Elterngeld ab dem 1.1.07 ... was ist bei früherer Geburt?

  • Natürlich ist es ein Geschenk ein Kind zu haben. Es ist einfach toll wenn ich morgens beim aufstehen in die strahlenden Augen meiner Tochter sehen. Nichts auf der Welt kann mir diese Glücksgefühl sonst geben. Leider, leider jedoch spielt auch das liebe Geld eine Rolle. Und momentan ist es so daß wir uns ein zweites Kind nur sehr schwer leisten können. Allerdings bin ich der Überzeugung dass wir es schaffen wenn ein Geschwisterchen kommt, es wird schwer, aber machbar.


    In diesem Sinne sollten wir hier jetzt einen Punkt setzen. Ich denke es ist alles gesagt und jeder der diesen Tread liest kann sich selbst eine Meinung bilden wie er sich ab 2007 verhält.


    Schönen Donnerstag noch :top:

  • Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    ... das liegt nicht ausschließlich an der Betreuung sondern an der Mentalität. In Deutschland will doch jeder erstmal Karriere machen, da bleiben Kinder auf der Strecke. Kinder sind ja nur lästiges Beiwerk, das schreit, stinkt, Lärm macht und Geld kostet. :mad:

    In dem Punkt würde ich das anderst sehen:


    In Deutschland werden Frauen mit dem ersten Kind in eine Lebenssituation geworfen, wie wir (bzw. die Frauen) sie (schon) in den 50ern hatten. In Deutschland wird immer noch mental ein Mutterkult gepflegt, den meine Oma in den 30ern und frühen 40ern schon abgelehnt hatte. Dazu gehört auch immer noch das Premborium, dass Frau Kinder bitteschön bis zum mindestens 2. Lebensjahr alleine und ausschließlich zu Hause betreut - sonst ist a) die Frau eine Rabenmutter und b) das Kind erleidet was auch immer für psychische Schäden. Komisch nur, dass Skandinavien (um mal einen anderen Vergleich heranzuziehen als Frankreich) noch nicht "ganz überdacht" ist.


    Und auf diese Situation ist die gesamte deutsche Gesellschaft eingestellt: die Politik, die noch immer rumlaviert anstatt endlich mal in frühe, kostengünstige oder gar -freie Betreuung zu investieren (inkl Ganztagsschulen im fortgeschrittenen Kindes/Jugendalter), die Arbeitgeber und Gewerkschaften, die immer noch mehr an der Stechkarte und Überstunden hängen anstatt auf andere Arbeitszeitmodelle umzusatteln (wobei das sicherlich auch mit den viel bemühten "Lohnnebenkosten" zu tun hat), die Männer und Frauen, die mit Fingern auf Mütter zeigen welche früh wieder in die Arbeit einsteigen und auch die Mütter die sich lieber aus Absurdistan (= dem Erwerbsleben) verabschieden und ihre Selbstverwirklichung in der Mutterrolle suchen (und dort spätestens wenn das Kind 18 und aus dem Haus ist nicht mehr finden).



    Auf jeden Fall ein endloses Thema, das gerade gut durch die Medien getrieben wird und sehr vielschichtig ist.
    Fakt ist nur, was Andi oben schon geschrieben hat: Geld ist genug für die Familien in Deutschland da (egal, wie es jetzt verteilt wird), aber es korreliert nicht mit einer höheren Geburtenrate. Denn die hängt von anderen Faktoren ab, wie es sich in anderen EU-Ländern zeigen lässt - und vor denen die deutsche Politik weiterhin die Augen erfolgreich verschließt, weil sie offensichtlich nicht in den ideologischen Kram passen.



    Just my 2 cents...

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Zitat

    Original geschrieben von VFBler

    .... Gerade in den ersten Lebensjahren ist die Mutter für ein Kind sehr wichtig. Ich sehe es aktuell an meiner Tochter. Habe selbst Kinder und Du weist wovon ich rede. Ab einem gewissen Alter fangen Kinder auch selbst an mit sich etwas zu unternehmen, daher gibt es schon Kindergärten für Kinder ab 24 Monate.


    Und der Vater????


    Ein Kind braucht Liebe und Bezugspersonen, natürlich.
    Allerdings haben schon Kleinstkinder keinerlei Probleme mit mehreren und wechselnden Bezugspersonen.


    Das Kinder nicht vor dem 13. Monat nicht sozial agieren ist ganz großer Quatsch.... Als dein Baby dich das erstemal angelächelt hat, hat es also nicht sozial agiert? (oder hat es etwa erst mit 13 Mo. gelächelt?)


    Krabbelkinder sitzen nicht einfach stur nebeneinander und spielen jeder für sich allein - sie interessieren sich seehhrrr füreinander und das Spielzeug des anderen, und lernen gleichzeitig soziales Miteinander.
    Und wenn in dieser Gruppe dann auch noch ältere Kinder sind, lernen sie durch Nachahmung viel eher laufen, sprechen usw. (das sagt man ja auch von Kindern mit großen Geschwistern)
    Die Kindergärten nehmen Kinder inzwischen mit zwei Jahren auf, um die Gruppen voll zu kriegen, nicht weil das ein besonderes Alter ist.


    Dieses "Kinder gehören zu ihrer Mutter" wird in Deutschland gehegt und gepflegt, da alles andere ganz schön teuer werden würde. Aber jetzt krankt Deutschland daran, da die heutigen Frauen die Kinder kriegen müssen, nicht die Frauen aus den 40er und 50er Jahren.


    Das neue Elterngeld ist ein netter Anreiz für Frauen, die eh Kinder haben wollten, mehr nicht
    Es fehlen halt in Deutschland bezahlbare Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei und Kindergärten mit arbeitnehmerfreundlichen Öffnungszeiten.
    Wer es bis dahin geschafft hat, sein Kind betreuen zu lassen, für den fängt das große Dilemma mit dem Schuleintritt an. Wer Glück hat, hat eine Schule mit "verlässlichen" Zeiten von 8-12, mit noch mehr Glück bietet die Schule eine Betreuung bis 14, vielleicht sogar bis 16 Uhr an, aber wer hat schon 12 Wochen Urlaub im Jahr????? (außer er ist Lehrer)


    An der Betreuung der Kinder unter drei wird so langsam etwas getan, aber der Rest???


    Ach und neben Frankreich und Skandinavien würde ich auch mal die DDR anschauen. Dort haben sich seit der Wende die Kinderbetreuungsmöglichkeiten verschlechtert....Und unter Kindermangel hat die DDR nun wirklich nicht gelitten.


    Wenn eine Mutter bei ihrem Kind bleiben will ist das toll und schön für die Mutter, aber für das Wohl des Kindes nicht nötig, sondern nur Egoismus der Mutter (oder Druck von außen)



    So, das mußte ich jetzt mal sagen


    Conny

    Die langweiligsten Frauen haben die ordentlichsten Haushalte...

  • Als Threadersteller und Betroffener bin ich sehr dankbar, dass beim deutschen Bundestag eine Petition eingereicht wurde.


    Zitat


    Mit der Petition wird die geplante Stichtagsregelung für die Einführung des Elterngeldes zum 1. Januar 2007 kritisiert und insoweit eine Übergangsregelung für Kinder gefordert, die am 1. Januar 2007 noch nicht das erste Lebensjahr vollendet haben.


    Begründung:
    Diese Übergangsregelung soll eine eklatante Ungleichberechtigung der Eltern/Kinder vermeiden, die keinen Anspruch auf das bisherige Erziehungsgeld haben, der Geburtstermin vor dem 01.01.2007 liegt, und das erste Lebensjahr noch nicht vollendet ist. Eltern, deren Kind am 31.12.2006 um 23.59 Uhr geboren wird, bekommen nichts -weil auch kein Anspruch auf Erziehungsgeld-. Eltern, deren Kind am 01.01.2007 um 00.01 Uhr geboren werden 67% des letzten Nettoeinkommens. Somit wird eine Zweiklassengesellschaft geschaffen!


    Als Betroffener würde ich mich sehr freuen, wenn viele TT'ler die Petition unterzeichnen würden, und somit diese Ungerechtigkeit aufgehoben wird.


    direkter Link zur Unterzeichnung der Petition beim deutschen Bundestag

  • als betroffener (kind für den 23.12 ausgerechnet) habe ich mich sofort eingetragen und hoffe, dass dies noch viele anderen aus dem forum machen.

  • Ich finde es sehr Schade, dass es in Deutschland im Zusammenhang mit dem Kinder bekommen immer nur um das Thema Geld geht und Diskussionen geführt werden, dass es ab einem bestimmten Tag X weniger Geld gibt und sich dadurch benachteiligt fühlt. Wir klagen auf einem sehr hohen Niveau! Ich selber habe 2 Kinder und bin zum Glück in der Lage meine Familie sorglos aufzuziehen. 80 Prozent des Jahres bin ich beruflich im Ausland unterwegs und habe dadurch einen Eindruck gewinnen können, dass in weitaus viel ärmeren Ländern Kinder geboren werden, die genauso glücklich sind wie bei uns und trotzdem ein würdiges Leben geführt wird. Und das ohne Geld vom Staat.
    Wenn da jetzt einer sagt, das Leben ist in Deutschland aber viel teurer sei als anderswo, dann halte ich dagegen, dass Grundnahrungsmittel und Kleidung bei uns durchaus nicht mehr kosten, manchmal soger weniger. Die Kleidung die da getragen wird, ist nicht wie bei uns dem "Markenwahn" unterworfen und trotzdem modern. Wir müsen lernen, dass es auch Alternativen gibt.
    Hoffentlich gewinnen wir auch bald die Erkenntnis, dass nicht der Staat für uns zu sorgen hat, sondern die Familie für sich selbst. Nur eine große Kinderschar sichert das Alter. Jedes Kind ist eine Investition für später.


    Man soll nicht an jetzt denken, sondern an die Zukunft.


    mankmill

  • Zitat

    Original geschrieben von mankmill
    Ich finde es sehr Schade, dass es in Deutschlend im Zusammenhang mit dem Kinder bekommen immer nur um das Thema Geld geht [...]


    Zitat

    Nur eine große Kinderschar sichert das Alter. Jedes Kind ist eine Investition für später.


    Ja was denn nun? ;)


    Mir erschliesst sich aber gerade nicht auf den ersten Blick, inwiefern diese Petition ein Mehr an Gerechtigkeit bringen würde - dadurch würde doch ein unvermeidlicher Stichtag nur verschoben werden, aber irgendeiner ist an irgendeinem Punkt immer der Depp, weil er den Stichtag in die eine oder andere Richtung verpasst!? Oder hab ich da einen Denkfehler?


    Nicht daß ich die individuelle Sorge derjenigen nicht verstehen kann, deren Kind kurz vor dem Jahreswechsel geboren werden soll, aber irgendeinen beissen nunmal die Hunde.

  • andi2511


    Ich meine damit, dass jeder immer nur schimpft und fordert. Sich aber selber am Schopf zu fassen und für die Familie zu sorgen, ohne auf den Staat zurückzugreifen, dass hat das deutsche Volk scheinbar verlernt.



    mankmill

  • Zitat

    Original geschrieben von mankmill
    (...) Sich aber selber am Schopf zu fassen und für die Familie zu sorgen, ohne auf den Staat zurückzugreifen, dass hat das deutsche Volk scheinbar verlernt. (...)

    Denke ich nicht. Bin eher der Meinung, dass jeder Deutsche (in diesem Fall kinderlose) Normalverdiener prima, bzw. besser für sich sorgen könnte, wenn der Staat nicht direkt 40% des Einkommens abgreifen würde. Zum Vergleich: In Irland z. B. sind's gerade mal 20%.


    Cheers
    Laubi

    Newbie-Reloaded :-)

  • Laubi


    Und gibt es da auch diese netten "Geschenke" vom Staat, wie bei uns, obwohl es nur 20 % Abuzg vom Gehalt sind? Erkläre mir das mal bitte etwas näher.


    mankmill

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!