Ist die Türkei ein Teil Europas und/oder soll sie irgendwann in die EU?

  • Mein Deutschlehrer hat immer gesagt:


    Ausländer rein, Rheinländer raus :D

    Vier Dinge die größer sind als alle anderen:


    Frauen und Pferde und Macht und Krieg

  • Zitat

    ich finde schon die Bezeichnung "Ausländerin"diskriminierend,sie ist doch mit dir verheiratet,habst Kinder,vieleicht hat sie sogar ein Deutscher Pass, ich würde meine Frau als Türkin ,Griechin, Russin usw. Bezeichnen. Ausländerin würde jemand Unbekannt in Allgemein nennen.


    Für mich ist meine Frau in erster Linie ein Mensch wie jeder andere auch. Am Begriff "Ausländerin" ist nichts verwerfliches, da es Ihr Status in Deutschland ist können es aber auch verschönern mit der Bezeichnung Mitbürgerin mit Migrationshintergrund wenn das dein Seelenleben beruhigt.


    Ja wir habst Kinder aber der deutscher Pass wird Sie wohl von mir versteckt haben und sich als italienisches Wesen ausgegeben haben. Ist Sie wenn ich Sie Türkin,Griechin,Italienerin nenne keine Ausländerin mehr oder bleibt Sie dennoch vom rechtlichen Status eine Ausländerin?

  • Naja, rechtliche Bedeutung und allgemeine Verwendung eines Wortes sind immer zwei verschiedene Sachen.


    Ich finde es irgendwie schon netter jemanden als Italener statt als Ausländer zu bezeichnen.

  • @ m0nza
    Danke für den Link m0nza. Auch für mich als Türke wurde mir einiges nach dem Lesen klarer.

  • Habe grade einige Seiten hier im Thread gelesen und möchte einige Gedanken mit euch teilen:


    • Als ich die Grundschule besuchte, kam ich (inzwischen eingebürgerter Türke oder Deutscher mit Migrationshintergrund) in eine „Ausländerklasse“. Keine deutschen Schüler. Ergebnis: Ich und 2 weitere Schüler kamen nach der 2. Klasse in eine deutsche Klasse und besuchten anschließend Gymnasium bzw. Realschule. Die restlichen Schüler landeten zu fast 100 % auf der Hauptschule, auf der wieder der Großteil aus ausländischen Schülern bestand. Eine hervorragende Integrationspolitik.


    • Zu den „Türken-Ghettos“
    Schmidt: Ein tolles Beispiel mit den Griechen und den Spaniern. Habe mir mal die Statistik zur ausländischen Bevölkerung angeschaut:
    Türken: 1,7 Mio.
    Griechen: ca. 300.000
    Spanier: ca. 100.000


    http://www.destatis.de/jetspee…mplateId=renderPrint.psml


    Logisch, dass Türken mehr auffallen. Und wenn es ein spanisches Ghetto gäbe, dann wären wahrscheinlich alle Spanier in 4-5 Ghettos in 3-4 Städten verteilt und würden wieder nicht auffallen.


    • Sich integrieren wollen?
    Sprache: Sehr wichtig. Wenn ich mir die jüngere Generation anschaue, ist die Beherrschung der deutschen Sprache bei Deutschen fast so schlecht wie bei Türken (sieht man insbesondere an den schriftlichen Prüfungen an Berufsschulen, ich spreche aus Erfahrung) oder aber ungefähr gleich gut (Gymnasium; höheres Bildungsniveau).


    Die ältere Generation kann man in gewissem Maße kritisieren, weil sie es versäumt hat, die deutsche Sprache zu erlernen. Wenn man aber in Ghettos lebt, wo fast nur Ausländer leben (ein Dankeschön an die Integrationspolitik), und zusätzlich beim Türken nebenan einkaufen kann, den türkischen!! Hautarzt aufsuchen kann, seinen Führerschein bei einer türkischen Fahrschule machen kann etc., dann muss man klar sagen, diese Leute hatten es doch nie richtig nötig deutsch zu lernen. Kritisieren kann man sie hierfür, aber nicht so weit, dass man ihnen fehlenden Integrationswillen vorwirft und sie zu den Schuldigen einer mangelhaften Integration macht.


    • Der Grund für eine bessere Integration von z. B. Griechen, Spaniern, Italien könnte zum Einen daran liegen, dass diese Gruppen in viel geringerem Maße vertreten sind als Türken. So fällt es halt eher auf, wenn türkische Mitbürger auffällig werden oder in Ghettos leben. Zum Anderen eindeutig (teilweise) daran, dass Griechen, Italiener, Spanier etc. und Deutsche einen gemeinsamen Nenner haben: die Religion. Meint ihr, die Türkei würde immer noch auf einen EU-Beitritt warten, wenn sie ein christliches Land wäre?


    Noch eine letzte Sache. Ich habe nach dem Deutschland-Türkei Spiel von vielen "Deutschen" folgendes gehört. "Die Türken haben nach dem Spiel gemeinsam mit uns gefeiert. Das hätten die Deutschen aber bei einer Niederlage nicht gemacht!"
    So viel zum Integrationswillen auf beiden Seiten!

  • Zitat

    Original geschrieben von twister
    Noch eine letzte Sache. Ich habe nach dem Deutschland-Türkei Spiel von vielen "Deutschen" folgendes gehört. "Die Türken haben nach dem Spiel gemeinsam mit uns gefeiert. Das hätten die Deutschen aber bei einer Niederlage nicht gemacht!"
    So viel zum Integrationswillen auf beiden Seiten!


    Diesen Vorwurf habe ich nun in den letzten Tagen häufiger gehört und gelesen.
    Ich verstehe allerdings nicht weshalb das ein Zeichen für mangelnden Integrationswillen der Deutschen sein soll, denn man könnte sich dann ebenso fragen wie viele Deutsche sich denn wohl heute abend für Spanien freuen, wenn Deutschland im Finale verlieren sollte.


    Denn schließlich leben diese türkischen Fans von denen Du sprichst teilweise von Geburt an in Deutschland und haben in vielen Fällen die deutsche Staatsbürgerschaft, da könnte man eigentlich eher fragen, weshalb man dann nicht von vornherein mit der deutschen Mannschaft mitfiebert.


    Andererseits sehe ich nun in der Nachbarschaft, nachdem die Türkei ausgeschieden ist, vermehrt deutsche Fahnen an Fahrzeugen und Häusern türkischstämmiger Besitzer, und das eine oder andere türkischstämmige Kind mit einem Trikot der deutschen Mannschaft - ist vielleicht auch ein gutes Zeichen dafür, dass die Integration noch nicht völlig gescheitert ist, auch wenn es nur um Fußball geht.

  • Zitat

    Original geschrieben von twister

    Noch eine letzte Sache. Ich habe nach dem Deutschland-Türkei Spiel von vielen "Deutschen" folgendes gehört. "Die Türken haben nach dem Spiel gemeinsam mit uns gefeiert. Das hätten die Deutschen aber bei einer Niederlage nicht gemacht!"
    So viel zum Integrationswillen auf beiden Seiten!


    In meiner Brust schlägt nur ein Herz, ein deutsches Herz, warum sollte ich eine Niederlage feiern? :confused:
    Völlig egal, gegen wen wir verloren hätten.


    Bei einem Deutschen mit Migrationshintergrund bzw. bei einem Ausländer sieht die Sache dementsprechend anders aus, er wurde vielleicht hier geboren und ist in seiner Zuneigung unter Umständen zweigeteilt, er kann also wirklich mit beiden Seiten sympathisieren, zu einer Seite mehr, zu einer weniger.
    Da ist durchaus etwas dran, wenn dann jemand sagt, er kann bei einem solchen Spiel nur gewinnen!

    Ich habe dem Teufel meine Seele verkauft und jetzt sind wir beide ein wenig aufgeregt...!

  • Zitat

    Original geschrieben von superuser_reload
    Denn schließlich leben diese türkischen Fans von denen Du sprichst teilweise von Geburt an in Deutschland und haben in vielen Fällen die deutsche Staatsbürgerschaft, da könnte man eigentlich eher fragen, weshalb man dann nicht von vornherein mit der deutschen Mannschaft mitfiebert.


    Es geht doch gar nicht darum, warum ein seit Jahren hier lebender Türke (ob eingebürgert oder nicht) nicht mit Deutschland mitfiebert. Was ist daran falsch, der Türkei die Daumen zu drücken? Ich bin hier geboren, habe studiert, arbeite und bin inzwischen deutscher Staatsbürger. Soll ich also von heute auf morgen meine Identität aufgeben, als ob es hierfür einen Schalter geben würde?


    Man müsste sich eher fragen, warum die Türken mit den Deutschen mitgefeiert haben, die Deutschen es aber nicht getan hätten. (wie gesagt, eine Einschätzung von Deutschen)

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