige Flecken macht. So falsch und verurteilenswert Terrorismus ist, er hat immer auch Gründe. Das will ich weder als Legitimation noch als einseitige Schuldzuweisung verstanden wissen, aber die israelische Politik hat ihre Auswirkungen auch in diese Richtung und nun können sie bomben wie sie wollen, sie können die milliardenschweren Restaurierungsmaßnahmen in Beirut zerstören und das Land besetzen - sie ändern dadurch die Gesinnung nicht. Es ist doch wirklich mehr als offensichtlich, daß die sich ständig wiederholenden Muster aus Terrorakt -> Militärschlag -> Terrorakt -> Militärschlag usw. usf. keinen Frieden bringen können und wer wann wie angefangen hat und wer mehr Schuld hat, das ist eine lustige Übung, die man noch die ganze Nacht debattieren könnte. Aber offensichtlich können weder Israel noch die arabischen Staaten, die Israel noch immer nicht anerkannt haben, eigenständig aus diesem Kreislauf ausbrechen.

  • Ich denke, was mehr zu Entrüstung vieler Menschen führt, ist wie Israel zurückschlägt.
    Israel hat sinnbildlich gesehen eine Backpfeife bekommen und antwortet nun brutalem zusammenschlagen.
    Die Reation ist unverhältnissmäßig.
    Und wie gesagt, wo setzt man an mit der Betrachtung?
    Der Beginn der 2. Intitifada wurde durch Scharons Provokation und der zur Schau gestelltem Machtanspruch über ganz Jerusalem verursacht.


    Insofern trägt Israel eindeutig die Schuld, dass es zur 2. Intifada kam.


    andi2511
    Ägypten und Jordanien haben Israel schon anerkannt.
    Nicht alle arabischen Staaten akzeptieren Israel nicht.

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  • Zitat

    Original geschrieben von newage_02
      Andi
    Ägypten und Jordanien haben Israel schon anerkannt.


    Deswegen ja gerade der Zusatz von mir, damit klar ist, daß ich nicht alle arabischen Staaten plus Iran meine. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Das ganze ist ein Problem der gesamten Region und Israel hat ganz gewiß seinen Anteil an den Eskalationen. Ohne den Krieg an dem Israel geringfügig beteiligt war, gäbe es die Hisbollah gar nicht. Das sind alles Kreisläufe und auch Israel hat Blut an den Fingern. Das macht den Terrorismus nicht besser, aber so einseitig kann man die Geschichte nun wirklich nicht begreifen.

    Natürlich sind nicht alle Israelis Engel, darüber braucht man nicht zu disskutieren.


    Zitat

    Es ist doch wirklich mehr als offensichtlich, daß die sich ständig wiederholenden Muster aus Terrorakt -> Militärschlag -> Terrorakt -> Militärschlag usw. usf. keinen Frieden bringen können und wer wann wie angefangen hat und wer mehr Schuld hat, das ist eine lustige Übung, die man noch die ganze Nacht debattieren könnte. Aber offensichtlich können weder Israel noch die arabischen Staaten, die Israel noch immer nicht anerkannt haben, eigenständig aus diesem Kreislauf ausbrechen.

    FULL ACK!
    Das Problem ist, kein Land der Welt kann es sich leisten angegriffen zu werden und dann die Hände in den Schoß zu legen. Würde dies passieren würde die Bevölkerung schlagartig das Vertrauen in die Regierung verlieren und das Land wäre dem Verfall ausgeliefert....

    Ani weata neschane et haolam.
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  • Es steht für mich außer Frage, dass viele Beiträge hier nicht differenziert sind und Ihre Verfasser nur über Halbwissen verfügen. Sie unterliegen auch "westlicher" Medienmanipulation, die insgesamt mehr pro Israel argumentiert.


    Ich bin froh darüber, dass Leute wie "andi2511" scheinbar tiefgründiges Wissen über die Region/den Libanon haben und über die Geschichte und die gesellschaftliche Zusmmensetzung der Hisbollah zu erzählen wissen.


    Das Erschreckendste an der ganzen Entwicklung ist, dass so viele unschuldige Zivilisten vor allem durch israelische Angriffe sterben. Was Israel hier betreibt, hat nichts mit Selbstverteidigung zu tun. Dafür treffen ihre modernsten Raketen und Bomben zu genau, es ist ein massiver Angriff mehr als irgendeine Verteidigung. Wir müssen hier mit den Begriffen sehr vorsichtig sein.


    Ginge es Israel um Selbstverteidung und um den Schutz seiner Bürger, würde es ernsthafte indirekte Verhandlungen über den Gefangenenaustausch zustimmen. Ich erinnere nochmal daran , dass in israelischen Gefängnissen nachweislich über 10 000 arabische Häftlinge ohne Anklage sitzen, nicht einmal ein Prozess wird für sie in Erwägung gezogen. Wo bleiben da die demokratischen Grundsätze der viel beschworenen Vorzeigedemokratie des nahen Ostens, Israel ? Nicht ein Mal foderte die UN deren Freilassung oder zumindest faire Verurteilung.


    Scharon hatte vor seinem Schlaganfall paraktisch zugesagt, dass über die weiteren libanesischen Häftlinge verhandelt wird. Eine Freilassung eines berühmten Libanesen war praktisch zugesagt, aber nicht vollzogen. Die Hisbollah drohte, und forderte die Freilassung dieses Inhaftierten. Israel weigerte sich und brach sein Wort. So kam die Entführung, anscheinend ließ es Israel darauf ankommen, um den momentanen Feldzug gegen den Libanon zu starten. Zu erwähnen sei noch, dass Israel an der Grenze die Hisbollah wiederholt provozierte und viele Male libanesisches Territorium betrat, auch jenseits der "Grenzen" von 2000, als Israel sich teilweise aus den Schebaafarmen zurückzog.


    Israel hat wiederholt Anschläge im Libanon verübt, vor kurzem die gezielte Tötung von Hamasfunktionären in der libanesischen Küstenstadt Saida. Es gab starke Beweise, dass der Mossad für die Anschläge verantwortlich war. Auf Frage von Journalisten für Verantwortung sagten die Israelis : ,, Wir werden jede feindliche Organisatione töten, egal , wo sie sich befinden. "


    Unzählige Verletzungen des Libanesischen Luftraumes und unzählige Versuche der Beeinflussung libanesicher Politik, fast tägliche Bombardierung südlicher Dörfer im Libanon, ohne dass die Hisbollah immer antworten konnte/wollte, mehrer Tötungen von unschuldigen Schäfern im Grenzgebiet zu Schebaa, das Ausbleiben der Freilassung der Häftlinge; all diese Dinge werden nicht berücksichtigt, und es gibt noch hunderte weitere Gründe.


    Israel weiß, dass es die Hisbollah nict zerschlagen kann. Ich möchte jetzt nicht damit anfangen zu erläutern, was Israel meines Erachtens für die Region plant, das würde den Rahmen meines Beitrages sprengen. Was Israel im Moment macht, ist nicht im Sinne seiner zwei entführten Soldaten, nicht im Sinne der Bürger Israels, erst Recht nicht im Sinne des Libanon. Auch wird man die Hisbollah dadurch nicht zerschlagen können. Dafür braucht man die Bodenoffensive, die Israel aber in Anbetracht vieler zu erwartender Soldatenerluste nicht starten wird. Im Gegenteil: Die Hisbollah wird gestärkt. Wer soll jetzt noch sagen , die Hisbolah solle entwaffnet werden, sie brauche ihre Waffen doch nicht ?

    Errare humanum est,er ist zu bemitleiden,weil er selbstverschuldet in einem Irrtum steckt,und wenn er innerlich aufgewühlt ist,so verwehrt er sich selbst die einfache Ruhe

  • Ich sehe das wie mein Vorredner und auch andi2511.


    Das Problem wird durch keinen Krieg, keinen Terrorakt, keinen Vergeltungsschlag und durch keine Verteidigungsmaßnahme gelösst werden.


    40% der libanesischen Bevölkerung sind Hisbollah Anhänger - will Israel alle exekutieren? Das ist nicht machbar, wird es niemals werden.


    Will die Hisbollah / Hamas 4 Millionen Israelis vertreiben ? Auch das ist zum scheitern verurteilt (außer die demographische Entwicklung, die aktuell ähnlich der deutschen ist, hält so an).


    In diesem fast 60-jährigen Krieg spielen einfach zu viele Emotionen eine Rolle, als das sich eine Partei in eine objektivere Position bewegen wollte / könnte.


    Israel wird als Eindringling in der muslimischen Welt angesehen - und das werden sie von der Mehrheit auch immer sein. Dazu spielen Kultur, Erziehung und Tradition eine zu grosse Rolle.


    Die Israelis werden sich in der Mehrheit immer als Opfer sehen und in der Rolle des Angegriffenen. Die Gründe sind hier diesselben.



    Wie sieht also faktisch eine Lösung aus?


    Es gibt da IMHO nur 2 Möglichkeiten:


    1.) In Anerkennung und Co-Existenz leben. Das ist, wie gesagt, leider faktisch auszuschliesen.


    2.) Totalle Isolation beider Parteien. Darauf wird alles auf kurz oder lang hinauslaufen (siehe die Mauer). Und hier wird es eine Akzeptanz Israels von Seiten der Araber weiterhin nicht geben. Gott behüte jemand wie Bin Laden käme an die Macht eines technologisch auf jetzigem oder besseren Stand entwickelten Irans.



    Was den aktuellen Krieg angeht - er beweißt, das auch ein so weit politisch und auch wirtschaftlich entwickeltes Land wie Israel die kurzsichtige Denkweise immer noch in allen Facetten auslebt - wie die Gegenseite auch. Von daher befinden sich beide leider auf dem selben, primitiven intellektuellen Stand. Da befinden sie sich in bester Gesellschaft des Irans und der USA.



    Au revoir...

    "A day without laughter is a day wasted." - Charlie Chaplin


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  • An diesem Beitrag gibt es nichts mehr zuzufügen. :top:
    Leider sieht es wirklich so aus, dass beide Seiten, sich den Weg verbauen, um in einem Staat, friedlich zusammenzuleben.
    In diesem Fall scheint ein radikale Trennung wohl noch am sinnvollsten zu sein.
    Bei diesen starren und endgstirnigen Verhalten auf beiden Seiten, wird es nie Frieden geben. :(

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  • Solange die jüdische Lobby die Weltmacht USA im Griff hält, benötigt Israel in der Region keinen Frieden und es so lange auch nicht in deren Interesse. Spätestens durch die jetzigen Militärischen Übergriffe sollte das eigentlich jedem klar sein.


    Wenn ich mit 2 Bodyguards in der Stadt unterwegs bin und mir jemand blöd kommt, dann lass ich doch den Typen zusammenschlagen und hab hinterher doch keinerlei Probleme weil mir ja keiner gewachsen ist. Wozu sollte ich dann also in erwägung ziehen mich mit meinem Widersacher zu verbünden ? Ich kann ihn doch für unbestimmte Zeit am Boden halten. Bischen weit hergeholt, aber im Prinzip kann man das doch übertragen.

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