Hallo liebe BenqSiemens-User,
nun ist es soweit, endlich wird auch das neue Benq Siemens EL71 ausgeliefert. Da ich schon auf der CeBit extrem positiv von der Verarbeitung des Gerätes, und den verwendeten Materialien überrascht wurde, habe ich mich kurzerhand zu einem Testbericht entschlossen. Vorweg sei schon mal kurz angemerkt dass sich dieser Eindruck im Laufe des Tests auch für das Seriengerät bestätigt hat. Es handelt sich bei dem EL71 um das in meinen Augen bisher hochwertigste Slider-Gerät auf dem deutschen Markt.
Bilder / Videos:
- Gerätebilder: Galerie mit 37 Bildern
- Menübilder: Galerie mit 34 Bildern
- Kamerabilder: Galerie mit 20 Bildern
Lieferumfang:
Die Verpackung ist ein Benq-Siemens typischer Karton mit einem kleinen Sichtfenster auf der Frontseite. Die SW Version ist die 06 vom 26. April 2006
Zum Lieferumfang gehört folgendes:
- Mobiltelefon - EL71
- Li-Ion Akku, 570 mAh
- Standard-Ladegerät
- Bedienungsanleitung
- CD-ROM
Verarbeitung, Haptik:
Seitdem ich damals das EL71 auf der CeBit live gesehen habe, fand ich das Design und die Form absolut klasse. Jetzt wo ich es hier vor mir liegen habe muss ich gestehen dass es noch besser wirkt als es auf den Bilder rüberkommt. Das Gehäuse ist absolut hochwertig und sauber verarbeitet. Die verwendeten Materialien auf der Front sind sehr edel, da die komplette Front aus Metall ist. Die Materialanmutung ist somit sehr ähnlich zu dem kürzlich erschienenen EF81 und dem S68, wobei im Detail hier Aluminium und Magnesium Anwendung finden.
Der Slider wirkt sehr stabil und lässt sich mit einem satten „klack“ öffnen und schließen. So hätte man sich das sicher auch bei dem ein oder anderen Slider-Gerät aus dem Hause Nokia gewünscht.
Sehr schöne Akzente setzen die 2 Farben der verschiedenen Metalle an der Front, so ist der obere Teil eher silbrig gebürstet und der untere Teil etwas mattierter und glatt.
Die Rückseite ist, bis auf den Chromring um die Kamera, komplett in schwarz gehalten. Hierbei ist wie schon beim EF81 der Akkudeckel aus Metall, die restliche Rückseite ist aus Kunststoff (dort sitzt auch am unteren Ende die integrierte Antenne) Das Material ist minimal angeraut und hierbei genauso sauber verarbeitet wie die Front. In die Hand genommen ist das Gerät ein echter Handschmeicher, leicht handlich und kompakt - Der Slider ist natürlich wie auch bei Samsung halbautomatisch.
Es ist schön dass man dem Gerät an keiner Ecke nur das leiseste Knarzen entlocken kann. So scheint der Slide extrem gut gelöst zu sein, zumindest lässt dieser sich selbst durch Wackeln zwischen der Ober- und Unterseite um kein Stück zur Seite bewegen. Auch was die Spaltmaße angeht kann sich das EL71 sehen lassen, so schließt der komplette Slide zwischen Ober- und Unterschale absolut sauber ab und es gibt kaum einen Millimeter Abstand zwischen den beiden Gerätehälften. Im Bereich der Verarbeitung gibt es also nur Positives über das EL71 sagen.
Kommen wir zur Beleuchtung der Softkeys und der Zifferntasten. Die Beleuchtung ist schön gleichmäßig, die Softkey-Tasten sind angenehm weiß beleuchtet, die Zifferntasten haben im Gegensatz dazu eine blaue Beleuchtung. Dies ist natürlich ein Vorteil, einerseits ist die blaue Beleuchtung schöner anzusehen, andererseits sorgt das für einen perfekten Kontrast zu den ansonsten komplett in silbern gehaltenen Tasten. Einen kleinen Nachteil gibt es allerdings, so scheint die Ziffernbeleuchtung im Außenbereich des Tastenfeldes etwas durch.
Display:
Das Display hinterlässt einen für Benq Siemens Verhältnisse überraschend guten Eindruck, da Benq Siemens ein Display mit 262.144 Farben bei einer Auflösung von 240x320 Pixeln (transflective TFT) verbaut. Man könnte das Display als absoluten Quantensprung für bisherige Siemensverhältnisse ansehen, endlich kann in diesem Bereich niemand mehr meckern.
Das Menü ist dank der hohen Auflösung extrem fein und ansehnlich. So sind die Zeiten vorbei in denen man noch jedes einzelnen Pixel zählen konnte. Durch das physikalisch relativ große Display ist es üppig dimensioniert für diese Gerätegröße. Es bietet folglich eine angenehme Lesbarkeit, die Helligkeit lässt sich feinstufig verändern und auch die Schriftgröße ist, wie bei Siemens typisch angenehm.
Im Gegensatz zu seinen Gerätevorgängern ist mittlerweile keine Großschrift mehr einstellbar, so wurde früher damit nur der aktuelle Menüpunkt angezeigt. In den Untermenüs werden in der Regel 7 Textzeilen angezeigt, hinzu kommt noch die Überschrift für den jeweiligen Menüpunkt sowie die Schrift für die beiden Softkeys. Natürlich lässt wie immer die Beleuchtung zwischen 10%-100% einstellen, womit also auch zum Stromsparen wieder beigetragen werden kann.
Das Siemens EL71 unterstützt wie die meisten aktuellen Benq Siemens Geräte Themen im *.std Format. Diese verändern jeweils das Hintergrundbild im Standby, Menü sowie die Farbpalette und diverse Menüanimationen. Selbstverständlich bietet Benq Siemens die Möglichkeit diese Themes selbst zu editieren bzw. zu erstellen, hierzu findet sich ein Theme Creator im Downloadbereich des Developer-Portals.
Tastatur:
Die Tastatur ist sehr gut gelungen. Der Druckpunkt ist sehr präzise und auch die Navigations-Taste inkl. Softkey- und Media-Tasten sind gut zu erreichen. Die Zifferntasten besitzen leider nur eine kleine Kante in der Mitte, woraus resultiert das man den Zeilenabstand nicht so leicht fühlen kann.
Durch den knackigen Druckpunkt mit kurzem Hubweg kann man mit dem EL71 nach kurzer Eingewöhnung nichtsdestotrotz sehr schnell SMS schreiben und durch das Menü navigieren. Ich würde die Tastatur insgesamt gesehen deshalb als sehr gut beurteilen.
Menüstruktur:
Das Menü hat sich bei Benq Siemens von der Struktur her schon lange bewährt, wobei neuerdings nicht mehr nur 3x3 Symbole sondern 3x4 Symbole im Hauptmenü verwendet werden. Des Weiteren sind jetzt einige Untermenüs mit Karteireitern (ähnlich Sony Ericsson Geräten) versehen, wodurch z.B. das Telefonbuch wesentlich komfortabler und übersichtlicher wird.
Es gibt folgende Oberpunkte, wahlweise in Gitteranordnung oder Großschrift (ähnlich der Listenansicht bei Nokia):
- Kontakte
- Ruflisten
- Internet
- Kamera
- Nachrichten
- Organizer
- Spiele
- Media Player
- Wecker
- Extras
- Media-Pool
- Einstellungen
Die Icons sind meiner Meinung nach nicht ganz so blass wie von den ersten Bildern her befürchtet. D.h. die Icons sind sehr scharf und dabei etwas kantig vom Symboltyp her - leider kommen die Icons bei weitem nicht so schön rüber wie z.B. die Icons aktueller Nokia oder Sony Ericsson Geräte. Teilweise liegt das sicherlich auch an Positionierung des Gerätes, so sollen die aktuellen Benq Siemens Geräte auch den anspruchsvollen Business-Usern gerecht werden.
Zurück zur Menüführung: So kommt man insgesamt wie immer sehr schnell mit dem Menü zurecht da es sich fast komplett selbst erklärt. Die Menügeschwindigkeit ist meist relativ hoch anzusiedeln, es kann allerdings stellenweise zu leichten Hängern bei verschiedenen Menüpunkten kommen. So nimmt sich das Gerät zeitweise mal merkliche Denkpausen von ca. einer Sekunde wenn man einen Menüpunkt auswählt.
Foto- und Videokamera:
Die Kamera macht Bilder in einer Auflösung von 1280x1024 Pixel. Dies reicht locker für Schnappschüsse und endlich auch für Videos ohne Längenbegrenzung auf "1:30 Minuten", jetzt kann man max. "99:59 Minuten" aufnehmen, sofern man eine entsprechend große Speicherkarte besitzt. Im Auslieferungszustand passen noch knapp 30 Bilder in höchster Qualität auf das Gerät, dies sollte für einige Schnappschüsse genügen. Die Bilder werden übrigens ziemlich farbgetreu auf dem Display dargestellt aber leider dient nicht das komplette Display als Sucher. D.h. im Detail dass oben und unten ein relativ breiter Rand für Statusinfos stehen bleibt.
Der Sucher ist soweit ganz ok, zieht allerdings etwas nach. Aber eigentlich darf man nicht meckern, dieser Fehler ist zu verschmerzen, da es immer noch eher ein Handy ist als eine Digitalkamera. Videos werden im gängigen 3GP Format aufgenommen und das inklusive Ton. Bilder und Videos werden im Media-Pool gespeichert und betrachtet. Des Weiteren können die geschossenen Bilder über den PhotoEditor nachbearbeitet werden.
Bei den Bildern hat man etliche Bearbeitungsmöglichkeiten:
- Effekte (Einstellen, Verzerren, Weichzeichnen, Sepia, Prägen, Überbelichten, Farben invertieren)
- Bluebox
- Morphen
- Collage
- Anzeigen , Zoom, Vollbild, Drucken, Diashow
- und viele weitere Funktionen
Somit sollte also auch hier genug Spielerei gegeben sein.
Bedienung:
Von der Bedienung her kommt man sehr leicht zurecht. Wenn man einmal ein Siemens hatte kommt man sofort mit dem Menü zurecht und braucht kaum Zeit um sich im Menü wieder einzufinden.
Recht gut ist auch, dass man beide Softkey-Taste frei belegen kann. So hat man z.B. die Möglichkeit, dort die Kamera zu hinterlegen. Auf dem linken Softkey ist Standardmäßig der Eingang hinterlegt, hier landen alle eingegangen Objekte, egal ob Anrufe, Dateien, Nachrichten, etc. Natürlich kann man wie immer die Zifferntasten mit unzähligen Funktionen belegen, egal ob Rufnummer oder irgendeine Menüfunktion. Hier sind der Personalisierung sogut wie keine Grenzen gesetzt, so etwas bietet sonst kein Hersteller - Hut ab Siemens. Der Navikey ist folgendermaßen belegt:
Pfeil oben: Profile
Pfeil unten*: Kontakte
Pfeil links: Kamera
Pfeil rechts: Eingang
*(lässt sich als einziger Shortcut nicht ändern)
Neu hinzugekommen ist eine Media-Taste, die sich gleich neben der Play/Pause-Taste befindet. Hier erhält man Zugriff auf selbst definierte Playlists, Bilder, Videos und Musik. Da der Zugriff auf den Player dank der beiden neuen Tasten erheblich erleichtert wird, ist auf jeden Fall denkbar das Gerät auch als MP3-Player zu nutzen.
Bereitschaftsanzeige:
Rückkehr der Status-LED!
Das EL71 geht für ein Benq Siemens neue Wege in der Bereitschaftsanzeige. Die übliche Display Standby-Anzeige ist die klassiche Variante, bei der das Display wahlweise ein Bild, eine Analoguhr oder eine Digitaluhr anzeigt und verpasste SMS und Anrufe über kleine Symbole in der unteren Ecke signalisiert werden. Die neu hinzugekommene Variante ist die Standby-Anzeige per Status-LED, diese sitzt in der rechten oberen Geräteecke und signalisiert durch langsames Blinken das dass Gerät eingeschaltet ist. Hat man in Abwesenheit einen Anruf oder eine SMS verpasst so blinkt die LED fortan schnell und so wird man sofort auf verpasste Events aufmerksam gemacht. Ein geniales Features das definitiv dabei hilft dem recht schwachen Akku etwas auf die Sprünge zu helfen.