es ist doch ein wenig mühselig, mit Dir zu diskutieren, aber nachdem offensichtlich noch Klärungsbedarf besteht, versuche ich es in aller Ruhe noch einmal
ZitatOriginal geschrieben von HappyDay989
Naturgesetze heißen so, weil sie sich ausdrücklich nicht aus der Natur ableiten lassen, ach so.
"Ja nee, iss klar," um mal Atze Schröder zu zitieren.![]()
Und jetzt mal ganz ernsthaft: Auf welchem Niveau diskutieren wir hier eigentlich? Und auf welchem Ansatz fußt Deine tollkühne These vom nicht-naturgesetzlichen Charakter der Naturgesetze eigentlich? Gibt es dafür auch so etwas wie Quellen, aus denen Du Deine "Weisheit" schöpfst, und die Du mal gütigst nennen könntest? :mad:
Quellen für diese "Ansätze" gibt es reichlich, ich versuche es der Einfachheit halber mal mit der simpelsten: im Zweifelsfall hilft das freundliche Standardwörtebuch der deutschen Sprache weiter.
Natur: 1).... und jetzt kommt's: Natur hat doch tatsächlich MEHR als eine Bedeutung, nämlich nicht nur, was kreucht und fleucht auf Wald und Wiese SONDERN es ist ja tatsächlich auch als SYNONYM gebräuchlich: was muss der Interessierte doch da unglaublicherweise lesen: Natur kann auch für das Wort "Wesen" stehen... jeder Tag bringt neue Erkenntnisse! Und wie Du als historisch-politisch interessierte Persönlichkeit weisst, wurde genau dieser Unterschied ja zu Zeiten der Aufklärung aufgrund seiner Mißverständlichkeit ja breit erläutert. Also, ruhig bleiben und nicht gleich mit den Augen rollen, aißer Dier sind die alle da draußen nicht so doof...
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Um es mal ganz drastisch zu sagen: Das ist bullshit. Du - als offenbar bekennender Nicht-Marxist, nur leider ohne jegliche Ahnung vom Marxismus - fällst ausgerechnet auf die größte Schwachstelle des Marxismus herein - logischerweise sogar, ohne dies überhaupt zu bemerken.
Der Mensch sucht sich meinethalben den größten Nutzen, aber nicht immer den höchsten Ertrag.
stell Dir vor, das kann man sogar ohne (!) Marx zu kennen verstehen, da gibt es doch tatsächlich sowas wie die sog. individuelle Wertschätzungkurve. Wie der gewiefte Mathematiker und Nichtmarxist weiss, kann man sogar berechnen, wie sich dieser Graph auf die ökonomische Verhaltensweise eines Individuums niederschlägt - und, oh Wunder - das ist ja gar nicht so unglaublich!
Nachdem Du ja Literatur-Fan bist, gute Einstiegswerke in die Volkswirtschaft gibt es u. A. von Gregory Mankiw, da kann man mal seine feinen Luftthesen wissenschaftlich nachprüfen, statt immer auf den guten alten Empirismus zu schwören.
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1. Ich lege mein Geld niemals ausschließlich ertragsmaximiert an, denn gegen den maximalen Ertrag setze ich auch das potentielle Risiko und die mit dem Ertrag verbundene Mindestfrist, handele also eher aus einer Gemengelage an Gründen.
2. Ob ich lieber für 50.000 Euro schufte wie ein Pferd, Überstunden noch und nöcher abreisse, nie Zeit für Urlaub habe und nach ein paar Jahren Dauerstress tot umfalle oder für 40.000 Euro lieber einen Job annehme, bei dem ich eine ruhige Kugel schieben kann und pünktlich Feierabend habe, hängt sehr von der zu besetzenden Stelle ab. Hier bin ich ein nutzenoptimiert denkender und handelnder Mensch.
3. Ob ich mich bei Aldi mit all den anderen Proleten in die Schlange vor der einzigen geöffneten Kasse stelle oder eben rasch bei Spar durchhusche, weil dort die Bedienung freundlicher ist, das Gemüse frischer, und die Wartezeit an den Kassen nur minimal ist, hängt ganz von meiner Laune und dem Pegel in meinem Portemonnaie ab.
Legt man Deine Theorie zugrunde, dürfte es so etwas wie Spar oder Edeka ja gar nicht mehr geben, weil alle Menschen ständig und ganz eisern dem Ertragsmaximierungsprinzip gehorchen und zu Aldi oder Lidl gehen, weil dort alles am "ertragsmaximalsten" zu haben ist.
aus Gründen den Irrelevanz laß ich das mal so bestehen; irgendwie hatte ich ja schon gehofft, daß der Modellcharakter dieser meiner Aussagen deutlich sei, ein Irrtum
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Ach ja? Na, dann hättest Du besser nach der Lektüre des Artikels 14 mal weitergelesen:
Ach ja? Wie wär's denn vorher mal mit einem Kurzbesuch in Verfassungsrecht.
Ein kleiner Abriss nur für Dich: Der Artikel nennt das/die Grundrechte, dann kommen die Absätze, die gegebenenfalls das/die betreffende(n) Grundrecht(e) einSchränken. Soweit steht Deine These ja ganz stabil. Allerdings -und jetzt wird es wichtig- unterliegen diese Schranken ihrerseits sog. Schranken-Schranken, tja und wenn man die nicht kennt, dann kann man natürlich leicht solche Schlussfolgerungen ziehen. Nur sind die dann der so nett von Dir zitierte "bullshit".
Bei Bedarf kann ich Dir Literaturfan gerne diverse gute Einstiegswerke in das Verfassungsrecht/Öfffentliche Recht nennen, da steht das dann genauer drin.
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Da siehst Du also, welchen überaus wichtigen und unantastbaren Stellenwert der Privatbesitz von Produktionsmitteln für die Väter unserer Verfassung hatte: zwar darf nicht ohne Entschädigung enteigent werden, aber es darf durchaus enteignet werden, wenn schwerwiegende Gründe dafür sprechen.
erübrigt sich folglich.