Hallo zusammen,
Ich weiß, dass es zum dem Thema Lasik bzw. Augenoperation schon ein paar Threads gibt. Da es sich hier aber um eine Art „Testbericht“ handelt, erlaub ich mir einfach mal einen neues Thema zu eröffnen, in dem ich gerne eure Fragen beantworte bzw. Tipps an evtl. Interessenten weitergeben möchte.
Hier also meine kleine Geschichte:
Eigentlich hatte ich schon länger den Wunsch, morgens aufstehen zu können, ohne mit Kontaktlinsen fummeln bzw. nach der Brille suchen zu müssen. Bisher war mir aber eine Laser-Behandlung einfach zu teuer.
Zufällig kam im Gespräch mit einer Freundin auf dieses Thema, und erfuhr dabei, dass sie es vor 3 Jahren hier in Deutschland hatte machen lassen. Dadurch wurde die Thematik für mich wieder aktuell.
Ich habe mich daraufhin durch die Webseiten diverser deutscher "Anbieter" gewühlt und dabei festgestellt, dass eine solche OP z.Zt. mit ca. 4000€ zu Buche schlägt. Mit Nicole (die Freundin), hab ich mich dann immer wieder per E-Mail ausgetauscht, bis sie mir eines Tages mitteilte, ihre Schwester würde es in der Türkei machen lassen und ob ich dabei sein wollte.
Da stand ich dann vor der großen Entscheidung, "deutsche Wertarbeit" oder Vertrauen zu türkischen Ärzten?
Am Anfang war ich skeptisch, hab mich aber dann auf Grund der Reiseberichte anderer Patienten doch dazu entschlossen, meine Augen den türkischen Doc's anzuvertrauen.
Bei meinem DL hatte ich Glück, was den kurzfristigen Urlaub anging, und schon war die Sache gebucht.
Wir entschieden uns für einen 5 Tage Aufenthalt in einem 3 Sterne Hotel.
Dank der professionellen Vermittlungsagentur ging die Buchung einwandfrei, mit ein paar E-Mails und einer Bestätigung per Fax war alles erledigt. Flug, Hotel, Transfers, Termin in der Augenklinik und alles was sonst noch so dazu gehört wurde für uns organisiert.
Am 16.05.06 war es dann soweit, wir machten uns mit AtlasJet auf den Weg nach Istanbul. Leider hatten wir das Pech, dass der Flug über FFM ging und wir somit erst nachts ankamen. Ausserdem sei angemerkt, dass AtlasJet für große Leute nicht gerade erste Wahl ist
In Istanbul angekommen, war alles perfekt organisiert. Wir wurden von einem deutschsprachigen Reiseleiter in Empfang genommen, und mit dem Shuttle-Bus in's Hotel gebracht. Dort haben wir zum Glück eine 24h-Bar vorgefunden, den nach über 4 Stunden im Flugzeug (wir standen in FFM 1h beim tanken), brauchten wir nichts nötiger als einen kleinen Drink. Da es allerdings fast 3 Uhr Ortszeit war, blieb es auch bei einem, wir wurden schließlich am nächsten Morgen früh abgeholt.
Außerdem war für uns eine Mappe am Empfang hinterlegt, in der die wichtigsten Infos (Adressen & Telefonnummern unserer Ansprechpartner, zeitlicher Ablauf, Transfers, Sicherheitsinfos für den Aufenthalt in Istanbul, etc.) standen, die wollte auch noch gelesen werden.
Am nächsten Morgen wurden wir nach dem Frühstück pünktlich von unserem Fahrer im Hotel abgeholt, der Verkehr in Istanbul und der entsprechende Fahrstil waren eins der Highlights unserer Tour.
Trotz der gewöhnungsbedürftigen Spurwechsel sind wir nach einer kurzen Fahrt von ca. 15 Minuten wohlbehalten in der Klinik angekommen.
Auch hier herrschte absolute Organisation. "Murat" unser deutschsprachiger Ansprechpartner erwartete uns bereits. Nach dem kurzen Ausfüllen eines Fragebogens (persönliche Daten, Krankheiten, Allergien etc.) ging er mit uns kurz den zeitlichen Ablauf durch. Dann begannen die ganzen Test's, den hier wird erst festgestellt ob man für eine "Wavefront Excimer-Laser" - Behandlung geeignet ist.
Dabei wird man von "Murat" zu jeder Station begleitet. Sofern es nötig ist übersetzt er, da das Personal aber perfekt Englisch spricht, war's bei mir fast nie nötig.
Am Ende der Test's (Dauer ca. 3 Stunden je nach Patientenaufkommen) wird in einem abschließenden Gespräch festgelegt, ob die Behandlung möglich ist.
Sollte dies nicht der Fall sein, entstehen bis auf Hotel und Flug keine Kosten. Ist die Behandlung möglich, und man macht einen Rückzieher, kosten die Voruntersuchungen pauschal 70€.
Also weiter im Geschehen -> bei Tanja (Nicole`s Schwester) und mir war´s möglich!
An dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich kurz den Gedanken an's Kneifen hatte, aber deswegen war ich schließlich hier, das wollte ich doch schon immer.
Kurzzeitig hieß es mal, wir dürfen noch 1-3 Stunden warten, doch dann ging alles schneller als erwartet.
Als Tanja kurz nach mir vom Abschlußgespräch kam, teilte “Murat” uns mit, dass wir sofort loslegen können, also blieb uns eh keine Zeit mehr um groß nachzudenken.
Da geht´s rein:
Dann sind die Geschichte:
Wir wurden in den OP-Trakt der Klinik gebracht, und auf den Ablauf der OP vorbereitet. Dazu gehörte neben dem desinfizieren der Augen, eine kleine Beruhigungstablette. Dann ging es los, Tanja durfte als Erste ran. Ich saß in der Zeit leicht nervös im Vorraum und wartete.
Nach nur 10 Minuten kam sie mit leicht geröteten Augen wieder raus, und meinte nur "Alles Bestens!".
Dann war ich dran, "Murat" brachte mich in den OP, und erklärte mir wie ich mich hinlegen musste. Alles Weitere übernahm die Ärztin, "Murat" kommentierte während der ganzen Behandlung und fragte mich immer wieder ob alles passt.
Bei der ganzen Behandlung, gibt´s eigentlich nur 3 Dinge die man spürt:
-> Das Einsetzen des „Augenspreizers“
-> Ein kurzes Druckgefühl, wenn der „Flap“ geschnitten wird
-> Und das abschließende Spülen des Auges
Schmerzhaft ist dabei allerdings nichts, und durch die Kommentierung, fühlt man sich auch nicht ganz so ausgeliefert.
Ich -> vor der OP:
Ich -> bei der OP:
Der "Augenspreizer":
Laser @ work:
Ich -> nach der OP:
Nach 10 Minuten war auch bei mir alles erledigt, dann bekamen wir noch unsere Medikamente und eine Merkliste, was alles zu beachten ist.
Anschließend wurden wir von unserem Fahrer wieder in's Hotel zurück gebracht, auf Grund der hohen Blendempfindlichkeit hatte ich die Augen diesmal zu
Im Hotel angekommen, haben wir uns erst mal auf die Zimmer verzogen und hingelegt. Erstens waren wir eh noch von der Anreise müde, zweitens schlaucht die OP ein bisschen und drittens war die Sicht noch nicht so toll (ungefähr so als ob man die Kontaktlinsen über Nacht nicht rausgenommen hat).
Abends war aber dann schon ein deutlicher Unterschied erkennbar, die Optik hatte sich innerhalb von 4 Std. schon um einiges verbessert, also haben wir uns was zu Essen organisiert und den Abend bei einem Glas Rotwein ausklingen lassen.
Für die Nacht hatten wir eine extra Schutzbrille bekommen (sieht absolut spacig aus) damit wir uns nicht aus Versehen die Augen reiben, aber trotz dem Ding hab ich geschlafen wie ein Baby.
Die spacige Brille:
Mit Spannung hab ich am nächsten Morgen die Augen geöffnet, und durfte feststellen es hatte sich dem Vortag gegenüber erneut verbessert. Nach einer ziemlich spärlichen Morgentoilette (Duschen und Haare waschen war noch nicht erlaubt), ging´s erst mal zum Frühstück.
Auch heute klappte der Transfer durch “unseren” gutgelaunten Fahrer wieder einwandfrei, nach ca. 20 Minuten hatten wir die Klinik zur Nachuntersuchung erreicht.
Hier wurden wir bereits wieder von “Murat” erwartet, der sich als erstes nach unserem Befinden und evtl. Problemen beim Einschlafen erkundigte. Aber weder Tanja noch ich, hatten außer den üblichen Symptomen (gerötete Augen, Blendempfindlichkeit) irgendwelche Probleme.
Die Nachuntersuchung dauerte nicht lange, da wir früh in der Klinik waren, und somit noch kein Vollbetrieb herrschte.
Als erstes wurde uns die Schutz-Kontaktlinse entnommen, dann folgten ein Sehtest und die Untersuchung der Hornhautoberfläche.
Nicht einmal 24h nach dem Eingriff, hatten sich meine Werte von RA: -3.25 -> 0.9 ; LA: -2,50 -> 0,6 verbessert.
Von der Ärztin erhielten wir nochmals eine Einweisung bzgl. der Medikamente und die Verhaltensregeln für nächsten Wochen. Abschließend bekamen wir unsere Rechnung und einen Bericht über die OP für die angeratene Nachuntersuchung bei einem deutschen Augenarzt.
Desweitern teilte uns "Murat" mit, dass wir uns bei Fragen jederzeit telefonisch/E-Mail jederzeit an ihn oder die deutsche Agentur wenden können.
Jetzt musste ich nur noch bezahlen, und das war noch eine kleine Odyssee
Tanja hatte bereits am Tag der OP bar bezahlt. Da ich aber nicht soviel Bargeld mit mir rumtragen wollte, und bei Kreditkartenbezahlung 8% Gebühren fällig werden, hatte ich alles in Reisechecks dabei. Dass man mit AMEX-Reisechecks in Istanbul aber nicht weit kommt, dazu hatte meine Bank anscheinend auch keine Erfahrungswerte.
Checks von AMEX werden nämlich in fast keiner Bank akzeptiert, und dort wo sie akzeptiert werden sind fette Gebühren zu bezahlen.
Doch auch das hatte „Murat“ wieder voll im Griff, er hat sich mit uns in ein Taxi gesetzt und so lange Banken abgeklappert, bis ich die Checks endlich gewechselt hatte.
Mein klarer Tipp an dieser Stelle:
-> Bezahlung in bar geht am schnellsten/einfachsten
-> Wer doch auf mehr Sicherheit setzt, sollte seine Kreditkarte einsetzen, billiger kommt man mit den Traveller-Checks auch nicht hin
Nach dem die Bezahlung geklärt war, gab´s noch ein Abschiedsfoto mit “Murat” unserem Helfer in allen Lagen, dann ging´s mit dem Taxi zurück in´s Hotel.
Von dort aus haben wird die restlichen Tage unserer Reise Istanbul auf eigene Faust erkundet, und ich muss sagen, dass sich diese Metropole für mich als sehr reizvoll entpuppt hat und wir noch jede Menge Spaß hatten.
Das Abschiedsfoto mit Murat:
Unser Fahrer und Murat:
Jetzt eine Woche nach dem Eingriff, kann ich sagen, dass meine Entscheidung absolut richtig war. Es wird zwar sicher noch ein bisschen dauern bis es für mich richtig real ist, da ich morgens immer noch nach der Brille taste bzw. Abends meine Linsen rausnehmen will ;-), aber ich bin froh diesen Schritt gewagt zu haben.
Abschließend möchte ich es nicht versäumen, mich bei „Friederike Schellenberger“ und „Jürgen John“ von http://www.lasertravel.de für die gute Organisation und die umfassende Betreuung zu bedanken. Sollte jemand in Erwägung ziehen, sich ebenfalls in der Türkei einer Laser-Behandlung zu unterziehen, kann ich ihm diese Vermittlungsagentur nur an´s Herz legen.
Auch die Sorgfalt mit der wir in der Klinik betreut und untersucht wurden, gab uns von Anfang an Sicherheit. Obwohl „Murat“ natürlich für mehrere Patienten gleichzeitig zuständig war, hatten wir nie das Empfinden einfach nur „durchgeschleust“ zu werden. Dank seiner Professionalität und seiner offenen Art, hatte man immer das Gefühl in besten Händen zu sein. Und genau das hat mir geholfen diesen Schritt zu machen.
Tesekkür ederim an Friederike, Jürgen, Murat und das Team des ISH!
E N D E
Eins sei noch angemerkt:
Ich möchte an dieser Stelle keine weitere Diskussion über den Sinn und Zweck einer LASIK-Behandlung initiieren. Mein Bericht soll lediglich eine Hilfestellung für all die jenigen sein, die ebenfalls den Drang danach verspüren ohne zusätzliche Hilfen sehen zu können, und sich somit ein völlig neues Lebensgefühl zu gönnen.
Sollte noch jemand konkrete Fragen haben, die ich bisher nicht beantwortet habe oder sonstige Tipps benötigen, werde ich in diesem Thread selbstverständlich weiterhelfen.
Yakinda görüsmek üzere!
Semmal
EDIT 2007-04-03: Bilder neu eingefügt!
EDIT 2007-04-22: Rechtschreibung korrigiert!