Testbericht Nokia E70 Nr. 2

  • Das E70 nehme ich als Anlass für meinen ersten Testbericht bei TT. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Herrn Lange und Herrn Offermann von Handytick für Gerät und tollen Service. Vom Aufbau her orientiert sich der Bericht an jenen von Meilow & Co, wobei ich die Kaufargumente des E70 (Tastaturen, Konnektivität) im Vergleich zu Kamera, usw. stärker gewichtet habe.



    Lieferumfang
    - Nokia E70 (silber)
    - Akku BL-6C
    - Mono-Headset
    - USB-Kabel
    - 64MB Mini SD-Karte
    - CD mit Nokia PC Suite
    - Bedienungsanleitung



    Design & Verarbeitung
    Das Design könnte man als durchweg konservativ bezeichnen, wären da nicht die glänzenden Außenbügel und die innere Tastatur. Die äußere Tastatur macht ohne Beleuchtung einen etwas weniger edlen Eindruck als jene des 6230i. Die innere sieht sehr stylish aus und kann sich mit der des 9300 messen. Insgesamt macht das Gerät einen sehr soliden Eindruck. Abgesehen von der allseits bekannten Nokia-Akkudeckel-Problematik knarzt nichts. Der Bügel zum Aufklappen des Gerätes sitzt ziemlich fest und macht Hoffnung, dass er lange halten wird. Das Gewicht von 127 g ist auch für Umsteiger von leichteren Geräten wie einem 6230 oder K600 akzeptabel, sofern man das E70 nicht in der Hemdtasche tragen möchte.




    Display
    Dem Display merkt man die 16,7 Millionen Farben und 352 x 416 Pixel an. Es ist unglaublich, was sich hier bei Nokia im letzten Jahr getan hat. Musste sich das Display eines 6680 noch vor der Konkurrenz aus Asien verstecken, dürfte die aktuelle Generation Maßstäbe setzen. Selbst kleinste Schrift wird absolut scharf dargestellt, der Kontrast lässt nicht zu wünschen übrig und selbst in der Sonne ist ein Arbeiten mit dem Gerät noch möglich.



    Tastaturen
    Hier dürfte einer der Hauptgründe für den Kauf des E70 liegen. Die äußere Tastatur ist gut zu bedienen, doch sind die Tasten eines 6230i ein wenig besser, da sie leichter zu drücken sind und und von der Form her griffiger ausfallen. Dank der sehr guten Gewichtsverteilung lassen sich Texte schnell einhändig tippen (T9 wird unterstützt). Im Vergleich zu Geräten von Sony Ericsson ist der Joystick etwas schwerer zu bedienen und man rutscht leichter ab.


    Von der aufgeklappten Tastatur bin ich auch nach fünf Tagen des Testens hellauf begeistert. Der Druckpunkt ist genial und die Tastengröße ist auch für dickere Finger dank der leichten Erhebungen sehr gut zu bedienen. Man gewöhnt sich ziemlich schnell an die „Aufspaltung“ der Tastatur durch das Display. Der Lichtsensor für innere und äußere Tastatur ist ein tolles Extra und funktioniert sehr gut. Wer lieber selbst entscheidet, kann die Beleuchtung noch über eine zusätzliche Taste auf der Innentastatur an- und ausschalten. Die Menütaste der inneren Tastatur hätte vielleicht mit der Beleuchtungstaste getauscht werden können, da sie links unten nicht ganz so leicht zu erreichen ist und man sie öfter betätigt.




    Bedienung
    Ich hatte bisher noch kein Series60-Gerät und war überrascht von der schnellen Eingewöhnung trotz des großen Funktionsumfangs. Das Menü ist gut strukturiert und intuitiv zu bedienen. Der aktive Standby-Bildschirm dient als Kurzüberblick zu Kalendereinträgen und Aufgaben, zudem lassen sich fünf Icons individuell festlegen und den beiden Funktionstasten Menüeinträge zuweisen. eMail-Postfächer können ebenfalls angezeigt werden.



    Office
    Die Office-Funktionen kommen dank der vollwertigen Tastatur richtig zur Geltung. Zum Bearbeiten von Dokumenten, Tabellen und Präsentationen sind Anwendungen vorinstalliert und bieten eine Vielzahl an Optionen zur Bearbeitung (Schriftart, -formatierung, Aufzählungszeichen,...). Das Laden von Excel-Tabellen dauert teilweise ziemlich lange (knappe Minute für 98kb-Datei mit Diagrammen und Funktionen). Nach dem Öffnen einer Excel-Datei erhält man einen Überblick zu den einzelnen Tabellen und Charts.



    Konnektivität
    Hier lässt das Gerät mit W-LAN, UMTS sowie Bluetooth- und Infrarot-Schnittstellen nicht zu wünschen übrig. Die Einrichtung eines W-LAN-Zugangspunktes ist relativ simpel, lediglich bei den VPN-Einstellungen tue ich mich im Moment noch etwas schwer (falls sich hier jemand gut auskennt, bitte PN an mich;) ). Die Option „Zugangsgruppen“ ist für all jene praktisch, die viel unterwegs sind. So lassen sich die einzelnen Zugangspunkte (W-LAN, UMTS-Dienste) in einer beliebigen Reihenfolge einfügen. Wird also beispielsweise das Heimnetz als erster Punkt in der Gruppe nicht gefunden, wird das nächste W-LAN gesucht, usw.


    Die Synchronisation per Bluetooth klappt tadellos. Die Nokia PC Suite ist im Vergleich zur Sony Ericsson-Software um einiges besser, was das Aufbauen einer Verbindung per Bluetooth angeht. Die Kopplung mit anderen Geräten erfolgt einwandfrei. Für die Übertragung größerer Datenmengen empfiehlt sich jedoch das im Lieferumfang enthaltene USB-Kabel.


    Das SAP wird unterstützt, jedoch habe ich nicht die Möglichkeit, es auszuprobieren.



    Speicher
    Der integrierte Speicher von 75MB bietet genug Platz für Programme, Klingeltöne und häufig verwendete Dateien. Über den Mini SD-Slot kann der Speicher enstprechend erweitert werden. Zwar lässt sich die Karte bei eingeschaltetem Gerät wechseln, jedoch muss der Akkudeckel entfernt werden. Ich benutze eine Sandisk Ultra II Mini SD 1GB-Karte, welche ohne Probleme läuft (Formatierung über den PC und das Überspielen von Daten per Kartenleser habe ich jedoch bisher vermieden).




    Akustik
    Die Hörqualität beim Telefonieren ist aus meiner Sicht beim E70 ein wenig schlechter als beim V600. Gelegentlich hat mein Gegenüber einen leichten Hall bemerkt. Freisprechen bei aufgeklappter Tastatur funktioniert bei nicht zu lauter Umgebung gut. Der Lautsprecher eignet sich bestens für die Wiedergabe von Musik. Selbst bei voller Lautstärke verzehrt der Ton nicht.



    Kamera
    Die integrierte 2MP-Kamera ist gut, wer aber Wert auf eine sehr gute Kamera legt, sollte sich das N80 oder Geräte der Konkurrenz anschauen. Die fehlende Fotoleuchte ist speziell bei der Schlüssellochsuche zu bedauern. Als Formate stehen zur Verfügung:
    Foto: 640x480, 1600x1200
    Video: 128x96, 176x144, 352x288.



    Folgende Optionen stehen zur Verfügung:


    Kamera
    - Nachtmodus
    - Bildfolgemodus (mehrere Fotos in knapp einsekündigem Abstand)
    - Selbstauslöser (10/20/30 Sekunden)
    - Nachdem man ein Foto gemacht hat, gelangt man direkt in die Galerie.


    Videoaufnahme
    - Nachtmodus
    - Ton an/aus
    - Einstellen von Weißabgleich und Farbton



    Akkuleistung
    Ich habe den Akku bisher einmal neu geladen. Das Gerät habe ich seit Dienstag und ich musste es Freitagnachmittag nach recht intensiver Nutzung ans Ladegerät packen. Das Gerät war über Nacht fast aus (hierzu mehr unter Bugs) und Bluetooth insg. ca. vier Stunden für die Übertragung von Dateien und Outlook-Daten aktiv. W-LAN wurde ca. eine Stunde zum Surfen und knappe zehn Male zum Abrufen von Mails benutzt. Nebenher lief der MP3-Player.



    Bugs
    Dank Series60 3rd Edition und der aufklappbaren Tastatur findet man auch den ein oder anderen Fehler im System. Die Nervigsten und aus meiner Sicht am ehesten zu Vermeidenden sind bisher:


    - die äußere Tastaturbeleuchtung bleibt nach dem Ausschalten ab und zu an (Akkuentnahme notwendig)
    - wähle ich bei den eMail-Einstellungen "max. Kb-Größe" als Option und stelle einen Kb-Wert ein, so wird dieser Wert immer wieder auf 1Kb zurückgesetzt.
    - Öffnet man die Einstellungen eines Zugangspunktes (auch ohne etwas zu ändern), so wird er automatisch aus bisher zugeteilten Zugangspunktgruppen entfernt.


    Von der Stabilität beim Auf- und Zuklappen der Tastatur bin ich positiv überrascht. Hier scheint Nokia seit der CeBIT einiges getan zu haben.



    Fazit
    Das Nokia E70 ist der perfekte Kompromiss zwischen großem Communicator und kleinem Handy. Es ist nicht zu schwer, „Was ist das für eine Telefonzelle“- Bemerkungen bleiben aus und dank der Tastatur sind längere Texte oder eine Großzahl zu beantwortender Mails kein Thema mehr. Man hätte dem Gerät vielleicht noch eine weitere Kamera für Videotelefonie spendieren können, ansonsten lässt der Funktionsumfang keine Wünsche offen. Wer also gerne mal mehr als nur eine SMS schreiben möchte, ein Handy mit allen derzeit verfügbaren Kommunikationsschnittstellen benötigt und auf eine Kamera nicht verzichten möchte, ist mit dem E70 bestens bedient.

  • Re: Testbericht Nokia E70 Nr. 2


    Hallo,


    toller Bericht, danke!


    Zitat

    ... Man hätte dem Gerät vielleicht noch eine weitere Kamera für Videotelefonie spendieren können, ansonsten lässt der Funktionsumfang keine Wünsche offen...


    Das stört mich leider auch, aber wen es interessiert: man kann jedoch trotzdem ein Videogespräch führen, aber nur über die Außenkamera. Ähnlich wie beim 6630.


    Gruß
    Marc

  • danke für diese super innenschau.


    fragen: kann man zwischen deutscher und englischer bedienungssprache wählen? oder ist nur eine betriebssprache möglich?


    zweite frage: gibt es firmware updates?


    wenn jetzt beispielsweise symbian 9.3 erhältlich ist, kann man 9.1 upgraden?


    danke.

  • Eine ganz simple Frage ;)
    Funktioniert der Wecker bei ausgeschaltetem Gerät? Ich weiss nicht, ob Symbian das kann ;)

    Gruß
    ~Sonček~

  • funktioniert HE-AAC


    Hat schon einer der glücklichen Besitzer des E70 (übrigens ist heute ein recht positiver Testbericht in der aktuellen ct)
    mal versucht, ob das E70 auch HE-AAC-Musikdateien abspielen kann?
    In der Beschreibung steht zwar nur mp3 und aac (also LC-AAC), aber vermutlich ist es doch der gleiche Player wie im N80, oder?


    Gruss, Oliver

  • Mal was ganz existenzielles. Die Sende-/ Empfangseigenschaften des E70 sind ja miserabelst!! :flop:
    Bei aller Liebe aber das ist ein absolutes k.o.-Kriterium. Schade, ich hatte gehofft ein gutes Teil ins Haus zu holen aber bei diesen Werten kaufe ich es (leider) nicht.

    Gruß
    ~Sonček~

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