Reichensteuer ! oder: Leistung wird bestraft !

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Ein Erbe ist niemals ein Einkommen sondern ein Vermögenszufluss, ein Vermögen das bei Wertschöpfung schonmal versteuert worden ist. Deswegen ist es eigentlich problematisch sowas mehrfach zu versteuern.


    Wenn das so wäre, dann hätte das Bundesverfassungsgericht bestimmt schon mal ein entsprechendes Urteil dazu gefällt und jede Form von Erbschaftssteuer als Verstoß gegen eine verfassungsgemäße Form der Besteuerung untersagt. Daß dies in fast sechs Jahrzehnten Bundesrepublik bislang nicht geschehen ist, müßte Dir eigentlich zeigen, daß es sich bei der Erbschaftssteuer durchaus nicht um eine unzulässige Doppel- oder Mehrfachbesteuerung handelt. Denn ich bin sicher, daß sich bestimmt genügend Millionäre finden ließen, die sofort bereit wären, entsprechende Verfahren anzustrengen, wenn auch nur die leiseste Chance bestünde, die Erbschaftssteuer an sich höchstrichterlich kippen zu lassen.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Zitat

    Original geschrieben von Boogieman
    Für neue Ideen kann man sich a auch kurzfristig externe Berater holen, die mich nicht Jahr für Jahr ne Viertel Mio. kosten.

    Sei Dir sicher, die ach so tollen externen Berater kosten jede Menge mehr. Und zwar grade die großen Beratungsgesellschaften, die eher nach "Con-sulting by Helicopter" verfahren - sprich, die Folgen die sie angerichtet haben, bekommen sie gar nicht mehr mit (oder verkaufen eben das nächste Projekt).




    ;)

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ich muss es auch noch mal zitieren:


    Zitat

    Original geschrieben von Zeus
    Es wäre meiner Meinung nach übrigens auch sinnvoll wenn der Staat keine Schulden mehr macht sondern wirklich seinen kompletten Finanzbedarf aus Steuern deckt. Wenn nämlich ein Teil nicht aus Steuern sondern über Kredite eingenommen wird wird das Geld ja trotzdem zunächst einmal dem Wirtschaftskreislauf entnommen aber mit der Folge das den Kreditgebern (letztlich auf ewig) Zinsen gezahlt werden müssen. Die jährlichen Auszahlungen aus Steuermitteln an die Inhaber der Staatsanleihen usw. sind ja bereits jetzt weit höher als die Ausgaben für AlgII . Also die Umverteilung "nach oben" verschlingt bereits jetzt einen großen Teil des Staatshaushalts und dies wird mit steigenden Zinsen noch deutlich gravierender werden.


    Daraus wird alleine schon deswegen nichts werden, weil Politiker auch in den Aufsichtsräten der Banken sitzen. Warum sollten sie ihrem zweiten lukrativeren Brötchengeber die Gewinnmöglichkeiten nehmen?


    Und letztlich sind auch die vielen Sparer im Land an der Staatsverschuldung schuld. Dieses Gejammere: "Es geht uns schlecht, deswegen muss ich xxx für's Alter sparen!" nimmt dem Wirtschaftskreislauf Geld weg, da es als Geldanlage nicht sozial verträglich sondern Gewinn maximierend angelegt wird. Und der Gewinn kann nur über neue Verschuldung (wegen der daraus resultierenden Zinsen) erwachsen. Somit zahlen alle die Zeche für die wenigen Sparer, die Sparer aber letztlich auch. Ich hatte da z.B. mit meinen Eltern und anderen Anverwandten nette Gespräche drüber, warum sie die Kohle in Fonds anlegen udn nicht z.B. in die Jugend investieren. Und die Antwort war: "Wie kann ich denen vertrauen?" :eek: Also wird die Spirale mit der Verschuldung durch immer mehr privates Sparen immer weiter gehen! :flop:


    Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772
    Sei Dir sicher, die ach so tollen externen Berater kosten jede Menge mehr. Und zwar grade die großen Beratungsgesellschaften, die eher nach "Con-sulting by Helicopter" verfahren - sprich, die Folgen die sie angerichtet haben, bekommen sie gar nicht mehr mit (oder verkaufen eben das nächste Projekt).
    ;)


    Und sie bringen wenig bis gar nix. Bei meinem vorletzten Arbeitgeber (große Deutsche Behörde) haben sie für ca. 8 Mio. genau das rausgefunden, was die interne Orga-Abteilung vorher auch schon entwickelt hatte. Aber es mußte ja auch noch ein Roland Berger sein... :rolleyes:

  • verstehe ich richtig, dass du eine Altersvorsorge als Blösdsinn abtust?
    Das heißt man soll sein Geld lieber verprassen , damit man dem Staat einen Gefallen tut?
    Hast du mal daran gedacht, was du aber im Alter machen willst?
    Mit den vielleicht 500 € Rente kann ich nicht leben ( sofern es die überhaupt dann noch gibt).


    D.h. eine private Altervorsorge ist kein Luxus, sondern lebenswichtig um im Alter nicht mittellos zu sein.
    Bedauerlicherweise sehen das viele aber immer noch nicht.

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    Samsung Galaxy Note 10.1 2014-Edition Tablet und Microsoft Surface 3 Pro
    Kabelinternet: Vodafone/Unitymedia 2 Play 100/50 MBit.

  • Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
    Und sie bringen wenig bis gar nix. Bei meinem vorletzten Arbeitgeber (große Deutsche Behörde) haben sie für ca. 8 Mio. genau das rausgefunden, was die interne Orga-Abteilung vorher auch schon entwickelt hatte. Aber es mußte ja auch noch ein Roland Berger sein... :rolleyes:

    Tja, an der Stelle wird es eben psychologisch: auch wenn viele der Beratungsfirmen das vermutlich für Humbug halten, weil "sie doch einen Vertrag haben wo genau drin steht, was ihr Auftrag ist": es gibt einen offiziellen Auftrag und einen verdeckten Auftrag. Immer. Der verdeckte Auftrag spielt meist auf der Beziehungsebene (die vermutlich auch die meisten dieser Technokraten für eine Erfindung halten...).


    In diesem Fall lautete der verdeckte Auftrag vermutlich bzw. höchtwahrscheinlich:
    "Zwar hat unsere interne Orga-Abteilung schon eine Lösung gefunden, nur diese intern durchzusetzen, kostet zu viel Widerstand. Oder die interne Abteilung hat nicht genug Macht innerhalb der Organisation diese Änderung durchzusetzen. Bitte übernehmen Sie den schwarzen Peter bzw. die goldene Arschkarte für die Veränderungsprozesse, ziehen Sie sämtlichen Hass der Belegschaft auf sich - wir zahlen für diese Schmutzarbeit auch gut, Hauptsache unsere Weste bleibt weiß."

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
    Das stimmt so leider nicht ganz. Gerade in Bayern hat man herausgefunden, dass z.B. die eigene gesellschaftliche Position sehr genau mit der der Eltern korreliert, also nix mit Leistungsbereitschaft, Kompetenz etc....


    Es gibt so viele Faktoren, die dazu kommen müssen: z.B. zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, die richtigen Beziehungen zu haben, örtlich und zeitlich extrem flexibel sein (und dann wundern sich viele, warum man dann keine Kinder in die Welt setzen kann) etc.


    Also das kann ich so nicht unterschreiben! Das beste Bsp. ist da meine Freundin! Ihr Vater ist Fliessbandarbeiter, Ihre Mutter Hausfrau, meine Freundin hat sich durch Abi geboxt (1,3) und im Anschluß über Bafög und Jobben studiert. Jeder kann, er muß nur wollen und die Leistungsbereitschaft zeigen. Örtliche Flexibilität ist allerdings ein muß in unsere heutigen Gesellschaft, leider etwas was viele noch nicht kapiert haben!






    Ansonsten: Laßt uns ne Steuerflatrate einführen! Wir zahlen ja eh schon über 80% des Gehaltes an Steuern, wenn man Alkohol-, Mineralöl-, Tabaksteuer mitrechnet und das Ganze mal statistisch sieht!

    Microfaser ist eine Weiterentwicklung der Baumwolle... (Zitat QVC)

  • visioneer


    Ich glaube DUSA meinte statistische Tendenzen. Da fällt ein Gegenbeispiel nicht ins Gewicht.



    Zur Ausgangsfrage fällt mir noch ein, dass viele Bürger ihre eigenen Interessen nicht zu kennen scheinen. Es ist wahrscheinlich etwas schwierig, darzustellen, was genau ich damit meine. Trotzdem ein Versuch:
    Menschen mit einem Einkommen jenseits der 250000 Euro haben tendenziell mehr Einfluss auf die Politik, als jene mit geringerem Einkommen. In den letzten Jahren wurden viele Gesetze erlassen, die genau dieser Bevölkerungsgruppe finanziellen Nutzen bringen. Diese Leute wissen, was sie wollen und wie man das gewünschte Ergebnis von der Politik bekommt.


    Auf der anderen Seite schreiben hier Leute, die höchstwahrscheinlich keine 100000 Euro im Jahr verdienen, dass sie es unmöglich finden, wenn dieses 1 Promille Superverdienende (wieder) höher besteuert wird.


    Auch wenn ihr es nicht wahrhaben wollt, die Chance, einmal zu dieser Einkommensgruppe zu gehören, ist äußerst gering! Und die Lestungsdebatte will ich an dieser Stelle bewußt außen vor lassen.


    Also, wer voraussichtlich nie 250000+ verdienen wird, sollte mal lieber froh sein, wenn das Geld bei diesen Bürgern geholt werden soll und nicht bei einem selbst.
    (Auch wenn das Gesetz halbherzig formuliert ist).


    Oder anders formuliert:
    Die Güterallokation ist die Aufgabe der Marktwirtschaft. Die Verteilung des erwirtschafteten Kuchens ist hingegen eine eher politische Frage.


    Wenn die Bürger alle nur darauf hoffen, in der Lotterie des Leben einen Sechser zu bekommen und sich zufrieden zeigen, also ihre Interessen nicht verteidigen, werden sie von o.g. Großverdienern überfahren.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Je nach Größe der Firma und der beauftragten Beratungsfirme wirds natürlich teurer. Klar, ich ging von einer kleineren Firma < 100 Mitarbeiter aus. Da würde sich sowas eher rechnen. Bei uns isses nämlich genauso abgelaufen. Es gibt/gab genügend gute Ideen, die nicht gehört wurden. Bzw. man hat das Fußvolk einfach für nicht schlau genug gehalten. Schließlich will sich ein GF ja nichts von einem normalen Mitarbeiter erzählen lassen, wie er was besser machen könnte. Auch wenns deutlich günstiger gewesen wäre... und bei Gehaltsverhandlungen ist dann plötzlich kein Geld da... :mad:

  • Zitat

    Original geschrieben von <registered>
    Ich glaube DUSA meinte statistische Tendenzen. Da fällt ein Gegenbeispiel nicht ins Gewicht.


    Letztlich läuft das auf eine Art Henne-Ei-Problem hinaus: Wenn in Arbeiter-Familien kein großer Wert auf gute Ausbildung gelegt wird, sondern der Nachwuchs lieber möglichst früh etwas Handfestes erlernen soll, dann ist es für den ambitionierten Nachwuchs natürlich schwerer, sich für Abitur & Studium zu begeistern als mit dem Hintergrund einer Akademiker-Familie, wo es "normal" ist, dass studiert wird.
    Ich bin der Meinung, dass jeder prinzipiell die Möglichkeit hat, die gewünschte Entwicklung einzuschlagen - Nachholbedarf besteht dagegen vor allem bei der Unterstützung im sozialen Milieu. Aber hier habe ich das Gefühl, dass vor allem seitens der Interessenvertreter der Kleinen Leute eine Zementierung des Klassendenkens stattfindet. Auch die - BTT - Reichensteuer schlägt in diese Kerbe.


  • Nein, du verstehst mich völlig falsch. Ich plädiere dafür, z.B. in junge Projekte zu investieren, dabei können Rückzahlungen ja auch mit Zinsen vereinbart werden, was eine sehr viel bessere Altersvorsorge darstellt, als in "Heuschreckenfonds" zu investieren, die sich bei Gewinnmaximierung einen Dreck um das soziale Gefüge kümmern, was letztendlich, durch steigende Arbeitslosigkeit, auch die Renten gefährdet.


    Wenn ich mir ansehe, dass an Sparguthaben in Deutschland über eine Billion Euro existiert, halte ich das als Altersvorsorge mehr als übertrieben!


    Noch mal: ich rede nicht von unserer Altersvorsorge sondern von den heutigen Rentnern, die Unsummen sparen, anstatt sie zu reinvestieren! (jetzt verstanden?)

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