Neue Terrasse selbst Dielen verlegen

  • Hallo an Alle!



    Bin noch relativ neu hier und bräuchte heute mal euren fachmännischen Rat!


    Mein Freund und ich haben mit dem Vermieter ausgemacht, wenn wir unsere Terrasse selbst renovieren, dann zahlt er die Materialkosten. Gesagt getan...es sollen Holzdielen werden aus Douglasie oder Masaranduba. Jetzt hab ich dazu mehrere Fragen...unsere Terrase ist aus Beton, jetzt hat uns jemand gesagt, man solle sie vorher mit wasserabweisender Ölfarbe streichen, damit das Wasser ablaufen kann. Keine Ahnung wozu das gut sein soll, denn jetzt regnet es ja auch so direkt auf die Terrasse und da passiert nix?


    Sollen wir das Holz vorher behandeln?Vielen sagen das sei nicht nötig, aber es soll ja auch so lange wie möglich schön aussehen.
    Müssen wir bei der Unterkonstruktion etwas beachten? Kann man die Dielen direkt auf das Holz der Unterkonstruktion schrauben oder muß da ein "Lufthalter" dazwischen?Damit sich dazwischen keine Feuchtigkeit staut oder so?
    Kann jemand einfach mal ein bißchen was dazu schreiben.Welche Erfahrungen habt ihr vielleicht selbst gemacht und wo habt ihr das Holz besorgt???


    Wäre sehr dankbar für euere Hilfe...

  • Ich denke, der Balkon ist entweder undicht, dann wird sich euer Nachbar schon beim Vermieter melden - oder eben nicht undicht. Farbe würd ich schonmal nichtdraufschrauben.


    Unter die Querdielen legt ihr am besten "Gummschrot"-Streifen.


    Ihr bekommt Gummischrot im Baumarkt als Matten. Das sind zusammengepresste Autoreifenstückchen oder so. Die sind wasserdürchlässig und Sorgen dafür, das die Dielen nicht im Wasser stehen.


    Beim Verlegen unbedingt auf Edelstahlschrauben achten (halten länger)


    Und wenn ihr schon Edelhölzer nehmt dann öl die auch vorher 2x, ansonsten kann man auch Kiefer nehmen.
    Durch die Ölung werden die Bretter nicht nur witterungsfester sondern kommen auch viel besser zur Geltung.


    Bei Douglasienholz passt meiner meinung nach ein dunkles Öl am besten (z.B. Bankirei-Öl)

  • Wir haben im Oktober die Terasse meiner Eltern neu gemacht. Nach 15 Jahren war das auch Zeit. Wir hatten Druckbehandelte/Imprägnierte Kiefer verbaut.


    Ersetz wurden die jetzt durch Kunststoffbalken (die faulen garantiert nicht) und als "Belag" Garappa Holz, dazwischen nichts. Zu beachten ist bei alle Hölzern das sie teilweise extrem schrumpfen. Also lieber Brett an Brett schrauben, der Spalt kommt dann von alleine. Edelstahlschrauben verwenden. Sind zwar teuer aber halten ewig.
    Von nicht sichtbaren Befestigungssystemen halt ich wenig. Die sind sehr teuer und sobald das Holz schrumpft halten die auch nichtmehr. Dann muss alles wieder weg und neu montiert werden.


    Kunststoffbalken: Online bestellt, lieferung mit Spedition, 32 laufende Meter 80x80mm
    Holz: bei örtlichen Händler, 4,5m lang und 150mm breite Bretter, Oberfläche "genutet"
    Schrauben: Edelstahl Torx, 200 oder 300 Stück, die sind nicht billig


    Die gesammte Konstruktion wird dann so schwer das sie keine Verankerung im Boden braucht. Empfohlen wurde uns aber das ganze mit ein wenig Gefälle zu bauen damit das Wasser schneller abfliesst. (sind 8cm auf 4 m geworden)

  • Re: Neue Terrasse selbst Dielen verlegen


    Zitat

    Original geschrieben von arcangel
    Jetzt hab ich dazu mehrere Fragen...unsere Terrase ist aus Beton, jetzt hat uns jemand gesagt, man solle sie vorher mit wasserabweisender Ölfarbe streichen, damit das Wasser ablaufen kann. Keine Ahnung wozu das gut sein soll, denn jetzt regnet es ja auch so direkt auf die Terrasse und da passiert nix?


    Da muß eigentlich nichts gemacht werden, ich wüßte auch nicht warum.


    Zitat

    Original geschrieben von arcangel
    Sollen wir das Holz vorher behandeln?Vielen sagen das sei nicht nötig, aber es soll ja auch so lange wie möglich schön aussehen.


    Bei Douglasie oder ähnlichen Hölzern muß man keine Maßnahmen treffen, da das Holz relativ beständig ist. Wenn man möchte kann es aber dennoch - wie bereits erwähnt - noch Ölen.


    Zitat

    Original geschrieben von arcangel
    Müssen wir bei der Unterkonstruktion etwas beachten? Kann man die Dielen direkt auf das Holz der Unterkonstruktion schrauben oder muß da ein "Lufthalter" dazwischen?Damit sich dazwischen keine Feuchtigkeit staut oder so?


    Am besten ist es das Auflager der Holzdielen so gering wie möglich zu halten, damit evtl. anfallende Feuchtigkeit duch den natürlichen Luftzug wieder abtrocknen kann. Somit fault nichts --> Holz hält länger.


    Als Abstandhalter sind Kunststoffleisten/-würfel oder Neoprenstreifen gut geeinet.


    Zitat

    Original geschrieben von arcangel
    ...wo habt ihr das Holz besorgt???


    Hier solltest du mal bei ein paar Handwerkern(Zimmerer) und Baustoff- bzw. Holzhändlern anrufen. Die bieten meist bessere Konditionen als Obi und Co.



    Nun noch ein kleiner Vorschlag für die Konstruktion von mir, mit Detailplan:


    Unterkonstruktion aus Dachlatten, auf die Balkonplatte geschraubt. Am besten auch hier schon Neopren drunterlegen, sonst fault mit der Zeit Dachlatte weg.


    Die Holzdielen sollten eine Ausreichende Höhe haben(je nach Dachlattenabstand). ch hab jetzt einfach mal 3/12cm angenommen. unter diese dann noch, wie im Detail zu erkennen, Kunststoffwürfel/-leisten oder einen Neoprenstreifen legen.
    Das ganze dann mit Edelstahlschrauben verschrauben. Am einfachsten ist hier von Oben durch das Holz durchzuschrauben. Die Länge sollte so gewählt werden, dass die Schraube etwa bis zur Mitte der Dachlatte kommt und so einen ausreichenden Halt gewährt.


    Hier noch das Detail:


    Für den optimisten ist das glas halb voll, für den pessimisten halb leer, für den ingenieur doppelt so groß wie's sein müsste.

  • Hallo Terrassen- und Balkonumgestalter !


    Stehe auch vor der Umgestaltung meines Anwesens und möchte einer Ecke mit 3x3 Metern einen Holzfußboden gönnen.


    Hier meine Tipps :


    Douglasienholz gibts bei Toom Baumarkt für lfd. Meter für 1,50 Euro ... allerdings B-Ware. 3000x145x28 mm. Da sollte man sich die besten Bretter herauspicken.


    Ölen werde ich es mit Teak-Öl.


    Die (Dachlatten-) Unterkonstruktion wird mit Bitumen eingestrichen. Das hält :top:


    Schrauben werde ich die Würth AssyPlus A2 nehmen. Es sind Edestahlschrauben mit Bohrspitze und Fräsrippen. Somit entfällt das lästige vorbohren ;)


    Gruß
    Händy-Män

  • Hallo!!!


    Also schon mal vorab vielen Dank für eure teilweise sehr ausführlichen Antworten....das hat uns wirklich schon richtig gut weiter geholfen!
    Nur zum genauen Verständnis....wenn wir jetzt also die Dachlattenunterkonstruktion mit Bitumen streichen, sollten wir aber trotzdem Abstandshalter zwischen den Dachlatten und den Dielen lassen, damit die Dielen immer gut abtrocknen können, oder?


    Und das Bitumen verhindert, daß die Dachlatten faulen und diese können wir dann direkt auf den Boden schrauben? Oder muß man das gar nicht? Wenn ja dann richtig mit Betondübel und so festmachen?


    Wie ist das mit dem Gefälle macht man das dann nur mit Hilfe der Plastikwürfel oder dem Gummi dazwischen oder wie bringt man da Gefälle rein?Muß dieses Gefälle zwingendsein?


    Mal wieder vielen Dank für eure Hikfe!!
    Halte euch auf dem Laufenden...

  • Zitat

    Original geschrieben von Händy-Män
    Die (Dachlatten-) Unterkonstruktion wird mit Bitumen eingestrichen. Das hält :top:


    Ist natürlich auch eine möglichkeit der Konservierung..


    Zitat

    Original geschrieben von Händy-Män
    Schrauben werde ich die Würth AssyPlus A2 nehmen. Es sind Edestahlschrauben mit Bohrspitze und Fräsrippen. Somit entfällt das lästige vorbohren ;)


    Das wollte ich vorhin noch schreiben, beim Zimmererpraktikum hab ich mich so an die gewhönt, als ich das letzte mal was zuhaus gemacht hab wunderte ich mich erst warum die Schraube ned reinging :D


    Grüße


    Edit


    Zitat

    Original geschrieben von arcangel
    ...wenn wir jetzt also die Dachlattenunterkonstruktion mit Bitumen streichen, sollten wir aber trotzdem Abstandshalter zwischen den Dachlatten und den Dielen lassen, damit die Dielen immer gut abtrocknen können, oder?


    ja, der Bitumen ist ja nur zum Schutz der Dachlatten, die Feuchtigkeit könnte sich trotzdem unter den Dielen stauen. Deshalb immer eine möglichst kleine Auflagerfläche planen.


    Zitat

    Original geschrieben von arcangel
    Und das Bitumen verhindert, daß die Dachlatten faulen und diese können wir dann direkt auf den Boden schrauben? Oder muß man das gar nicht? Wenn ja dann richtig mit Betondübel und so festmachen?


    Genau, ich würde die Dachlatten mit Dübeln und Edelstahlschrauben in der Betonplatte verankern.
    Festmachen solltet ihr es schon, sonst kann es sein das euer neuer Holzbelag davonfliegt..


    Zitat

    Original geschrieben von arcangel
    Wie ist das mit dem Gefälle macht man das dann nur mit Hilfe der Plastikwürfel oder dem Gummi dazwischen oder wie bringt man da Gefälle rein?Muß dieses Gefälle zwingendsein?


    Gefälle muß nicht sein, zwischen den Holzdielen würde ich ca. 1/2cm Abstand lassen und das Wasser läuft dann auf der Betonplatte weg.


    Zitat

    Original geschrieben von arcangel
    Mal wieder vielen Dank für eure Hikfe!!


    gerne :)


    Grüße

    Für den optimisten ist das glas halb voll, für den pessimisten halb leer, für den ingenieur doppelt so groß wie's sein müsste.

  • In den Beton würde ich gar nichts schrauben. Denn das gibt Probleme mit eindringender Feuchtigkeit und Frost. Wenn du die Bretter pro Latte mit 2 Schrauben verbindest wird das stabil genug. Hat der Balkon/Terasse eine Begrenzung kann da auch nichts wegrutschen. Somit besteht keine Notwendigkeit das mit dem Boden zu verbinden.
    Wobei wenn sich das ganze verzieht eine Verschraubung schon wieder Sinn macht. Da die Dachlatten nicht gerade wiederstandsfähig sind, im Gegensatz zu dickeren Balken. Bei der Unterkonstruktion sollte man sich auch überlegen wie das Niveau werden soll. Also gleiche höhe wie innen oder höher/tiefer.


    Dachlatten und Bitumen hört sich gut an. :top: Macht auch Spass bei 30° damit rumzukleckern. :)

  • Jede Dachlatte muß nicht verschraubt werden, aber zumindest 1-2 Punkte sollten fixiert werden, da sonst bei der nächsten Windböe die gesamte Konstuktion nen abflug macht(Stichwort: Windsog).


    Eventuell kann man das ganze auch so bauen, dass es unter dem Geländer/Absturzsicherung bleibt oder daran festbinden(sähe bestimmt lustig aus ;) )


    Grüße

    Für den optimisten ist das glas halb voll, für den pessimisten halb leer, für den ingenieur doppelt so groß wie's sein müsste.

  • Zitat

    Original geschrieben von gftu
    ...
    Kunststoffbalken: Online bestellt, lieferung mit Spedition, 32 laufende Meter 80x80mm...


    Wo gibt's die?

    Wer den Pfeil der Wahrheit verschießt sollte die Spitze in Honig tauchen ! (arabisches Sprichwort)

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