Hi,
nach der offiziellen Vorstellung am 25.04.2006 hatte ich nun die einmalige Gelegenheit, für einige Tage einen Nokia N93 Prototypen ausführlich auf Herz und Nieren zu testen. Auch wenn es bis zur Auslieferung noch einige Monate hin sind, und das Gerät sich noch im Vorserienstadium befindet, lohnt es sich nichtsdestotrotz vorab einen Blick auf Nokias neuestes Imaging Phone zu werfen.
Der Testbericht ist zusätzlich auch auf www.N4L.de verfügbar.
Dateien:
Gerätebilder:
Displaybilder:
Kamerabilder:
Kameravideos:
Gerätevideos:
Gerät:
Es handelt sich um ein Nokia N93 Vorseriengerät in der Farbvariante Aluminium Grey
Firmware:
3.0.085
02-05-2006
RM-55
Nokia N93 (01.01)
Lieferumfang:
- Nokia N93
- miniSD-Speicherkarte MU-17 (128 MByte)
- Nokia Akku BP-6M
- Nokia Stereo-Headset HS-23
- Nokia Reise-Ladegerät AC-4
- Nokia Ladegerät-Adapter CA-44
- Nokia Datenkabel CA-53
- Nokia Video-Datenkabel CA-64
- Schutztasche CP-83
- Trageriemen CP-84
- DVD-ROM mit PC-Software (inkl. Nokia PC Suite, Lifeblog, Adobe Photoshop Album Starter Edition, Adobe Premiere Elements 2.0, Home Media Server Software)
- Bedienungsanleitung, Kurzanleitung, Anleitung zur Konfiguration von Verbindungseinstellungen und Anleitung zur Nutzung von Zusatzanwendungen
Gehäuse, Verarbeitung:
Die Außenhülle des Nokia N93 in der Farbvariante Aluminium Grey besteht größtenteils aus silbernem Kunststoff. Die Oberseite der Klappe wurde aus Aluminium gefertigt und umgibt das schmale Infodisplay auf der Vorderseite. Direkt über dem Display ziert das Cover ein metallisch glänzender Nokia Schriftzug; unter dem Display befindet sich der Außenlautsprecher.
Im ersten Augenblick wirkt das Nokia N93 recht voluminös, überrascht aber mit einem subjektiv geringeren Gewicht, als die üppigen Ausmaße vermuten lassen. Im oberen, aufklappbaren Teil des Nokia N93 befindet sicht das große Innendisplay.
Die Klappe ist auf der rechten Seite befestigt und lässt sich zusätzlich vertikal aufklappen, um z.B. den Kameramodus zu aktivieren oder das Display im zugeklappten Zustand freizugeben. In diesem Fall ist die Kameralinse auf einen selbst gerichtet und das Display stehe im ca. 120° Winkel zur Tastatur.
Die Konstruktion ist trotz seiner Vielseitigkeit überraschend stabil und scheint jahrelangen Einsatz ohne Murren zu überstehen. Sämtliche Tasten rund um das Gehäuse sind in edlem Chrom eingefasst.
Die Verarbeitung des Nokia N93 Prototypen ist bereits sehr gut, abweichende Spaltmaße konnte ich nicht entdecken.
Mit 180 g wiegt das N93 zarte 7 g mehr als das Vorgängermodell N90, ist in Breite, Höhe und Länge sogar einige Millimeter gewachsen. Beim genauen Studieren der Abmessungen wird schnell klar, dass das N93 kein kompaktes Smartphone ist, dieser Eindruck bestätigt sich auch beim ersten Anblick.
Display:
Das Nokia N93 besitzt, wie für ein Clamshell Handy üblich, 2 Displays. Auf der Außenseite befindet sicht das 27mm x 8mm schmale CTSN Coverdisplay mit einer Auflösung von 128 x 36 Pixeln und 65.536 Farben. Dieses zeigt neben der Uhrzeit auch den Empfangsbalken und die Akkuanzeige an. Wird ein anderes Profil als „Allgemein“ ausgewählt, so erscheint dieses in kleinen Lettern über der digitalen Uhrzeit. Das Datum inklusive Wochentag wird angezeigt, sobald man die Recordtaste der Kamera drückt und hält. Verpasste Anrufe und Kurzmitteilungen werden auf dem Außendisplay angezeigt, sobald das N93 aufgeklappt wurde, werden diese nur noch als Pfeil und Briefsymbol angezeigt. Außerdem kann man zahlreiche Einstellungen für das Außendisplay nutzen, so kann ein individueller Hintergrund, der Hintergrund vom aktivierten Theme oder kein Hintergrundbild eingestellt werden. Die Animation beim Zuklappen kann ebenfalls individuell gesetzt oder mit „Standard“ und „Kein“ gewählt werden. Für den Klappensound beim Öffnen und Schließen kann separat ein Ton eingestellt werden, hierfür stehen alle Audioformate zur Verfügung.
Klappt man das Nokia N93 auf so erblickt man das 37mm x 49mm große TFT Display mit einer Auflösung von 320 x 240 Pixeln, was QVGA entspricht. Das aktive Matrix Display mit einer Bildschirmdiagonale von 2,4 Zoll kann bis zu 262.144 Farben darstellen und ist selbst bei starker Sonneneinstrahlung sehr gut zu erkennen. Wie auch schon bei aktuellen Series60 Geräten üblich wird die Intensität der Beleuchtung von einem Lichtsensor oberhalb des Displays gesteuert. Die geringere Auflösung bei minimal größerer Fläche gegenüber den 2,1 Zoll Displays mit 416 x 352 Pixeln, wirkt sich nicht negativ auf die Darstellung von Icons usw. aus und lässt weiterhin keine Wünsche offen. Die Symbole und Zeichen werden überall knackig scharf angezeigt, zudem kann die Helligkeit des Innendisplays in 5 Stufen eingestellt werden.
Zusätzlich lässt sich in 5 Sekundenschritten einstellen, nach wie viel Sekunden (5 Sek. bis 60 Sek.) das Display abdimmt. Nach weiteren 30 Sekunden schaltet sich die Beleuchtung ab. Die Dauer bis zum Aktivieren des Energiesparmodus kann man extra in 1 Minutenschritten (1 Min. bis 30 Min.) einstellen
Tastatur:
Das Bedienfeld des Nokia N93 ist in zwei in Chrom eingefasste Tastenfelder eingeteilt. Im oberen Bereich befinden sich unterhalb der Kamera ein 5-Wege Navikey, 2 Auswahltasten, Hörertasten sowie die symbian-typischen Funktionstasten, wie der Bearbeitungstaste, die Menütaste, die Multimediataste und die Löschtaste. Großzügig dimensioniert und fühlbar von einander getrennt liegt das Ziffernfeld mit klarem Druckpunkt.
In heller Umgebung erscheinen die Tasten schwarz und erleuchten bei Dunkelheit in einem leichten Weiß, dies lässt die Hörertasten in grün, bzw. rot erscheinen, die Menütaste hingegen gewohnt in blau.
Auf der rechten Seite des N93 befinden sich ein 5-Wege Steuerkreuz zur Navigation durch das Menü im Kameramodus. Das Steuerkreuz funktioniert dennoch im normalen Menü sowie im zugeklappten Zustand. Z.B. kann das Profil einfach umgeschaltet werden, indem man den Ein-/Ausschalter drückt und dann mit dem Cursor navigiert und das entsprechende Profil bestätigt.
Direkt unter dem Steuerkreuz befinden sich eine Taste zum Umschalten vom Bildmodus in den Videomodus und eine weitere Taste für den LED-Blitz. Auch diese Funktionstasten können im zugeklappten Zustand verwendet werden. Um die Tasten zu sperren muss man nur die Kamera/Video Taste gedrückt halten. Drückt man die LED-Blitz Taste kann man diesen als Taschenlampe nutzen. Die Abdeckung der Kameralinse in Form einer Plastikkappe lässt den Blitz frei.
Auf dem Scharnier ist ein großer, chromfarbener Auslöseknopf zu finden, umschlossen von einem Zoomregler. Durch den Autofokus hat man hier 2 klare Druckpunkte um das Bild scharfzustellen und im Anschluss daran die Kamera auszulösen. Der Zoomregler in Form eines chromfarbenen Rings lässt sich ca. 10° nach oben und unten drehen.
Der Ein-/Ausschalter befindet sich auf der Stirnseite des Geräts und schließt bündig mit dem Gerät ab. Ein versehentliches Drücken wird so vermieden, allerdings werden sich der ein oder andere des Fingernagels behelfen müssen.
Menüstruktur:
Das Menü ist schon von diversen Nokia Serie60 Geräten bekannt, und so kann die Anordnung der Menüpunkte nach eigenen Wünschen angepasst werden. Im Auslieferungszustand gibt es folgende Obermenüpunkte:
- Mitteilungen
- Kontakte
- Kalender
- Kamera
- Galerie
- Player
- Uhr
- Internet
- Persönlich
- Verbindungen
- Office
- System
Wie auch schon gewohnt kann man bei der Ansicht des Menüs zwischen einer Listen- und Gitteranordnung wechseln. Es werden in der Listenansicht 6 Symbole auf einmal angezeigt. In der von mir persönlich favorisierten Gitteransicht werden 12 Symbole auf einmal angezeigt, je 3 horizontal und 4 vertikal. Die einzelnen Menüpunkte können auch direkt per Zifferneingabe angewählt werden, das Ziffernfeld entspricht der Anordnung der Menüpunkte.
Die Menüpunkte und Programme lassen sich innerhalb einer Menüebene verschieben, in Ordner oder aus Ordnern in das Hauptmenü verschieben. Der Personalisierung sind dem Nutzer also keine Grenzen gesetzt.
Trotz der etwas geringeren Auflösung als beim N80 wirken die Symbole farbreich, plastisch und recht detailliert, hier werden also keine Einbußen gemacht. Wem die Icons und die optische Gestaltung des Menüs nicht zusagen, kann diese durch Themen komplett verändern. Zum schnelleren Zugriff auf häufig verwendete Funktionen kann man die 5 Wege des Navikeys mit Verknüpfungen belegen. Aktiviert man jedoch das Active Standby wird der Navikey zum Navigieren im Active Standby genutzt. Hierfür hat Nokia bereits bei dem Nokia N70 die Multimediataste entwickelt. Drückt man kurz auf diese Taste öffnet sich ein Auswahlmenü mit den frei konfigurierbaren Verknüpfungen. Drückt man die Multimediataste etwas länger öffnet sich automatisch der Mediaplayer.
Kameras:
Nun zum wichtigsten Teil des Nokia N93. Wurde im Nokia N90 noch eine 2 Megapixel Kamera mit Carl Zeiss Optik verbaut, so glänzt das N93 mit einer 3,2 Megapixel Kamera mit Vario Tessar Linse. Diese Optik mit Autofokus verfügt erstmalig über einen mechanischen Verschluss und einem 3-fach optischen Zoom. Um Kratzern vorzubeugen kann die Linse mit einer Plastikkappe geschützt werden.
Wie bei UMTS Geräten üblich sitzt eine zusätzliche 0,3 Megapixel VGA-Kamera oberhalb des Displays. Die Hauptkamera macht Bilder in einer maximalen Auflösung von 2048x1536 Pixeln.
Es stehen folgende Auflösungen zur Auswahl:
Fotomodus:
- Abzug 3,0 MPixel 2048x1536 Pixel
- Abzug 2,0 MPixel 1600x1200 Pixel
- Abzug 1,3 MPixel 1280x960 Pixel
- MMS 0,3 MPixel 640x480 Pixel
Videomodus:
- TV Hoch 640x480 Pixel bei 30 Bildern/Sek.
- TV Normal 640x480 Pixel bei 15 Bildern/Sek.
- Handapparat Hoch 320x240 Pixel bei 30 Bildern/Sek.
- Handapparat Normal 320x240 Pixel bei 15 Bildern/Sek.
- MMS 176x144 Pixel
Um den Kameramodus zu aktivieren muss man, wie schon vom N90 bekannt die Klappe öffnen und so drehen, dass sie wie bei einem digitalen Camcorder senkrecht steht. Als Sucher dient auch beim N93 das Display in voller Fläche. Um zu zoomen muss man nur den Drehregler in Daumenhöhe betätigen. Sobald man den Bereich des optischen Zooms verlässt bewegt sich ein kleiner Querbalken am rechten Displayrand in den orangen Teil eines Balkens. Möchte man nun ein Foto machen, drückt man leicht den kreisrunden Auslöseknopf und sieht nach Scharfstellung ein grünes Rechteck im Mittelpunkt des Displays. Sobald man den Auslöseknopf komplett durchdrückt wird das Bild aufgenommen.
Die restlichen Einstellmöglichkeiten, wie Aufnahmemodus, Weißabgleich, Belichtungswert und Farbton werden über das Steuerkreuz unter dem Auslöser bedient.
Der Schärfenbereich des Makromodus liegt zwischen 10 und 60 cm. Der Schärfenbereich für normale Aufnahmen zwischen 60 cm bis unendlich. Hierbei kann man zwischen den Aufnahmemodi Automatisch, Benutzerdefiniert, Nahaufnahmen, Landschaft, Nacht und Porträt bei Nacht. Des Weiteren ist natürlich eine 20-fache digitale Zoomfunktion mit an Bord, die selbst bei voller Auflösung von 3,2 Megapixeln zur Verfügung steht.
Im Videomodus kann man nur zwischen Automatisch und Nacht als programmierte Aufnahmemodi wählen. Zusätzlich hat Nokia eine Videostabilisierung integriert, die Verwackeln reduzieren soll. Die Audioaufnahme sowie der optische Zoom können vor der Videoaufnahme im Optionenmenü aktiviert und deaktiviert werden. Hat man etwas zuviel herumgespielt lassen sich die Einstellungen kinderleicht wieder auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Ebenfalls recht sinnvoll ist die Flimmerreduzierung im Bildmodus, welche auf 50Hz oder 60Hz eingestellt werden kann, Fotos z.B. vom Monitor sind somit kein Problem.
Für den Auslöser kann zwischen 4 verschiedenen Tönen gewählt werden, abschaltbar ist nur über das Lautlos-Profil. Ein Selbstauslöser ist natürlich auch an Bord der nach 2 Sek., 10 Sek. oder 20 Sek. begleitet von einem pulsierenden Ton auslöst. Außerdem hat man die Möglichkeit eine Bildfolge festzulegen. Dabei werden 6 Bilder in Abständen von wahlweise 2 Sek. hintereinander geschossen. Die Bildqualität des Suchers ist ruckelfrei und auch die Bildwiedergabe ist schön flüssig.
Zu den vorprogrammierten Aufnahmemodi hat man folgende Einstellungsmöglichkeiten:
- Aufnahmemodus (siehe oben)
- Blitz (Automatisch, Ein, Aus)
- Weißabgleich (Automatisch, Sonnig, Wolkig, Weißlicht, Neonlicht)
- Belichtungswert (-2,0 bis +2,0)
- Farbton (Normal, Sepia, Schwarzweiß, Negativ)
Dank der Carl Zeiss Optik sind selbst in diesem noch recht frühen Entwicklungsstadium sehr gute Aufnahmen mit dem Nokia N93 möglich. Die Fotos sind allesamt sehr farbtreu und lassen nahezu kein Rauschen entdecken. Mit den verschiedenen Einstellungen, vor allem aber dem Weißabgleich lassen sich sehr gute farbenfrohe Ergebnisse erzielen, womit sich das N93 nicht hinter aktuellen Fotohandys verstecken braucht und teilweise sogar mehr überzeugen kann. Beeindruckt haben mich die Aufnahmen im Makrobereich bei einem Abstand von ca. 15cm. Die Qualität der Bilder übertrifft teilweise sogar die Fotos vom N80 und K750i. Ich bin gespannt, wie viel Nokia bis zum finalen Release des Nokia N93 rausholen kann.
Bilder und Videos können wahlweise auf dem Gerätespeicher oder der miniSD Speicherkarte gespeichert werden. Videos können mit einer maximalen Länge von 59:59 Minuten aufgenommen werden. Bei dunkler Umgebung kann im Automatisch- und im Nachtmodus der Blitz als Fotolicht aktiviert werden. Die Selbstauslöserfunktion wird im Videomodus nicht unterstützt. Die Frontkamera nimmt Videos mit einer Auflösung von 176x144 Pixeln auf. Die Aufnahme von Fotos und Videos mit der Frontkamera kann über das seitliche Steuerkreuz oder den mittleren Button der 5-Wege Navikeys aktiviert werden. Zusätzlich kann man über bei Tasten 2-fach digital zoomen. Für den Einsatz des N93 als Digicam und Videokamera kann ich eine 2GB miniSD Speicherkarte empfehlen, diese lief bei mir rundum schnell und ohne Probleme. Die Videos werden in AAC Stereo aufgenommen, weshalb sich jeweils ein Mikro auf der Vorderseite und ein Mikro auf der Rückseite befinden.