Das ist je echt eine nette Mechanikaufgabe.
Ich schneide den Panzer mal frei ...
Na ja, vielleicht doch besser als halbwegs allgemein
verständliches, aber hoffentlich nicht allzu langatmiges
Beispiel: Der Panzer fährt mit 50 km/h nach links.
Stattdessen hänge ich ihn nun an einen mit 50 km/h
fahrenden Autokran, lasse aber die Kette weiter mit
50 km/h laufen. Sieht also von außen genauso aus,
nur daß 1 mm Luft zwischen Kette und Boden ist.
Nun hält der Autokran an und ich betrachte den
Panzer, dessen Kette munter weiter rattert.
Unten rast eine Kette mit 50 km/h nach rechts und
oben mit 50 km/h nach links.
Das rechte Kettenrad bewegt sich ebenfalls unten mit
50 km/h nach rechts und oben mit 50 km/h nach links.
(Es dreht sich halt mit konstanter Geschwindigkeit)
Relativ zum Kettenrad wird also die Kette weder im
Moment des ersten Berührens, noch beim Verlassen
des Rades beschleunigt! (Soviel zu Deiner Frage "Geht
die Beschleunigung auf die Winkelgeschwindigkeit des
Rades wirklich in einer infinitesimal kleinen Zeit
vonstatten?")
Während die Kette das Rad berührt (180°) wirkt auf die
Kette die ganz normale Tangentialbeschleunigung, die
auch auf das Rad wirkt und beim Rad dafür sorgt, daß es
unten mit 50 km/h nach rechts und oben mit 50 km/h nach
links "fährt". Diese Tangentialbeschleunigung sorgt dafür,
daß die Kette ihre Fahrtrichtung von "rechts" auf "links"
ändert. Dann rasen die Kettenglieder mit konstanter
Geschwindigkeit nach links, bis sie wieder in die
Gegenrichtung umgelenkt werden.
Beim samt Panzer fahrenden Autokran addiert sich zu allen
diesen Geschwindigkeiten nur die konstante Geschwindigkeit
des Autokrans (mit 50 km/h nach links). Von außen betrachtet
steht deshalb die untere Kette und die obere bewegt sich mit
100 km/h nach links. Da der Kran nicht beschleunigt, sondern
sich konstant bewegt, addieren sich dadurch auch nirgendwo
irgendwelche Beschleunigungen zu den vorhandenen.
Wenn ich mir das Kettenglied ansehe, was am rechten Rad
gerade die halbe Höhe erreicht hat (90°), bewegt es sich
beispielsweise mit 50 km/h nach oben (Umfangsgeschwindigkeit
des Rades) und mit 50 km/h nach links (translatorische
Geschwindigkeit des Krans).
Ich glaube, zum Verständnis ist nun einiges gesagt, habe
leider keine Formelsammlung hier, dann könnte ich das alles
bestimmt noch viel wirrer machen ;-))