Nahost-Konflikt zwischen Israel und Libanon

Zitat

Original geschrieben von HappyDay989
(Ich bin aber, ehrlich gesagt, überhaupt nicht scharf darauf, mich in ein Kriegsgebiet zu begeben, bloß um meine Neugier zu stillen.

Bis Vorgestern war Beirut kein Kriegsgebiet, sondern eine wiederaufstrebende Metropole des Nahen Ostens, zudem eine der liberalsten Städte der Region und wichtiges Finanzzentrum.

Zitat

Original geschrieben von andi2511
Bis Vorgestern war Beirut kein Kriegsgebiet, sondern eine wiederaufstrebende Metropole des Nahen Ostens, zudem eine der liberalsten Städte der Region und wichtiges Finanzzentrum.

Da gebe ich Dir recht: bis vorgestern, und auch das nur für wenige Jahre. Aber jetzt ist es leider wieder ein Kriegsgebiet. Und selbst in der kurzen Zeit zwischen dem Abzug der Israelis aus dem Südlibanon bis vorgestern erschien mir der Frieden dort äußerst brüchig angesichts der Tatsache, daß die Hisbollah im Süden des Zedern-Staates ihre Basislager hat und sich nach wie vor die Vernichtung Israels durch bewaffneten Kampf (im Westen nennt man das Terrorismus) auf die Fahnen geschrieben hat, wobei sie wohl von Syrien logistische und dem Iran finanzielle Unterstützung genießt.
Wie ein Urlaubsparadies erschien mir der Libanon jedenfalls seit dem israelischen Einmarsch im Jahre 1982 nie. Schließlich standen bis vor etwas über einem Jahr auch noch andere ausländische Truppen in dem kleinen Land, nämlich die der syrischen Armee.

Übrigens wollte ich mit meiner Antwort auf Dein Posting nur klarstellen, daß ich hier keinerlei Positionen bezogen, sondern lediglich wiedergegeben habe, was durch die westlichen Medien vermittelt wird. Daß dies auch gewisse Einseitigkeiten in der Darstellung mit sich bringt, ist mir völlig klar, d. h., die Tatsache, daß jede Darstellung in den Medien (ob westlich, arabisch oder israelisch ist dabei einerlei) unter dem Makel der ideologischen Befangenheit des jeweiligen Betrachters leidet, ist mir durchaus bewußt. Deshalb tue ich mich ja auch so schwer damit, angemessene Formulierungen zu finden.

Viele Grüße und einen
Happy Day

:gpaul:
Bitte ignorieren.

Zitat

Original geschrieben von HappyDay989
Schließlich standen bis vor etwas über einem Jahr auch noch andere ausländische Truppen in dem kleinen Land, nämlich die der syrischen Armee.

Naja, die syrische Armee hat als Ordnungsmacht den Libanon erst wieder befriedet. Bis vor einigen Jahren standen in Deutschland auch noch ausländische Truppen und trotzdem ist es am Bodensee oder auf Rügen auch damals schon ganz schön gewesen.

Aber ich verstehe schon, worauf du hinauswillst. Natürlich ist die ganze Region instabil, aber Beirut ist auch von den Amerikanern als kleines Musterbeispiel für eine erfolgreiche Demokratisierung geführt worden und erfreut(e) sich nicht ganz ohne Grund in den letzten Jahren wieder vermehrten Zuspruchs und wollte den Ruf als 'Paris des (Nahen) Ostens' durch den ziemlich prunkvollen Wiederaufbau des Stadtkerns rund um den Place d'Etoile wiederherstellen. Das wirkte zwar auf mich ein bißchen mehr gewollt als gekonnt, aber zumindest die arabischen Touristen ström(t)en wieder in die Stadt.

Aber wir schweifen ab, hier geht es ja nicht um eine Reiseempfehlung [small](trotzdem ein paar unsortierte Fotos: :p)[/small].

Vor kurzem eine Telefonansprache des Generalsekretärs der Hisbollah Hassan Nasrallah :

Der Hisbollah ist es gelungen, ein israelisches kriegsschiff bei der küste zu beirut zu versenken mit 30 - 40 Mann an board !

lg

Zitat

Original geschrieben von andi2511
Bis Vorgestern war Beirut kein Kriegsgebiet, sondern eine wiederaufstrebende Metropole des Nahen Ostens, zudem eine der liberalsten Städte der Region und wichtiges Finanzzentrum.

Und genau da liegt das Problem.
Die Bevölkerung wollte oder konnte sich nicht von der Hisbollah-Miliz befreien.
Die kochen nämlich ihr eigenes Süppchen und halten es gerne am kochen.
Und wahrscheinlich jetzt mehr denn je ferngesteuert von Iran und Syrien.

Zitat

Aber auch viele nichtschiitische Libanesen verstehen sechs Jahre nach dem Ende der israelischen Okkupation des Südlibanon im Mai 2000 immer weniger, warum die lange als "nationaler Widerstand" gefeierte Organisation ihre Waffen weiter behalten solle.

[URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,419706,00.html]SPON[/URL]

Broder ist ja bekannt für seine Israel-freundlichen Kommentare, aber dieser Artikel ist eigentlich an Deutlichkeit kaum noch zu überbieten.
Und, das ist meine Meinung, er bringt die Sachen, die selten in den Medien so klar ausgesprochen werden, da wird meistens nur rumlaviert, auf den Punkt.

[URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,426851,00.html] Zum kollektiven Selbstmord entschlossen[/URL]

Ich finde er hat recht.
Das Traurige an der Sache ist leider, dass auf beiden Seiten wahrscheinlich weiterhin Unschuldige ihr Leben verlieren werden.

Gibt es schon Reaktionen vom Sicherheitsrat zum Verhalten Israels?

Schon wieder sind Kinder bei einem Angriff gestorben
Wer wird eigentlich etwas dagegen unternehmen?

Ich befürchte das ein neuer Krieg in der Region ausbricht. Und wenn Syrien eingreift, dann mit Nuklear-Schlägen. Mann weiß ja wie sehr Israel und Syrien verfeindet sind.