Mein Arbeitszeugnis - was steht da drin? (Nebenjob)

  • "Herr golbärchen führte alle ihm übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit aus. "


    War eine 3, ist eine 3 und wird immer eine 3 bleiben


    (stets zur vollsten; stets zur vollen/zur vollsten; zur vollen/stets zur Zufriedenheit; zur Zufriedenheit)


    "Herr golbärchen arbeitete stets konzentriert und erbringt auch in Drucksituationen optimale Leistungen."


    1-2


    "Herr golbärchen war immer ehrlich, fleißig, zuverlässig und pünktlich."


    an sich 1;
    bedenklich (und sicherlich unbeabsichtigt!) der Zusatz "pünktlich"; Pünktlichkeit ist Selbstverständlichkeit, die explizite Erwähnung eine sehr heimtückische Form, jemanden "abzuwatschen"


    "Durch seine freundliche und kooperative Art war er bei Gästen, Vorgesetzten und Mitarbeitern gleichermaßen beliebt."


    glatte 1, die Erstnennung von Gästen ist nicht unüblich, eine Firma nennt meist zuerst die Kunden; ansonsten hat Bittersweet aber Recht, wenn Mitarbeiter zuanfangs stehen, ist das weniger gut


    "Herr golbärchen verlässt auf eigenen Wunsch zum 31. Mai 2006 unser Haus."


    neutral, positiv wäre es mit dem Zusatz ", was wir sehr bedauern."


    "Wir wünschen Herrn golbärchen alles Gute für seinen weiteren Lebensweg."


    neutral



    Alles in allem ist das schon ein Zeugnis, mit dem Du sehr zufrieden sein kannst! Schau halt, daß Du die Sache mit der Zufriedenheit noch regeln kannst, so wie das Zeugnis aufgebaut ist, denke ich, daß es Dein Exarbeitgeber wahrscheinlich einfach nicht besser wußte!


    hth

  • Ich hab mir schon überlegt, ob es sich lohnt, den Thread nochmal nach vorne zu holen - aber ich möchte es nicht versäumen, mich nochmal bei allen, die sich Gedanken gemacht haben zu bedanken (schreckliches Deutsch...).


    Das mit der "Note" ist so augegangen: Chefin war nicht eben gut gelaunt und hat meine (sehr höfliche) Anfrage so quittiert: "Ich hab Ihnen ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt, das wird auch jeder Personalchef so sehen. Da gibt es keinen Grund, das nochmal neu aufzusetzen."


    Naja, so sei es dann... Nach euren Posts bin ich ja auch ganz zufrieden, eine 1 mit Stern habe ich ja nun auch nicht erwartet, aber eine solide zwei, so wie es die Mehrehit hier interpretiert und wie es die Chefin wohl auch gemeint hat, ist voll okay.



    Zitat

    Original geschrieben von uwm
    In dem Zusammenhang mal eine Dumme Frage ... kann es seine, das, wenn man 3 verschiedene Quellen hernimmt, um mal nach dem Inhalt seines Arbeitszeugnisses zu forschen, immer 3 verschieden Meinungen rauskommen?


    Wenn ich meine Zeugnisse so anschaue, dann habe ich das Gefühl, das irgendwie je nach Buchautor, Internetseite oder "jemanden der sich mit sowas auskennt" immer was anderes drinstehen soll ... :rolleyes:


    Allerdings, deswegen ja auch mein TT-Notrauf nach Interpretationshilfe... TT ist halt schon ne klasse Sache (versteht das als uneingeschränktes Lob an die Community und die Mods bzw. Betreiber. :top: Auch wenn ich hier nur selten poste, lass ich mir kaum einen Thread entgehen, wie auch schon zu HK-Zeiten)


    Genug geschleimt ;) Grüße von einem aufs Abi aufgeregten golbärchen :rolleyes:




    EDIT: Rechtschreibung... Ob das was wird mit dem Deutsch-Abi...

    Fehler im obigen Text sind beabsichtigt und dienen der Identifikation von Plagiaten ;)

  • Floskel


    Hallo,


    ich häng einmal eine Floskel dran.


    Was versteht man unter:


    ....
    Er-/Sie zeichnet sich als einer jederzeit belastbaren Mitarbeiter aus, der gründlich und gewissenhaft die Ihm/Ihr übertragenen Aufgaben erledigt, sowie den von uns gestellten Anforderungen im vollen Umfang gewachsen ist.
    ....


    Ich finde diese Floskel ziemlich negativ :confused:


    Jemand anderer Meinung?


    greetz


    tomobil

  • sagt mal, braucht man für solche jobs tatsächlich ein arbeitszeugnis ??
    interessiert die personaler sowas wirklich ?? ich hab vor dem studium n paar monate in nem bekleidungsladen gejobbt ( 400 € basis ) und habe auf ein arbeitszeugnis verzichtet.... ??

  • Zitat

    Original geschrieben von moralt
    sagt mal, braucht man für solche jobs tatsächlich ein arbeitszeugnis ??
    interessiert die personaler sowas wirklich ?? ich hab vor dem studium n paar monate in nem bekleidungsladen gejobbt ( 400 € basis ) und habe auf ein arbeitszeugnis verzichtet.... ??


    Grundsätzlich hat jeder, der irgendwo gearbeitet hat, ein Anrecht sich nach Beendigung ein Zeugnis ausstellen zu lassen. Hier gibt es grundlegende Unterschiede zwischen einer Arbeitsbescheinigung (wird nur bei kurzen Beschäftigungen ausgestellt, bei denen keine objektive Beurteilung der Arbeitsleistung durchgeführt werden kann/konnte) und einem qualifizierten Arbeitszeugnis.


    Was ich immer und immer wieder sage:
    Ein Zeugnis ist nicht gleich schlecht, nur weil vermeintliche 'Zeugnissprache' Benutzung findet!


    Von einem Großkonzern kann man schon erwarten, dass das Zeugnis nach den 'ungeschriebenen Gesetzen' geschrieben wird, wenn allerdings Fleischer Müller aus Dingenshausen schreibt "Die Arbeit war gut", dann war sie vermutlich auch wirklich gut.


    Die Wendung "[...]erledigte die Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit[...]" bedeutet inzwischen auch schon so viel, dass die Aufgaben zur vollen Zufriedenheit erledigt wurden. Steigerung wäre nur noch "[...]stets zu unserer[...]" oder "[...]zu unserer vollsten[...]".


    ACHTUNG:
    Zu viele Steigerungen können auch eine Umkehrung des offenbar gemeinten bedeuten... Also eine Übertreibung, mit der ausgedrückt werden soll, dass das wirklich übertrieben dargestellt ist.


    Meiner Meinung nach sind Zeugnisse fast schon Schall und Rauch - sie müssen von Gesetzes Wegen her positiv formuliert sein, also darf nichts negatives darin auftauchen. Und im Zweifel kann sich ein Mensch auch extrem verändert haben, durch vielerlei Faktoren. Ich schaue mir meine Bewerber immer persönlich an und unterhalte mich mit Ihnen, teilweise merkt man, dass sich hinter den besten Zeugnissen die letzten Heinis verbergen... ;)


  • Was waere denn positiv?





    Bin auch der Meinung das Zeugnisse eigentlich nur der Beilage dienen, dass man in dem und dem Zeitraum was gemacht hat und damit die Bewerbung nicht zu duenn ist ;) Denn ob ein Mitarbeiter wirklich in die Firma passt oder nicht, kann man aus so einem Zeugnis nicht herauslesen. Und nachdem ich bezweifle, dass eine Firma sich wegen eines Zeugnisses mit dem ehemaligen Mitarbeiter auf einen Rechtsstreit einlassen will, wird sie es zumindest immer einigermaßen positiv formulieren, da es sie ja nicht mehr betrifft. (Außer der Mitarbeiter hat die ganze Büroeinrichtung demoliert und den Chef attackiert. Dann kann ich mir auch ein negatives Zeugnis vorstellen *gg*)

    Die Erinnerung an vergangene schöne Tage und die Hoffnung auf eine noch schönere Zukunft, das sind die zwei Faktoren, die wir zum Leben brauchen. (Karl Popp, 1944)

  • Zitat

    Original geschrieben von IncCy
    Was waere denn positiv?


    Z.B.:


    "Für seinen weiteren privaten wie auch beruflichen Lebensweg wünschen wir Herrn XY alles Gute und viel Erfolg."



    ...aber auch hier gilt, es ist nur eine kleine Nuance! Vielleicht ist das Zeugnis, das Du bekommen hast, auch so gemeint, wie es dort steht. :)

  • Zitat

    Von einem Großkonzern kann man schon erwarten, dass das Zeugnis nach den 'ungeschriebenen Gesetzen' geschrieben wird

    So ist es.. ich habe einige Praktika in Großkonzernen gemacht und da kann man das schon so herauslesen. Kleinere Firmen halten sich nicht 100%an diese Geheimsprache.



    Zitat

    Was waere denn positiv?


    Aus einem Zeugnis, dass ich mal bekommen habe entnehme ich: "Wir bedauern das Ausscheiden von Herrn X außerordentlich, danken für seine Mitarbeit und wünschen für seine weitere berufliche und private Zukunft alles Gute."


    Das wäre jetzt ne 1.


    Zitat

    Er-/Sie zeichnet sich als einer jederzeit belastbaren Mitarbeiter aus, der gründlich und gewissenhaft die Ihm/Ihr übertragenen Aufgaben erledigt, sowie den von uns gestellten Anforderungen im vollen Umfang gewachsen ist.


    das hängt von der Auslegung ab.


    Grundsätzlich gilt: Ne 2 bekommst du, wenn du deine Arbeit, die dir aufgetragen wird sehr gut umsetzt. Ne 1 kriegt man, wenn man darüber hinaus noch Extra-Engagement zeigt; das können freiwillige Überstunden, eigene Vorschläge zur Verbesserung der Betriebsabläufe etc. sein.


    Zitat

    teilweise merkt man, dass sich hinter den besten Zeugnissen die letzten Heinis verbergen...

    Das liegt daran, dass manche Firmen die Mitarbeiter Ihre Zeugnisse selbst erstellen lassen und dann nur noch die Unterschrift drunter setzen. ;)

  • Hallo


    ich weis nicht, ob es was bringt das jetzt hier aufzuschreiben...


    aber für die, die es interessiert, habe ich hier mal ein paar Beispiele aufgeschrieben




    "Wir haben uns im gegenseitigen Einvernehmen getrennt"
    bedeutet wir haben Ihn gekündigt


    "Durch seine Geselligkeit trug er zur Verbesserung des Betriebsklimas bei"
    bedeutet dass er Alkoholprobleme hat


    "Er war tüchtig und wusste sich gut zu verkaufen"
    bedeutet dass er unangenehm und ein wichtigtzuer war, zudem ist er nicht kooperationsbereit


    "Er zeigte Einfühlungsvermögen für die Belange der Belegschaft"
    bedeutet dass er sexuelle Kontakte im Kollegenkreis suchte


    "Er ist mit seine Vorgesetzten gut zurechtgekommen"
    bedeutet dass er ein "schleimer" ist und sich immer "geduckt" hat


    "Er verfügt über Fachwissen und zeigt ein gesundes Selbstvertrauen"
    bedeutet er hat keine Ahnung, aber große "Klappe"


    "Wegen seiner pünktlichkeit war er stets ein Vorbild"
    bedeutet dass dies das einzige war, was er konnte


    "Er wusste seine Auffassungen intensiv zu vertreten"
    bedeutet er war stets vorlaut


    "Er galt im Kollegenkreis als toleranter Mitarbeiter"
    bedeutet dass keiner Ihn mochte




    Ach ja so haben wir dass dieses Jahr in der Schule "gelernt"...


    Grüße

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!