lohnt sich ein Bauingenieur-Studium?

  • Hallo,
    ich spiele mit dem Gedanken Bauingenieurwesen zu studieren.
    Ich hab von nem bekannten gehört, dass das Gehalt hoch sein soll (~50.000 Euro).


    Ich hab jetzt mal im Internet geguckt und da steht oft, dass Bauingenieure wenig verdienen (~30.000 Euro) und die Perspektiven eher schlecht aussehen.


    Hat jemand ne Ahnung wies wirklich aussieht? Hat vielleicht jemand von euch Bauingenieurwesen studiert?



    Gruß,
    datmoe

    datmoe

  • Ich weiss nur, dass viele Bauingenieure arge Schwierigkeiten in ihrem Studium haben, weil es so schwer ist. Und die, die ich kenne, sind wahrlich nicht dumm....
    Was Berufsperspektiven angeht, so würde ich sagen, dass Bauingenieure immer gebraucht werden. Bei Architektur würd ich mir schon eher Gedanken machen, weil immer weniger Leute das Geld haben werden, selber zu bauen. Von Gemeinden und co mal abgesehen. Aber als Bauingenieur kannst du ja auch theoretisch Brunnen in Afrika bauen oder bei Firmen arbeiten, die ins Ausland abgewandert sind und qualifizierte Hilfe brauchen.
    Bei der Wahl des Studiums würde ich nicht von vornherein gucken, was man wo verdient. Studier das, was dir Spass macht. Einen Job findest du mit einem Afrikanistikstudium (Stichwort: Brunnenbauen) oder einem Arabisch-Magister vielleicht sogar eher als Ingenieur... ;)


    Gruß
    Mekong, die was absolut brotloses studiert und trotzdem an einen guten Job glaubt!

    Ein Hund denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...sie müssen Götter sein!"


    Eine Katze denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...ich muss ein Gott sein!

  • Ich habe bis dato garnicht studiert und trotzdem eine guten Job. :D


    Zum Thema Bauingenieur Folgendes: ich arbeite für ein Zeitarbeitsunternehmen :eek: [small](ja, es ist trotzdem ein guter Job ;))[/small]bzw. einen Dienstleister im Bereich Maschinenbau.
    Neue Leute rekrutiert das Unternehmen in entsprechenden Kursen, in denen der Umgang mit dem eingesetzten CAD Programm vermittelt wird.
    Und der Durchsatz von Bewerbern ist unvermittelt hoch (monatliche Kurse mit 10-20 Leuten, wovon oft nur wenige genommen werden), ein Großteil der Bewerber hat auch studiert.
    Was? Rate mal... ;)


    Genau: Bauingenieur.
    Die Jobsituation ist, nach allem was ich von den Leuten gehört habe, wirklich mau.


    Ob einen das von einem Studium abhalten sollte? Das muss schon jeder selber entscheiden.

  • Du willst dir ernsthaft dein Studium vor allem danach aussuchen, mit welchen Beträgen dein Brötchengeber dir später das Konto flutet??


    Mein Tipp: mit einer solchen Wahl wirst du NIE glücklich werden! BEdenke, dass du dich durch dein Studium in der Regel für 5 Jahre festlegst (gerade, wenn es noch auf Diplom ist).


    Ich spreche das aus eigener Erfahrung. Ich wollte eigentlich BWL auf Magister mit den Nebenfächern Psychologie und Philosophie studieren, habe mich dann aber doch (aus den gleichen Gründen wie du) für den klassischen Diplom-Kfm entschieden. Ein richtig trockenes und meist langweiliges Studium.


    Deshalb: überlege, was dir Spaß macht, denn gerade im Studium gilt: diejenigen, welche sich "aus Liebe" für ihr Fach entschieden haben, werden es immer schneller, besser und leichter schaffen als du und dabei noch Spaß haben.

  • Die Jobsituation haengt davon ab, in welchem Raum du dich bewegen moechtest. Deutschland ist ein bebautes Land, da wird wohl demnaechst kein Architektur und Bauingenieurswesen Boom ausbrechen.



    Und zu:

    Zitat

    Ich weiss nur, dass viele Bauingenieure arge Schwierigkeiten in ihrem Studium haben, weil es so schwer ist.


    Das Diplom kriegt man in der Regel nicht geschenkt und wenn viele "arge Schwierigkeiten" haben, dann liegt es denen vielleicht einfach nicht. Afaik gibt es keine grossen Unterschiede in den relativ hohen Abbrecherzahlen von (DiplIng) Studiengang zu Studiengang..



    edit:
    Und ob 30.000€/J wenig sind.. Versuchs doch mal mit einer Ausbildung und schau, ob dir dein Jahresgehalt danach besser gefaellt. Das Einstiegsgehalt als DiplIng (nicht nur als Bauingenieur) wird schaetzungsweise zw 30 und 40k € liegen. Wie weit das nach deiner Einarbeitungsphase steigt haengt dann von dir ab.

  • Nicht jedem liegt ein Ingenieurstudium. Gerade das Grundstudium ist extrem theoretisch (viel Mathe + Physik), erst in den späteren Semestern wirds interessant. Durchfallquoten von 80-90% sind in manchen Prüfung die Regel. Das kann schon sehr frustrierend sein. Man muss sich schon eingermassen für das Studium begeistern können, ansonsten wird es nichts. Die Abbrecherquoten sind ebenfalls recht hoch. Bei uns im Studiengang (Elektrotechnik/Informationstechnik) waren es im ersten Semester 80 Leute, abschliessen werden es wohl knapp 25.


    Das Gehalt ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Ich kann hier nur für die Elektrotechnik sprechen, hier dürfte der Mittelwert für Absolventen bei ~40 K€ liegen. Ich kenne Absolventen die > 50K€ (absolute Ausnahme), aber auch welche die gerade mal 32 K€ bekommen. Der Unterschied FH/Uni kann schon paar Tausend € ausmachen. Es gibt auch sehr starke regionale Abhängigkeiten (im Süden gibts i.d.R. mehr), die Grösse des Unternehmens spielt ebenfalls ein gewichtige Rolle - Mittelstand zahlt eher weniger, bei den grossen Konzernen gibt es zusätzlich oft auch Bonusprogramme, die nicht zu verachten sind.


    Sehr gefragt sind momentan wohl Maschbauer. Elektrotechniker kommen auch noch einigermassen gut weg. Zu den BauIngs kann ich nichts sagen.

    mfg supersiggi

  • Hi,


    also als erstes würde ich Dir empfehlen mal darüber nachzudenken was du hier schreibst. 30.000€/Jahr ist für ein Einstiegsgehalt ok. Da kannste echt nicht meckern.


    Zweitens solltest du etwas studieren was dir Spaß macht. Ansonsten wirst du in dem Job nie glücklich und vermutlich auch nicht gut. Zumal dann der Wille fehlt die eine oder andere Durststrecke durchzustehen. Und glaub mir: Geld verdienen ist nicht weiß Gott nicht alles.


    Zum Thema Bauing. Ich kenne jemand der hat das studiert. Nicht doof der Junge Studium war trotzdem schwer. Und Jobchancen eher mau, da wenig gebaut wird in D. Er hat was im Ausland gefunden (CH). Das kann aber in 4-5 Jahren wieder anders aussehen. Schwer zu sagen.


    bastian

  • Zitat

    Original geschrieben von bastian_S
    [...]
    also als erstes würde ich Dir empfehlen mal darüber nachzudenken was du hier schreibst. 30.000€/Jahr ist für ein Einstiegsgehalt ok. Da kannste echt nicht meckern.


    Beim Jahresgehalt handelt es sich i.d.R. um das komplette Bruttoeinkommen inkl. sämtlicher Zulagen.


    Bei 13,5 Gehältern (12 + Weihnachts & Urlaubsgeld) und ca. 45% Abgaben (Steuerklasse I) bekommt man ~1220€ im Monat raus (30 K * 0,55 / 13,5). Das ist sicherlich ein ordentliches Gehalt, aber auch für einen Ingenieur?


    Da die meisten Konzerne sich nach IG Metall richten, lohnt ein Blick auf die Tariftabellen. Die Ingenieure fangen in NRW z.B. mit T5 an.

    mfg supersiggi

  • Hach fein! Ein zukünftiger Student, der vllt. BauIng. werden will.
    Ich habe es vor zwei Wochen erfolgreich hinter mich gebracht. ;)


    Zum ersten. Das Studium ist sehr umfangreich und teilweise auch sehr schwer. Angefangen bei Statik bis zum erbrechen, Tragwerkslehre, Baustoffkunde, usw. über Baurecht, Controlling, Baumanagment kannst Du alles studieren, was immer Du möchtest. In den ersten Monaten werden die Grundlagen der Tragwerkslehre und 'leichtem' Recht gelegt. Später wird sich spezialisiert. Im meinem Fall auf Ingenieurhochbau (Statiker).
    Was Dir besonders gut liegt, wirst Du innerhalb der ersten Semester schnelle merken.
    Lernen und üben wirst Du immer zur Genüge. Besonders die Klausurenzeiträume sind Stress pur. Auskennen in DIN-Normen, Abläufe, Rechengänge, Hintergründe usw. musst Du alles kennen - macht aber Spass, wenn einem das Studium liegt.


    Nicht abstreitbar ist im Moment natürlich der Arbeitsmarkt. Miserabel und vor allem miserabel bezahlt. Meine Exkomilitonen in Berlin sind als Einstiegsgehalt auch mit 30k € rangegangen. Wenn jemand überhaupt einen Job hat, ist das Gehalt noch darunter. Wie ich finde nicht gerechtfertigt für diesen umfangreichen und extrem wichtigen Berufszweig.
    Ich für meinen Teil erhoffe mir hier im Münchner Raum doch ein wenig mehr. Wenns halt nicht klappt, dann muss ich mich damit abfinden - Hoffnung bleibt.


    Greetz


    EDIT: Wir hatten auch eine sehr hohe Ausfallquote. Von anfänglich im ersten Semester 28 Studienänfängern, gingen in regulärer Studienzeit nach 7 Semestern lediglich 6 ins Diplomsemester. Weitere vier machen den Abschluss später. Folglich 18 Abbrecher.....

    SAWLE Nr. 203/333


    Skype: "lord_arsch"

  • Zitat

    Original geschrieben von Lord Arsch

    Nicht abstreitbar ist im Moment natürlich der Arbeitsmarkt. Miserabel und vor allem miserabel bezahlt. Meine Exkomilitonen in Berlin sind als Einstiegsgehalt auch mit 30k € rangegangen. Wenn jemand überhaupt einen Job hat, ist das Gehalt noch darunter. Wie ich finde nicht gerechtfertigt für diesen umfangreichen und extrem wichtigen Berufszweig.
    Ich für meinen Teil erhoffe mir hier im Münchner Raum doch ein wenig mehr. Wenns halt nicht klappt, dann muss ich mich damit abfinden - Hoffnung bleibt.


    Naja ich weiss nicht nur 30k verdienen und das in München.....viel zum Leben bleibt einem da mit Sicherheit nicht....so 35 bis 36k sollten es als Studienabgänger schon sein....

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